Sonntag, März 23, 2025

SPÖ in Lockdown-Frage uneins – Österreich vor nächsten Corona-Sperren?

Österreich vor nächsten Corona-Sperren?

Österreich steht für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kurz vor dem nächsten Lockdown. Ihr Parteikollege Hans Peter Doskozil verlangt allerdings „gesichertes Öffnen.“ Die Menschen würden Lockdowns nicht mehr mittragen. Das empört die ÖVP. Sie nennt den burgenländischen SP-Landeshauptmann einen „Querulanten“ und „Oberlehrer.“

 

Wien, 19. März 2020 | Kommt bald der nächste Lockdown? Sollten erneut drakonische Verordnungen verhängt werden, muss die Regierung wohl nicht mit SPÖ-Widerstand rechnen. Denn Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) richtete am Freitag eine eindringliche Warnung an die Bevölkerung und verlangt im „Ö1-Morgenjournal“ härtere Maßnahmen.

Rendi-Wagner warnt

Das Virus sei ansteckender und aggressiver geworden. „Die Entwicklung ist besorgniserregend“, so die SPÖ-Chefin. Alle Expertenmeinungen würden eindeutig sagen, dass man nun „gegensteuern“ müsse, um den Zusammenbruch der Intensivstationen zu vermeiden.

Auf die Frage, ob das bedeuten würde, den Handel wieder zu schließen und einen weiteren Lockdown zu verhängen, blieb sie aber zurückhaltend. Konkrete Schritte nannte sie, jedoch rechnet sie mit härteren Maßnahmen, das sei auch keine Frage des „Wollens“, sondern „ob es das braucht”, sie wären “alternativlos”. Eine Verlängerung der Osterferien in den Schulen schließt sie nicht mehr aus.

Seiner Parteichefin widerspricht allerdings Hans Peter Doskozil (SPÖ). Der burgenländische Landeshauptmann meldete sich nach überstandener Operation mit einem „Krone“-Interview auf der Politbühne zurück. Er bezweifelt neue harte Virus-Einschränkungen, da „die Menschen bis zu einem gewissen Grad nicht mehr mitgehen.“ Rendi-Wagner würde als Ärztin sehr auf das Corona-Thema fokussiert sein, doch das Thema müsse man „breiter“ denken. Es müsse vor allem dort, wo es um Arbeitsplätze geht, gesichert geöffnet werden.

“Kurz ist Florian Silbereisen der Politik”

Doskozil verlangt von seiner Partei auch eine offensivere Oppositionspolitik. Man sei in der Defensive, während ÖVP-Spitzenpolitiker von der Justiz als Beschuldigte geführt werden. Kurz sei nichts weiter als ein „Showmaster, der Florian Silbereisen der Politik.“ Er hofft auf eine baldige Mehrheit ohne ÖVP. Rot-Grün-Neos hält Doskozil für eine attraktive Variante, sofern man „Migrationsfragen vernünftig diskutiert.“

Der Doskozil-Auftritt rief umgehend ÖVP-General Axel Melchior auf den Plan. In einer Aussendung nennt er den burgenländischen Landeshauptmann einen „Querulanten“ und einen „Oberlehrer“, der „wild um sich“ schlägt und „offensichtlich darunter leidet“, dass „Rendi-Wagner als Parteichefin inzwischen viel beliebter ist als er.“

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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