Samstag, April 20, 2024

„Wenn ich den bloß früher gesehen hätte“ Anti-Korruptionskodex auf Republiks-Homepage

Anti-Korruptionskodex auf Republiks-Homepage

Die Republik Österreich informiert Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes mittels Verhaltenskodex, wie man mit Korruption umgehen soll. In Fallbeispielen wird erklärt, wie man mit Spendenangeboten richtig umgeht – und diese ablehnt. Manchen wäre durch das aufmerksame Lesen wohl einiges erspart geblieben.

Wien, 25. Februar 2021 | „Berichte über nationale und internationale Korruptionsfälle in Politik, Justiz, Wirtschaft oder Verwaltung sind beinahe täglich in den Medien zu finden.“ So beginnt die seit 2008 bestehende E-Learning-Seite zum Verhaltenskodex für den österreichischen öffentlichen Dienst. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sollen dadurch ihr Bewusstsein für Spendenangebote, Geschenkannahme und Korruption stärken. „Er unterstützt öffentlich Bedienstete dabei, Fragen der Korruption und ihrer Prävention offen anzusprechen, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Führungskräfte auf diese Fragen die richtigen Antworten geben können.“

Korruption schadet Gemeinwohl

Definiert wird Korruption vom Verhaltenskodex als der Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Dieses Verhalten „ist abzulehnen“. Es ist strafbar und schädige das Gemeinwohl sowie die Wirtschaft.

In einfach zu verstehenden Fallbeispielen wird Korruption erklärt, darunter Geschenkannahme. Man solle sich dabei auch nicht auf Geschenke geringen Werts verlassen. Dabei würde man unter Umständen, „dem gezielten Anfüttern (das heißt dem Erzeugen von Dankbarkeit und dem wachsenden Abhängigkeitsverhältnis von Bediensteten durch Aufmerksamkeiten oder Gefälligkeiten) Tür und Tor“ öffnen. Dabei solle man sich immer fragen: wieso erhalte ich diese Geschenke?

„Wer möchte mir das Geschenk oder den sonstigen Vorteil aus welchem Grund geben?“

„Entsteht durch mein Verhalten der Eindruck, dass ich für Geschenke oder sonstige Vorteile empfänglich bin?“

„Mache ich mich strafbar?“

Fallbeispiel

Ein Fallbeispiel zeigt Klarheit.

„Herr Taler ist ganz begeistert von der Hotelanlage, und ein paar Tage Entspannung würden ihm gerade jetzt sehr gut tun.“

Sehen Sie, wie Herr Taler richtig antwortet:

„Vielen Dank, aber ich muss leider ablehnen. Ich würde sonst gegen unseren Verhaltenskodex verstoßen. Die Annahme Ihres Angebots würde mich befangen machen.“

Falls Ihnen dieses Beispiel nicht genügt, haben wir auch ein fiktives Beispiel für Sie vorbereitet:

“Guten Morgen, hätte eine Bitte: bräuchte einen kurzen Termin bei ihrem Chef (erstens wegen Spende und zweitens bezüglich einen Problemes das wir in Italien haben! Glauben Sie geht sich das noch diese Woche aus?? Ig CEO eines großen Unternehmens”

Die richtige Antwort auf dieses rein fiktive Beispiel können Sie in unser User-Forum unterhalb des Artikels schreiben.

Den gesamten Verhaltenskodex, inklusive Quiz, finden Sie hier.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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12 Kommentare

  1. Bitte warten Sie und Gernot wird mit ihnen und Basti einen Termin vereinbaren.

  2. Schön ist auch die Headline im Test…

    Die VerANTWORTung liegt bei mir

    Eine Frage der ETHIK

    Den Link zum Quiz sollte man unserer Regierung gesamtheitlich in den Kalender stellen. 😉

  3. Lei Lie, Fasching ist’s … gwesn .. oder so, aber mit gnug Veltliner is imma Fasching! “Heit nocht speib i mi o …”

  4. Dachte ist ein Scherz ! Der Schwachsinn steht dort doch wirklich! Autor ist der Anti-Korruptionsjäger der Werner Beinhart Kogler! Unglaublich …welcher der den Türkisen alles durchgehen lässt und die noch schützt!

  5. Sowie es in einem grossen Konzern war nach Mio-Skandal.
    Alle Mitarbeiter mussten sich so einer Schulung unterziehen, auch die die nur Produkt in Kartons verpackt haben. Für eingeladene Kunden/Lieferanten/Geschäftspartner gibts nur Kaffee/Tee Mineralwasser und Keks.
    Sehr zielgerichtet also.
    Auch bei der MA48 wurden Fahrer und Mistkübler (Kontrollfahrten) zurechtgewiesen, es gab sogar Anzeigen. Nicht mal ein gespendetes Kracherl dürfen die annehmen.
    Jetzt sind wir supersauber – wers glaubt.
    Scheinheilige Bag4$čh

    • A Frechheit !! Ich weiss auch woher die daher kommt, die Genannte!! Unfassbar!!!

  6. Danke. Das Quiz habe ich blind verkostet (also ohne lernen) und bin auf 60% gekommen. 100% wären für ein Zertifikat erforderlich. Der Bitte auf eine SMS-Antwort möchte ich gerne nachkommen:

    “Lieber xy, wegen der Sache in Italien darf ich dich bitten, den offiziellen Weg über das BMeiA einzuschlagen. Amtshilfe und Spende weise ich zurück. Ich darf dich erinnern, dass bereits der Anschein eines Zusammenhangs von Spende und Amtshilfe Korruption wäre. Auch das Angebot allein ist als Korruption zu werten.”

    Wie gesagt. Das ist meine Laiendarstellung. Und ich weiß, dass man “Freunde” so nicht abwimmeln kann. Und noch vielmehr weiß ich, dass man “Freunde” noch für die eigene Personalpolitik brauchen wird.

    • Gesetze gibt es schon lange dafür.
      Korruption geschieht halt meistens im Geheimen.
      Für grosse “Geschäfte” zumindest was im Umfeld von Staat/Bund/Land/Förderungen/Beteiligung/Beschaffungsagenturen etc. gehört transparent gemacht und öffentlich zugänglich und ohne Versteckerspiel.(Siehe LW-Förderungen)

  7. wer in die politik geht und für das annehmen von zuwendungen einen extra “korruptionskodex” benötigt um zu wissen, was der anstand gebietet, ist ohnehin völlig falsch am platz.

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