Donnerstag, April 18, 2024

Anschober verzichtet auf Gehaltsfortzahlung

Der zurückgetretene Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verzichtet auf die ihm an sich als Ex-Minister zustehende Gehaltsfortzahlung.

Wien, 20. April 2021 | Er habe diese nicht beantragt, bestätigte Anschober gegenüber den “Oberösterreichischen Nachrichten”. Damit verzichtet Anschober auf die noch für sechs Monate mögliche Zahlung von 75 Prozent des Dienstgeldes, was rund 13.600 Euro pro Monat brutto ausgemacht hätte.

Politiker, die aus dem Amt ausscheiden und keinen Anspruch auf Fortsetzung einer Erwerbstätigkeit (kein Rückkehrrecht oder etwa keinen Anspruch auf ein Mandat) haben, bekommen auf Antrag weiter 75 Prozent der Monatsbezüge für maximal sechs Monate. Bis 2003 wurden 100 Prozent fortbezahlt, das wurde unter der ÖVP-FPÖ-Koalition auf 75 Prozent reduziert.

Keinen Anspruch hat, wer in einen anderen Job zurückkehren kann, was beim als oberösterreichischer Landeslehrer karenzierten Anschober aber aufgrund seiner Rückkehrmöglichkeit in diesen Beruf aber gegeben wäre. Seit den frühen 90er-Jahren ist Anschober ohne Bezüge freigestellt und hat ein Recht auf Fortsetzung seiner Erwerbstätigkeit als Landeslehrer in Oberösterreich, so die “OÖN”. Nur im Fall einer Kündigung hätte er sich also die Gehaltsfortzahlung sichern können. Das sei aber “für mich grundsätzlich ausgeschlossen” gewesen, so Anschober zu den “OÖN”.

Karenzierung bis Ende 2023

Der ehemalige Gesundheitsminister beantragte beim Land vielmehr, seine Karenzierung bis Ende 2023 zu verlängern. Die Bildungsdirektion habe dem zugestimmt, wie laut “OÖN” im Büro von Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) bestätigt wurde. Wieder Lehrer zu werden, sei aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, erklärte dazu Anschober. Aber wohl auch später nicht, “weil man nach 31 Jahren Abwesenheit kein guter Lehrer sein kann”. Wie es beruflich weitergeht, ist laut Anschober offen – bevor er über die berufliche Zukunft nachdenke, “möchte ich wieder ganz fit werden”, sagte er gegenüber den “OÖN”.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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11 Kommentare

  1. Ein Mann mit Charakter, die meisten anderen hätten still und leise eingesteckt.
    Bekommt eigentlich die Aschbacher noch was?

  2. ?? sorry blöde Frage, aber WIE kann man auf etwas verzichten, das einem gar nicht zusteht…?

    also jetzt nicht nur wegen seiner Leistung,
    sondern weil er ja ein Rückkehrrecht in seinen früheren Job als Lehrer hat/hätte (ich hoffe für die Kinder nicht), und somit gar keinen Anspruch auf Fortzahlung hat…?

    lt. Artikel:
    “Keinen Anspruch hat, wer in einen anderen Job zurückkehren kann, was beim als oberösterreichischer Landeslehrer karenzierten Anschober aber aufgrund seiner Rückkehrmöglichkeit in diesen Beruf aber gegeben wäre”

    seine Aussage ist doch vom Wahrheitsgehalt das gleiche, wie wenn ich jetzt verkünde, dass ich auf eine Entgeltfortzahlung als Gesundheitsminister verzichte, obwohl ich nie Gesundheitsminister war und auch keinen Anspruch darauf habe?

      • Wenn ich es richtig verstanden hab, hätte er einfach seinen karenzierten Job – den er definitiv nicht mehr wahrnehmen möchte – kündigen können und hätte sofort Anspruch auf das Geld gehabt…

  3. Bei dem, was er angerichtet hat, tut er auch gut daran, den Ball flach zu halten.

    • euch müssen sie zu heiss gebadet haben,solche enthirnte posts sind eine spitzen leistung!!!!!!!!!!!

      • Sie sind wohl schon geimpft und nicht nur gegen Covid.
        Anderer Meinung zu sein, ist wohl nicht so Ihres und das kann man auch anders ausdrücken.

        • haben sie nachgedacht was es heist anderer Meinung zu sein!!!!sicher keine harwürdigung wenn einer etwas macht das bei uns leider nicht normal ist. aber CARAKTER IST EINE SELTENE EIGENSCHAFT:

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