Samstag, April 20, 2024

Krisenmodus – Eine verzweigte Recherche

Krisenmodus

In der Redaktion von ZackZack ist immer etwas los. Den wöchentlichen Einblick gibt diesmal Benedikt Faast.

Wien, 17. April 2021 | Diese Woche geschah etwas Seltenes. Unser Chefredakteur Thomas Walach stand bei einer Recherche an. Dabei fing es gut an, wir hatten ein Bild des Verdächtigen, das ihn seelenruhig bei der Tat zeigt. Doch die Recherche ist sehr verzweigt. Um an die Wurzel des Problems zu kommen, wurden Thomas zahlreiche Steine in den Weg gelegt, die Wahrheit liegt tief unter der Erde vergraben. Anfragen wurden vom Verdächtigen schlichtweg ignoriert. Auskunft wollte der sowieso schon nicht sehr gesprächige Verdächtige nicht geben. Auch die Informanten haben sich bis jetzt als nicht sehr hilfreich herausgestellt. Der Redaktion standen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, wie konnte so etwas direkt vor unseren Augen, so lange unbemerkt geschehen? Die brennende Frage der Recherche bleibt also noch bestehen:

Wieso lebt unsere Topfpflanze im ZackZack-Studio noch?

Ich weiß, das war jetzt ein bisschen antiklimaktisch. Allerdings ist es ein Rätsel, das wir uns in der Redaktion nicht erklären können. Da meine botanischen Kenntnisse so gut wie nicht vorhanden sind, und ich gerade einmal einen Nadelbaum von einem Laubbaum unterscheiden kann, nennen wir unsere Topfpflanze der Einfachheit halber Hugo. Hugo lebt in den Schatten der Redaktion. Das Tonstudio, in dem Hugo sein düsteres Dasein fristet, wird nur erhellt, wenn ZackZack Besuch von Nachtclub – oder Club-Talk-Gästen erhält. Und selbst da muss sich Hugo mit dem Scheinwerferlicht, das an das Ernst-Happel-Stadion-Flutlicht erinnert, zufriedengeben. Ob Hugo jemals gegossen wurde, ist ebenfalls eine schier unbeantwortbare Frage für uns. Keiner hat es zumindest offen zugegeben bis jetzt. Vielleicht verstehen mich die KollegeInnen auch immer falsch, wenn ich sage: “Das Gießen ist fürn Hugo”. Die realistischen Überlebenschancen Hugos dürften sich im einstelligen Prozentbereich befinden. Aber Hugo ist das wurscht. Er steht weiterhin selbstzufrieden in seiner Ecke und lästert vermutlich über uns.

Als der Chefredakteur ein Bild und die Lebensgeschichte des armen Hugo auf Twitter teilte, war das Mitleid der Social Media-Nutzer groß. Zahlreiche Nutzer boten an, ihn gießen zu kommen. Auch Entführungsgedanken, um Hugo ein besseres Leben zu geben, wurden in den Raum gestellt.

Dabei ging es Hugo diese Woche sogar ausgesprochen gut. Am Montag war Bierpartei-Chef Marco Pogo in der Redaktion für den Nachtclub. Das heißt, massig Scheinwerferlicht für den kleinen Hugo. Ich hoffe nur, er hat ihn nicht mit Turbobier gegossen. Aber vielleicht ist das ja das Geheimnis für seine Unzerstörbarkeit. Vielleicht ist er auch einfach aus Plastik.

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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5 Kommentare

  1. Ich könnte das Leiden beenden, schick einfach meine liebste Nichte von allen vorbei, die hat einen braunen Daumen.
    Sie schafft es sogar Plastikblumen knusprig zu pflegen….😎

  2. warum bitte ist #beidlgate bei @zackzack kein thema?

    Wenn es um Sex und Drogen geht entdeckt der Journalismus in Österreich oft sein Gewissen. „Das sind die Privatangelegenheiten von Politikern“. Soetwas veröffentlichen wir nicht.
    Und nein, es handelt sich in diesem Fall NICHT um reine Privatangelegenheiten.
    Es geht nicht um sexuelle Orientierung an sich.
    Es wird hier niemand kritisiert, weil er/sie homo- oder bisexuell ist. Kritisiert wird Janusköpfigkeit, Bigotterie und Heuchelei in diesem Zusammenhang.

    https://www.hagerhard.at/blog/2021/04/sex-drugs-politics/

    • Ich finde es atmosphärisch gegen Türkis aber eher gut, dass da sozusagen ein Elefant im Raum steht, von dem ziemlich alle wissen, aber keiner beginnt davon zu reden.
      Vorerst.

  3. Das Rätsel DAS sich mir stellt, ist die Frage wie es kommt, DASS so viele Journalisten DAS & DASS nicht auseinanderhalten können?……;))

    Sorry, nicht böse gemeint. Aber das wollte ich schon so lange mal fragen, und das ist die passendste “Gelegenheit” seit Jahren…..

    Das ZackZack-Rätsel kann ich aber vielleicht auflösen: vermutlich ist die Pflanze so ein Typus wie ich auch: Je weniger menschliche Zuwendung, desto mehr innere Ruhe und Zufriedenheit. Besonders in Zeiten wie diesen…..

    • Jössas, vielen Dank. Vom Hudeln kommen die Kinder und die Das/Dass-Fehler.

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