Freitag, April 19, 2024

Post will Pakete im Vorzimmer abliefern

Pilotprojekt

Intelligente Türschlösser ermöglichen es dem Postler, das Paket im Haus abzuliefern, anstatt einen gelben Zettel zu hinterlassen. Die österreichische Post AG startet nun ein Pilotprojekt.

 

Wien, 13. April 2021 | Die Post will in dein Vorzimmer. Das Unternehmen sorgt mit einer neuen Kampagne für Aufsehen: Bei der Vorzimmer Zustellung kommt der Postler nun in dein Haus. Er hinterlässt das Paket nicht mehr per gelbem Zettel, sondern hat aufgrund eines vernetzten Hauses (ein sogenanntes „Smart Home“) Zugang in das Haus der Kunden.

Der Postler im Vorzimmer

Aktuell befindet sich das Programm in der Pilotphase, die Post kooperiert mit A1, das eine Sicherheitskamera zur Verfügung stellt. Natürlich als Teil ihres „Smart-Home-Paketes“.  Das intelligente Türschloss kommt von der Grazer Firma „Nuki“.

Besonderen Anklang findet das Projekt noch nicht. Dem intelligenten Haus mit Überwachungskamera und elektronischem Türschloss steht man bisher noch skeptisch gegenüber. Die Argumentation der Post hinkt etwas: Sie verweist einerseits auf das „große Grundvertrauen“, das die Österreicher in die Post haben würden. Zugleich bietet sie aber ein Service an, bei dem der Kunde den Postler im Vorzimmer per App überwachen kann.

Daten

175.000 intelligente Türschlösser sind in Europa bereits verbaut. Es habe bisher keinen einzigen sicherheitsrelevanten Vorwurf gegeben. Datenschützer warnen allerdings regelmäßig vor dem Spion im eigenen Haus: Wohin die Daten, die das Türschloss speichert, hingehen ist oft nicht ganz gewiss. Gewiss ist aber, dass persönliche Daten mittlerweile äußert begehrt sind – das Geschäftsmodell von Google und Co.

Aktuell sucht die Post Probanden, um das System zu testen: 100 freiwillige Testhaushalte werden bis Mitte Mai gesucht. Sie bekommen die notwendigen Geräte zur Verfügung gestellt.

In der USA sind Vorzimmerzustellungen bereits en vogue, in Österreich ist es das erste vergleichbare Experiment. Nuki testet aktuell noch ein Kühlschrankprojekt. Dort wird die Zustellung vom Supermarkt teilweise gleich in den eigenen Kühlschrank eingeräumt.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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21 Kommentare

  1. Ich freue mich auf die totale Digitalisierung. Ich brauch an nichts mehr zu denken, bin für nichts verantwortlich. Der Stimmzettel bei Wahlen wird sicherlich auch von selbst ausgefüllt. Schließlich hat man ja schon alle meine Daten. Entspannung pur. Meine kleinen grauen Zellen werden schnell verkümmern und ich meine zunehmende Verblödung nicht merken. Dann merke ich auch nicht mehr, was bei Corona und sonstigen Seuchen abgeht. Ich bin die perfekte Untertanin. Endlich!

  2. Bitte nicht Werbeartikel unkritisch übernehmen. Es gibt KEIN SICHERES IoT – Gründe sind vielfältig:Kostendruck, Zeitdruck, fehlendes Wissen, Schlampigkeit, Code-Fehler in verbauten Bauteilen etc. So wie jedes Auto von Dieben rückstandsfrei mit elektronischen Tools um/ab 200 Eur geöffnet und gestartet werden kann, ist das auch bei jedem(!) elektronischen Türsystem im Heimbereich möglich. (Ausnahme: Fixverkabelte mit Codepad und entsprechender “Tamper Safe” Klasse).
    Merke: Ein sicheres WLAN ist ein abgeschaltetes WLAN.

    • 👍🏻 … und die Sicherheitstechnik in einem Verkabeltem Inselnetzwerk….

  3. Die Post hat wirklich tolle Ideen!
    Vllt. sollte die Post zuerst wertschätzende Arbeitsbedingungen schaffen, bevor sie mit solchen Hirngespinsten träumt.

  4. der “Postler” meines Vertrauens macht das schon seit Jahren so, is ja eh nie zugsperrt…
    Es ist aber im Bereich des möglichen das nicht Jeder mit seinem Briefträger in die Schule gegangen ist…😉

  5. Können die dann auch gleich staubsaugen und den Müll runter bringen oder so?
    Wäre doch ein toller Synergieeffekt für unsere Konsum-Junkies.

  6. Mit mir nicht. Gut, dass Amazon der Post die Zustellung abgenommen hat. Die läuten an, legen es bei der Zufahrt hinter die Tür oder stecken es einfach in den Briefkasten. Ich lasse sicher keinen fremden Menschen in meiner Abwesenheit ins Haus. Sorry, aber das ist Einbruch!

    • Warten Sie es ab, auch das viel gepriesene Amazon mit den herrlichen Arbeitsbedingungen wird auf totale Digitalisierung schwören und möglichst schneller als die Post handeln.

  7. Kann mir jemand sagen, warum ich einen gelben Zettel bekomme, obwohl ich den ganzen Tag Home-Office mach und zu Hause bin? Da brauch ich kein intelligentes Schloss, wenn der Postler sogar fürs Läuten zu faul ist.

    • Das ist eine Rationalisierungsmaßnahme der Post: der Paketträger füllt die Gelben Zettel am Morgen aus, gibt sie dem Briefträger mit, und wärend die gelben Zetterl verteil werden hat der Paketträger genug Zeit die Packerl in die Abholstation zu sortieren.

      • Passiert auch bei eingeschriebenen Briefen. Also wenn der schon zu faul zum Läuten ist, wird er es sicher auch nicht ins Vorzimmer bringen, außer, er will sich bei mir umsehen.

        • Da sehen’s mal welch schlau Methode zur Mitarbeitermotivation sich die Post ausgedacht hat.

        • Ich fürchte leider, die sind nicht zu faul, sondern stehen unter Zeitdruck. Weil die Post nämlich eine so angenehme Arbeitgeberin ist.

  8. Solange aus Banktresoren und x-fach abgesicherten Schließfächern, trotz Türcodes und Kameras Diebe relaxt auf Beutezug gehen können und keinem fällt’s auf, kommt mir kein Postler ins Vorzimmer. Die haben genug angerichtet, als die Asylverwaltung des Bundes 2013 umstrukturiert wurde und 100 Postler dort als “Sachbearbeiter” aufgenommen wurden. Danke. Kein weiterer Bedarf an einem Projekt Edelstein mit elektronischen und / oder intelligenten Türschlössern.

  9. Ich habe bei der Post einmal angefragt, welche Daten sie von mir hätten und weitergeben. Ich habe meinen Augen nicht getraut, was sie alles über mich zu wissen glaubten. Ich habe die Löschung der Daten verlangt. Nach einem Jahr hat mir die Post bestätigt, die Daten gelöscht zu haben. Ob sie weiterhin sammeln, weiß ich nicht.

    • Hab ich auch! Das war eine Frechheit. Jetzt wollen sie in die Wohnungen rein, um zu stierln.

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