Donnerstag, April 25, 2024

Wie Türkis tickt

Das ist ein Unterüberschrift

Was steckt hinter der türkisen Politik? Was treibt Kurz und seine Freunde an? Hunderte Seiten Textnachrichten vervollständigen ein Bild: So tickt türkis.

 

Thomas Walach

Wien, 12. April 2021 | Seit vier Jahren beobachte ich Sebastian Kurz und seine engste politische „Familie“ mit Argusaugen. In den letzten Monaten gewährten sie unfreiwillig tiefe Einblicke: Hunderte Seiten von Textnachrichten, die Kurz, Blümel und Schmid einander schrieben. Sie vervollständigen das Bild von dem, was sie antreibt, wie sie Politik sehen, wie sie Gesellschaft verstehen. Adorno hätte sich sicher gefreut, so etwas für seine „Studien zum autoritären Charakter“ auf dem Tisch zu haben. In diesem Text zum „türkisen Charakter“ geht es nicht darum, Kurz und Co. tiefenpsychologisch ausdeuten zu wollen – das wäre vermessen. Die Chats zeigen aber, wie die politischen Persönlichkeiten der Türkisen gestrickt sind. Sie helfen zu verstehen, wie und warum Kurz & Co. Politik machen, und sagen zu können: So tickt Türkis.

Schon das „Projekt Ballhausplatz“ hat es angedeutet, die Chats belegen es: Ein im engeren Sinne politisches Programm haben die Türkisen nicht. Ihr Ziel war, die Macht zu erlangen, nicht, sie auszuüben. Wer fragt, wie Gesellschaft nach zehn Jahren türkiser Politik aussehen soll, kann keine konkreten Antworten bekommen. Die Türkisen wissen es selbst nicht. Das Getriebe des politischen Alltags dominiert ihr Denken – Politics (Prozesse der Machtpolitik) statt Policy (politische Inhalte). Die Ausländerfeindlichkeit, die Kurz ins Kanzleramt trug, ist Pose, nicht Überzeugung. Als blutjunger Integrationsstaatssekretär hatte Kurz noch ganz andere Töne angeschlagen. Weder Kurz selbst, noch sein unmittelbares Umfeld haben in der Ausländerfrage eine Haltung. Sie benutzen Migranten nur als taktische Manövriermasse.

Postenschacher und Privilegien

Gleichzeitig sind Kurz & Co. getrieben von einer nebulösen Ideologie. Den Sozialstaat und öffentliche Daseinsvorsorge lehnen sie ab. Ihre Vorstellung von Gesellschaft ist kein Zusammenschluss politisch Gleicher, sondern eine Ordnung, die zwischen Vermögenden und Habenichtsen, Erben und Lohnabhängigen unterteilt. Sie glauben, dass Gesellschaft und Wirtschaft gedeihen, wenn man die Reichen nur machen lässt. Wer arm ist, soll nicht verhungern, darf aber keine Recht auf gleiche Teilnahme am Staat erwarten. An seiner Armut ist er schließlich selbst schuld. Das Parlament schätzen sie gering, haben ihm auch nie angehört. Nach seiner Abwahl wollte Kurz den Parlamentssitz, auf den er gewählt worden war, nicht annehmen. Das parlamentarische „Hickhack“ sage ihm nicht zu, erklärte Kurz. Es ist eine krude Mischung aus Ordoliberalismus und Ständestaatlichkeit.

Befeuert werden diese Vorstellungen vom sozialen Biotop im Hintergrund, den Bonellis, Gstöttners und Mei-Pochtlers. Alles Leute aus dem Business der großen internationalen Unternehmensberater, die den Türkisen erklären, wie die Welt funktioniert. Für Sozialismus und die Welt der urbanen Lohnabhängigen haben sie kein Verständnis, sondern nur Verachtung. Viele Maßnahmen – gerade in der Coronakrise – waren von der Sorge geprägt, dass sich ein Armer etwas erschleichen könnte. Den Reichen und den Mitgliedern der Familie stehen Postenschacher und Privilegien hingegen zu.

Kurz, Blümel, Schmid und Konsorten stammen aus kleinbürgerlichem Milieu. Sie bewundern Reichtum und die Reichen. Da wollen sie hin, da wollen sie dazugehören. Vom Lebensstil der Reichen lassen sie sich jederzeit blenden. Sie lieben es, in den Privatjets ihrer Gönner herumzufliegen, ihre Villen zu besuchen. Anstatt bloß zu schreiben: „Kann gerade nicht telefonieren“, schreiben sie: „Kann gerade nicht telefonieren, bin in Dubai“, oder „sitze im Flieger nach Washington“. Dass sie den Reichen bloß als Werkzeuge dienen, ist ihnen nicht bewusst.

Fehlende Herzensbildung

Die Türkisen sind nicht völlig un-, sondern halbgebildet. Ihre akademischen Leistungen – so vorhanden – sind bestenfalls mittelmäßig. Blümels Magisterarbeit über die Christliche Soziallehre ist ebenso brav wie uninspiriert, ein Oberstufenreferat, aufgeblasen auf 100 Seiten. Vor allem aber fehlt es allen an Herzensbildung. Es mangelt ihnen an Lebenserfahrung – erstaunlich für Männer in ihren Dreißigern, die so große Verantwortung tragen und so viel Kontakt mit Entscheidungsträgern in Europa und der Welt haben.

Doch dieser Mangel an Lebenserfahrung ist hier keine Frage des biologischen Alters, sondern der Bereitschaft, sich mit den Lebenswelten Anderer auseinanderzusetzen. Die rotzfreche Äußerung des Finanzministers, er habe noch nie sein Konto überzogen, spricht Bände. Die Türkisen können sich nicht vorstellen, was Menschen außerhalb ihrer Blase denken und erleben. Das hat auch mit der fehlenden Berufserfahrung zu tun: Von der Schülerunion über die JVP ins Ministeramt oder die Ministerialbürokratie, das ist die typische türkise Karriere.

Türkis und die Frauen

In ihrem Verhältnis zu Frauen sind die türkisen Freunde teils zutiefst verunsichert. Nicht umsonst findet sich keine einzige Frau im innersten Kreis. Sie begegnen Frauen oft mit übertrieben zur Schau gestellter Heterosexualität – einige Frauen berichten von plumpen Anmachsprüchen und Übergriffigkeiten. Im scharfen Kontrast dazu stehen die Frauen, die den Türkisen als Ratgeberinnen dienen: Bettina Glatz-Kremsner, Gabi Spiegelfeld, Eva Dichand, Antonella Mei-Pochtler. Durchwegs älter als sie selbst, wohlhabend, damenhaft und weltgewandt. Auf Augenhöhe sind Frauen aber niemals.

Kurz und sein Umfeld ertragen es nicht, mit Ablehnung oder auch nur Kritik konfrontiert zu werden. „Brandstätter hasst mich“, beklagt Kurz, als wäre das im politischen Geschäft eine relevante Kategorie. Deshalb bleiben sie unter sich, trauen sich nicht, in Austausch mit anderen zu treten. Aus diesem Grund meiden sie Live-Interviews wie der Teufel das Weihwasser, wollen in Formaten mit Publikumsbeteiligung nur mit handverlesenen Fragestellern konfrontiert werden. Als Resultat kennen die Türkisen nur zwei politische Kategorien: Freund und Feind. Obwohl sie es wohl nicht wissen, folgen sie damit exakt der Analyse des Politischen, die der rechte Theoretiker Carl Schmitt in den 1930er Jahren prägte.

Liebe und Angst

Das Bedürfnis nach Anerkennung treibt die Türkisen an. „Ich liebe meinen Kanzler.“ Äußerungen dieser Art sind ironiefrei, sind die Währung, die innerhalb der Familie zählt. Geliebt, bewundert und verehrt zu werden, ist das Ziel türkiser Politik. Weil sie gelernt haben, wie sie auftreten müssen, um genau das zu bekommen, wirken sie verführerisch. Macht bedeutet für Türkis vor allem, sich gegenüber anderen erhöhen zu können, nicht, bestimmte politische Vorstellungen durchzusetzen. Weil die Türksien weniger nach Gestaltungsmacht als nach Ansehen streben, sind sie für Kreise wie radikale Christen oder Vertreter des Großkapitals leicht steuerbar.

Das türkise politische Bewusstsein reicht über den Wunsch nach Ruhm nicht hinaus. Daher sind Kurz und sein Umfeld ständig gezwungen, ihr schwaches Blatt zu überreizen, einen politischen Stunt nach dem andern aus dem Hut zu zaubern. Die sprunghafte Pandemiepolitik zeigt das glasklar. Weil sie nur ein politisches Werkzeug kennen – die PR – ist jedes politische Problem ein Nagel. Die größte Angst der Türkisen ist, dass ihr Bluff auffliegt. Deshalb reagieren sie auf kritische Nachfragen mit Diffamierung und persönlichen Angriffen.

In all diesen Motiven für politisches Handeln ähneln sich Kurz, Blümel und Schmid. Auch wenn sie als Personen nicht austauschbar sind, haben sie, mit dem Psychoanalytiker Erik Erikson gesprochen, „gemeinsame Leitbilder von gut und böse“ gefunden. In politischen Schönwetterzeiten könnte diese Truppe lange an der Macht bleiben. Die Krise zeigt die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten jedoch überdeutlich auf.

Die Männer am Steuer der Republik sind nicht etwa böse, sondern unsichere Menschen. Kein Wunder, dass auch ihre Politik keine klare Linie findet, sondern sich stets danach richtet, wofür die türkise Familie laut aktuellen Umfragen hoffentlich geliebt wird.

Titelbild: APA Picturedesk

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107 Kommentare

  1. Was mir in dem Artikel fehlt, ist ein Absatz über die gekauften Medien. Das hat ja einen Grund, und sicher nicht den, objektiv über die Buberln zu berichten.

    • Man braucht doch nur die Berichterstattungen der Medien verfolgen. Ihnen braucht ja auch keiner verraten dass der Ball rund ist wenn sie einen sehen.

  2. Das mit der Blase und anderen Menschen ist ja jetzt nicht nur so ein türkises Ding.

  3. Mir kommt das Kotzen wenn ich die Schwu..telbuben sehe.
    Aber Hauptsache jeder liebt “seinen” Kanzler, egal ob von vorne oder von hinten.

      • “Ich liebe meinen Kanzler”
        So etwas sagt oder schreibt doch nur ein stockschwuler Typ an seinen stockschwulen Liebhaber, aber nicht ein Berufspolitiker an einen Bundeskanzler.

        • Man sollte aber schon noch meinen dass Liebe nicht nur was mit Homosexualität zu tun hat.

    • Nein aber jetzt wo sie es “sagen”? Wie konnte dies den politischen Beobachtern, einschließlich uns Postern, so lange entgangen sein?

  4. Wie tickt die Kurz ÖVP? “Ich zeig dir meins, wenn du mir deins zeigst…” #Beidlgate 🙂

    • Kann zumindest als Metapher verstanden werden wenn da nicht das Pfuiwort vor gate stehn würde. Wolfgang Zanger von den ffen bemühte sich zwar es parlamentarisch salonfähig zu machen dürfte damals aber daran gescheitert sein 🤔. Aber vielleicht schaffen es ja jetzt die ausgschamten Bubis von Türkis. Denen ist ja ihr B…. anscheinend wichtiger wie alles sonstiges was mit Anstand zu tun hat.

  5. Ich verliere die geduld mit diesen aufgeblasenen überforderten typen.

  6. Die Männer am Steuer der Republik sind nicht etwa böse, sondern unsichere Menschen.

    Bitte, wenn man diese herablassend arrogante Art im Parlament von Kurz ansieht wie er das Parlament oder Opposition von oben herab verhöhnt sieht jeder….der ist nicht böse sondern abgrundtief bösartig…
    Keiner behandelt andere nur weil er macht hat dermassen von oben herab obwohl er intellektuelle weit U ten steht…
    Keiner der Buberl oder Mädels hat wie im Artikel steht überhaupt annähernd Qualifikationen…
    Nur Netzwerk und Sumpf…

    • Ja, er ist ein bosnigl und oberanpatzer, ein ewiges kindergartenkind.

    • Wer das so treffend (zum ersten Mal) gesagt hat, weiß ich nicht. Aber Arroganz IST ein Zeichen von Unsicherheit. Was “böse” ist soll man sich natürlich auch fragen. An anderer Stelle im Forum hat jemand auf Hannah Arendt und “Die Banalität des Bösen” verwiesen. Ich weiche dem jetzt geschickt aus und beziehe mich auf den “destruktiven Charakter” im Sinne von Erich Fromm. Kurz ist nicht böse. Er ist hochgradig nekrophil. Er kann nicht anders als Zerstören. Da gäbe es sicher noch mehr zu sagen von jenen, die sich damit besser (z.B. Herr Haller) auskennen. Aber ein “klassischer” Bösewicht (in einem Film, einer Geschichte, etc.) hat doch immer das gewisse Etwas. Beim Bundesbasti sehe ich das nicht …

    • Verlassen sie sich drauf, Kurz wird tiefer fallen als alle vor ihm. Es ist erst ein Bruchteil seiner Lügen aufgeflogen, auch sein Schwiegersohn-Nimbus wird bald weg sein…….Und mit Kurz wird das ganze türkise System verschwinden wie eine Sternschnuppe, ich hoffe noch dieses Jahr.

  7. Wie Türkis tickt, erleben wir täglich seit 23. Jänner 2020, da hat Kurz behauptet, “wir sind bestens vorbereitet”. Zuerst durfte Anschober die Pandemie managen, da gefielen dem Kanzler die guten Umfragewerte des Gesundheitsminister überhaupt nicht, danach begann das Chaos, bis K im Sommer großspurig verkündete: “Nachdem wir die Gesundheitskrise nun überstanden haben, arbeiten wir jetzt am Wirtschaftsaufschwung”. Danach Winterschlaf im Sommer, steigende Zahlen im Herbst, Testchaos, Bestellchaos und 1000 Dinge mehr. Danach erklärte K das Corona-Management zur Chefsache, Verstärkung des Chaos, daraufhin Landeshauptleute in hysterischer Form auf “Ländersache” eingeschworen, jetzt Fleckerlteppich, die schwarzen Bundesländer scheixxen auf alles, Anschober will nach wie vor retten, was zu retten ist und wird von K gnadenlos gemobbt. That’s the way we don’t like it. Nach einem Jahr heißt es wieder: “Wir arbeiten jetzt am Wirtschaftsaufschwung!” Grüß Gott Kompott

  8. Danke, Danke, Danke Hr Walach
    Grenzgeniale Analyse und Zusammenfassung
    Gratultion

    Herzlichst
    Marion

  9. Danke Herr Wallach!
    Das war bzw. ist eine hervoragende Analyse.
    Danke für ihren Bericht.

  10. @Thomas Walach
    Vielen Dank für diese sehr gute und pointierte Analyse. 👍🏻😷

  11. Der große Unterschied zwischen dem “Ticken” von schwarz/türkis und rot ist für mich bei Gusenbauer besonders deutlich geworden. Nachdem er sich als Kanzler eine Weile vergeblich mit schwarzem Blockieren herumgeschlagen hatte meinte er (beim frustrierten Abschied?), der Kanzler brauche eine Art Richtungskompetenz, die es gesetzlich in Ö leider nicht gibt (in D m.E. nach schon).

    Schüssel oder Kurz war/ist das ziemlich wurscht. Die frag(t)en nicht, was erlaubt ist, sondern schauten, was geht…
    (Anmerkung: mit allen 3 genannten habe/hatte ich wenig Freude)

  12. Die Boygroup hat es nicht für notwendig erachtet, im Laufe der Jahre den Charakter zu bilden, sie hat sich eine Wirklichkeit inszeniert fernab des authentischen Lebens. Wenn das inszenierte Leben so wie jetzt Schwächen zeigt und die kollektive Hypnose so mancher TürkiswählerInnen und der in- und ausländischen Presse nicht mehr richtig wirkt, spüren Lurz, Lümel, Lmid, Lehammer, Leischmann und wie sie alle heißen eine sich kalt ausbreitende Ohnmacht. Der begegnet man entweder mit Substanzen – derzeit nicht so einfach, Hinterzimmer geschlossen – oder mit zwanghaften kontrollierenden neurotischen Verhaltensweisen: Rundumschlagen auf Justiz, Journalisten, Klagen, Drohen, Verleumden… So wie die sich darstellen, sind sie schon ziemlich kaputt.

    • Vermutlich muss man das schon gewesen sein bevor man die Politik als solches, als Erfüllungsgehilfen erkannte, um dann dort seine Neigungen zu forcieren.

    • Nicht alle hinterzimmer sind geschlossen. Man montiert nur die kennzeichen im finstern der nacht ab.

  13. Gratulation, das ist mal eine Analyse! Das ist die gute Seite an Corona, weil sie ihre Unfähigkeit aufzeigt!

    • Sehr interessanter zeitgeschichtlicher Rückblick und ausgezeichneter Einblick in die Gegenwart.
      Sozusagen von der Buberlpartie bis zur Familie. Harald Mahrer scheint auch ein ausgezeichneter Kenner und politischer Connaisseur der Szene zu sein. Alfis Spiegel, das ehemalige Szenelokal hätte noch Erwähnung finden können.

      • Echt ein sehr guter Bericht.
        Zeitgeschichtlich gäbe es da noch so einiges erwähnenswertes.

    • Ich glaube ja dass die homoerotische Komponente wie auch die darin enthaltene Ambivalenz, der narzisstischen Natur der handelnden Personen geschuldet ist. War wohl auch bei Haider so. Der eigenen Großartigkeit können sich dann keinerlei Schranken in den Weg stellen. Der Reiz sich über Konventionen aller Art hinwegzusetzen ist da sehr verlockend und bestägt die Illusion der Allmacht.

      • Von meiner Warte aus können sie privat machen was sie wollen so lange keiner dabei zu Schaden kommt. Moralisch wichtiger ist mir allemal die Arbeit die sie verrichten bei ihrer Vertretung von uns Wähler und Steuerzahler.

    • Super Artikel!
      Ja ich denke auch, wenn er es zugegeben hätte, gäbs diese Geschichten so nicht. Aber ich wünsche dieser gesamten Buberlpartie einen Absturz ins Bodenlose…. nicht weil sie schwul sind, sondern verlogen bis zum Abwinken

        • Ob man Zuschauerplätze am Abgrund jetzt schon vermieten kann? Oder sind die tiefer gelegenen besser, wenn man die Herrschaften vorbeifliegen sieht? Oder doch eher ein lauschiges Platzerl an der Biegung des Flusses und warten bis sie vorbeitreiben?

          • Darüber sorge ich mich eigentlich weniger.
            Mehr über das, was nach denen kommt.

          • Hermann und Bastel:
            Ich glaube nicht, daß wir nur darauf warten sollten – wir haben das Recht, höchst notwendige Veränderungen zu fordern.
            Wir könnten doch ohne Rücksicht auf Parteienpräferenz, gemeinsam einen Maßnahmenkatalog als Beilage für die Koalitionsvereinbarung formulieren.
            3 Forderungen als Vorschlag:
            1. Änderung der Mediengesetze für mehr unabhängige Medien.
            2. Schaffung direktdemokratischer Kontroll-Instanzen zur jährlichen Überprüfung wesentlicher Regierungs-Entscheidungen oder Forderungen für die weitere Legislaturperiode.
            3. Transparente Darstellung der Tätigkeit von Politik und Verwaltung.

            Diesen gut abgestimmten Vorschlag reichen wir als “All-Parteien-Volksbegehren” ein!

          • Verlockende Szenarien.

            Ich hab immer die Biegung des Flusses sehr favorisiert.

            Ich sitze dort schon sehr lange. Und lange Zeit allein… jetzt wird’s etwas voller…

          • Sollen wir beifall klatschen vom ufer aus, oder schweigen wir ergriffen. Man könnte flaggen und transparente mitnehmen, neben dem campingsessel.

          • Ich glaube würdevolles Schweigen würde sich neben dem infantilen Geschwätz, dass der Bub zu politischen Lebzeiten von sich gegeben hat, gut ausmachen.

          • Um bei den Bildern zu bleiben:
            Lieber auf Nummer sicher – Lassos mitnehmen – einfangen und herausfischen –
            zum Trocknen aufhängen ;-(

          • Ich ziehe den fluss vor, das ist so beruhigend. Ein lächeln wird meine lippen umspielen, ein zufriedenes.

    • Und nicht so gebogen wie die thumbs vom bastelmann und khg (nach dem kräht heute ein zwerghähnchen mehr.

  14. Rücktritt als Therapieansatz
    Je früher man somatoforme Krankheiten angeht, umso besser sind sie zu therapieren. Sie neigen sonst dazu sich zu verschlechtern. Dauern die Symptome schon mehr als sechs Monate an, sollte psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine Psychotherapie oder ein beruflicher Wechsel kann helfen, sich selbst besser zu verstehen und die eigenen Lebensumstände zu verbessern. Der zeitlich limitierte Einsatz sogenannter Psychopharmaka, wird ebenfalls oft erwogen.
    To whom it may concern!

  15. Die Expertise eines Psychiaters wäre ergänzend noch einzuholen. Gleichzeitig fiel mir Hannah Ahrendts Beschreibung der “Banalität des Bösen” über Eichmann dazu ein.
    Die Frage , die mich beschäftigt ist die nach dem scheinbar völlig fehlenden Unrechtsbewusstsein und kann als Ursache nur einen existenziellen Mangel erkennen.
    Meine Absicht ist nicht, diese Typen zu verstehen, sondern als funktioniernder Rechtsstaat und gesellschaft braucht es jetzt ganz klar Grenzen und Konsequenzen.
    Wenn Menschen Gesetze übertreten, sollten sie vor den/die Richterin.
    Danke für diesen Artikel.

  16. Dazu fällt mir das Buch “Menschenkenntnis” von Alfred Adler ein. Auf Seite 73 beschreibt er sehr gut, wie man getrieben werden kann vom *Ausgleich des Minderwertigkeitsgefühls, Streben nach Geltung und Überlegenheit*. Das trifft die türkise Boygroup ganz gut, hat doch Kurz seinerzeit verzweifelt versucht, in einer Ortsgruppe Anschluss zu finden. In einem Video sah man ihn auch als jungen Ehrgeizling, wie er Prospekte verteilte – doch niemand wollte sie nehmen… Wenn man krankhaft versucht Anerkennung (und wie aus den Chats ersichtlich: Liebe) zu bekommen, scheuen manche nicht vor Gewalt iSv Verleumden, Anpatzen, Spalten, Klagsdrohungen, Verdrängen, Vertuschen, Klagen uvm zurück. Wer nicht selbstreflektiert ist, kann sich nur in einer Diktatur ausleben.

  17. Danke, Thomas Walach für sie diese treffende Analyse. Hoffentlich bekommen wir nach diesem türkisen Intermezzo einmal wieder Politiker mit Persönlichkeit, Ecken und Kanten und einer Ideologie, sich für alle von uns einzusetzen.

    Abschließend einen Tweet von Jan Böhmermann heute: “das gute an autoritären: man kann ihnen ihre vermeintliche macht mit nur EINEM witz/lied/gedicht KOMPLETT wegnehmen.”

  18. Für Sozialismus habe ich ehrlich gesagt auch nur Verachtung. Mit ca. 100 Millionen Todesopfern die schlimmste Mordideologie der Menschheitsgeschichte. Verachtung scheint mir da das Mindeste.

    Menschen mit echter Lebenserfahrung außerhalb von Social Media wird man heute übringes nur noch schwer finden.

    Insgesamt scheint mir diese Analyse wie eine Beschreibung des “System Merkel”.

    • Na, da sind wir mindestens eine Stufe weiter auf der Himmelsleiter.
      Kontrolle funktioniert in Deutschland zumindest teilweise. Bei uns grad der Versuch sie komplett auszuschalten.

    • Tote durch kommunistische Regime, ca., Wikipedia:
      Kulturrevolution 30 Mio (unter anderem verhungert)
      Stalin 20 Mio
      Pol Pot 1 Mio
      Summe: 51 Mio

      Nur 2.Weltkrieg (kapitalistischer Imperialismus) 66 Mio plus 6 Mio Juden

      Irgendetwas stimmt an ihrer Rechnung nicht.

      • Auch eine Form davon die Verbrechen der Nationalsozialisten klein zu reden. Der linke Stalin oder der linkslinke Mao. Die wirklichen “Holocaustler”. Schon sehr billig!
        Davon abgesehn ist der allergrößte Massenmörder der Menschheitsgeschichte schon noch die katholische Kirche.

    • Nachdem es in Walachs sehr klugem Kommentar weder um Kapitalismus noch um Sozialismus oder um Kommunismus (denn den meinen Sie ja offenbar) geht, fragt man sich, was Ihre Zeilen hier so völlig zusammenhanglos sollen. Die einzige Verbindung scheint das “auch nur Verachtung” zur Verachtung der türkisen Buberlpartie gegenüber der parlamentarischen Demokratie zu sein. Ist für Sie Parlamentarismus eine Spielart des Kommunismus, outen Sie sich hier als Anhänger des Ständestaats, oder wie soll man den Zusammenhang verstehen?

  19. Es ist zum Heulen, dass d mit unserem Staat umspringen als gehöre er Ihnen.
    Es wird Zeit sie auf D Boden d Tatsachen zu holen. Bei mir würde keiner von denen je wieder einen Job bekommen. Die müssten auf 30 m2 wohnen & ihr Leben lang ihre VERGEHEN am Sozialstaat & d Bevölkerung wieder ausgleichen……

  20. Ja Herr Walach, man muss hoffen dass möglichst auch viele “etwas einfacher gestrickte” Menschen Ihre perfekte Analyse lesen werden, besonders jene die Kurz erfolgreich blenden konnte. Zahllose Gegner dieser “Familie” haben sich ohnehin schon seit längerer Zeit ihr Bild gemacht. Ich bedanke mich sehr herzlich bei Ihnen für die treffliche Beschreibung dieser Banditen und freue mich, wenn Sie dranbleiben und nicht müde werden, diese türkise Bande auch weiterhin aufzublatteln!

    • So wie Herr Wallach auf Twitter schreibt: selbst Migranten müssen ihre Chatverläufe und Bilder ansehen lassen…

    • ‼️ Das EU Parlament hat gerade für ein neues Massenüberwachungsgesetz gestimmt.

      E-Mail, Chat und alle Kommunikationsanbieter sollen verpflichtet sein. Überwachungsfilter zu installieren die alle Bürger komplett überwachen sollen.Verdächtige Inhalte werden dann automatisch an Polizei/Geheimdienste weitergeleitet.Die Mainstream Medien schweigen mal wieder komplett und berichten nichts ! Verschlüsselte Nachrichten sind zurzeit noch ausgenommen.

      https://www.patrick-breyer.de/beitraege/nachrichtendurchleuchtung/

    • Diese 2500 sind sicher nicht hässlich, ich sag mal: die Natur ist nicht hässlich. Die Frage ist allerdings, warum gespeichert auf dem Diensthandy, Selfies? Von wem bekommen, mit welchem Zweck, wessen Fotos sind das, in welchen Räumlichkeiten/Hinterzimmern gemacht, gedacht als Erpressungsversuch, als Referenz bei einem Motivationsschreiben für irgendeinen ÖVP-Job, als sanfter Hinweis für die bestmögliche Eignung für irgendeinen ÖVP-Job (wenn man mit internationaler Erfahrung nicht punkten kann)… Fragen über Fragen.

      • Erinnert mich an den new yorker politiker, der im bett, neben seinem kleinen sohn, sein bestes stück an völlig daran desinteressierte junge damen geschickt hatte. Anzeige, rücktritt.
        Davon kann man in ö nur träumen.

  21. Die Kurzfassung: Geldgier + Machtgier + Gewissenlosigkeit. Das ist ÖVP. Das ist Grün.

  22. Wie wäre es Sebastian Kurz .. ich hätte da einen neuen Slogan für eure Plakatwände für die nächsten Wahlen – für die Bevölkerung:
    “Eure Armut kotzt mich an”

    • Er kann es nicht? Wollte er je etwas „können“ oder begnügt er sich nicht einfach damit geschoben zu werden in Richtung Geldsäcke?

  23. Bei uns waren das die männlichen Mauerblümchen die nach einem einmaligen Beischlaf-Zufallstreffer einen unkontrollierten Testosteron-Überschuss erlitten haben. Danach haben sie sich unwiderstehlich gefühlt , weil sie vergessen haben mal in den” Spiegel” zusehen….

    • Dafür reichen steuerbare Frauen mit sch… Quote. Danke ÖVP Wähler für diese Regierung mit diesen Ansichten/Sprüchen.

      • Dieses Verhältnis zu den reiferen Damen entspricht einer Art Mutterverhältnis, welches sämtliche, normale, emotionelle Regungen hintanhält. Weiteres siehe Freud/Adler/Adorno.

  24. Klare Worte, wie sie dringend nötig sind. DANKE, Herr Walach!

    Ich möchte noch anmerken, daß das Kurz’sche Klüngel vom Mief des pathologischen Narzissmus umgeben ist. Ich bin mit narzisstischen Eltern aufgewachsen und kenne die allfälligen Verhaltensweisen. Wie schon im Artikel festgestellt, brauchen die Türkisen die Anerkennnung, die “Liebe” — sowohl das als auch das autoritäre Gehabe werden von einer tiefen Unsicherheit angetrieben. Und das macht sie, wie schon oben steht, leicht steuerbar.

    Zwar sind Kurz und Konsorten derzeit die größte Bedrohung für unsere schöne Republik, aber es wäre interessant, die Hintermänner, die das Team Kurz steuern, kennenzulernen. Zweifellos mit eisigem Kalkül.

    • Wenn sie sicher wären, bräuchte es keine Messagecontroll, dies zeigt nur die Angst und diese sieht man.

    • Erich Fromm bringt es mit den drei Begriffspaaren Biophilie — Nekrophilie, Freiheit — Symbiotische Beziehung, Selbstliebe — Narzißmus (in Bezug auf den Charakter) auf den Punkt. Die “Liebe zum Tod” äußert sich besonders darin, alles (vor allem aber Leben) kontrollieren zu wollen. Jeder Sadist ist ein Masochist. (…)

      Aber als Abschluss sollte auch ein Zitat von Viktor Frankl nicht fehlen: “Liebe ist das Potential in einem anderen Menschen zu sehen.” (Wahrscheinlich aus dem Buch “Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn”)

      • Wo käme der basti da hin? Er sähe dann lauter menschen mit mehr potential?

  25. Ich bin überzeugt, dass da noch viel mehr heraus kommen wird. Vor allem dann, wenn sie nicht mehr in der Regierung sind. Das scheint ja nicht mehr all zu lange zu dauern. Wer ist eigentlich die Nr. 2 bei Türkis? Nehammer? Blümel? Schramböck? Mit diesen Genis kann sich die Volkspartei dann genauso gut auch ganz auflösen.

        • Ich denke der grosse Player im Hintergrund ist Mei Pochtler… und zu ihr gehören Typen wie Steiner und Bonelli.
          Fleischmann dirigiert 59 PR Leute zum texten für den Bub.
          Blumerl und der Bub sind halt dicke Haberer die sich über uns alle lustig machen

          • Ältere Ladies mit jungen Habschis… Horten, Hörbiger, und jo Mei, die Pochtler… jeder gibt das, was er kann und bekommt das, was er will… Das ist der Deal.

  26. Was ist Familie?
    Ich frage mich, wie müssen sich Beamte in unteren Rängen fühlen, wenn ihnen seit 2010 (Anti-Korruptionsgesetz von 2010) die Annahme von kleinsten Geschenken per Strafe verboten ist und auf der Führungsebene das Land unter der “Familie” aufgeteilt wird? Schließlich stellt sich die Frage, was ist unter “Familie” zu verstehen? Sind dies Mitglieder eines besonderen Kreises, z.B. Leute aus der JVP, oder Schulfreunde, oder Leute mit besonderen sexuellen Interessen, oder trifft sogar der Mafiaparagraf auf sie zu? Jedenfalls können nicht einfache Parteimitglieder damit gemeint sein, denn es ist nicht bekannt, dass solche Leute besser aus der Corona-Krise hervorgegangen sind. Zum Beispiel Kleinunternehmer, EPU´s, von Künstlern gar nicht zu reden.

    • Pflichte ich nahtlos bei. Zeugt von liberalen Tiefblick wie auch differenzierte Betrachtungsweise. Sind nicht von Grund auf böse…so kann man ethisch drüberstehen. 👍

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