Donnerstag, April 18, 2024

Werbeausgaben explodieren – Regierung kostet uns 200.000 Euro pro Tag

Werbeausgaben explodieren

Es ist eine wahre Kostenexplosion für Regierungs-PR: 200.000 Euro gibt die Regierung am Tag für Werbung aus. Besonders das Bundeskanzleramt geht leger mit dem Steuergeld um. Kurz verfünffachte seine Werbeausgaben.

 

Wien, 08. März 2021 | „Koste es was es wolle“: so kann man die PR-Inserats- und Werbeausgaben der türkis-grüne Bundesregierung im letzten Jahr zusammenfassen. 200.000 Steuereuro gibt die Regierung für Inszenierungskampagnen tagtäglich aus. Das Gesamtvolumen beziffert sich auf 73 Millionen Euro. Das geht aus einer Anfragenserie an alle Ministerien des SPÖ-Abgeordneten Philip Kucher zurück.

Dramatische Erhöhung unter Kurz-Regierungen

Die hohen Ausgaben sind insofern auffallend, da sie eine dramatischen Erhöhung des Werbebudgets im Vergleich zu der vorherigen Regierung bedeutet. Die Regierung Kurz I gab sich 2018 noch sparsamer, damals gab man für PR-Zwecke 44 Millionen aus. Die große Koalition von 2017 von Christian Kern (SPÖ) und Wolfgang Mitterlehner (ÖVP) kam mit ein bisschen mehr als einem Drittel der Kurz-Kogler Ausgaben aus (27 Millionen). Diese Summe gab 2020 allein das Bundeskanzleramt von Sebastian Kurz aus. Ein Mitgrund: Die Horde von 59 PR-Mitarbeitern mit der Hauptaufgabe Message Control. Auch der von Übergangskanzlerin Brigitte Bierlein abgeschaffte „Think Tank Austria“ mit der Schattenkanzlerin Antonelle Mei-Pochtler wurde bei der erneuten Machtübernahme Sebastian Kurz´ wiedereingeführt.

Bundeskanzleramt verfünffacht Ausgaben

Die Kostenexplosion im Bundeskanzleramt bedeutet gleichzeitig eine Verfünffachung im Vergleich zum Jahr 2018. Nur auf die Corona-Pandemie ist die Kostenexplosion übrigens nicht zurückzuführen. Die werden von der Regierung mit 25 Millionen beziffert. Allein die Babyelefantenkampagne kostete satte 3,2 Millionen. Der Unterschied zwischen Kurz II und Kern/Mitterlehner beträgt 43 Millionen.

Kucher: Kurz´ Mantra “Sparen im System” hat zu Kostenexplosion geführt

Für Anfragensteller Kucher ist das ÖVP-Versprechen „Sparen im System“ kolossal gescheitert: „210 Millionen € für Eigenwerbung, eine Rekordzahl an Pressesprechern, hochbezahlte Generalsekretärsposten bis hin zu seinem türkisen „Think Tank“ auf Steuerzahlerkosten: Kurz‘ Mantra vom „Sparen im System“ hat während seiner bisherigen Kanzlerschaft zu einer Kostenexplosion im Politapparat geführt. Dasselbe Bild zeigt sich wiederholt auch in den Ausgaben der Bundesregierung für Werbung, PR und Marketing!“

Besonders in Zeiten der Corona-Krise, in der viele um ihre Arbeit bangen müssen, sollte die Regierung eigentlich sparsamen sein, sagt SPÖ-Vizeklubchef Kucher zu ZackZack: „Gerade in der Corona-Krise, wo aktuell hunderttausende Menschen um ihren Job bangen, kann es nicht sein, dass im türkisen System Geld scheinbar keine Rolle spielt.“

Regierung greift für Boulevard tief in die Tasche

Besonders tief in die Tasche greift die Regierung bei den Inseraten an den Rechtsboulevard. Laut Standard erhielt allein in den ersten drei Quartalen 2020, die Kronen Zeitung 5,29 Millionen Euro von der Regierung. Auf Platz zwei folgt das Fellner-Imperium “Österreich” mit 3,4 Millionen Euro. Wolfgang Sobotka würde dazu wohl sagen: „Naja, sie kennen das Gschäft, ja, für´s Inserat gibt´s ein Gegengeschäft, oder?“ “Natürlich.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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16 Kommentare

  1. 200000 € Werbeausgaben täglich mit dem Ziel der bewussten Steuerung der öffentlichen Meinung. “Regierungswerbung” als Mittel zur Ausschaltung des Medienpluralismus, das ist die Vortufe zur Ausschaltung des Meinungspluralismus in unserer Gesellschaft.

    • Anschober ist erkrankt. Heutige Pressekonferenz wurde abgesagt. Schade, hätte doch einmal ein Experte zu Wort kommen können!

      • Die bisherigen Experten braucht auch niemand.

        Wer mir erklären will wir hätten mit den Maßnahmen die Grippe ausgerottet, währenddessen ein anderes Virus derselben Familie mit selber Größe, Art, Verbreitungsweise davon “verblüffend” unbeeindruckt bleibt, obwohl rein zufällig auch die Summe der Atemwegserkrankungen, ICU-Belegung, Beatmung usw. (also die SARI-Fälle) kaum von Vorjahren abweicht, dem spreche ich das Expertentum ab.

        Wer als Mathematiker immer noch von “exponentiellem Wachstum” spricht, der sollte seinen Titel zurückgeben.

        Wer als Virologe/Epidemiologe noch sagt Mutationen wären eine große Gefahr, ebenso.

  2. Ist es nicht ohnedies die Aufgabe der Medien über die Arbeit der Regierung zu berichten.
    Werbeinserate durch die Regierung sind in einer funktionierenden Demokratie unzulässig, weil diese zu Abhängigkeiten führen und diametral einer objektiven Berichterstattung entgegenstehen.
    Wesentlich ist auch der Umstand das unser Steuergeld für Eigenwerbung dieser Regierung verschwendet wird, reicht die Presseförderung nicht mehr aus?

  3. Kurz verfünffachte seine Werbeausgaben. Ja das ist richtig!!

    Mit Duldung der GRÜNEN wohl gemerkt!!

  4. Na bumm aber ist schon klar … für so eine gekünstelte Pandemie braucht man schon eine gute PR Abteilung und das kostet dementsprechend

    • Genau!! Darum ist die Krone -Standard-Orf und Co in Höchstform!!

      • Den Fetten auch ned vergessen, sowie die elitären Presse-Fuzzi’s.

  5. 200.000 € pro Tag ist arg viel. Man wird sich auf Corona rausreden. Aber das ist es ja nicht. Es ist eine Propagandaschlacht. Und die hohen Summen können nur mehr in die Höhe schnellen. Wenn man mal mit Propaganda begonnen hat, kann man nicht mehr zurück, wenn man die Zustimmung weiterhin halten will. Man sieht: Es ist TEUER erkaufte Zustimmung.

    Die Zustimmung sinkt dennoch, weil der Schaden, den sie anrichten, immer größere Teile der Bevölkerung erfasst. Bald wird jeder jemanden kennen, der durch die Misswirtschaft der Regierung zu Schaden gekommen ist.

    • Stichwort Propaganda: Es hat bei jedem neuen Medium etwas gedauert bis die sozialen Wogen geglättet wurden. Der Buchdruck im Mittelalter, Film und Ton im 2ten Weltkrieg, Satellitten-tv-übertragung im kalten Krieg und die jetzige dritte Phase des Internets – die Social Media Macht.

  6. Bezeichnet man Sachwalterschaft in der Politik als Think Tank?
    Die handelnden Sachwalter sind die Lobbyisten, sie sorgen dafür, daß niemand mehr denken oder sich die Hände schmutzig machen muß.
    Oder eine angekündigte Verordnung auch umsetzt. Dieses Regime übernimmt trotz Think Tank ständig Aufgaben, denen es nicht gewachsen ist! Daher hat bisher keine einzige der angekündigten Verordnungen in der Umsetzung geklappt. ( Nicht einmal die Ausgabe der seit einer Woche überfälligen Selbsttests! )

  7. Reine Faorschung. Aber nur so lässt sich diese PR NVP am Leben erhalten. Darum diese grossen Anstrengungen am Anfang um Spenden zu sammeln. Ohne viel Geld wäre diese Sprechpuppe nie Kanzler geworden. Wie lange schaut die alte ÖVP nich zu. Geld dass auch viele schwarzen Bünde gerne hätten fliesst hier nur in die PR des türkisen Schnösel.

  8. “Koste es EUCH was WIR wollen”

    Man hätte den Ohrwaschlkacktus und seinen Veltliner im Faschisteneck vielleicht ernst nehmen sollen.

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