Mittwoch, April 24, 2024

„Weckschrei“ für das Bildungssystem – Initiative fordert „endlich“ Reformen

Initiative fordert „endlich“ Reformen

Seit dem Bildungs-Volksbegehren vor zehn Jahren habe sich nichts verbessert, im Gegenteil. Die früheren Initiatoren fordern jetzt Bund und Länder, auch als Reaktion auf die Pandemie, zu langfristigen Reformen auf.

 

Florian Bayer

Wien, 22. März 2021 | „Österreich ist sitzen geblieben“, sagt Hannes Androsch. Der Ex-Finanzminister (SPÖ) und Unternehmer war Initiator des Volksbegehrens Bildungsinitiative (VBBI) 2011, das hieß: „Österreich darf nicht sitzen bleiben.“

Genau das sei aber passiert, „Österreich ist sitzen geblieben“. Durch ausbleibende Reformen und kontraproduktive Maßnahmen (Wiedereinführung des Sitzenbleibens, Ziffernnoten in Volksschulen, etc.) sei die prekäre Situation noch verschärft worden.

Reformen, für die rund 380.000 Personen unterzeichnet hatten, seien an an der starken Ideologisierung der Bildungsdebatte gescheitert. Diese bestehe bis heute, so Androsch. Die Hauptforderungen, gemeinsame Schule bis 14 und Ganztagsschule, seien „nicht einmal ansatzweise“ umgesetzt worden. „Zarte Pflänzchen“, etwa Schulversuche für verbale Beurteilung und gemeinsame Schule, habe die ÖVP-FPÖ Regierung wieder abgeschnitten, sagt Mitinitiator Daniel Landau.

Gegen Schulschließungen, für mehr Sicherheit

In einer Pressekonferenz sprachen sich die Initatoren neuerlich für ihre langjährigen Forderungen sowie neue aus, etwa gegen Schulschließungen und verlängerte Osterferien. Sie forderten zudem eine Erhöhung der Testfrequenz und verbesserte Hygienebedingungen, denn Ziel müsse die „möglichst rasche Normalisierung des Schulbetriebs“ sein. Wenngleich Glattauer einräumte, dass auch Schulen „Orte der Ansteckung“ sind. Nachsatz: Wie das ganze Land.

„Es ist ungeheuerlich, nicht alles zu tun, um die Sicherheit zu erhöhen. ‚Koste es was es wolle‘ ist eine Verhöhnung. Ein bisserl Lüften kann es nicht sein“, so Landau. Er fragt sich, warum nicht längst flächendeckend Luftreinigungsgeräte in allen Kindergärten und Schulen installiert wurden. Der Traiskirchner Bürgermeister Andi Babler habe gezeigt, dass das geht.

Initiator Hannes Androsch. Bild: APA Picturedesk.

Auch brauche es ein Öffnen der Schulen im Sommer – nicht über Zwang, sondern mit Anreizen, etwa ECTS für Lehramts-Studierende. „Es muss auch im Sommer ein Betreuungs- und Lehrangebot geben. Ich bin überzeugt, das ist möglich: nicht nur heuer, sondern generell“, meinte Glattauer. Lehrern müsse die Möglichkeit gegeben werden, ihren Urlaub auch unter dem Schuljahr zu konsumieren.

Leistungsbeurteilung, Digitalisierung, Individualisierung

Auch die Leistungsbeurteilung sei zu hinterfragen, sagt Unternehmensberaterin und Mitinitiatorin Gundi Wentner: „Schon in normalen Zeiten sind Noten nur pseudoobjektiv. Heuer können sie gar nicht objektiv sein“. Ein „Nicht genügend“ solle es daher heuer nur in Ausnahmefällen geben, ein Sitzenbleiben nur dann, wenn Eltern, Lehrer und der betroffene Schüler übereinstimmen, dass eine Klassenwiederholung sinnvoll ist.

Auch eine Digitalisierungsoffensive fordert die Initative. „Der Bund muss dafür sorgen, dass Schulen digital betreut werden. Es braucht Teams, die verpflichtend an die Schulen kommen“, so Glattauer. Gefordert wird auch eine Rücknahme der Pflichtstundenreduzierung. Die entsprechenden ein bis zwei Wochenstunden sollen in ein Schulfach „Digitales Lernen“ fließen.

Weiters tritt die Initiative für eine stärkere Individualisierung ein, in Zeiten der Pandemie und darüber hinaus. Jedem Schüler müsse ein individuelles Angebot gemacht werden, vor allem, wenn es zu neuerlichen Schulschließungen kommt. Zu jenen Schülern, die man sonst gar nicht erreicht, sollen Lehrer auch nach Hause kommen.

„Stiefmütterliche Behandlung“

Auf die „besonders betroffenen“ Kinder in den 2017 von ÖVP und FPÖ eingeführten Deutschförderklassen verweist Heidi Schrodt. „Sie erhielten als einzige Gruppe keine Erleichterungen“, so die langjährige Schuldirektorin. Schrodt fordert ein „sofortiges Aussetzen des umstrittenen MIKA-D-Tests“, der Schülerinnen um bis zu zwei Jahre zurückwerfen kann. „Stattdessen braucht es eine Neuausrichtung der Deutschförderung ab der Kinderkrippe.“

Auf die vernachlässigte Elementarpädagogik wies Landau hin und fordert u.a. einen Maximalschlüssel von sieben Kindern pro Pädagoge sowie gleiche Bezahlung aller Lehrerinnen bzw. Pädagogen. Derartige Versprechen gebe es schon seit 20 Jahren, nun müsse man sich überlegen, „wie man dem arbeitsrechtlich begegnen kann“, so Landau, der Streiks andeutete.

„Stiefmütterlich behandelt“ würden auch die Sonderschulen. Diese müssten laut Landau „endlich“ in das Regelschulsystem überführt werden, „wie das in anderen Ländern längst geschehen ist“. Dazu habe sich Österreich 2008 mit dem Unterzeichnen der Behindertenrechtskonvention verpflichtet, geschehen sei seither fast nichts.

Wichtig sei es, nicht vorhandene Defizite, sondern die Förderung von Talenten zu fokussieren. Von „Sollbruchstellen“ spricht Erwin Greiner, stellvertretender Vorsitzender der Initiative „Bildung Grenzenlos“, bei den Übergängen nach der Volksschule und nochmal mit 13,14 Jahren. Damit komme frühzeitig Angst ins Spiel, die die anfängliche Neugier ablöst.

Mit dieser Forderung schließt die Initiative an ihre Anfänge von 2011 an. Zeit dürfe jedenfalls keine mehr verloren werden, betont Initator Androsch: „Was vor zehn Jahren ein Weckruf war, ist heute ein alarmierender Weckschrei.“

Titelbild: APA Picturedesk

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29 Kommentare

  1. Weckschei? Was wollen’s an einem Bildungsystem retten, das seit gut 30 Jahren systematisch zerstört wird? Was will man für “IT-Fachkräfte” heranzüchten, wenn die Lehrer sogar mit klickibunti überfordert sind? Was sollen die Kinder lernen, wenn “Smombiismus” am Lehplan steht?

    • Es geht ja noch schlimmer ;-). Der Stelzer baut jetzt in Linz/OÖ eine Digitaluni. Bis die wirklich läuft und die besten Köpfe nicht an die ETH Zürich, die TU München, etc. gehen, vergehen ein bis zwei Jahrzehnte. Nun, die grundlegende Idee der (derzeitigen) Künstlichen Intelligenz ist meines Wissens schon um die 50 Jahre alt (bin da kein Experte). In ein bis zwei Jahrzehnten wird’s Ansätze einer neuen Generation von KI geben. Aber die kommt nicht von einer “angewandten” Digitaluni, sondern von absoluter Grundlagenforschung (in der Informatik, der Quantenphysik, der Mathematik, etc.) Nur ein Stichwort abseits der KI: Post-Quantum Kryptographie (PQCrypt)

      Man müsste also so laut schreien, dass sogar unser Bundespräsident aufwacht ;-).

  2. Um zu lernen braucht man Neugierde. Man muss sich BESONDERS (!) um jene kümmern, die unterfordert sind (Stichwort: Hochbegabung) und um jene, die überfordert sind. Das kann viele Ursachen haben und da gibt’s sicher genug, die sich da wirklich gut auskennen. Wir brauchen Klassen, in denen es die ganze Diversität gibt. Aber immer ist klar: Erst, wenn ich etwas richtig verstehe, kann ich den nächsten Abstraktionsschritt machen. In der Mathematik ist das vielleicht am Extremsten. Und es kann viel Angst erzeugen, wenn’s hier Probleme gibt. (…)

    Von Erich Fromm gibt’s ein schönes Essay mit dem Titel “Der kreative Mensch” (ca. 8 Seiten). Darin geht’s um das Staunen! Kinder haben das (noch). Und richtige Forscher*innen auch! Formeln vom hypermodernen “Digi-Board” abfotographieren erzeugt keine Erkenntnis! Von einer auswendiggelernten Formel hat niemand etwas, die kann man nachschlagen. Es geht ums Verstehen!

    • Ja, und es ist ja auch schon oft bemängelt worden, dass den Kindern Neugier und Kreativiät in Schule und Gesellschaft fast systematisch abgewürgt werden.
      Ich selbst fühle mich durch die Digitalisierungs-Auswüchse (mit allem gelegentlichen Nicht-Funktionieren oder schlicht nicht Auskennen) immer wieder lustlos und frustriert, sozusagen im Geist korrumpiert.

    • Und es kann viel Angst erzeugen, wenn’s hier Probleme gibt. (…) c) Yourself

      Probleme sind da, um sie zu lösen;-)

      • Welche Bücher über Dyskalkulie haben Sie gelesen? Machen Sie einen Vorschlag! Wenn Sie irgendwelche Anspielungen machen, dann sollten Sie diese zu Beginn genauer erklären, bis ich erahnen kann, auf was Sie hinaus möchten. Mit einem “kontext-freien” Posten in Foren kommt man nicht sehr weit …

  3. Warum reden ständig Leute über Bildung, die sich nicht auskennen? Als ob Kinder mit Hilfe eines Trichters mit Wissen gefüllt werden müssten! Ich habe vor kurzem einem HTL-Schüler mit Mathematik geholfen und mir den Stoff angeschaut: Ein Wahnsinn! Da bleibt kaum etwas hängen. Es geht ums VERSTEHEN! Um die Grundlagen. Und dazu braucht es HAPTIK, ein Computer ist Nebensache. Damit kann man arbeiten, wenn man das Wesentliche beherrscht. Als Beispiel nenne ich das Buch “Das Phantom Dyskalkulie” von Christina Buchner (2018).

    Ich habe an der Uni angehende Mathematik-Lehrer*innen unterrichtet. HIER muss man anfangen! Aber hier beißt sich die Katze in den Schwanz, weil eine höhere Akademikerquote eben nicht heißt, dass das Niveau an der Uni steigt und immer nur die unterrichten, die wirklich motiviert sind. Und wer’s nicht glaubt, der sollte sich die Statistik auf erc.europa.eu im Panel PE1 (Mathematik) anschauen.

    • Ich spreche für Mathematik und im weitesten Sinn auch für Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Und die ganze Diskussion über eine Digitaluni halte ich –diplomatisch formuliert– für einen Schwachsinn! Denn das führt nur dazu, dass die Fachhochschule in Oberösterreich (in Wels wurde gerade neu dazugebaut, es gibt hunderte neue Parkplätze) noch weiter abgewertet wird. (…)

      Nachsatz: Ich kann mit einer völlig neu entwickelten Methode am Papier Probleme lösen (in wenigen Minuten), die ein Hochleistungsrechner in mehreren Jahren nicht schafft. Digitalisierung kann man fordern, wenn man versteht, was das bedeutet!

      • Bin beim ersten Absatz völlig Ihrer Meinung.
        (Beim zweiten wäre ich sehr neugierig, aber vermutlich überfordert,)

        • Werde versuchen immer wieder etwas im Forum einzustreuen ;-). Spaß beiseite: Da geht’s um völliges kognitives Neuland. Und weltweit gibt’s kaum Mathematiker*innen, die verstehen, um was es geht. (Was sowohl das Publizieren in Fachjournalen als auch das Einwerben von Fördergeldern extrem schwierig macht.) Aber nächstes Jahr stelle ich einen ERC-Antrag (Starting Grant) und wenn alles gut geht, wird’s sicher ‘mal etwas in den Medien dazu geben …

          • “Kognitives Neuland” kann mich sozusagen nur ehrfürchtig erstarren lassen. Für mich klingt das jetzt revolutionär wie Einstein oder Gödel. (Von denen ich selber auch nur recht rudimentär was weiß bzw. verstehe.) Meine besten Wünsche für die internationale Anerkennung!

          • Stellen Sie sich vor, Sie leben zur Zeit von Leonardo (Fibonacci) di Pisa, wo alle mit dem Abacus rechnen und die römischen “Zahlen” verwenden.
            Ohne seinem Buch von 1202, wo er das Dezimalsystem aus dem Arabischen übertragen hat, könnten wir heute (mit dem Computer) gar nicht posten. Von Sybille Krämer gibt’s eine wunderschöne Einleitung zur Relevanz vom “Stellenwertsystem” https://science.orf.at/v2/stories/2939977/

            Vereinfacht gesagt beschäftige ich mich mit einer fundamentalen Verallgemeinerung des Dezimalsystems und arbeite gerade daran –wenn ich nicht gerade hier im Forum poste ;-)–, das dem Computer “beizubringen” …

          • Danke, da ist jetzt immerhin einiges an Ahnung in mir, was Sie so antreibt…
            Jedenfalls schön zu sehen, dass es immer noch und immer wieder Leute gibt, die mit hohem Ethos ihre Fähigkeiten für eine bessere Welt einsetzen – ohne sich darin von aller Korruption rundum allzu sehr stören zu lassen.

          • Danke, danke! Ihnen wird sicher das eine oder andere Kant-Zitat von mir aufgefallen sein. Mich beschäftigt das mit der Kritik der reinen Vernunft tatsächlich in Bezug auf die Mathematik und dem “Verstehen” bzw. der (mathematischen) Erkenntnis. Würden Sie nur mit den Fingern zählen können (so, wie kleine Kinder), könnten Sie kaum etwas verstehen. Könnten Sie perfekt mit Zahlen rechnen (so, wie der Computer), aber nichts hätte eine Bedeutung, Sie könnten ebenfalls nichts verstehen. Erst diese Kombination macht den Unterschied (das steht schön in B75, der Einleitung der KrV, Ausgabe von 1787)

    • Ich habe vor Jahrzehnten (leider nur) ein Jahr lang in der HTL einen Mathelehrer gehabt, dem es gelungen ist, die Zusammenhänge halbwegs verstehen zu lehren.
      Ich glaube, der war sehr wichtig, dass ich es dann auch auf der TU geschafft habe, in die “echte” Mathematik reinzufinden. War für mich eine Art Offenbarung.

      Aber soviel ich sehe, hat inzwischen sowohl in HTLs, FHs wie auch Unis der Neoliberalismus tiefe Spuren hinterlassen. Einfach traurig.

      • Traurig ist das. Aber die Konsequenzen sind enorm: Wir werden von der KI-Welle überrollt! Dieser Bias in Alexa, Siri & Co. Es gibt ja kaum jemanden in der Grundlagenforschung dazu (in Europa). Und irgendwann wird sich die Frage stellen, wie wir unsere Werte (in Europa), auf die wir so stolz sind (nicht die Korruption in Österreich 😉 ), verteidigen sollen …

        • Ich war vorige Woche ganz glücklich, auf Ö1 um 6:55 “Gedanken für den Tag” von Prof Sigmund zu hören. Ich glaube, das erste Mal seit Jahrzehnten, dass dort ein Mathematiker was sagen durfte.
          Ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

          • In dieser Hinsicht muss ich Ö1 wirklich loben! Adrian Constantin war damals (Wittgenstein Preis vom FWF) sogar in Punkt-Eins zu Gast. Aber das Problem ist schon lange vorher, nämlich was sich Kinder oder Schüler*innen unter Mathematik (oder Technik bzw. Informatik) vorstellen. HIER muss man ansetzen. (…)

  4. DER Androsch? Der sollte doch besser den Mund halten und schauen, welchen Schaden er in seiner Zeit als Uniratsvorsitzender in Leoben angerichtet hat! Qualität senken, um den Output zu erhöhen, denn dafür bekommt die Uni vom Bund Geld. Besonders pikant ist, dass es seit seiner Zeit “externe” Rektoren gibt, die als Hampelmänner der Politik agieren. Stichwort 1: Rechnungshofbericht vom Dezember 2012. Stichwort 2: Oberplagiator Biedermann! https://de.wikipedia.org/wiki/Montanuniversit%C3%A4t_Leoben

    “Androsch” ist quasi DAS Synonym für Transparenz und Bildung!

    • Und mit Androschs Einwand “aufgewärmte Suppe” wurde die Biedermann-Geschichte vom Tisch gewischt?

      Bin entsetzt.

      • Vereinfacht und mit einer Brise Sarkasmus formuliert: Aschbacher ist Androsch’s “Kind”

  5. 1. Unkurz ist doch das lebende Vorbild, wie weit man es mit Halbbildung bringen kann
    (2. sofern es auch genügend schlecht gebildetes Stimmvieh gibt).

    Also: möglichst alles lassen aus türkiser Sicht

    • Naja, für den kleinen Bundesbasti wird’s noch ziemlich bitter werden. Lassen Sie uns den Worst-Case annehmen und es gibt noch eine Kurz III Regierung. Spätestens danach ist er fertig. Dann ist er um die 40. Natürlich wird er irgendwo unterkommen und einen gut bezahlten Job finden. Aber wenn er nicht mehr im Rampenlicht ist, keine Pressekonferenzen mehr geben kann (wo auch wer kommt), dann kann man sich fragen, ob er’s wirklich weit gebracht hat …

  6. Am gscheidesten wäre es, die Kinder wieder normal zu Schule gehen lassen. Der Rest ist Luxus momentan.

  7. Kann ich alles unterschreiben bis auf dieses Anbiederei mit Digitalisierung, Testerei und Luftreinigungsgeräten. Es gibt sehr viel Forschung zu Ansteckungsgefahr Kinder -> Personal und umgedreht. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Momentan gibt es keine Hinweise dass Massentesterei an Schulen und Luftreinigungsgeräte irgendetwas bringen. Zur Digitalisierung wäre es wichtig, zuerst einmal Ziele festzulegen bevor man über Geräte und Software debattiert: was soll denn erreicht werden? Dass statt Lesebuch nun auf einem Bildschirm gelesen und dort multiple-choice geklickt wird? Oder dass man vom Tablet liest und dort mit dem Finger herumkratzt? Will man Enduser und Consumer oder Leute, die was vom Aufbau und Funktionsweise der Digitalen Welt verstehen? Das kommt mir viel zu kurz. Nach Geld und Personal kann jeder schnell rufen.

  8. Wichtig sei es, nicht auf vorhandene Defizite zu fokussieren, sondern die Talente zu fördern.
    Das wäre ein längst fälliger Paradigmenwechsel!

    • Schön auf den Punkt gebracht! Leider werden viele Talente gar nicht oder viel zu spät erkannt …

  9. Bis zu den Massnahmen waren Workshops die ich in Schulen für Lehrer*innen und Schüler*innen gab nahezu täglich. Aus den dort gemachten Erfahrungen kann ich den Inhalt des Artikels mehr als bestätigen. Je niedriger die Schulstufe, desto schlimmer – wirklich gut ist nix.

    Im Bereich Digitalisierung z.B. – da fehlt es sehr an Hardware und Konzepten. Manchmal gibt’s unnötige Macs, am meisten veraltete Microsoft Systeme – die ja eh schnell zu alt sind wegen überfrachteter Software und dadurch lahmer PCs .

    In 2020 waren dann mehr als 120.000 Kids wegen fehlender PCs vollkommen vom Unterricht entfernt.
    Und wirklich 50% der Haushalte haben keinen Drucker – Hausaufgaben ausdrucken geht nicht.

    Das Digitalisierung nicht nur Hardware ist sondern auch Lernkonzepte braucht ….das haben dann die Schulschließungen auch gezeigt. Auch das fehlt.

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