Montag, April 15, 2024

Arbeiterkammer hält Investitionen von 8 Milliarden für notwendig – Soziale Krise

Soziale Krise

Laut AK-Wien Chefökonom braucht es aktuell sieben bis acht Milliarden Euro an Investitionen, um die soziale Krise abzudämpfen. Es brauche ein höheres Arbeitslosengeld und nachhaltige Investitionen.

Wien, 13. April 2021 | Die Arbeiterkammer verlangt von der Regierung, ihren Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. “Der angekündigte Comeback-Plan der Bundesregierung muss erst mit konkreten Vorhaben gefüllt werden. Bislang wurden nur Überschriften präsentiert. Zudem wäre dieser Plan schon im Sommer bzw. Herbst des vergangenen Jahres nötig gewesen”, sagte AK-Wien Chefökonom Markus Marterbauer am Dienstag.

Dringend mehr Geld

Er rechnet mit einem Investitionsbedarf von sieben bis acht Mrd. Euro pro Jahr. An der Finanzierung scheitere es nicht, da das Zinsniveau für Staatsanleihen weiter negativ sei. Seiner Ansicht nach muss die soziale Absicherung von arbeitslosen Menschen – und hier vor allem von Langzeitarbeitslosen – viel besser werden, um Armut zu verhindern.

“70 Prozent aller Langzeitbeschäftigungslosen und 60 Prozent aller Kinder, die in Haushalten mit Langzeitarbeitslosen leben, sind armutsgefährdet. Wenn es die Jobs nicht gibt, müssen die Menschen abgesichert werden. Es braucht ein höheres Arbeitslosengeld und eine bessere bedarfsorientierte Mindestsicherung”, so Marterbauer in einer Aussendung.

Sieben bis acht Milliarden notwendig

Zudem gelte es, die Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen. Da die Wiedereingliederungsbeihilfe für die Unternehmen offenbar von geringem Interesse sei, bedarf es anderer Schritte. “Es müssen Maßnahmen auf gemeinnütziger Ebene gesetzt werden, um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dafür muss die Regierung heuer 1,5 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung stellen”, sagte Marterbauer.

Insgesamt rechnet der AK-Wien Chefökonom mit Mehrausgaben von sieben bis acht Milliarden Euro pro Jahr – für eine bessere soziale Absicherung, für eine bessere Integration von Langzeitarbeitslosen, für Qualifizierung (von Jobs mit wenig guten Aussichten wie etwa im Tourismus zu Jobs mit guten Aussichten wie etwa in der Pflege) und für Investitionen in den Klimaschutz.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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6 Kommentare

  1. Wenn es einmal darum geht, einen sinnvollen Beitrag an der Gesellschaft zu leisten und einmal nicht darum, Millionensubventionen einzuheimsen oder darum, Geld an die ÖVP zu spenden, um die Vermögenssteuer zu blockieren – wo sind da die Hortens, die Benkos, die Pierers und die Neumanns? In der Krise zeigt sich das wahre Gesicht. Nichts sind wir diesen Menschen wert, die sonst aber gerne aus unserem Steuertopf nehmen – etwa wenn es darum geht, Förderungen einzuheimsen. Diese Leute sind keine Vorzeige-Österreicher oder TOP-Unternehmer, sondern sie sind einzig und allein eine Schande für unser Österreich und in gewisser Weise ekelt es mir, die österreichische Nationalität mit solchen Menschen teilen zu müssen.

  2. Die Lohnsteuer, die von ArbeitnehmerInnen bezahlt wird, macht mit 29,6 Milliarden Euro ein Drittel der Steuereinnahmen aus.

  3. Zuerst die Reichen , dann die Familie und zuletzt vielleicht der , die Arbeiterin, weil die sowieso am “wenigsten an Steuern zahlen”, oder täusche ich mich hier gewaltig.

    • Insgesamt rund 80 Prozent der Steuern in Österreich kommen derzeit von ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen.

  4. Das Geld ist für die Großspender reserviert. “Merkts Euch des amoi!”

  5. “… Sie mögen Kuchen essen” … und bitte wählt (sofern es noch eine Wahl gibt) gleich wieder die neokonservativen faschisten, das ist gut für die Allgemeinhet, weil “Leistung muss belohnt werden”.

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