Freitag, März 29, 2024

Industrieproduktion 2020 um 11,5 Prozent niedriger

Die Industrieproduktion brach im Jahr 2020 um mehr als 10 Prozent ein. Eine Erholung ist noch nicht in Sicht.

Wien, 07. 04 2021 |Die Industrieproduktion ist 2020 massiv eingebrochen. Der Rückgang fiel aber mit 11,5 Prozent etwas weniger heftig aus als in der Finanzkrise 2009. Damals belief sich das Minus auf 16,8 Prozent. 12.475 Personen verloren ihre Beschäftigung, ein Rückgang von 2,7 Prozent. Kurzarbeit und andere Maßnahmen konnten mehr Stellenabbau verhindern. In der Finanzkrise hatten 6,7 Prozent der Industriebeschäftigten den Job verloren, zeigen Unterlagen der Sparte Industrie in der WKÖ.

Weiterhin trüber Ausblick

Auch im ersten Quartal 2021 zeige sich in einigen Fachverbänden „negative Tendenzen“, jedoch „vergleichsweise mildere“, heißt es in der Konjunktureinschätzung der Industriefachverbände in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Große Branchen wie Elektro- und Elektronikindustrie, die Metalltechnische Industrie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Textil-, Bekleidung-, Schuh-, und Lederindustrie gehen von einer weiter fallenden Produktion im Vergleich zum ersten Quartal 2020 aus. Die Lage bei den Aufträgen sei “durchwachsen”. Beim Personalstand zeichnet sich keine Erholung ab.

Die Industrieproduktion fiel 2020 um 20 Mrd. Euro. Ohne Mineralölindustrie (Rückgang von 36,8 Prozent), kommen die übrigen 14 Fachverbände im Schnitt auf ein Produktionsminus von 8,9 Prozent. Dabei setzte es bei allen Fachverbänden ein Minus. Rund 15 Prozent oder mehr Rückgang verbuchten Bergwerke und Stahl, die Glasindustrie, die Papierindustrie und die Fahrzeugindustrie. Die abgesetzte Produktion hatte einen Wert von 153,7 Mrd. Euro.

Einbruch bei Aufträgen aus dem Ausland

Die gesamte Industrie kam im vierten Quartal 2020 auf ein hauchdünnes Plus (0,1 Prozent) im Vergleich zum vierten Quartal 2019. Im zweiten Quartal, also zu Beginn der Maßnahmen gegen Corona, hatte es einen Einbruch um gut ein Viertel (26 Prozent) gegeben, im April alleine um ein Drittel (33,1 Prozent).

Die Aufträge der Industrie schrumpften 2020 um 7,9 Prozent, wobei die Aufträge aus dem Ausland um fast 10 Prozent, die aus dem Inland um “nur” 2,2 Prozent zurückgingen. Fast drei Viertel der Industrieaufträge kamen aus dem Ausland – 69,6 Mrd. Euro gegenüber 26 Mrd. Euro inländische Aufträge.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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5 Kommentare

  1. Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung sagt in der Kleinen Zeitung:
    „Die überraschendste Erkenntnis aus der Pandemie ist, dass man offenbar auch mit der Hälfte der Belegschaft der Unternehmen imstande ist, 84 Prozent der Wirtschaftsleistung zu generieren.“ Die durch den Lockdown erzwungenen Maßnahmen hätten in Österreich ungewollt „gigantische Rationalisierungseffekte aufgezeigt“.
    Mit dauerhaft hohen Arbeitslosenzahlen ist also zu rechnen.

    https://www.hagerhard.at/echt-rot/2021/04/wer-soll-das-bezahlen-wer-hat-soviel-geld/

    • Die IV und ihre Ableger sind Klassische Sklavenhaltervereinigungen.

    • Die Frage ist halt, ob das DAUERHAFT möglich ist, d.h. auch, wenn Puffer und Lager abgebaut sind, etc. Ich wusste nicht, dass es bei der IV solche Idioten als Chefökonomen gibt. Ein Problem zeichnet sich ja schon ab, nämlich wenn man über Jahrzehnte verabsäumt, in die Grundlagen-Forschung zu investieren (weil man ja mit so viel weniger an Belegschaft auskommt) und dann einen Brief schreiben muss, um in der “Steinzeit” zu verharren (wegen AVL, Magna, etc.)

      Es ist auch besonders intelligent (!), jetzt viel Geld zu investieren, um eine Digitaluni in Linz zu bauen, wo doch die Zahl der Student*innen rückläufig ist. Bis das läuft gibt’s eine neue Generation von Künstlicher Intelligenz, die sich die IV dann erst wieder (aus dem Ausland) zukaufen wird müssen 😉

  2. Wie kann der Bau ein Minus haben? Super Job durch die Wirtschaftspartei. Danke ÖVP Wähler.

    • Nur ein paar Firmen profitieren, der Großteil schaut durch die Finger.

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