Donnerstag, April 18, 2024

Schwein in Mülltonne vor Kanzleramt – Protestaktion nach Skandal-Video

Protestaktion nach Skandal-Video

Tote, bereits verwesene Ferkel, entsorgt in Mülltonnen wie stinknormaler Abfall – die kürzlich vom “Verein gegen Tierfabriken” veröffentlichten Bilder und Videos einer Schweine-Zucht in Niederösterreich schockieren das ganze Land. Am Mittwoch brachten Aktivisten das Leid der Tiere bis direkt vors Bundeskanzleramt.

Wien, 14. April 2021 | Diese Aufnahmen sind nichts für schwache Nerven. Sie zeigen die grausamen Zustände, unter denen Schweine in einem niederösterreichischen Zuchtbetrieb tagtäglich leben müssen. Eingepfercht in Kastenständen vegetieren die Tiere im eigenen Dreck, ihre Gelenke sind schwer entzündet und schmerzen aufgrund des Vollspaltenbodens – der Großteil kann sich daher kaum noch auf den Beinen halten.

Video: Youtube/VGT.Austria

Diesen schweren Fall von Tierquälerei hat der “Verein gegen Tierfabriken” (VGT) letzte Woche mit diesem Video aufgedeckt. Die jungen Ferkel werden in diese Hölle hineingeboren, überleben oft nicht länger als ein paar Tage. Entsorgt werden sie daraufhin in einfachen Mülltonnen, wie weitere Bilder zeigen.

Betreiber war Funktionär in ÖVP-Bauernbundjugend

Der Betreiber der Skandal-Zucht war laut Angaben des VGT über mehrere Jahre in der Jungbauernschaft Niederösterreich als Obmann tätig. Bis 2016 war er sogar Mitglied im Präsidium der Bundes-Jungbauernschaft. Die Jungbauernschaft ist die Jugend-Organisation des Bauernbundes, der wiederum Teilorganisation der ÖVP ist.

Seit 2011 ist die Haltung von Schweinen in körpergroßen Käfigen, auch Kastenstände genannt, verboten. Einzige Ausnahme sind maximal zehn Tage zur Befruchtung. Die Schweinezucht-Industrie versuchte, das Gesetz des damaligen Gesundheitsministers Alois Stöger (SPÖ) mit aller Macht zu verhindern. Mit dabei war jener Bauernbund-Funktionär, den die Aufnahmen des VGT jetzt belasten.

Bilder: VGT

Es ist nicht das erste Mal, dass ehemalige Funktionäre des Bauernbunds und seiner Jugend sich eindeutig gegen den Tierschutz stellen. 2014 bezeichnete der damalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Johannes Schmuckenschlager den VGT als “kriminelle Organisation”. Schmuckenschlager war der direkte Vorgänger des aktuell kritisierten Betreibers im Amt des niederösterreichischen Jungbauernschafts-Obmanns.

Protestaktion vor Kanzleramt

Um in erster Linie ein Verbot für den tierfeindlichen Vollspaltenboden zu fordern, versammelten sich am Mittwoch Aktivisten des VGT vor dem Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz. Eine als Schwein verkleidete Person, stehend in einer Mülltonne, und ein Transparent mit dem Schriftzug “Frau Ministerin Köstinger, wann bekommen Schweine endlich Stroh?” halfen bei der Protestaktion, um das Leid der Tiere deutlich zu machen.

Bilder: ZackZack

So sterben laut Angaben des VGT pro Jahr 700.000 Schweine in Österreich an den Haltungsbedingungen auf Vollspaltenboden. Es gäbe Abhilfe dagegen: das Verbot des Vollspaltenbodens, verbunden mit verpflichtender Stroheinstreu und mehr Platz für die Tiere, wurde vom am Dienstag zurückgetretenen Tierschutzminister Rudi Anschober (Grüne) vorgeschlagen, aber von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bis jetzt blockiert. Der Verein fordert das Verbot seit mehr als 25 Jahren, wurde bis jetzt laufend vertröstet. Es liege jetzt am neuen zuständigen Minister, Wolfgang Mückstein, hier endlich was weiterzubringen.

“Der neue Tierschutzminister Mückstein muss daher sofort handeln und die schon seit langem versprochenen Novellen im Tierschutzrecht auf Schiene bringen. Die Schweine, die ewigen Verlierer jeder Tierschutzreform, warten darauf seit fast 30 Jahren!”,

so VGT-Obmann Martin Balluch in einer Aussendung.

Hier können Sie mehr über die Arbeit der Tierschützer vom VGT und über die Missstände in den Zucht-Betrieben erfahren.

(mst)

Titelbild: ZackZack

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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74 Kommentare

  1. Würden die Medien die Menschen mit Tierleid genau so bombardieren wie seit einem Jahr mit der tödlichsten Pandemie aller Zeiten, in der man nichts mehr machen darf außer in überfüllten U-Bahnen zur Arbeit zu fahren, gäbe es dieses Tierleid längst nicht mehr.

  2. Anders gehts auch!
    Der Züchter und Vermarkter meines Vertrauens betreibt offene Stallungen.
    Die Schweine/Ferkel können ins Freie wenn die Lust dazu haben, wenn sie Hunger haben, oder es kalt ist, gehen sie wieder rein.
    Die Freifläche ist gut einen Hektar groß und beinhaltet auch ein Waldstück, hier tummeln sich nie mehr als 40 Tiere, da gibt es auch keinen Stress.
    Jedes einzelne Tier kennt “seinen” Platz und geht auch immer wieder da hin. Es gibt auch keine Türen, nur isolierende Streifenvorhänge.
    Alle angebotenen Produkte sind Hausgemacht und ändern sich zum Teil nach Saison.
    So würde es auch gehen, zumindest wenn die Preise da währen wo hin gehören würden….

    • Ja das ist wirklich vorbildhaft. Die Frage ist nur wer dies medial ins richtige Bild rückt und welche Hand solche Vorbilder protegiert. Aber vermutlich friert eher die Hölle zu als das in Ö. eine andere Partei als die ÖVP das LWS Ministerium erhält. Daher sehe ich dafür “schwarz”.

      • Das Problem ist wohl so wie es “Sosindwirdoch” weiter unten beschrieben hat, Profitmaximierung.
        100 Tage, 100 Kg, ab zu Verwerter. Das ist nichts was eine Bauer machen möchte, Bauern lieben ihre Tiere, Industrielle Zuchtbetriebe sind Keine Bauern, das sind Unternehmer, die nur mit Kennzahlen arbeiten und Ware. Discounter befeuern das mit ihrer Preispolitik.
        Eine, wie oben beschriebene, Tierhaltung in Zusammenarbeit mit Großhändlern oder Discountern ist für einen Bauern nicht Kostendeckend, es bleibt nur kreative Selbstvermarktung oder industrielle Herstellung.
        Dieser Zustand wurde durch das “Geiz ist geil” Denken der Kunden/Verbraucher herbeigeführt. Ein ziemlich umfangreiches Umdenken ist nötig damit Bauern wieder Bauern sein können, und Tiere wieder Tiere.

        • Ist’s nicht im Journalismus auch schon so pervers geworden? Richtige Journalist*innen haben doch die Liebe zur Wahrheit …

    • Großartig! Wenn man allerdings so wie heute ein Angebot sieht: halbes Grillhendl mit Kartoffelsalat um 3,50 und man fragt nach, wo diese Hendl herkommen, heißt es treuherzig: “Die kommen von der Zentrale.” Danke, habe fertig.

      • … bei der Bäuerin meines Vertrauens kostet das Hendl 10€, pro Kg. dafür gibts halt nur 10 im Monat, aber diese Hühner haben richtig Platz zum aufwachsen.
        Grillen muss ich die halt selber….

        • Wann grillen Sie das nächste Mal? Und wo? 😉 Würde natürlich zwei 6er-Tragerl Bio-Zwickl mitnehmen 🙂

          • denk am Wochenende…., das mit dem Zwickel klingt ziemlich gut… 😉😎

  3. Die Ursache dieses Tierleids liegt in einem Wirtschaftssytem, das meist nur ein Ziel hat: Profitmaximierung .
    Alle anderen Werte werden untergeordnet. Wir geben unsere Menschlichkeit auf, um dem Geld nachzujagen, dafür werden wir ja auch anerkannt: mein Haus, mein Auto, mein…
    Warum sonst werden die KFZ immer grösser und schwerer?

  4. Köstinger sollte sich doch mit Schweinereien auskennen, ist sie doch einem Bauernhof entfleucht.
    Als Politikerin unfähig, als Schwein zu kleine Ohren.

  5. Gibt`s da einen Namen vom Schweinebauer auch damit ich als Niederösterreicher weiß wo ich nicht mehr einkaufen sollte?

    • “So sterben laut Angaben des VGT pro Jahr 700.000 Schweine in Österreich an den Haltungsbedingungen auf Vollspaltenboden.” 700.000 Schweine pro Jahr sterben nicht bei einem einzigen Schweinebauern. Fast 90% der Schweine in Österreich sehen ihr (kurzes) Leben lang nie Stroh. Schweine auf Vollspaltenboden haben ständig psychische und physische Schmerzen. Circa 15% der Schweine in Österreich sterben an den brutalen Haltungsbedingungen, noch bevor sie zum Schlachthof kommen.

      Da gehört nicht ein einzelner Bauer boykotiert sondern dringend das Tierschutzgesetz und die Tierhaltungsverordung geändert, Vollspaltenboden verboten, doppelt so viel Platz und verpflichtende Stroheinstreu sind das Minimum! vgt.at/schweine

      • Ja absolut! Zackzack sollte ihren erweiterten Horizont an Leserschaft und gesteigerten Einfluss in der Medienwelt nutzen um hier weiter Druck zu machen. Einmal in zwei Jahre ein Schockbericht wie in den meisten Formaten reicht bei weitem nicht um die Verantwortlichen nur irgendwie zu beeindrucken. Auch Mückstein oder sein Nachfolger sollte daran gemessen werden.

        • Das fatale an der Sache ist auch dass eine verringerte Nachfrage an einheimischen Kunden von den Großbetrieben, sei es durch höheren Anspruch der Konsumenten und größerer Bedarf nach wirklicher Bioqualität bzw. Vermehrter Fleischverzicht, die Produktion und Verarbeitung nicht einschränkt. Der Überschuss wird dann einfach in den Osten exportiert. Auch dieser Missstand gehört reglementiert.

          • Es ist einfach unerträglich dass das hohe Engagement der VGT und seine Kämpfer gegen Tierleid , die für ihre Sache sogar Haftstrafen und massive existenzielle Einschnitte in Kauf nahmen (mussten), keine größere Vorteile für ihre “Schutzbefohlenen” erbrachten. Ja ganz im Gegenteil wirkt es so als wenn Tierschützer und Tierrechtaktivisten gesellschaftlich nun noch verpönter scheinen als je zuvor. Bitte lieber P.P. Setz dich noch mehr ein für Martin Balluch. Viele Wähler die Jetzt (Liste Pilz) ihre Stimme gaben haben dies auch wegen seinem Einsatz gemacht.

          • Ok, weils jetzt kaum wer mehr lesen wird, hab ichs gleich per E-Mail an die Redaktion gesandt. Ist eh die gezieltere Adresse 😉

          • Ich hab’s trotzdem gelesen 😁 und wir unterstützen den VGT schon länger.
            Gute Initiative ihrerseits!

          • Herrlich! Aber Sie sollten das schon auch hier deponieren, um andere zu motivieren. Denn dann ändert sich auch etwas in unserer Gesellschaft 🙂

            P.S. Sehr verspäteter Nachtrag: Ich blöde manchmal gerne, das mit dem “heimlichen” Mitlesen im (offenen) Forum war so etwas. Werde in Zukunft versuchen, besonders blöde Kommentare (von mir) extra zu kennzeichnen 😉

  6. Wer solches Elend veursacht, hat sich selbst jeder Menschlichkeit entledigt.
    Dies gilt auch für alle, die dies wider besseres Wissen verschleiern, verniedlichen oder versuchen, es zu relativieren.

  7. Nichts gegen Tierwohl, natürlich. Dennoch stellt sich mir bei diesem Thema derzeit eine andere Frage:
    Für Schweine gehen die Linken also auf die Straße, aber für Kinder nicht?
    Die kann man natürlich leicht mit MNS und Abstand quälen, sie zwingen sich Stäbchen in die Nase zu bohren und ihnen einreden sie bringen die Oma um, wenn sie nicht brav sind und all das mitmachen. Die schwerwiegenden Folgen sind allseits bekannt, die Kinderpsychiatrien platzen aus allen Nähten und bei angesiedelten Therapeuten wartet man ca 4 Monate auf einen Ersttermin. Und besonders zynische Medien berichten dann noch von dem “Resilienz-Gewinn”, den man durch Krisen erzielen kann.

    • Forts.

      Diese Perfidie geht locker durch, dagegen sind anscheinend nur (natürlich vermeintliche) Rechtsextreme auf der Straße. Die “politische Korrektheit” entscheidet sich für die Schweine…….(die gewiss auch eine Würde besitzen, aber bitte eben ned bös sein, auch als Nicht-Vater sind mir Kinder näher und wichtiger – im Moment besonders. Alles zu seiner Zeit).

      • Ja schon klar, doch gehen viele sogenannte “Linke” genauso auch für Menschen auf die Straße, wie sie wissen und viele davon demonstrieren auch gegen die Gesundheitsmaßnahmen. Hier handelt es sich um Aktivisten die schon jahrelang gegen Tierquälerei aufstehen. Warum sollen sie jetzt die Tiere im Stich lassen?

        • 2/2
          Wie gesagt wollte ich die Aktion selbst nicht kritisieren, sondern auf einen Umstand hinweisen, dass bei vielen Menschen derzeit jedes gesunde Verhältnis verloren ging. Es geht ja auch um die “Linke”, die diese Demonstration (zu recht) bejubelt, während sie C-Demos (zu unrecht) als rechten Putschversuch wertet, obwohl es da sehr sehr viel um die Kinder geht. Mir hat eine Antifa-Supporterin vorgeworfen Kinder wären mir egal, weil ich auf einer Anti-Abschiebe-Demo “fehlte” (ich war auf zig Demos gegen diese Asylpolitik), lässt aber meinen Protest für offene Schulen und Maßnahmenfreie Kinderleben nicht als solchen gelten, im Gegenteil. Man spricht jetzt mit mir “Nazi” nicht mehr..;)) Diese Umwälzungen wollte ich exemplarisch darstellen. Denn sie führen in geistig-emotionale Dunkelheit.

        • Natürl. auch ein Punkt. Ich meinte mit “Linke” auch die “offizielle Linke”. Weiß ich auch, dass auf den C-Demos hauptsächlich Rot- und Grünwähler vertreten sind, auch wenn es umgekehrt dargestellt wird. Bin einer davon.

  8. Das größte Pech der armen Schweine in NÖ, ist wohl der Umstand dass ein gewisser Gottfried Waldhäusl die Tierschutzagenden betreut. Er zählt wohl zu den großen Denkern im Waldviertel und verfügt über eine hervorragende Rhetorik, hat aber leider für Tiere nicht so viel übrig.

  9. Eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch wie es sie im Handel (zumindest teilweise gibt) wäre auch in der Gastronomie wünschenswert. Wo kommt das Schwein her, wo wurde es geschlachtet? Bio-Fleisch ja/nein? Die Gastronomie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Kennzeichnungspflicht, weil der Großteil des Fleisches in der Gastronomie in Österreich aus Ungarn, der Slowakei, Polen und aus der Ukraine kommt. Das ist dann das Schnitzel um € 7 mit Pommes. Gastronomiebetriebe, die Bio-Fleisch anbieten, treten für diese Kennzeichnungspflicht ein, können sich aber innerhalb der Branche nicht durchsetzen. Natürlich kann auch bei der Kennzeichnung getrickst werden, aber es wäre ein Anfang!

    • Wie schaut’s auf EU-Ebene aus? Wird da auf absehbare Zeit etwas mehr Druck kommen?

      • Nein, da kommt gar nichts. Die Lobby von Fleischindustrie, Pharmaindustrie (Antibiotika für die Massentierhaltung!!!!) wissen das zu verhindern.

        • Der Grund, warum ich gefragt habe, ist folgender: Vor kurzem wurde ja etwas in Bezug zur Verantwortung für die Wertschöpfungskette im EU-Parlament beschlossen. Die ÖVP war (mit Ausnahme von Karas) dagegen. Natürlich geht’s zunächst ‘mal um das Verhindern von Sklavenarbeit. Aber das Thema Umwelt ist immer mit dabei. Mit den Details habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber vielleicht wäre die Zeit reif, da ‘was auf europäischer Ebene zu initiieren? Stichwort: Europäische Bürgerinitiative (ECI)

  10. Habe mich schon vor Jahren entschlossen nur noch selten Fleisch zu essen. Wenn es dann Fleisch gibt kommt es aus der nächsten Umgebung von Tieren die natürlich gehalten werden. Es ist teurer aber wesentlich besser im Geschmack.

    • Finde diesen Ansatz sehr gut! Die genauen Zahlen kenne ich jetzt nicht, glaube aber es sind um die 5 kg pro Monat, die jede*r in Österreich (im Durchschnitt) verzehrt (oder in den Müll wirft). “Reduziert” man auf z.B. 1 kg und gibt dreimal soviel Geld aus, bekommt man die beste Qualität und “erspart” sich noch etwas 🙂

      • Das ist ein guter Ansatz. Leider ist es oft so, dass Direktvermarkter große Schwierigkeiten haben, weil sie ihre Produkte in der “Pampa” verkaufen. Ich kenne einen Biobauern, der jeden Monat ein Rind schlachtet und verkauft. Es wird direkt am Hof geschlachtet, kein Transportweg. Tolle Fleischqualität! Allerdings kommen nicht viele Kunden zum “hinteren Jauerling “. Er hat versucht über Biosupermärkte in Städten zu verkaufen. Läuft schleppend…

        • Ich habe ‘mal als Fahrer für einen Bioladen (mit mehreren Standorten und einem kleinen Lager) ausgeholfen und kenne die Komplexität der Logistik. Da war’s auch so, dass Bauern etwas angeliefert haben und ich dann spontan nachgefragt habe (in den Läden), wieviel die davon brauchen können. Das mit Milchprodukten und Fleisch ist wegen der Kühlkette nochmals komplizierter, man muss jedenfalls mit Vorbestellung arbeiten und Kund*innen informieren, wann’s was gibt …

          Sobald die Restaurants wieder offen haben, geht mein Fleischkonsum zuhause auf de facto Null zurück. Für diese Mengen ist’s einfach zu umständlich. Aber bei Restaurants schaue ich besonders auf Regionalität und/oder Bio, frage oft nach. Für mich ist’s auch kein Problem, wenn’s saisonal (oder während eines Monats) verschiedene (Fleisch-)Gerichte gibt …

          • Um zu untermauern wie wenig Ahnung die Leute in der Zwischenzeit haben. …Als letztes Jahr vor dem ersten Lockdown viele Hamsterkäufe tätigten, hat mich eine Frau um die 50 gefragt, welches Mehl sie kaufen solle. Ich hab sie gefragt, was sie den kochen wolle? Antwort, keine Ahnung. Ich hab ihr geraten Nudeln zu kaufen. Da kann nicht viel schief gehen und ein Sugo aus dem Glas. 😉
            Eigentlich schlimm ……

        • Eine Verkäuferin im Biosupermärkte, der das Rindfleisch vom oben beschriebenen Bauern verkaufen wollte, erzählte mir, dass viele Kunden nicht mehr wissen wie man ein bestimmtes Stück Fleisch zubereitet. Die kochen alles wie ein Steak nur kurz und verstehen nicht, dass Rindfleisch langsam über längere Zeit gedünstet werden muss. Danach beschweren sich die Kunden, weil das Fleisch zäh sei. Dann kaufen die Kunden kein Fleisch mehr. Der Bauer legt sogar Beschreibungen bei wie das Fleisch zuzubereiten sei. Nützt auch nix….😣

          • Vielleicht sollte man ein Video dazulegen? 😉 Spaß beiseite: Wie wär’s mit einem QR-Code, der direkt zu einem Erklärvideo auf Youtube (oder wo anders) führt? Lassen Sie uns doch hier gemeinsam im ZackZack-Forum ein Brainstorming machen! Da MUSS es doch irgend eine Lösung geben (seufz)

          • Alles gute Ideen. Nur glaube ich, das Problem ist Zeitmangel. Die Menschen wollen sich zum Kochen nicht mehr 3-4 Stunden Zeit nehmen und so lange dauert es halt Rindfleisch zu kochen. Die Devise lautet, in 2 Stunden muss ich mit dem Kochen fertig sein. Vielleicht mit Kelomat ????

  11. Anschober ist nicht alleine Schuld, dass er hier nichts ausrichten konnte. Es ist die ganze grüne Sippe die sich hier den Türkisen voll angepasst hat. Diese Regierung gehört in die Wüste geschickt

  12. Nicht auf den Handel vergessen. Der drückt die Preise. Unbarmherzig.
    Ohne jetzt solche Tierquäler in Schutz nehmen zu wollen.
    Aber mit dieser Ministerin geht’s.
    Traurig

    • Zum Thema Marktmacht (des Handels) kann ich das Dossier-Magazin Nr. 3 vom Oktober 2020 sehr empfehlen! Es liegt auch an uns als Konsument*innen, dagegen etwas zu tun …

  13. Solange es dem Großteil der Konsumenten egal ist, wo das Essen herkommt und wie es erzeugt wird, solange wird sich nichts ändern. Wenn die Menschen wüssten, wie ihr Essen erzeugt wird, wieviel Spritzmittel verwendet werden usw., sie würden keinen Bissen mehr runter bekommen.

    Das beste Beispiel ist jetzt gerade, wie in der ach so schönen Wachau manche Weinbauern das Gras/Unkraut mit Gift niederspritzen (Eigentlich gibt es kein Unkraut, nur Beikräuter. 🙂 )
    Leicht erkennen kann man das an den gelb-braunen Streifen in den Weingärten. Dass vom Gift der Weinstock nichts aufnimmt, kann mir keiner erzählen….
    Ich mache das halt händisch, abmähen oder ausreißen oder mit kleinen Geräten den Boden bearbeiten. Dafür brauche ich halt ungefähr dreimal so lange wie die anderen. Achja und natürlich würden alle, die man danach fragt, sagen, nein, das ist kein Gift….wer´s glaubt….

    • Wo sollten die es lernen? Ich würde mir viel mehr Unterstützung von Kindergärten und Volksschulen wünschen: Hochbeete, Exkursionen, etc. Lernen, wie man Kompost macht; riechen wie frische Erde duftet; sehen, wie etwas wächst, wie wichtig es ist, immer einen bestimmten Teil an Samen (für die nächste Aussaat) zurückzulegen, etc.

  14. Vergangenes Jahr hatte ich prächtige Weingartenpfirsiche – das Wetter hat gepasst. Sie waren saftig und hatten ein intensives Aroma. Kein Vergleich mit diesen gelben Dingern aus dem Supermarkt.. Bei mir gibt´s nur voll reife Pfirsiche, weil sie so einfach am besten schmecken. Pfirsiche reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Leider sind voll reife Pfirsiche nicht lange lagerfähig.

    Am Wochenende wollte ich Pfirsiche verkaufen, das Kilo um € 2. Massen von Leuten waren unterwegs, aber niemand hat auch nur ein Kilo gekauft. Die Pfirsiche waren wie man sagt 1A Ware, ohne Spritzmittel und ohne Kunstdünger gewachsen. Ich habe die Pfirsiche zum Schluss verschenkt. Mir hat das Herz geblutet….
    In den darauf folgenden Tagen hatte ich nur eine Abnehmerin für meine Pfirsiche. Eine ausgesiedelte Südtirolerin, die in meiner Nähe wohnt. Die Weingartenpfirsiche haben sie an Südtirol erinnert, deshalb hat sie ein großes Plateau voller Pfirsiche gekauft.

  15. Als Betreiberin einen kleinen Landwirtschaft weiß ich wovon ich spreche (Weinbau und etwas Obst in der Wachau). Ich würde gerne hauptberuflich davon leben, aber das ist unmöglich. Ich will auch kein Empfänger von Förderungen sein, sondern einen ordentlichen Preis für meine Produkte bekommen. Ein Bauer ist Unternehmer – ich habe noch von keinem Betrieb (Gewerbe, Handel, Industrie) gehört, dass der Betrieb nur mit Förderungen überleben kann. Deshalb lehne ich Förderungen ab und beziehe auch keine Förderungen.

    Solange es Faschiertes um € 2,99 im Supermarkt zu kaufen gibt, solange wird es Bauern mit Spaltböden, Tiere ohne Auslauf, Soja als Futter usw. geben.

    • Ich würde die Förderung unbedingt nehmen und die damit unterstützen, die sich engagieren für Veränderungen, z.b. Attac, FFF, aufsteh.at, Arche , campact und gibt nocj viele andere .
      Auf jeden Fall nicht dieser Regierung überlassen, die genau das macht, was wir nicht wollen

      • Die Veränderung muss von der Bevölkerung ausgehen. Leider ist nur ein geringer Teil der Menschen an diesen Themen interessiert. Die Politik wird nichts ändern. Die Grünen sind in der Regierung und nicht einmal sie schaffen es eine Veränderung herbeizuführen.

  16. Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich die Schweine beziehen sich auf die türkise Politik.

  17. Danke dem VGT und Martin Balluch für ihre unermüdliche Arbeit und das sie sich nicht unterkriegen lassen.
    Chapeau!

    • Danke ebenfalls, u.a. wegen eurer Aufklärungsarbeit, esse ich kein Fleisch (mehr). Bin nur eine von vielen, bei denen ihr das bewirkt habt.

  18. Wir sind doch stolz eine Frau Köstinger zu haben. Glyphosat, Spaltböden, die Menschen aus Bundesgärten aussperren die sie mit ihrem Steuergeld erhalten, die Sklavenhaltung der Saisonarbeitskräfte unterstützen und weitere Grauslichkeiten.
    Schauen sie sich in den Spiegel und welche Fratze sehen sie da?

  19. Tierleid ist natürlich ein gesamteuropäisches Problem – besonders bei der übergroßen Sparte der Schweinezucht tut sich Österreich alleine besonders schwer.

    Vorschlag für eine Win-Win-
    Maßnahme:
    Alle Strohköpfe Europas stimmen einer freiwilligen Entleerung ihrer Oberstübchen zu.
    Das kostbare Gut wird gesäubert, getrocknet und in die Ställe eingestreut.
    Die Spender werden 2 Monate lang mit 1 x wöchentlich ” Schweinehirn mit Ei” entschädigt.
    Getränke sind selber zu zahlen.

    Alle Regierungs-Politiker gehen mit gutem Beispiel voran!

    • Diese immensen Mengen an Stroh wären unmöglich zu verarbeiten, aber Ihr vorschlag ist genial.

  20. Es ist zutiefst erschütternd dass es den meisten Menschen hierzulande, nur wenig stört welchem Elend die Tiere in den heimischen Mastbetrieben ausgesetzt sind. Es wird mehr Geld reininvestiert um Tierschützer wie Tierschutzaktivisten medial zu diskreditieren als mit geringen Kosten zu versuchen das Tierleid bei der Haltung, Transporten und letztendlich in den Schlachthöfen abzumildern. Es verwundert einen dass sich eine Dame wie Elisabeth Köstinger überhaupt noch in den Spiegel sehen kann bei dem Versäumnissen die sie speziell bei der Verschleppung von Tierschutzgesetzen in der Landwirtschaft auf ihre Kappe nehmen muss. Sogar die Mindestbeanspruchung von Maßnahmen – Bestrohung von Stallböden, Spaltböden vermeiden – wurde abgeschmettert und Anschober wieder einmal vorexerziert wie viel er als Minister ausrichten kann gegen mächtige ÖVP dominierte Lobbys. Im Speziellen hier gegen den Bauernbund der vermutlich sehr viel “Spendengeld” auftreibt um sich bei den Gesetzgebungen zu bedienen.

    • Nachfolgend möchte ich mich bei der Redaktion für diesen Beitrag bedanken. Hoffe dass er dazu beiträgt um die Leser noch mehr für dieses Thema zu sensibilisieren. Geht es ja nicht nur um das Tierleid sondern auch um unsere körperliche wie auch seelische Gesundheit. Für mich ist es auch eine Herzensangelegenheit Halter wie Züchter zu protegieren die versucht sind auf natürlicheren Weg unsere Ernährung mit Fleisch zu gewährleisten. Speziell für diese “wahren” Biobauern habe ich größten Respekt obwohl ich selber bereits seit zehn Jahren auf den Verzehr von Fleisch verzichte.

      • Um hier von Hagerhard abzukupfern: “Sollen wir auch für artgerechte Tierhaltung Werbung machen?” fragt der Bauer. “Ja natürlich!” sagt das Schweinderl.🙂

    • Ich bin zu 1000% Ihrer Meinung.
      Wie abgestumpft und empathielos können Menschen sein.
      Ich bin froh kein Fleisch zu essen und dass ich Bauern kenne die anderes leben.

    • Was erwarten sie von dieser heuchlerischen, inkompetenten Basti Huldigerin? Sie bedient ihr betuchtes Klientel- die am meisten Fördergelder kassieren – wie ihre Vorgänger auch schon. Also nix neues.

  21. Ehrlich gesagt, wenn Du solche Bilder siehst, kommt einem nur mehr das Kotzen. Ein Skandal.

  22. Setzt man Tierleid, mit Menschenleid gleich, müßte bei den jährlich 700000 Opfern der Massen-Schweinetierhaltung ein Dauerlockdown in der Schweine Massentierhaltung erfolgen!
    Nehmen sie Herrn Mückstein beim Wort, er hat versprochen, jeden notwendigen Lockdown auch umzusetzen!

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