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Elternliebe ohne Grenzen: Bartgeier-Pärchen adoptiert Küken im Tiergarten Schönbrunn

Bartgeier-Pärchen adoptiert Küken im Tiergarten Schönbrunn

Eine rührende Eltern-Geschichte pünktlich zu Ostern: Ein Bartgeier-Pärchen hat ein Küken im Tiergarten Schönbrunn adoptiert. Geschlüpft ist das Kleine am 25. Februar in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee in Niederösterreich. Jetzt kümmern sich die Bartgeier-Eltern um das junge Küken.

Wien, 30. März 2021 | Auch im Tierreich gibt es Elternliebe ohne Grenzen, wie im Tiergarten Schönbrunn in Wien gerade bewiesen wird:  Bei dem Pärchen handelt es sich um erfahrene Eltern, das aber für eigenen Nachwuchs mittlerweile zu alt ist.

“Unser Pärchen hat früher eigenen Nachwuchs gehabt. Mittlerweile sind die beiden Vögel bereits sehr alt. Ihre Eier waren heuer, wie teils auch schon in den vergangenen Jahren, unbefruchtet. Da sie sehr erfahrene und fürsorgliche Eltern sind, wurden sie vom Zuchtnetzwerk als Ammeneltern ausgewählt”,

erzählte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck in einer Aussendung am Dienstag.

“Für uns zählt jedes Küken”

Das Küken schlüpfte in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee. Von dort aus koordiniert die “Vulture Conservation Foundation” die Bartgeier-Zucht für ganz Europa. Denn der Bartgeier wurde in den Alpen im vorigen Jahrhundert ausgerottet, seit mehr als 30 Jahren gibt es ein länderübergreifendes Wiederansiedlungsprojekt.

“Für uns zählt jedes Küken. In der Wildbahn überlebt bei Zwillingen nur ein Küken. Mithilfe von Zoos und Zuchtstationen retten wir das andere, indem wir es innerhalb des Europäischen Zuchtprogramms an Ammeneltern übergeben”,

unterstrich Hans Frey, wissenschaftlicher Leiter der Eulen- und Greifvogelstation.

Die Brutstation der neuen Bartgeier-Eltern. / Foto: APA

Der Bartgeier-Papa / Foto: APA

Die beiden Schönbrunner Ersatzeltern machen ihre Sache sehr gut, hieß es in der Aussendung. Als die Tierpfleger ihnen das Küken vorsichtig ins Nest gelegt haben, haben sie es sofort angenommen:

“Sie füttern und wärmen es abwechselnd. Über dem Nest ist eine Kamera installiert, damit wir die Aufzucht beobachten können,”

berichtete Tierpflegerin Regina Riegler.

In Schönbrunn bleibt der kleine Bartgeier allerdings nicht für immer – er soll in der Wildbahn wiederangesiedelt werden.

(apa/jz)

Titelbild: APA Picturedesk

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2 Kommentare

  1. Man freut sich in diesen Zeiten über jede positive Nachricht.
    Die Bartgeier werden weiterleben, der Mensch wird sich selbst zerstören.

  2. Ach, könnten doch Menschen auch so sein (seufz). Stattdessen verwenden sie (nicht Glücksdrachen 😉 so Begriffe wie “Pleitegeier”, etc. Erich Fromm wusste wohl, warum er “Die Anatomie der Menschlichen Destruktivität” schreiben musste …

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