Donnerstag, März 28, 2024

Tansanias Anti-Corona-Chef gestorben – Er war Präsident Papaya

Er war Präsident Papaya

Er bezweifelte die Glaubwürdigkeit der Corona-Tests, machte Werbung für Beifuss-Tee gegen das Virus und strich im Herbst einen fulminanten, jedoch zweifelhaften Wahlsieg ein. Jetzt ist John Magufuli, Präsident von Tansania und der vielleicht bekannteste Corona-Gegner Afrikas, tot.

Wien/Daressalam, 18. März 2021 | John Magufuli ist tot. Nachdem der Präsident von Tansania fast drei Wochen von der Bildfläche verschwunden war, berichten nun afrikanische Medien sowie die Nachrichtenagentur „Reuters“ vom überraschenden Tod des 61-Jährigen. Er erlag in einer Klinik in Daressalam einem Herzversagen.

Kollaps blieb aus

Seit 2015 war das Staatsoberhaupt von Tansania, die Corona-Krise brachte ihm weltweite Berühmtheit ein. Denn sein Land erklärte Corona schon im Juni für beendet. Zuvor veröffentlichte man einen positiven Coronatest für eine Papaya.

Die deutsche „Welt“ nannte seine Politik „die verrückteste der Welt.“ Er bezichtigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und „Imperialisten“ einer Corona-Verschwörung gegen Tansania. Bei Symptomen solle man Beten und lokale Kräuter inhalieren. Aus Madagaskar, wo man Corona mit Beifuss-Tee behandelt, orderte er eben diesen Tee als Heilmittel an.

Schreckliche Bilder des Kollapses, die etwa Christian Drosten im März 2020 für Afrika skizziert hatte, blieben offiziell aber auch in Tansania aus. Stattdessen wurde Tansania, vor allem die Insel Sansibar, zu einem beliebten Reiseziel.

Autoritärer Präsident

Gegen die Medien ging Magufuli schon vor Covid restriktiv vor. Er ließ Zeitungen schließen und erließ restriktive Mediengesetze. Blogger müssen Lizenzgebühren zahlen, wenn sie Texte veröffentlichen.

Die Wahl im Oktober 2020 gewann Magufuli haushoch. Er kam auf 12,5 Millionen Stimmen, sein erster Herausforderer erlangte 1,9 Millionen, die übrigen 13 Kandidaten kamen gemeinsam auf 400.000 Stimmen. Wie fair die Wahl abgelaufen ist, bleibt aber fraglich. Die USA teilte mit, dass es „glaubhafte Vorwürfe signifikanten Wahlbetrugs und von Einschüchterung” geben würde.

Magufuli polarisierte in dem ostafrikanischen Land. Von Befürwortern wurde er unter anderem wegen seines starken und kompromisslosen Führungsstils, großer Infrastruktur-Projekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung unterstützt. Kritiker aber verurteilten seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Corona-Pandemie. Die Menschenrechtsbilanz in Tansania sei unter Magufuli stetig schlechter geworden, urteilte etwa die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).

Vize-Präsidentin übernimmt

“Dies ist ein beispielloser Moment für die Vereinigte Republik Tansania und einer, der uns alle zweifellos auf sehr persönliche Art und Weise bewegen wird”, teilte Oppositionsführer Zitto Kabwe nach dem Tod Magufulis mit. Man werde den Präsidenten für seinen Beitrag zur Entwicklung Tansanias in Erinnerung behalten.

Neue Präsidentin ist Samia Suluhu Hassan. Sie stand Magufuli als Vize-Präsidentin zur Seite. Anti-imperialistische Töne könnten unter ihr weniger werden: sie ist im Davoser Weltwirtschaftsforum (WEF) bestens vernetzt und für die Weltbank als Expertin tätig.

(ot/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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21 Kommentare

  1. wohl eher ‘gestorben worden’ ……… bei einem der aus der Reihe tanzt!

    ….aber jetzt ist Tansania auch auf WEF-Kurs

  2. Für ein Land/Kontinent mit um die 20 Jahre Durchschnittsalter – die Hälfte von Europa – ist er mit 61 eh in hohe Altershöhen vorgestoßen…….

    Gunnar Kaiser hat neulich ein interessantes Interview dazu geführt….

    https://www.youtube.com/watch?v=9rZxMqZv1H4

    “Die Krankenschwester hat gelacht, als wir sagten, wir suchen die Pandemie” – Bericht aus TANSANIA

    Ich hoffe die Vize baut jetzt keinen Blödsinn und ändert diesen Kurs……

    • “Ich hoffe die Vize baut jetzt keinen Blödsinn und ändert diesen Kurs……”
      Der war gut, wenn man sich den letzten Satz von diesem Artikel durchliest…. 😀

  3. Die Kritiker sterben weg wie die Fliegen. Das hat letztes Jahr in Deutschland schon begonnen.

  4. “machte Werbung für Beifuss-Tee gegen das Virus”

    Er machte zurecht Werbung dafür. Der einjährige Beifuss (artemisia annua) wurde schon von mehreren Einrichtungen mit Studien zu Wirksamkeit gegen Covid-19 geprüft (u.a. Max Planck Institut). Ergebnis: Hervorragende Wirkung!

    Eine Züchtung, der artemisia annua anamed, enthält mehr als das 10fache des wertvollen Artemisin, was für die Wirkung verantwortlich ist.

    Artemisia wird auch erfolgreich eingesetzt gegen Malaria, gegen Gelbfieber und noch ein paar andere Hässlichkeiten. Hilft aber auch bei Grippe und anderen viralen Infekten.

    Wir bauen artemisia annua anamed seit ein paar Jahren im Garten an für den Eigenbedarf.

  5. Klingt wenig ermutigend. Seit einiger Zeit gibt es einen ausgeprägten Feldzug gegen “Kräuterzeugs”. Da wird immer wieder gewarnt, dass Studien fehlten. Anders bei der Verordnung von Lockdowns. Da gibt es keinerlei Wirksamkeitsnachweise und trotzdem werden sie immer verschrieben. Kommt wer aus nem Drittweltland mit einem Büschel Kräutern, ist das natürlich immer anrüchiger Buschzauber. Artemisia Annua ist als gesamte Pflanze hochwirksam gegen verschiedene Krankheiten, das wird beharrlich ignoriert, ins Lächerliche gezogen und immer wieder schlechtgemacht. Darf ja nicht sein, dass so ein Kräutle um null Euro was kann.

    • wahrscheinlich hat die Pharma schon ein Patent für Artemesia Annua eingereicht

  6. Wenn man nun bedenkt, dass der Präsident von Burundi, der die selbe Corona-Linie wie Magufuli gefahren ist, an der selben Ursache „verstorben“ ist, sind das schon sehr seltsame Zufälle.

  7. Gerne würde ich erfahren, was zu diesem Herzversagen geführt hat.

    Zufälle gibt es mMn nämlich kaum, vor allem keine so glücklichen für die radikalen Befürworter des weltweiten Testens und Impfens.

  8. klingt nach einer sehr guten Methode, Covid loszuwerden. Nur wird das in der besetzten Welt keine Regieung machen – müsste man ja dann die Egenermächtigung wieder abgeben, und das geht gar nicht.

    Aber mei, unter der neuen Führung wird da auch der Wahn Einzug halten.

  9. “…sie ist im Davoser Weltwirtschaftsforum (WEF) bestens vernetzt und für die Weltbank als Expertin tätig.”
    Na gratuliere! ^^

    • Damit ist alles klar…… Ja liebe Tansanier ,jetzt habt ihr mit dem Weiberl wahrscheinlich bald keine Freiheiten mehr.

      Jetzt wird dann bald der Arrest (Lockdown) kommen . Das bisschen Wirtschaft wird ruiniert und die Weltbank wird euch das “Weiße” aus den Augen nehmen.

      Andere Webseiten ,meinen dass es Mord war…..

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