Dienstag, April 23, 2024

MAN-Abstimmung: Offenbar breite Ablehnung gegen Sigi Wolf

Offenbar breite Ablehnung gegen Sigi Wolf

Die Belegschaft des MAN-Werks in Steyr dürfte mehrheitlich gegen den Übertritt in die WSA Beteiligungs GmbH von Siegfried Wolf gestimmt haben. Das sickerte Donnerstagvormittag durch.

Wien, 08. April 2021 | Von 2.356 Stimmberechtigten haben demnach 2.215 an dem Votum teilgenommen. 27 Stimmen war ungültig, 2.188 gültig. Von den gültigen entfielen 773 (34,9 Prozent) auf “Ja” und 1.415 (63,9 Prozent) auf “Nein”.

Wahlbeteiligung bei 94 Prozent

Bei den Leasingkräften soll die Ablehnung mit 71,4 Prozent höher gewesen sein als bei der Stammbelegschaft. Die Wahlbeteiligung lag bei insgesamt 94 Prozent. Eine Bestätigung dafür lag zunächst nicht vor. Investor Wolf hatte sich “ungeteilte Zustimmung” gewünscht, aber zumindest zwei Drittel angepeilt.

Mehr als 2.300 Beschäftigte waren stimmberechtigt, Leasingarbeiter ebenso wie das Stammpersonal. Wolf will das Werk übernehmen, aber nur einen Teil der Belegschaft behalten. Zudem müssen die Verbleibenden mit Gehaltseinbußen rechnen. Daher wurden die Mitarbeiter von ihrer Vertretung zur Urabstimmung gebeten. Die MAN-Zentrale in München hat bereits die Standortgarantie bis 2030 aufgekündigt und sieht als einzige Alternative die Schließung des Werks bis 2023.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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37 Kommentare

  1. Immer die gleiche Strategie, Einkaufen, Einsparen, Filetieren, Abschöpfen…..
    Übrig bleibt verbrannte Erde und zerstörte Existenzen…
    In den Führungsebenen “SEINER” Betriebe gibt es keine Humanisten mehr, nur noch Soziopathen..

    • …aja, das auf diesem Betrieb M.A.N. drauf steht war auch Sein Werk….

  2. Jeder rechnet sich aus, was 15% Nettoverlust vom Gehalt bedeutet (so hübsch verpackt von Hrn. Wolf). Das sind bis zu 30% vom Bruttolohn. Also wer will zB statt 3000 btto dann 2000 btto verdienen? Ich denke mal, die Ablehnung ist verständlich. Ich würde Hrn. Wolf gerne einmalige Vermögenssteuer von 30% btto zukommen lassen. Mal schauen, ob er dann dagegen ist. Lauter Schwammerln. Und die Regierung? Pooh in the Wood.

  3. Bravo, Standortgarantie einklagen höre ich seit heute.
    Stellt sich die SPÖ jetzt endlich auf die Hinterbeine?

    Aber auch, wenn sie bisher absichtlich nicht allzu viel von solcher Klage geredet haben scheint mir das eine kluge Taktik gewesen zu sein: den neoliberalen Gegner in den “Hinterhalt” laufen zu lassen, damit der Öffentlichkeitseffekt dann umso größer ist – u.a. für den kommenden Wahlkampf….

  4. Recht so, niemand in ö braucht lohndumping.
    Leiharbeit gehört verboten.

  5. ‘Der Kanzler möchte, dass, Magna-Manager Sigi Wolf Aufsichtsratschef der ÖBAG wird. Schmid und Laure sind nicht begeistert, denn Wolf ist tief in die Eurofighter-Affäre verstrickt.’ – Sollte die MAN ein Trostpreis werden?

  6. Gratuliere den Genossen und der Belegschaft. Jetzt ist die Politik gefordert aber außer der SPÖ war noch keiner in Steyr. Den Türkisen gehen die Arbeitsplätze in OÖ am A…. vorbei. In OÖ sind heuer Wahlen. Ich hoffe es weiß dann noch jeder Wähler wer nichts über hat für Arbeiter. Das totale Versagen der Politik in OÖ ist schon einzigartig.

  7. Ich bin so stolz auf die Mitarbeiter!!! Gratuliere euch für euren Mut!!!!

  8. Oha, da wird das nächste mal die Belegschaft gar nicht mehr gefragt werden, wenn die wagen selbst zu denken!

    • Dieses undankbare Volk man muss ihnen das Maul stopfen, sonst hat Unternehmertum keinen Sinn.

  9. Die Erpressung nach dem Motto Friss oder stirb hat nicht geklappt.

    Der Belegschaft, der ganzen Region und Österreich kann man nur wünschen, daß faire Partner und Projekte gefunden werden.
    M.A.N. Steyr. Sowohl der Finanzminister, er war wohl terminlich verhindert, als auch der Arbeitsminister Kocher lassen bezüglich M.A.N. Steyr bisher jedes Engagement vermissen. Hat Kocher, der sich mittlerweile, von einer Pressekonferenz zur nächsten selbst widerruft, Koglers Devise übernommen? Ausschlafen!
    Sowohl Blüml als auch Kocher waren jedenfalls mit wichtigen Pressekonferenzen und Auftritten im ORF beschäftigt. Also Selbstpräsentation und Selbstverteidigung. Das jedenfalls wird die Bürger und die Verhandlungen in Steyr nicht weiter bringen.

    • Auf die Region gerechnet also etwa EINE MILLIARDE geringere Steuereinnahmen sind für unseren Finanzminister offensichtlich nicht mehr relevant! Geradezu unbedeutend!
      Wen wundert es, machen doch die Ausgaben für Meinungsmanipulation in den diversen Medien schon jetzt mehr als Ein Fünftel dieses Betrages aus.

    • Hat sich die österreichische Regierung die Standortgarantie bis 2030 schon abkaufen lassen?

      • Man hört nichts von den Kumpanen, die Familie dürfte also schon zufrieden sein. OMERTA

    • Die Selbstdarstellung und Postenversorgung ist das wichtigste in der Familie.Was soll man mit diesen Arbeitern.

  10. Warum genau 15% Minus bei den Gehältern? Was soll das strategisch bringen? Wolf will retten, sich von Staat Subventionen holen und dann gewinnbringend verkaufen. Die Hälfte fliegt und Standort wird trotzdem geschlossen. FlyNiki. AUA. Klingelts?

    • Wo ist die sog. Freiheitliche Arbeiterpartei? Wo ist der Wöginger? Und jetzt sollen die Genossen dieses Desaster auslöffeln? Wo ist den der Stelzer? Wenn es ums Ganze geht sind die Roten gut genug.

    • Welche Genossen? Seit nach Sinowatz gibts nur mehr VertreterInnen des Kapitals Ftaaanz der Superbanker, Klima der Autobauer, Gusi und Fay astreine Apparatschiks und jetzt hoch dotierte Berater/Experten, Kern zuerst wissensbefreiter Politvorstand und dann naja Frontman und die Beamtin Pam ist jetzt die Leaderin – das wird nix mehr. Die echten VertreterInnen der Lohnsteuerabdrücker und EPUs/Leasingkräfte sollten ei neue Partei gründen, ein sozio-ökologischesProgamm schreiben (aber nicht die”alte” links/rechts – sondern das “neue” wir da unten/ die da oben) und 60% + wäre ihnen bei entsprechender Kommuniktion sicher.

    • Meine Wortspende dazu: besser jetzt AL – da ist die BMGL noch höher als wenn die Menschen nach Lohnkürzungen (und es würde nicht bei 15 % bleiben *wetten*) arbeitslos werden! zuerst – 15 % fordern und wenn das “reingeht” dann noch einmal 10 % (weil die Leute ja froh sind das sie noch einen Job haben von dem sie zwar nicht mehr leben können ..) und, bevor die Bude endgültig zugedreht wird noch ein mal 10 % weniger und dann ab in den Osten mit der Produktion nachdem der Staat wieder Geld hineingebuttert hat. Letzt endlich eine BMGL unter jeder Sau – 55 % dann vom Nettogehalt … danke haben fertig!

    • In Grinzing-wie bei Semperit…..
      Oder wegen Corona vielleicht beim HO????

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