Mittwoch, April 24, 2024

Burgenland sperrt wieder auf – Rendi-Wagner: “Zu hohes Risiko”

Rendi-Wagner: “Zu hohes Risiko”

Das Burgenland sperrt wieder auf. In der SPÖ herrscht nach wie vor Uneinigkeit wegen des Vorstoßes von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil.

 

Eisenstadt, 19. April 2021 | Im Burgenland ist am Montag der harte Lockdown zu Ende gegangen. Geschäfte und körpernahe Dienstleister sperrten wieder auf, die Schulen kehrten aus dem Lockdown-Betrieb zurück. Während in Niederösterreich und Wien weiter Ausgangssperren herrschen, kann man im Burgenland wieder shoppen gehen, ins Museum oder in die Bücherei, auch wenn sich der große Andrang zu den Geschäften noch in Grenzen hielt.

Kontrollen in Parndorf

Ob sich unter die Einkäufer beispielsweise auch Niederösterreicher mischen, das wird die Polizei rund um Einkaufszentren verstärkt kontrollieren. Dann gilt es für die Angehaltenen, glaubhaft zu machen, dass sie berechtigt unterwegs sind – also etwa nur auf dem Weg zum Lebensmittelgeschäft. Strafen von bis zu 1.450 Euro drohen im Falle einer Anzeige.

Bild: APA

Kalt und sehr windig war es, als sich die Exekutive gleich bei der Einfahrt zum Shoppingcenter postierte und alle Fahrzeuge mit nicht-burgenländischen Kennzeichen anhielt. Fahrer mit lokalen Kürzeln EU, ND, MA auf der Nummerntafel wurden durchgewunken. Alle anderen mussten sich rechtfertigen: “Morgen, was ist der Grund für Ihren Aufenthalt?”, fragte ein Polizist die Lenkerin in einem Auto mit Wiener Kennzeichen.

Sie wolle Kosmetika kaufen, betonte, dass sie allein im Fahrzeug unterwegs sei und einen negativen PCR-Test dabei hat. Der verhalf ihr aber auch nicht zum gewünschten Shoppingerlebnis. Sie musste, wenn auch sehr widerwillig, die Rückfahrt in die Bundeshauptstadt antreten. Eine Anzeige setzte es noch nicht.

Lockerungen für Rendi-Wagner “zu früh”

Das Burgenland meldete am Montag 50 Neuinfektionen und weist mittlerweile die niedrigste 7-Tages-Inzidenz Österreichs vor. Trotzdem herrscht in der SPÖ aufgrund der Entscheidung von Landeschef Doskozil schlechte Stimmung. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner meinte am Freitag im Interview mit der ZIB2, dass Doskozil ein zu großes Risiko eingehe, die Öffnungen kämen “zu früh”.

Das begründete Rendi-Wagner etwa mit der angespannten Lage auf Burgenlands Intensivstationen. Bei der Belegung der Intensivstation bleibt das Burgenland mit einer Auslastung von 43 Prozent Österreichs Spitzenreiter. Am Ende des Tages müsse Doskozil sicherstellen, dass Patienten in seinem Bundesland ausreichend betreut werden können, so Rendi-Wagner.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst verteidigte hingegen am Samstag in einer Aussendung die Öffnungsschritte des Burgenlandes. Es sei eine „sehr langwierige und gut überlegte“ Entscheidung gewesen. Letztlich gehe es um die Interessen der Menschen, die eine aktive politische Entscheidung notwendig machen, so Fürst, der auf eine breite Akzeptanz im Burgenland und viele positive Rückmeldungen aus anderen Bundesländern verwies.

Ein Drittel der burgenländischen Patienten liegt in Wien

Die “Kleine Zeitung” berichtete am Montag außerdem, dass von den burgenländischen COVID-Patienten ein Viertel bis zu einem Drittel in Wiener Spitälern liegen. Das gehe aus Protokollen von der jüngsten Sitzung der Corona-Kommission hervor, die der Zeitung vorliegen würden. In der Sitzung machte der Vertreter der Stadt Wien deutlich, zu diesem Zeitpunkt seien elf Intensivpatienten aus dem Burgenland in Wien in Behandlung, auf Normalstationen lagen 110 Personen mit einem Hauptwohnsitz im Burgenland, heißt es im Bericht.

In Eisenstadt wehrt man sich gegen die Vorwürfe. So hätte es in jüngster Zeit “keinen Covid-Transfer” nach Wien gegeben. Die 110 Burgenländer hätten einen Nebenwohnsitz in Wien.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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44 Kommentare

  1. “Feldversuche” haben ein gewisses Risikopotential.
    Sie bringen aber Ergebnisse welche im “Labor” nicht zu erzielen wären…😎

    • Am schönsten finde ich die Feldversuche in den USA, z.b. Texas, Florida, wo sich zeigt, dass nichts passiert.

      • scheint so. einfach weiter beobachten und Schlüsse ziehen..
        Der “Feldversuch” in Indien war nicht ganz so wie erhofft…

      • Die WHO hat grade veröffentlicht das es grade die höchst Weltweiten Infektionszahlen gibt.
        Für mein Empfinden ist das nicht Nichts.

  2. Die Deutschen wollen ja auch einen LD bis Ende Mai machen, weil die Lage so dramatisch ist.

    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/04/PD21_185_12621.html;jsessionid=F798A85A7C3B27BA6E41E970AFAA1FCE.live712

    Das Statistische Bundesamt Deutschlands aber sagt 11% weniger Sterblichkeit im März 2021 als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre in diesem Monat. (und wenn ich richtig erinnere, war auch der März 2020 unter dem Schnitt…;))

    Was nun? Same shit here. Und die Rendi will zusperren, einsperren, abwürgen.

  3. Burgenland, Herzinfarkte im Steigen
    In Wien gab es früher die Scheintod Angst! Also die Angst, lebend begraben zu werden. Per Herzstich hatte man diese Angst damals eliminiert.
    Im Burgenland möchte man ein Ansteigen der Corona Todesfälle verhindern. Daher überlegt man, den Herzstich wieder einzuführen.

  4. PRW, Du bist einfach nur eine Schande für die Ärzteschaft. Sag es nicht dauernd so laut, dass Du angeblich Ärztin wärst, das empfinden echte Ärzte nämlich als Affront und Diffamierung ihrer Zunft.

    Lern endlich einmal die Definition von “Infektion”…..wäre mal ein Anfang.

  5. Da sollen sich Rendi und der Wiener Bürgermeister vor lauter Aufregung nicht ins Höschen machen.

    Als Hobbyprognostiger, schaue ich seit Monaten nur auf die Verbreitung die positiven Fälle der Mutation N501Y-Typ B 1.1.7 (britische Mutation) in den einzelnen Bundesländern an. Als Vorarlberg so niedrige 7-Tages-Inzidenzwerte hatte, lag der Anteil bei 30% (KW9), in KW 14 aber schon bei 95% mit schlechteren 7-Tage-Inzidenzwerte als Burgenland.
    Burgenland hat Plateau als erstes Bundesland schon vor 5 Wochen überschritten und ist nun von postiven Fällen her das beste Bundesland.

    • Doskozil gehört wie Alle Burgenländer zu den besten Prognostikern, nur in der Pannonischen Ebene ist es möglich, so weit in die Zukunft zu schauen.

      • Manchmal reicht es auch nur über den Tellerrand. Die Zukunft ist da gar nicht nötig…..

  6. Was soll die Jammererei über die wankelmütigen Burgenländerinnen und Burgenländer, welche sich nicht zwischen türkis – wie mehrheitlich bei der letzten Nationalratswahl – oder rot – wie bei der letzten Landtagswahl – entscheiden können?

  7. …leider keine gute Aussenwirkung für die Partei. So gewinnt man genau gar nix.

    • Seit wann wählen Parteien? Ich dachte, es wählen Wählerinnen und Wähler wahlwerbende Gruppen…………

  8. Verstehe immer noch nicht, das die Oppostion das Land führt. Wofür haben die insälligenden Schwarzwähler die schwarze Mafia gewählt? Jetzt fliegen sehr viel Nebelgranaten. Gibt’s bald Neuwahlen?

    • Er braucht selber ja ka Intensivbett! Er wird ja in Deutschland versorgt!

    • Haben österr. Behörden oder Medien je dazu eine wirklich gute Nachricht gebracht?
      Nein.
      Finden Sie das nicht langsam komisch? Wir haben deutlich weniger Patienten auf den ICUs als noch zB im November, aber weil die Politik sagt, “die Kliniken sind voll” scheissen sich wieder alle an? Sind die voll, wenn sie jetzt leerer sind als vor einigen Wochen? Wie soll das alles passen? Die sagen doch immer “alles ganz schlimm und furchtbar”, egal welche Zahlen sie vorlegen.

      Lassen Sie sich doch nicht so lange Zeit schon so billig verarschen. Informieren Sie sich endlich einmal bei seriösen Quellen…. Medien und Politik gehören da nicht dazu.

      • Unsere “Regierung” kann nix und weiß nix, deshlb gibt’s auch den ewigen Lockdown … wegen einem grippalen Infekt. Gratuliere.

      • Die so genannten Medien, werden ja von Steuergelder ruhig gestellt, OE24 Unparteiisch, Krone Unabhängig, Standart Linksliberal usw. Schon die Namen dieser Zeitungen sind
        eine Riesengroße verarsche, das hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, das ist reine Propaganda.

  9. Evidenzfrei, ohne wissenschaftlichen Diskurs, ohne Daten, Ohne Verstand, so geht Politik.

  10. Herr Landeshauptmann, Seebaron Doskozil,
    erst gab es die Bannmeile rund um den See, da durfte keiner hin!
    Jetzt gibt es die Öffnung, da darf und will keiner mehr hin!
    Wie in Ihrer Partei und auch als Galionsfigur für das Burgenland-Marketing
    sind sie auch weiterhin der Garant dafür, daß das Burgenland gemäß seiner
    Topografie aber auch politisch weiterhin flach und unattraktiv bleibt.

    • Lang, lang is es her, da ist Rendi noch gern nach Parndorf zum Shoppen gefahren!

  11. a bissal deppad is des schon

    die brugenländer*innen fahren nach wien hackeln und auch wieder heim.
    die wiener*innen dürfen aber nicht ins bgld um sich z.b. eine hose zu kaufen.

    entweder oder

      • Eigentlich könnten wir ja wieder 1919 beginnen: Südtirol und Trentino wurden noch nicht von Österreich abgetrennt, das Burgenland war noch nicht bei Österreich…………..

        hatte alles seine Vor- und Nachteile………

        • Und das Virus hätte nicht aus Italien und Kroatien einreisen müssen.
          Und die Schratt hätte sich mit dem Messias im Tiergarten getroffen.🙈

  12. Rendi soll nicht zuviel auf Drosten hören, sondern auf unabhängige Experten, wenn sie es selbst schon nicht begreift.

  13. Allein schon wie sie dreinschaut…..Die SPÖ kann einem direkt nur noch leid tun, was ist aus dieser Partei nur geworden……

  14. Kombiniere! Der Kurz möchte gern mit dem Norbert ins Bett und Dosko lieber mit dem smarten Herbert, wo es aber auf einen flotten Dreier hinauslaufen müsste. Ob da die Meinl Reisinger mitspielt? Es darf bezweifelt werden.

      • Stimmt, aber die homoerotischen Bilder, die uns in letzter Zeit regelrecht verfolgten, sollte man auch wieder los werden. Wie wärs mit etwas Ladypower? PRW mit Krisper und Gewessler würde mir da vorschweben? Natürlich jetzt ohne unanständigen Hintergedanken.

        • Julia Herr wäre mir zwar sympathischer als Pam, doch ist diese leider noch zu jung und hätte das Minus zu tragen, dass ihr rasch ihre (harmlosen) Berührungspunkte zur Antifa vorgeworfen werden würden.

  15. Vielleicht findet sich doch ein Arzt der die RendiWagner impft und wir haben Ruhe vor dieser Hexe.

  16. Nur zur Erinnerung, Reisefreiheit ist ein garantiertes Grundrecht. Die Einschränkung von Grundrechten muss begründet und zeitlich beschränkt sein. Bis jetzt wurde noch keine Evidenz für die Sinnhaftigkeit der Verordnungen geliefert.

    • Und wer bitte geht nun dagegen ernsthaft vor? Seit einem Jahr sind wir eingesperrt und tanzen nach der Pfeife des BeidlBuam

      • Naja, alle paar Monate werden ein paar Verordnungsteile vom VfGH aufgehoben. Offenbar hat der Beidlbua in seiner ersten und letzten Vorlesung auf der Uni gelernt, wie man Österreich als Rechtsstaat komplett aushebelt.

    • Die Reisefreiheit ist zwae ein EU-Recht, aber in der EMRK ist sie zB. nicht verankert, auch im Völkerrecht nicht, was jetzt?

      • Nicht jedes Recht ist oder muss im Völkerrecht verankert sein. Auch Sezession zB ist kein Gegenstand des Völkerrechts.

        • Grundsätzlich verstehe ich unter “Grundrecht” jene, die in der EMRK, im Völkerrecht, Seerecht etc. verankert sind.
          Ein EU-Recht ist für mich schon was anderes, als ein Grundrecht.

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