Berlin, 22. Februar 2021 | Während für die Gastronomie Hilfsmaßnahmen entwickelt wurden, seien die 1.500 deutschen Brauereien bis auf wenige Ausnahmen leer ausgegangen. In einem Offenen Brief fordern 300 Brauereien staatliche Hilfe. Zuvor mussten deutsche Wirte Bier im Wert von mehreren Millionen Euro vernichten.
“Wir sprechen dabei weit überwiegend von mittelständischen und handwerklichen Betrieben, die sich oftmals seit Generationen im Familienbesitz befinden, von Brauereien, die Weltkriege, Wirtschafts- und Währungskrisen überdauert haben – und nun völlig unverschuldet vor dem Aus stehen”,
heißt es in dem Schreiben. Die Brauwirtschaft appelliert darin an Bund und Länder, “gezielt, entschieden und schnell” mit Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung betroffener Betriebe gegenzusteuern. Ansonsten drohe vielen dieser Brauereien als Folge der Coronakrise die Insolvenz. Es stünden aber nicht nur zahllose Arbeitsplätze auf dem Spiel, sondern “auch ein unwiederbringlicher Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer vielfältigen Kultur”.
Zusammenbruch des Fassbiermarktes
2020 waren in Deutschland vier Monate lang Gaststätten, Restaurants, Beisln, Bars und Hotels geschlossen. Ein Ende des seit Anfang November 2020 bestehenden zweiten Lockdowns ist noch nicht in Sicht. Mit den Lockdowns und dem dadurch ausgelösten Zusammenbruch des Fassbiermarktes hätten die Brauereien von einem Tag auf den anderen einen maßgeblichen Teil ihres wirtschaftlichen Fundamentes verloren, so die Klage der Brauereien.
“Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden.”
Der margenschwache Flaschenbierabsatz im Handel könne die massiven Umsatzverluste im Gastgewerbe und die Einbußen beim Export nicht annähernd auffangen.
Vielleicht hätten Marco Pogo und die Bier-Partei eine Lösung für das Problem gehabt?
(apa/jz)