Mittwoch, April 24, 2024

Steiermark: Impf-Taktiker werden nach hinten gereiht

Das Land Steiermark setzt “Impf-Taktiker” nun auf die lange Bank: Personen, die zwei Mal ihre vereinbarten Impftermine absagen oder gar nicht auftauchen, werden nun ganz nach hinten gereiht.

Wien, 14. April 2021 | Offenbar hatten zuletzt viele ihre Immunisierungen verschoben, weil sie mit AstraZeneca geimpft hätten werden sollen. Sie hofften beim neuen Termin auf das Vakzin von Biontech/Pfizer. Mit solchen Spekulationen soll nun Schluss sein, sagte Impfkoordinator Michael Koren am Mittwoch.

Er betätigte einen entsprechenden Bericht der “Kronen Zeitung” (Mittwoch-Ausgabe), wonach jene, die zwei Impfmöglichkeiten nicht wahrnehmen, in der Reihung nach hinten rutschen und erst dann wieder eingeladen werden, wenn alle anderen schon dran waren. Damit dürften diese Personen wohl erst im Sommer an die Reihe kommen. Hintergrund für die Verschärfung sind die vielen Absagen und Verschiebungen, die logistisch und organisatorisch nicht mehr machbar seien. In vielen Fällen werde Krankheit oder Urlaub als Grund für die Absage angegeben. Das sei bei der ersten Absage auch durchaus möglich, doch wenn dann auch der zweite Termin nicht wahrgenommen werden kann oder will, so ortet man in vielen Fällen als wahren Grund reines Taktieren seitens der Impfwilligen.

Viele sagen nicht einmal ab

Noch schlimmer sei es, wenn Impftermine nicht einmal abgesagt werden, was gar nicht so selten vorkomme. Laut Koren tauchen bei den Impfstraßen sechs Prozent all jener, die mit Biontech/Pfizer geimpft werden sollen, einfach nicht auf. Beim Vakzin von AstraZeneca sind es sogar 14 Prozent. Der deutliche Unterschied zeige auch, dass es beim größten Teil am Impfstoff und nicht an einer tatsächlichen Verhinderung liegt, warum der Termin nicht wahrgenommen wird. Von den 25.0000 für die laufende Woche geplanten AstraZeneca-Immunisierungen haben rund 4.000 Personen aktiv ihre Termine abgesagt. Bei Biontech/Pfizer sei der Wert dagegen “ganz gering”, so Koren.

Tauchen die Menschen gar nicht beim Termin auf, sei das doppelt bitter, denn in den Impfstraßen will man Kapazitäten voll ausnutzen, um rasch mit den Immunisierungen voranzukommen. Gelinge das aber nicht, weil Menschen ihre Termine nicht absagen, so bleibt Impfstoff übrig, der schon an andere hätte vergeben werden können. In der laufenden Woche habe man als “Einspringer” die Bergrettung organisiert. Diese sei es gewohnt kurzfristig auszurücken und daher habe man Mitglieder dieser Organisation eingeladen, spontan Impfungen zu erhalten, falls welche übrig bleiben. Meist kommen die Anrufe zwei bis drei Stunden vorher, dann ist also rasches Handeln nötig. Laut Koren sei man auch mit der Feuerwehr in Gesprächen, die als “Einspringer” früher als vorgesehen zur Impfung kommen könnten.

Stundenlanges Warten

In sozialen Netzwerken im Internet dagegen melden sich viele Impfwillige, die ihre Termine mit guten Begründungen absagen wollen, doch weder auf eine entsprechende Mail Antwort erhalten hätten, noch bei der angegebenen Nummer des Landes Steiermark durchkommen. Tatsächlich ist man bei der Fülle an Absagen und Verschiebungen überlastet. Personal wurde zwar schon aufgestockt, aber dennoch scheint es nicht zu funktionieren. NEOS-Klubobmann Niko Swatek unterstrich das: “Stundenlanges Warten in der Impf-Hotline des Landes und trotzdem kein Durchkommen.” Seitens des Landes wurde allerdings betont, dass es sich um keine Impf-Hotline für allgemeine Auskünfte handle und die Kapazitäten auch nicht darauf ausgelegt waren, etwa über AstraZeneca aufzuklären. Dafür sei die Hotline des Bundes unter 0800/555621 da.

Koren bedauerte im Gespräch mit der APA auch die Schwierigkeiten mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. 2.300 Dosen hätten im Laufe der Woche eintreffen sollen, sind nun aber nicht da. Damit war die Impfung eines Teils von Hochrisiko-Gruppen kommende Woche geplant. Diese werden nun erst eine Woche später drankommen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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15 Kommentare

  1. Ipfmen wo wann mit was ???????

    Impfstoff ist Mangelware, haben Kurz und Co vielleicht verzockt…

    Ob Zeckenimpfung oder sonstige Kinderimpfungen immer hört man der
    IMPFSTOFF ist ausgegangen

  2. Ich bin auf meinen Streifzügen durch das Netz über die beste aller Impfstrategien gestolpert. Sollten wir unbedingt anwenden:

    1. Wir impfen zuerst alle unsere Politiker mit allen Impfstoffen

    2. Überleben Sie, sind die Impfstoffe sicher
    3. überleben sie nicht, ist es das Land

  3. Michael Koren.. dein Name sollten die Steirer sich merken..wenn man sich vor Gericht trifft

    • Das erinnert mich adhoc an Gert Vanden Bossche…… Ich bete, dass er sich irrt, halte ihn aber “leider” für kompetent.

      Vielen Dank für den Link.

  4. Und wie ist es mit den bürgermeistern? Was lässt man sich da einfallen bei den dränglern?

    • Die bekommen das goldene Ehrenzeichen für ihre aktive Mithilfe an der Impf-Propaganda, eine künstliche Nachfrage durch Knappheit vorzugaukeln.

    • Dass diese Masken-Diskussion immer noch nicht “entschieden” ist…..;))
      Bei einer meiner Recherchen stolperte ich einmal über eine Homepage einer Ärztevereinigung, die zu diesem Thema eine große Studiensammlung verschiedenster Zugänge anbot, die über die Jahre so erforscht wurden. Ein Bsp fasziniert mich bis heute:
      Ein OP-Team hat im Versuch 2 Jahre lang abwechselnd MIT und OHNE MNS operiert. Eine OP also alle im Raum ohne MNS, die nächste OP wieder alle mit MNS. Nach diesen 2 Jahren zählte man die aufgetretenen Entzündungen in OP-Wunden……und fand in ALLEN OP-Wunden in etwa dieselbe Menge der gesuchten Erreger, und in denen bei OPs MIT MNS noch dazu Partikel der MNS, die man zur Kontrolle auf die MNS auftrug. Die Zahl der Entzündungen war bei OPs OHNE MNS leicht aber signifikant GERINGER als bei OPs MIT MNS.

      Hätte nicht einmal ich MNS-Skeptiker für möglich gehalten.

      Mehr als den tatsächlichen “Sabber” halten diese Dinger einfach alle nicht auf….;)))

  5. Hochrisikogruppen? Gilt das jetzt für das Erkältungsvirus oder für die Impfung?

  6. Damit lösen Sie nur die Probleme dieser Leute, und die werden sich jetzt nicht fürchten oder ärgern, sondern dankbar sein.

    Ich denke viele Menschen melden sich unter einem gewissen Druck von aussen an, wollen aber eigentlich nicht, und suchen dann eine Ausrede den Termin platzen zu lassen. So zeigt man “Bereitschaft”, kommt aber dennoch davon.

    Das hat nichts mit Moral der Betroffenen zu tun, sondern zeugt bereits von dem seelischen Druck, den man mit der Impfung samt dazu gehörender Propaganda erzeugt.

    • Das stimmt!

      Meines Wissens nach ist es, z.B., im Bezirk Schwaz gar nicht möglich, die digitale Impfanmeldung wieder zu löschen, wenn man den Termin nicht wahrnehmen kann oder will.
      So erzeugt man sicher einen seelischen Druck, aber auch viele unentschuldigt Fernbleibende.
      Ich nehme an, das System in der Steiermark wird ähnlich beschaffen sein.

    • … hatte mich gleich angemeldet als die Seite am 25.2. online ging.
      Hab die erste Dosis letzte Woche erhalten, war ziemlich überrascht, hatte noch nicht damit gerechnet… 🙂
      Auf die Idee nicht hin zu gehen bin ich aber nicht gekommen….
      Aja, Angst hatte ich keine, so wie es bisher aussieht wäre die auch nicht begründet gewesen.

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