Donnerstag, April 25, 2024

Freie Fahrt für geimpfte Israelis – Theater, Restaurant, Fitnessstudio

Theater, Restaurant, Fitnessstudio

Auch wenn man in Österreich von der Durchimpfungsrate der Israelis derzeit nur träumen kann, wird es hierzulande schon länger heiß diskutiert: Spezielle Öffnungen und Erleichterungen für bereits Geimpfte. Israel macht nun diesen Schritt und ermöglicht 3,2 Millionen Bürgern den Eintritt in Restaurants, Hotels oder auch Fitnessstudios.

Wien/Israel, 22. Februar 2021 | Israel hat am Sonntag spezielle Erleichterungen für Bürger eingeführt, die gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Erkrankung genesen sind. Mit einem sogenannten „Grünen Pass“ dürfen sie unter anderem wieder Fitnessstudios, Hotels, Theater oder Sportereignisse besuchen. So könnten mehr als 3,2 Millionen Israelis ab sofort diese Vorteile genießen, twitterte Gesundheitsminister Juli Edelstein. Insgesamt wurden in Israel seit dem 19. Dezember rund 4,3 Millionen Erst- und fast drei Millionen Zweitimpfungen verabreicht.

Mit “grünem Pass” wieder ins Freibad und ins Fitnessstudio

Mit den neuen Lockerungen soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. “Der Grüne Pass öffnet das Land schrittweise wieder”, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstagabend. Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt als Vorreiter. Inzwischen kann sich jeder Bürger ab 16 Jahren impfen lassen. Die Infektionszahlen im Land sind weiterhin vergleichsweise hoch, in den vergangenen Wochen jedoch stetig gesunken.

Aber auch für Nicht-Geimpfte gibt es nach einem wochenlangen Lockdown wieder mehr Freiheiten. Am Sonntag öffneten Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Gebetshäuser wieder ihre Pforten. Dort müssen weiter die Corona-Regeln wie Maskenpflicht und Abstand eingehalten werden. Auch die Schulen wurden für weitere Klassen geöffnet.

Impfungen in Bars und sogar bei IKEA

Israel legt beim Impf-Tempo sogar noch einen Gang zu. Schon fast angeberisch, wie einige Internet-User die enorme Geschwindigkeit Israels beschreiben, wird ja nun auch in Bars und Möbelhäusern geimpft. So gibt es ausgewählte Restaurants und Nachtlokale, die den Besuchern neben eines Gratis-Getränks auch die Impfung anbieten.

“Wohnst du noch oder impfst du schon?”, heißt es am Montag und Dienstag hingegen in Israels Ikea-Filialen. Auch beim Möbel-Riesen wurden Impfstände für Bürger aller Krankenkassen aufgestellt, so Ikea in einer Ankündigung.

Impf-Informationen über QR-Code ablesbar

In Israel kann sich jeder Genesene sowie jeder Geimpfte eine Woche nach der zweiten Impfung einen Impfausweis online erstellen. Persönliche Informationen sind mittels eines einfachen QR-Codes ablesbar. Besitzer eines solchen Impfausweises können sich dann einen Grünen Pass ausstellen lassen, unter anderem über eine spezielle App.

Am ersten Tag verlief allerdings nicht alles glatt: Die App “Ramzor”, über die man auf Smartphones den Grünen Pass erstellen kann, stürzte etwa bei zahlreichen Anwendern immer wieder ab. Das Gesundheitsministerium teilte daraufhin mit, in den ersten zwei Wochen könne alternativ auch der Impfausweis vorgezeigt werden.

Das Gesundheitsministerium hat mit der Polizei Maßnahmen vereinbart, die Fälschungen verhindern sollen. Bei Verstößen drohen Unternehmen saftige Geldstrafen, Fälschern des Grünen Passes hatte Gesundheitsminister Juli Edelstein sogar mit Haftstrafen gedroht.

Einmal den QR-Code beim Eingang hergezeigt, schon geht es für die Geimpften wieder ins Freibad oder ins Fitnesstudio. (Bilder: AFP)

Kritik: Neue Vorteile sind “Druckmittel der Regierung”

Von Elternseite gab es heftige Kritik daran, dass in den Mittelschulen der Fernunterricht per Videokonferenz-Software Zoom weitergeht, während die Einkaufszentren bereits geöffnet sind. Auch Impf-Skeptiker kritisierten die Vorteile des Passes als ungerecht und als illegitimes Druckmittel seitens der Regierung.

Die Leiterin einer Fitness-Kette sprach dagegen am Sonntag von einer “fantastischen Öffnung”. Die Geimpften, die nach Monaten wieder im Studio Sport machen könnten, seien “glücklich darüber, dass sie eine grüne Insel betreten, auf der ihnen keine Gefahr droht”, sagte sie der Nachrichtenseite “ynet”.

Theater arbeitet mit Gesichtserkennung

Das israelische Nationaltheater Habima in Tel Aviv stellte nach der Wiedereröffnung am Sonntag am Eingang einen Bildschirm mit Gesichtserkennungssoftware auf. “In der Corona-Krise können wir allen Einrichtungen helfen, die rasch sehr viele Leute einlassen und ihre Identität überprüfen müssen”, erklärte Ejal Fischer vom Startup Preciate den Einsatz. Die Software brauche nur eine Sekunde für die Erkennung und könne auch Fälschungen verhindern, sagte Fischer. Theaterbesucher könnten ihren Ausweis mit Bild entweder online einscannen oder sich beim ersten Besuch an Ort und Stelle registrieren lassen. Dem Nationaltheater habe man die Software gespendet, sie koste für gewöhnlich monatlich bis zu 1.500 Schekel (rund 380 Euro) pro Station mit Bildschirm.

(mst/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

ZackZack unterstützen

Jetzt Mitglied werden!

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

18 Kommentare

  1. Freie Fahrt für geimpfte Israelis trotzdem “die einen Ministerpräsidenten haben”, der einen Fahrschein in die Unbedingte hat?

  2. Ich würd’ mal gerne wissen, was ein positiver PCR-Test mit einer überstandenen COVID-19-Infektion zu tun hat.

    • Grob geschätzt – ab einem ct-Wert von 30 wird der natürlich immunisierte Mensch als “positiv getestet” ausgewiesen!

  3. Hart aber fair – ARD 22.2.21
    https://www.daserste.de/information/talk/hart-aber-fair/videosextern/sommer-der-unsicherheit-echter-urlaub-nur-mit-impfung-110.html

    im Video ab ca.‘52:30 wird das Thema „Freie Fahrt für Geimpfte“ in Griechenland angeschnitten, mit Israel gibt es diese Vereinbarung schon, mit Europa wird sie angestrebt.
    Nur wenig später zitiert Herr Plasberg eine brandneue israelische Studie – die Infektiösität der Biontech-Geimpften wäre sehr weitgehend eingeschränkt – und fragt die Virologin Frau Dr. Pietsch um ihre Meinung dazu. Diese kennt die Studie auch – ist aber gar nicht überzeugt und rät, auch nach einer Impfung weiterhin beidseitig vorsichtig zu bleiben.
    b) D..

  4. b) Der leicht iritierte Moderator verweist auf die Problematik ihrer Aussage, aber Frau Pietsch bleibt dabei.
    Impfwerbung im ARD – ein ganz kleines Bißchen verunglückt ;-( neues Thema.

    Mein Verdacht erhärtet sich, daß die Pharmalogen die Dummheit der Impfwilligen unterschätzt und nicht erwartet haben, so schnell so viel Impfstoff liefern zu müssen. Wie sollten sie auch
    Verkaufserfolge für ein Produkt erwarten, das zwar beträchtliches Risiko aber absolut keinen Nutzen für die Käufer bringt.
    Möglicherweise arbeiten sie auch nur jeden 2.Tag – das viele Feiern wegen des enormen Booms auf die diversen unnützen Tests ist ja schließlich anstrengend.
    Jetzt müßte ein findiger Forscher nur noch ein vollkommen ..

  5. .. ungefährliches Pseudo-Serum kreieren, das sofort lieferbar ist, keinesfalls zum Nachdenken anregt aber z.B. eine besondere erotische Ausstrahlung erzeugt – und alle wären glücklich.
    Wenn anschließend mit eifrigem Testen trotzdem weiterhin viele Kranke gefunden werden, machen wir mit Seren gegen mutierte Viren weiter.

    Dazu ein persönlicher Wunsch: Jeder der getestet und geimpft werden will, soll das wirklich mit seinem eigenen Geld (ohne Beitrag von Gesundheitskasse oder Steuergeld) bezahlen.
    Ich will mir nämlich (mit dem Beitrag aus der Gesundheitskasse) die wirksamen Medikamente gegen Covid-19, alle Mutanten und alle anderen Krankheiten, die ich in meinem Leben noch bekommen könnte, auch selber kaufen können.

  6. Mir egal, brauch ich alles nicht. Zu Hause ist es am schönsten auch ohne Impfung und im Herbst kommt eh ein wirksames Med. gegen Corona, hat mir jemand erzählt dem ich das auch glaube. Bis dahin noch durchhalten, Maske auf und die Impfung spar ich mir…..

    • Ich brauche das auch nicht! Aber meine Teenie – Tochter und ihre Generation tut mir leid. Die brauchen Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände. Somit sind sie gefangen in der Zwickmühle. Das ist meiner Meinung nach Erpressung: willst du deine Freunde treffen? Bei Sport, Kino oder im Freibad? Na dann, lass dich impfen! Musst aber nicht, keiner zwingt dich…
      Liebe Karin.L, ich hoffe inständig auf jenen, dem du glaubst…

  7. Na- ein bisserl eine “Belohnung” muss es doch geben für den GEN Impfstoff!

    Man ist ja SOLIDARISCH zur Elite! Und was die Elite will,das dürfte ja jeden klar sein….
    Siehe Billy Boy und Konsorten!

  8. Über den Klaus Schwab darf man hier auch nicht schreiben………..

  9. Würde man die PCR Zyklen auf 30!! beschränken wäre der “Spuk” sofort vorbei!!

  10. Die Bundesregierung prüft nach Informationen von Business Insider die Einführung eines digitalen Impfpasses.

    Sobald es zu Lockerungen kommt, könnten Betreiber von Restaurants oder Fitnessstudios nur Geimpften Zugang gewähren.

    Aber es wird KEINE IMPFPFLICHT KOMMEN…………Türkis-GRÜN!

    Tipp!! Klaus Schwab und sein großer faschistischer „Reset“
    https://uncut-news.ch/tipp-klaus-schwab-und-sein-grosser-faschistischer-reset/
    https://uncut-news.ch/wp-content/uploads/2020/10/Klaus-Schwab-sein-grosser-faschistischer-Reset.pdf

    • Aber es wird KEINE IMPFPFLICHT KOMMEN: Das hoffe ich!
      Es wird fad sein, auf der Straße überall markierte Impflinge zu sehen.

  11. Es ist keineswegs gesichert, dass die Impfung eine sterile Immunität gewährleistet. Das heißt, Geimpfte könnten das Virus trotz eigener Immunität weitergeben bzw. noch ansteckend sein.

    Geimpfte so zu bevorzugen und für sie alles zu öffnen, wie es Israel tut, ist angesichts der nicht gesicherten sterilen Immunität eine mehr als fragwürdige Vorgangsweise.

    • Wenn man die Kurve der positiv Getesteten von Israel mit der anderer Ländern vergleicht, dann ist da keinerlei Unterschied festzustellen. Die mit Maskenpflicht schneidern generell schlechter ab als die ohne Maskenpflicht. Na ja, Evidenz ist bei dem Theater nicht gefragt. Bin nur neugierig, ob’s bei den Geimpften dann aich zu einer Übereaktion auf Wildformen von Corona kommt, wie bei den Frettchen.

      • Hier in Ö wären angesichts des politischen Zustandes eher Vergleiche mit Lemmingen passend.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!