Salzburger ÖVP schießt gegen Kurz
Impfchaos
Salzburgs Landesrat wehrt sich gegen seinen Parteifreund im Bundeskanzleramt, der einmal mehr die Länder kritisiert. Zugesagte Dosen kämen laut Stöckl aber weiterhin schlicht nicht an. Derweil inszeniert sich der Kanzler in Israel und bei einem potenziellen Impfstoff. Schon Anfang Februar machte er hinter den Kulissen eine vorschnelle Ansage über Johnson & Johnson.
Wien, 03. März 2021 | Das Land Salzburg hat an mehreren Fronten zu kämpfen. In Bad Hofgastein scheint das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten zu sein, denn die 7-Tages-Inzidenz liegt dort bei 1.168 – schon bei 400 treten automatische Verschärfungen ein. Die gibt es ab Freitag auch, doch das ist nicht das einzige Problem: „Mehr Tempo“ fordert Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von den Ländern beim Impfen – einmal mehr. Das wundert nicht, denn der Kanzler hat die Impfverantwortung nach ersten Lieferschwierigkeiten längst an die Länder abgeschoben.
Kurz-Kritik „geht ins Leere“
Wieder Mal im Fokus der Kanzler-Kritik: das ÖVP-regierte Salzburg. Ein Viertel der Impfdosen liege in Salzburgs Lagern herum, soll Kurz laut „Ö1 Morgenjournal“ mosern. Das lässt Gesundheitslandesrat Christian Stöckl (ÖVP) nicht auf sich sitzen. Im Ö1-Gespräch betont er, es würden alle Salzburger Impfdosen verimpft, „von einem inszenierten Wettlauf zwischen den Bundesländern halte ich gar nichts, weil die einzelnen Zahlen sehr schwer bis gar nicht vergleichbar sind.“ Das liege vor allem an verschiedenen Stichtagen. In Richtung Kurz-Regierung richtet Stöckl scharfe Kritik:
„Die Lieferungszusagen seitens des Bundes sind nach wie vor sehr vage. Auf zwei, drei Wochen hinaus ist es nicht möglich, entsprechend gut zu organisieren, weil es plötzlich oft dann heißt, es werden doch weniger Dosen geliefert.“
Man müsse auch aufpassen, ob genug Impfstoff für die Zweitstiche zur Verfügung stehe – und deshalb einen Puffer einplanen. „Wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass Lieferungen spät oder gar nicht in der versprochenen Anzahl gekommen sind.“ Die Kritik des Bundeskanzlers gehe ins Leere, so Stöckl. Man wolle nicht wie zuvor hunderte Termine absagen müssen, weil der Impfstoff für den Zweitstich einfach nicht ankommt.
Impf-Inszenierung mit Fragezeichen
In der Bundeshauptstadt dürfte die Salzburger Kritik wohl verpuffen. Der Kanzler sieht sich zu Höherem berufen und fliegt zu Freund Benjamin Netanjahu, Israels rechtskonservativen Ministerpräsidenten, um sich vor Ort vom Impfwunder Israel etwas Rückenwind zu verschaffen. Zudem kündigte Kurz an, aufgrund des lahmen Tempos der EU selbst zu produzieren – beides löst allerdings Kopfschütteln aus. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sieht darin ein Ablenkungsmanöver:
„Seine aktuelle Position, dass Österreich sich bei der Impfstoff-Produktion nicht mehr auf die EU verlassen will, soll wohl von eigenen Fehlern ablenken. Seit kurzem ist bekannt, dass Österreich schon vor der EU-Vereinbarung im Mai des Vorjahres eine eigenständige Impfstoff-Beschaffung angeboten wurde – und das laut verlässlichen Quellen nicht nur einmal.“
Vonseiten der Bundesländer seien die organisatorischen Vorkehrungen für ein höheres Impftempo getroffen. Jetzt liege es am Bund, die ausreichenden Mengen zu liefern. Die Israel-Reise sei indes „wohl nur eine PR-Aktion. Den Beweis, dass es ihm um einen eigenständigen Weg geht, hätte der Kanzler schon im Vorjahr antreten können.“
Rätsel um Johnson & Johnson
Kurz schießt sich auch auf die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ein, weil diese zu lange für die Zulassung des Impfstoffes von Johnson & Johnson brauche. Das ist insofern interessant, als dass der Kanzler schon bei einer Corona-Krisensitzung mit den Ländern Anfang Februar vollmundig ankündigte, dass die Zulassung des Vakzins von Johnson & Johnson „wahrscheinlich im Februar“ zu erwarten sei. Ein Teilnehmer berichtet, wie er dabei sogar Impfstoff-Expertin Ursula Wiedermann-Schmidt (Meduni Wien) ins Wort gefallen sei. Diese habe betont, mit einer alsbaldigen Zulassung sei nicht zu rechnen. Zu wenig Daten seien vorhanden – doch der Kanzler meinte es offenbar schon damals besser zu wissen. Auf welche Informationen er sich entgegen seiner Expertin berief, habe Kurz nicht erwähnt, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Die EMA wird voraussichtlich am 11. März entscheiden, wie es mit Johnson & Johnson weitergeht.
(wb)
Titelbild: APA Picturedesk
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Lieber Admin: Leider sehe ich bei der Clubmitgliedschaft nicht, wie lange ich mich dabei binde. Ich finde keinen Hinweis, wie und mit welcher Frist auch wieder gekündigt werden kann. Vielleicht habe ich es aber auch übersehen. Bitte um Abklärung. Danke
1 Jahr … Spätestens 10 Tage vor Ablauf kündbar, dann wieder 1 Jahr
Danke Carlo, wo ist das ersichtlich? Ich dürfte blind sein 🙂
Bin ab heute dabei! Nicht falsch verstehen aber: ich liebe euch für euren investigativen Journalismus! Das ist für mich ehrliche und ehrenvolle Arbeit und Respekt vor der österr. Bevölkerung und Demokratie!
PS: auch wenn es (berechtigt!) gegen jene Partei geht, welche ich bevorzuge! Denn, Falotten gibt es überall!
Fast alle Regierungen Europas belügen ihre Bürger mit Hilfe der MSM schamlos – und die “verdummte Lemmingherde” läßt sich willig täuschen.
Die Anwendung von z.B. “Ivermectin” kombiniert mit weiterer verfügbarer Medizin würde Lockdown und Impfungen sofort unnötig machen.
100%ige Wirkung bewiesen – googlen Sie “Prof. Dr. Pierre Kory”!
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Wer nimmt eine schwarze Mafia noch ernst?
Na, die Grüne Nachwuchsmafia. Man lernt eben nur von den Besten …
was wetten wir, dass die nächste Impfstudie in Salzburg durchgeführt wird?
Das Land Salzburg hat an mehreren Fronten zu kämpfen. In Bad Hofgastein scheint das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten zu sein, denn die 7-Tages-Inzidenz liegt dort bei 1.168 – schon bei 400 treten automatische Verschärfungen ein. quelle: zackzack
Als ich das gestern von Anschober hörte, fragte ich mioch, auf welcher Welt diese Regierung ist. Die meisten Gemeinden zählen unter 2k Einwohner, manche sogar unter 500. Bei einer 400 Einwohner-Gemeinde trifft das eine Inzidenz von 1:400x100kx7 😉
Jetzt hat der Kurze die Anweisungen der Adlerrunde umgesetzt. Impfungen für Tirol. Da kann sich die Bevölkerung bei den Golfern bedanken. Was die aus Südafrika mitgebracht haben.
So geht’s bei uns. Die die sich nix kümmern werden belohnt.
Langsam wird der ÖVP bewusst was sie sich da mit dem Bub eingetreten haben.
Da wäre ich mir nicht so sicher…………
Traurig, wenn es der ÖVP erst jetzt bewusst würde, was ich aber nicht glaube. Aber, wenn einer zu einem Heiland gemacht wurde, getraut sich halt keiner der Verantwortlichen, den Fehler einzugestehen.
Nicht das corona-virus ist das schlimmste in dieser bananenrepublik; vielmehr ist es der rechtspopulistische, türkise, korruptions-sumpf. mit verlaub.
Wann überreißen es die (alten) ÖVPler endlich, dass man den Parisiten töten muss, und nicht den Wirt?
Ich nehme an, dass es schon viele wissen.
Und die suchen wohl schon hektisch nach einem “eleganten” Ausweg aus dieser Misere. Aber der ist nicht so leicht zu finden.
Also sind sie wahrscheinlich alle dazu verdammt, dem kommenden Zusammenbruch zuzusehen.
Zuerst patzt er uns alle in der Bild-Zeitung an, dass wir den Lockdown nicht mittragen (Impertinenz sondergleichen), dann schießt er sich auf die Landeshauptleute ein. Das wird besonders Stelzer freuen mit seinen Wahlen im Herbst. Abgesehen davon hat es die Länder schon vor dem Erleuchteten gegeben und wird es nach ihm auch noch geben. Ich würde also kleinere Brötchen backen. Und als man ihn gebraucht hätte, war er schmähstad, sonst wäre Ischgl in dieser Form nicht passiert!
In Bad Hofgastein scheint das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten zu sein, denn die 7-Tages-Inzidenz liegt dort bei 1.168 – schon bei 400 treten automatische Verschärfungen ein.
Schon wieder diese ominöse Inzidenz. Bad Hofgastein hat nur 6865 Einwohner. Da werden die positiv Getesteten (nicht Erkrankten!!!) dann auf 100 000 hochgerechnet. So erzeugt man Angst!
Wenn den Gesalbten die eigenen Jünger schon angreifen wirds immer unangenehmer für den Messias!😅
Schwarz Türkis Grün muß endlich gehen. Wir sind ja ein Weltweite Lachnummer mit dieser Regierung.
Vielleicht ist der (kluge) Österreicher doch ein Impfmuffel?
Ja über die vielen Nebenwirkungen von dieser mRNA Genspritze wird ja kaum berichtet. Und auch nicht über die Pflegeheime………….
Eine Op eines Freundes wurde verschoben weil einige Ärzte nach der zweiten Impf. so ko waren.
Breit gefächert die Nebenwirkungen. Andere haben außer Aua nichts.
Er ist einer Impfstoff-Expertin ins Wort gefallen, die meinte, die Zulassung wird noch dauern, da zuwenig Daten vorhanden????? Geht’s noch Hr. BK? Das zeigt, wie sehr narzisstisch dieser Slim-BK ist….So einen Narzisten-BK wollen wir doch nicht, oder?
Ach ja, und nachdem ich in dem Bereich arbeite: schön langsam trudeln die AL Meldungen jener ein, welche nun knapp über einem Jahr in KUA waren!! Soviel zur Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarktpolitik!
Als Verschwöhrungstheoretikerin wurde im im April 2020 hingestellt wie ich in anderen Medien gepostet habe das die KUA nur die Vorstufe für die AL wird …. ich kann mich mit meine Kollegen und Kolleginnen nicht darüber beschweren das wir keine Arbeit haben …. mir tun nur jene Menschen leid welche das kolportierte Licht am Ende des Tunnels dem Kurz geglaubt haben …. Es wird noch rascheln im Blätterwald .. Insolvenzen, zerstörte Existenzen ……
achso, machen die schwarzen jetzt wieder einen auf: wir haben mit dem türkisen nichts zu tun wir sind die “Lieben”?
Eine ganz einfache – vielleicht vulgäre Bitte: Wirtschaftspartei – ob schwarz oder türkis – SCHLEICHTS EICH IN DIE OPPOSITION !