Donnerstag, April 18, 2024

Rabensteiner: Ein Koffer in Berlin

Das ist ein Unterüberschrift

„Gegen all euer Leiden verschreibe ich euch Lachen“, sagte der französische Arzt und Humanist François Rabelais. Die wöchentliche Dosis Medizin verabreicht Fritz Rabensteiner

 

Fritz Rabensteiner

Seehofer: „Guten Morgen, Herr Bundeskanzler. Ich freue mich sehr, Sie in Berlin begrüßen zu dürfen.“

Kurz: „Herzlichen Dank, Herr Bundesinnenminister. Ich komme immer sehr gerne zu meinen Freunden nach Berlin. Verbinden uns doch nicht nur die Gemeinsamkeiten in Sprache und Kultur, sondern auch eine über Jahrhunderte ineinander verwobene Geschichte, worauf unsere besonders engen und vertrauensvollen politischen Beziehungen aufbauen. Dies zeigt sich insbesondere an unserer guten Zusammenarbeit in Brüssel zum Wohle der EU. Leider ist auch diesmal mein Terminkalender wieder dicht gedrängt, weshalb ich sie ersuchen möchte…“

Seehofer: „Sieht nach Regen aus. Entschuldigung, was sagten Sie? Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“

Kurz: „Ich möchte zuerst die Grenzschließungen zwischen Bayern und Tirol ansprechen.“

Seehofer: „Tee oder Kaffee?“

Kurz: „Tee. Ich halte die Grenzschließungen zu Tirol für unverhältnismäßig. Auch unsere Freunde in Bulgarien und Lettland haben mir kürzlich versichert, dass ihre Grenzen zu Österreich offenbleiben. Wenn man sich die aktuellen Inzidenzzahlen ansieht…“

Seehofer: „Schwarzer Tee, grüner Tee oder Früchtetee?“

Kurz: „Die Infektionszahlen in Tirol………….welche Früchte?“

Seehofer: „Mama Oraba, Cherry Cherry Lady, Kurkuma liebt Mango, Mildes Früchtchen, Türkischer Apfel-Happy Sunshine, Granatapfel-Orange, Heimischer Obstkorb, Sanddorn-Holunder, Apfeltraum Sindbad, Winterpflaume nach Bühler Art, Waldbeercocktail oder Rharbarber-Kirsche.“

Kurz: „Haben Sie Erdbeer-Orange?“

Seehofer: „Leider nein.“

Kurz: „Hibiskus-Citronella?“

Seehofer: „Ich lasse nachsehen.“

Kurz: „Ich habe leider wenig Zeit.“

Seehofer: „Schade, dass Sie schon gehen müssen. Übrigens, Frau Merkel lässt Sie grüßen. Sie wäre wahnsinnig gerne dabei gewesen, hat aber einen unaufschiebbaren Termin mit dem Schulsprecher des Ernst-Barlach- Gymnasiums in Castrop-Rauxel. Da war nichts mehr zu machen.“

Kurz: „Wie schon angesprochen, sind die Grenzschließungen zu Tirol nicht länger akzeptabel. Ich erwarte daher, in enger Abstimmung mit dem Tiroler Landeshauptmann, dass….“

Seehofer: „Sie haben Glück, wir haben Hibiskus-Citronella.“

Kurz: „Herr Minister, ich bin zeitlich etwas unter Druck. Bevor ich jetzt wieder zum Flughafen muss, würde ich noch gerne das Problem mit den Grenzschließungen lösen. Mein Jet wartet schon.“

Seehofer: „Privatjet?“

Kurz: „Ja, aber mit Economy-Bestuhlung.“

Seehofer: „Sie sind sehr sparsam. Wie bei den Impfungen. Eine Frage noch. Was glauben Sie, wo der Alaba nächste Saison spielen wird?”

Kurz: „Ich habe keine Ahnung.“

Seehofer: „Das weiß ich. Aber wo wird Alaba spielen?“

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Titelbild: ZackZack

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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9 Kommentare

  1. Die Überschrift zum Artikel müsste heißen:
    “Ein Vollkoffer in Berlin”

  2. Hr. Rabensteiner. Immer wieder großer Spaß, auch wenn’s in Wirklichkeit traurig ist. Danke.

  3. Vielleicht kann der Kanzler seine Anliegen ja dann bei einer der vielen Talkshows anbringen bei denen er nicht mehr eingeladen wird.

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