Freitag, April 19, 2024

MAN-Steyr: Jetzt kommen die Kündigungen

Das ist ein Unterüberschrift

Nach der gescheiterten Übernahme durch Sigi Wolf macht MAN seine Drohungen wahr: Im Werk Steyr werden erste Mitarbeiter abgebaut.

Steyr, 15. April 2021 | Die MAN-Zentrale in München hat eine Woche nach dem Nein der Belegschaft zur Übernahme des Standorts Steyr durch Investor Siegfried Wolf Schritte zur Schließung des Werks eingeleitet. “Als eine der ersten Maßnahmen werden wir die Anzahl der Leiharbeitnehmer am Standort von 278 in den nächsten Wochen um zunächst rund die Hälfte reduzieren. In einem weiteren Schritt werden wir uns auch von den übrigen Leiharbeitnehmern trennen”, hieß es aus München. Dabei hatte MAN für das Werk eine Standortgarantie bis 2030 abgegeben. Diese Garantie hatte MAN als Gegenleistung für die Bereitschaft der Arbeiter zu flexibleren Arbeitszeiten mit dem Betriebsrat vereinbart. Ob die Belegschaft diese Übereinkommen gerichtlich durchsetzen kann, ist unklar. Es gab bisher in Österreich keinen vergleichbaren Fall.

MAN: “Setzen Schließung konsequent um”

Die Mitarbeiter hatten einen Übernahmenahmeplan abgelehnt, den viele als Epressungsversuch gedeutet hatten. Obwohl das Werk profitabel ist, sollte die Belegschaft von 2.300 auf 1.250 Personen schrumpfen. Die verbleibenden Mitarbeiter sollten auf 15 Prozent Lohn verzichten. In einer Abstimmung etnschieden sich zwei Drittel der Arbeiter gegen diesen Vorschlag. MAN sieht keine Alternative: Ziel sei gewesen, das Werk unter einem neuen Eigentümer mit einer neuen Perspektive zu erhalten. Nachdem dieser “Plan A” abgelehnt worden sei, “setzen wir jetzt den angekündigten ‘Plan B’ der Schließung konsequent um. Einen ‘Plan C’ gibt es nicht”, stellte der Konzern klar. Zudem beginnen Verhandlungen über den Sozialplan, da der bisherige an eine Übernahme durch Investor Sigi Wolf geknüpft war. Eine entsprechende Einladung wurde der Arbeitnehmervertretung überstellt.

Sigi Wolf hatte geplant, das Werk in Steyr mit seiner WSA Beteiligungs GmbH zu übernehmen. Es sollte künftig mit der GAZ-Fahrzeugherstellergruppe des russischen Oligarchen Oleg Deripaska zusammenarbeiten. Wolf ist als ehemaliger Magna-Manager tief in die Korruptionsvorwürfe um die Eurofighter-Anschaffung des österreichischen Bundesheers verstrickt. Laut Textnachrichten zwischen ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid und seiner Mitarbeiterin L. war Wolf Wunschkandidat von Bundeskanzler Sebastian Kurz als Chef des ÖBAG-Aufsichtsrats. Dieser Plan sei am zu erwartenden politischen Widerstand gegen Wolf gescheitert.

(APA/tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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14 Kommentare

  1. Keine Panik, das ist nur ein PR-Stunt des Konzerns.
    MAN kann die Leiharbeiter nicht kündigen, da diese gar nicht bei MAN beschäftigt sind sondern beim Arbeitskräftegesteller. MAN kann nur den Leihvertrag mit diesem vorzeitig auflösen. Das wird aber auch etwas kosten und die Arbeiter werden dann idR an ein anderes Unternehmen verliehen. Das ganze ist also mE eine reine Trotzreaktion von MAN um die Belegschaft und die Öffentlichkeit zu verunsichern.

  2. Die ÖVP ist eine PR-Agentur. Keine Partei. Sie dient einzig und allein dem Wohl von Sebastian Kurz, der den deutschen “Freiheitspreis der Medien” erhalten hat. Was zählen da schon ein paar hundert Mitarbeiter…

  3. Gut das im Dieselskandal die ÖVP dem VW Konzern die Mauer gemacht haben und ihnen tief reingekrochen sind. Der wiederaufbau Schmäh Konferenz ist dazu der dümmste Witz. Die Man Häcksler sind halt keine potentiellen Wähler. Zum Kotzen. Und die Milliarden fließen dann an die Großspender.

  4. Der einzige, welcher sicher gewinnen würde wäre der Wolf ! Und dass darf nicht passieren , dass so einer auf Kosten der Anderen noch Reicher wird! Ich mach mir da aber keine Sorgen. wir haben den Fachmann Kocher und die beste Wirtschaftsministerin.. die Schramböck..die Fachfrau in Sachen Kaufhaus Österreich und den Glatzkopf Kocher..welcher 24 Stunden davor nicht wusste, ob die erhöhte Notstandshilfe weiter ausbezahlt wird..Geil..wenn solche Politiker hast

    • Es darf nicht passieren, dass jemand Gewinne macht? Herzlichen Glückwunsch! Das System, das sicherstellt, dass niemand Gewinne macht, ist der Sozialismus.

      • Sozial ist, wenn auch die arbeitnehmer vom system den gerechten anteil bekommen. Sie erwirtschaften ja drn gewinn.

    • Wennst solche wähler hast, die sich freuen über den dauerbeschiss auf ihre köpfe.

  5. Wenn der so genannte “Arbeitsminister” seine Hauptbeschäftigung darin sieht, Pressekonfrenzen und Interviews in Wurlitzermedien abzugeben, kann das gewöhnliche Volk nicht mit seiner Hilfe rechnen.

    Wenn der so genannte “Bundeskanzler” seine Hauptbeschäftigung darin sieht, Ankündigungspressekonferenzen, Selbstdarstellungen und Ansprechpartner für die “Reichen und Schönen” zu sein, kann das gewöhnliche Volk auch von ihm keine Hilfe erwarten.

    • Die Arbeiter haben mit über 60 % selber entschieden, dass sie nicht gerettet werden wollen, sondern sich beim AMS wohler fühlen.

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