Freitag, April 19, 2024

Katar-WM: 6500 tote Arbeiter

In Katar, dem Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, sind in den vergangenen zehn Jahren nach Recherchen des britischen “Guardian” mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben. Dabei handle es sich um Arbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka, meldete das Blatt am Dienstag. Die Zahlen seien aus Regierungsquellen zusammengetragen worden.

Wien, 23. Februar 2021 | Die tatsächliche Zahl der in diesem Zeitraum gestorbenen Migranten sei deutlich höher, da auch aus anderen Ländern Arbeiter in das Emirat kämen, schrieb der “Guardian”. Katars Regierungspressestelle erklärte auf Anfrage, in dem Emirat lebten mehr als 1,4 Millionen Menschen aus allen Schichten aus den genannten Ländern. Weitere Millionen hätten in den vergangenen zehn Jahren in Katar gelebt und seien in die Heimat zurückgekehrt. Von diesen Millionen Menschen sei ein “kleiner Prozentsatz” verschieden. Die Sterberate liege in einem Bereich, der für diese Größe und diese demografische Zusammensetzung zu erwarten sei.

Die Fußball-WM 2022 war 2010 an das reiche Emirat vergeben worden. Das Land steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Katars Regierung erklärt hingegen, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Auch Menschenrechtler räumen Fortschritte ein, mahnen aber, die Reformen würden unzureichend umgesetzt.

Herz- und Lungenversagen häufigste Todesursache

Dem “Guardian” zufolge wurde bei 69 Prozent der Gestorbenen aus Indien, Nepal und Bangladesch eine natürliche Todesursache angegeben. Bei den Gastarbeitern aus Indien seien es 80 Prozent gewesen. Nach Einschätzung der britischen Zeitung ist diese Todesursache häufig auf akutes Herz- oder Lungenversagen zurückzuführen. Der “Guardian” verweist dabei auf die starke Hitze in Katar während des Sommers. Katars Regierung führt hingegen an, dass in den Sommermonaten die Arbeit unter freiem Himmel in den Mittagsstunden untersagt ist.

Das WM-Organisationskomitee hat in seinen regelmäßigen eigenen Berichten seit 2015 den Tod von mehr als 30 Arbeitern gemeldet, die beim Bau von Stadien im Einsatz waren. Die allermeisten Fälle davon ständen nicht in Zusammenhang mit der Arbeit auf den Baustellen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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6 Kommentare

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  2. Wie in Nordkorea. Diese Kameltreiber gehören boykottiert. Aber der ÖFB wird trotzdem mitmachen. Geld vor Gewissen. Wie immer in unserer (ÖVP) Welt.

  3. Ja, das ist ein Wahnsinn! Aber warum wird immer nur über den Sport gesprochen und berichtet? Warum nicht über die Koltan-Minen in Afrika? Warum nicht über die Kinderarbeit in den Steinbrüchen in Indien, die uns mit billigem Granit für “schöne” Plätze in den europäischen Städten beliefern? Mich kotzt diese Heuchelei an! (Das ist keine Kritik an der Berichterstattung.) Warum wird kaum über die 65.000 Kindersoldaten gesprochen? Warum nicht über die 650.000 xxx? Oder über die 6.500.000 yyy? Warum nicht über die fehlenden Möglichkeiten der Wissenschaft? Nein, denn über stammelnde Sportler*innen kann man doch so schön berichten …

    • Weil eine WM oder EM immer offen legt, wie es in einem Land läuft. Siehe EM in Österreich. Dort hat man die Staats- und Steuerhoheit aufgegeben, nur damit ich eine EM veranstalte. Und jetzt ehrlich, wer braucht Fußball zum Über)leben. FIFA und UEFA gehören eh längst geschlossen.

  4. 6500 Tote rechtfertigen einen Boykott. 6500 Tote gebieten einen Boykott

  5. VE, Saudiarabien etc, alles Sklavenhalternationen. Und mit dem Blutgeld wird eifrig auf Urlaub gefahren, z.B. in gefestigte Demokratien wie Tirol.

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