Donnerstag, April 25, 2024

Industrieller verdoppelt Dividende – 32,7 Millionen für Andritz-Chef Leitner

32,7 Millionen für Andritz-Chef Leitner

Bereits im Sommer 2020 zahlte die Grazer Andritz-Gruppe eine Dividende von rund 50 Millionen Euro an ihre Aktionäre aus. Ein halbes Jahr später wird die Dividende verdoppelt. Kurzarbeit und Steuervermeidung machen es offenbar möglich.

Wien, 24. März 2021 | Die Andritz-Aktionäre rund um den Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Leitner jubeln. Denn nur ein halbes Jahr nach der Gewinnausschüttung im Corona-Jahr 2020 in Höhe von rund 50 Millionen (ZackZack berichtete) dürfen sich die Anleger jetzt erneut über einen Geldregen freuen. Diesmal gibt es insgesamt 104 Millionen für die Aktionäre, allein 32,7 Millionen für Andritz-Chef Leitner selbst, der über eine Stiftungskonstruktion abkassiert. Mitten in der Pandemie verdoppelt sich also die Dividende – davon profitieren aber nur wenige.

Kurzarbeit, Steuervermeidung und Stellenabbau

Das Verstörende für Außenstehende: Allein im Vorjahr kassierte Andritz vom Steuerzahler über 58 Millionen Euro, davon 28 Millionen an Kurzarbeitsgeld. Dies sollten vor allem Arbeitsplätze sichern. Als die Kurzarbeit allerdings im August 2020 auslief, wurden in mehreren Schritten weltweit über 2.000 Stellen abgebaut, davon hunderte in Österreich.

Zwar bekennt sich die Kurz-Regierung offiziell zur Bekämpfung von Steuerflucht – Staatshilfen soll es etwa nur für Unternehmen geben, die auch ihre Steuern ordentlich zahlen. Die entsprechende Regelung ist laut Experten aber zahnlos und kann leicht umgangen werden. Tochterunternehmen in Steuerparadiesen fallen aus dem Raster, was laut Momentum-Institut auch bei der Andritz-Gruppe der Fall ist. Sie soll den Großteil ihrer Gewinne in Richtung Steueroasen verschieben und so dem österreichischen Fiskus entgehen.

Gute Kontakte ins Hause Kurz

Andritz-Vorstandsvorsitzender Leitner ist aber nicht nur für seine Großzügigkeit sich selbst gegenüber bekannt. Die Familie Leitner spendete in der Vergangenheit an die ÖVP, Leitners Frau Cattina war Kurz’ Wunsch als Spitzenkandidatin für die Steiermark (wurde es aber letztlich nicht), wie “Kontrast” berichtet. Gemeinsam mit ÖVP-Urgestein Martin Bartenstein besitzt Wolfgang Leitner außerdem eine Pharmafirma. Im Ibiza-U-Ausschuss, in welchen Leitner geladen war, gab er zu Protokoll, er habe Sebastian Kurz „zufällig“ im Urlaub kennengelernt und habe über Corona-Videokonferenzen Kontakt mit ihm gehabt.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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43 Kommentare

    • die Verschuldung des Staates wird UNS auch noch das Gesundheits- und Sozialsystem kosten, Wasserrechte, Energieversorgung, Pensionen, …etc … kennen wir ja alles von Griechenland!

  1. Genau das hat Kurz angestrebt, sine Unternehmerfreunde mit Covid-Entschädigungen kräftig anzufüttern. Ich möchte nicht wissen, wieviel sein Freund Martin Ho bei einem kolportierten Jahresumsatz von über 10 Mio an Förderung kassiert hat. Die Personalkosten hat der Staat ja parallel dazu durch die Kostenübernahme der Kurzarbeitsentschädigung zusätzlich übernommen.

    So sieht “zielgerichtete” Förderung durch Türkis aus – völlig intransparent und auf Steuerzahlers Kosten.

    Ob wir die wahren Ausmaße dieser umsatzorientierten Geldgeschenke an die Unternehmer je erfahren werden?

  2. Es gibt noch viele dieser Gewinner. Die Verlierer sind der Mittelstand und die Arbeiter. Die tragen brav Maske, lassen sich testen und nehmen mit Freude an einem Experiment teil, dessen Ausgang völlig ungewiss ist, abgesehen von der Haftung, die keiner übernehmen wird, das ist gewiss.

  3. es wird immer erkenntlicher wo die Corona-Milliarden hinfliessen: direkt in die Steueroasen.

  4. Bitte keine Vermögenssteuern, daß kann sich der Herr Leitner sicher nicht leisten.

  5. Die Arbeitslosen wo nun am Existenzminimum angekommen sind, denen wird die 450€ Hilfe vom Staat gepfändet. Aber es kommt noch schlimmer, die einzige Partei wo mit Kurz arbeiten will und wird, ist und bleibt die FPÖ. Die werden für Ihr Gedankengut den lieben Kickl Opfern und mit der ÖVP eine neue Hochzeit feiern.

  6. Die Pandemie hat auch ihre guten Seiten: In absehbarer Zukunft wird es Fotos von Industriellen oder Politikern wohl nur noch mit FFP97-Maske geben. Das sind dann die Voll-Abdeckenden.

  7. Ist doch nur Kleingeld, dafür spendet er dann €50,- ans Frauenhaus oder SOS Mitmensch oder sonst einen NGO. WWF ist da auch sehr beliebt weil die Pandas oder Tiger sind ja wirklich so arme Viehcherl

  8. Heuschrecken wie aus dem Bilderbuch.

    Vielen Dank an die 37,5 Prozent vom 29.09.2019

  9. Tja, die Wahrheit ist ein wertvolles Gut, liebe Politiker der Türkisen und Grünen und Spö,  man sollte sparsam damit umgehen, gell?

  10. Daunkschä…herzlichen Daunk an olle Wöhla, de uns de Gfriesa aufghoisd haum

    • Leider sind die Alternativen eher sehr bescheiden bis nicht vorhanden darum gehe ich schon seit ca. 3 Jahrzehnten nicht mehr wählen. Seit Vranitzky die politische Verantwortung für sein Milliardendebakel übernommen hat und immer noch frei herumläuft.

      • Bin in seiner Zeit von der SPÖ ausgetreten.
        Nur nichtwählen finde ich auch nicht so gut.
        Wähle halt das geringst Übel.
        Zuletzt Pilz.

        • Unbedingt wählen gehen!!! Wer den Kleinparteien zum Einzug ins Parlament verhilft, trägt bei zu mehr Demokratie.

          • Na des glaub i ned…daun haumma Zuaständ wia in Italien …olle viazeh Tog läst si de Regirung auf… Kaos pua… nix gäht meah.

          • Ach ja, wenn wir diese oder eine der Vorgängerregierungen nur nach 14 Tagen losgeworden wären…

        • Autsch…jedsd tuast `n Schwammal auwa unrecht (das geringste Übel)…von soichane brauchad ma vüüüüü meah

      • gib da in Bezug auf Alternativen gaunz recht und des mochte des Dilemma nua no schlimma. Auwa “ned Wöhn” is aus mein Sicht des blädaste wos ma duan kau. Du iwalost wichtige Entscheidungan den Idioten und Fätsnschädln und deafst di daun ned beschwean…. musst as nehma wies die aundan woin. Kloa, is afoch, weu nocha kaun ma sogn , “I woas ned”. Waun wea auf sei anzige Woffn, sei Stimm, vazicht, deaf a auba daun a ned sudan.
        Zum Vranitzky: Dea woa da Aufaung vom Untergang da Sozialdemokratie. Wia da Nodlstrafsparefroh vakündet hod, dass die SPÖ ka linkspartei meah is, sondan a Partei da Mittn, bin i a austredn. Do häd i mi jo glei aun de schwoazn Reaktsionäa aubidan kenna…..und i wa vielleicht a reich wuan … auf Kosten da Aundan.

    • In meinem Freundeskreis habe ich viele als Arbeiter und Angestellte arbeitende Menschen, die allesamt Kurz gewählt haben, zuvor hatten sie Strache gewählt, muss ich noch mehr dazu sagen? Das einzige was ich muss, ich muss mir einen neuen Freundeskreis suchen…

  11. Das unumgängliche, das unabwendbare….. sterben müssen wir alle! Mit oder ohne Geld! Da sind wir wenigsten alle gleich!

    Was ich dem wünsche? Nichts Gutes!

    • jo owa bis dahi schwimmen a poa im Göd und da rest is vaoamt. Und wos i dem winsch kaun i Do goaned sog, sunt hob i d’ Polizei ano aum Gnack

  12. Do wiad a sicha boid midn Basti frühstücken und kräftig “Daunkschä” sogn

    • Eine weitere „große“ Firma in Österreich…. Unregelmäßigkeiten bei der KUA .. 4 Monate wurde recherchiert von jener Stelle welche für die abwicklung zuständig ist …. dann wäre es ans Eingemachte gegangen … Anruf ins Kanzleramt…. alles vom Tisch…. so geht Betrug

  13. Seit der bastel unser herr bk ist, traun sich die oligarchen immer mehr.

  14. alles nicht überraschend.
    der gehört in die kategorie pierer.
    das sind die leistungsträger unserer republik.

    und die türkise schöseltruppe ist deren wasserträger.

    und immer noch gibt es etwa ein drittel der wahlberechtigten, die bei dieser bagage ihr kreuzerl machen.

  15. Charakter und a sympathisches Gfries kannst dir halt auch um 32 Millionen keins kaufen.

    • Waunds an Charakter hosd, hebst auwa kane 32 Mille oh. Wi hast des Sprichwuat….”Ehrlich spart am längsten”

  16. Großartig! Wer nach solchen Berichten auch nur eine Anti-Corona-Maßnahme der Regierung ernsthaft befolgt, hat nix kapiert. Unten wird mit Grundrechtseinschränkungen, Arbeitslosigkeit, Zwangskinderbetreuung und Kurzarbeit gegängelt und oben machen sich einige Profiteure mit dem heißen Draht die Taschen voll. Daneben steht Blümelchen mit dem Stengelhals und guckt in die andere Richtung.

  17. Da lacht er. Alter Witz: Kannibalen fressen Manager in einem Bürogebäude. Nach 8 Wochen fliegt das ganze auf? Warum? Ein Kannibale hat eine Putzfrau gefressen.

    • Sollten ein paar Menschenfresser aus Neuguinea importieren! Da würde auch ich Teddys schupfen.

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