Freitag, März 29, 2024

„Hunderttausende Jobs auf der Kippe“ – Handelsbranche warnt vor Wirtschaftseinbruch

Handelsbranche warnt vor Wirtschaftseinbruch

Der Handel liegt am Boden. Branchenvertreter appellieren an die Politik, es drohe Massenarbeitslosigkeit. Arbeitsminister Kocher ist dagegen optimistisch.

Wien, 20. April 2021 | Der monatelange Lockdown hat große Teile der heimischen Handelsbranche wirtschaftlich sehr hart getroffen. “Hunderttausende Jobs stehen auf der Kippe”, warnte Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung.

Liquidität benötigt

Die Handelsbranche hat große Bedeutung für den heimischen Arbeitsmarkt. Rund 600.000 der 3,68 Millionen unselbstständig Beschäftigten in Österreich arbeiten im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel. Ende März waren knapp 64.000 Menschen auf Jobsuche, die zuvor im Handel gearbeitet hatten.

Der Handelsverband-Präsident appellierte an die Politik, die Wirtschaftshilfen noch schneller und unbürokratischer auszuzahlen. Bald seien wegen des Urlaubsgeldes wieder doppelte Gehälter fällig. Vor allem die von der Coronakrise besonders betroffenen Betriebe im Bereich Mode-, Schuh- und Schmuckhandel würden dringend Liquidität benötigen.

Außerdem forderte Mayer-Heinisch “eine klare Strategie” bei den Öffnungen in den nächsten Monaten und bei der Kurzarbeit. “Wir brauchen für unsere 600.000 Mitarbeiter Planungssicherheit. Langfristig kann man nicht im Nebel fliegen”, sagte der Handelsverband-Präsident. Erneut fordert er eine Digitalsteuer, um die Steuerfairness zwischen heimischen Händlern und internationalen Online-Konzernen herzustellen. Amazon gilt als der große Profiteur der Lockdowns.

Kocher optimistisch

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) sieht den Handel nach Ende der Lockdowns wieder im Aufwind. Arbeitsminister Kocher verwies beim Online-Handelskolloquium des Handelsverbands auf die stark gestiegene Sparquote in Österreich und einen Konsumstau.

Wegen gesperrten Geschäften, Gastronomie- und Hotelleriebetrieben hätten die heimischen Verbraucher deutlich weniger konsumiert. “Das wird sich irgendwann auflösen. Der Konsum wird ansteigen”, sagte Kocher. Der erwartete Anstieg der Konsumausgaben werde sich positiv auf Gastronomie, Handel und Tourismus auswirken. Ähnlich argumentiert auch Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler. Die Menschen hätten nicht zu wenig Geld, sie könnten es nur nicht ausgeben.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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32 Kommentare

  1. Aber die ÖVP offenbar noch immer wählen wollen. Irgendwo müssen diese 30+% ja herkommen.

  2. Bei so manchen bezweifle ich den Willen zum arbeiten.
    5 Bewerbungen 5 Zusagen, bin ich die Einzige und das mit Kindern auch noch!?
    Ansonsten bin ich mündig genug selbst zu entscheiden wann ich mein Geld wo ausgebe! Aber anscheinend kann unsere Regierung unsere Händler nicht leiden oder vielleicht kann Sie UNS nicht leiden.

  3. Die Reichen wissen, dass die Menschen nicht zu wenig Geld haben, sondern es nur nicht ausgeben könnten. Wohin darf ich kot…zen?

  4. Ähnlich argumentiert auch Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler. Die Menschen hätten nicht zu wenig Geld, sie könnten es nur nicht ausgeben.

    Euer Bürgerlicher Reichtum stinkt bis in den Himmel….ach das ist die Korruption…

    • Da sieht man wieder mal wie abgehoben diese G’frieser sind, keine Ahnung wie es Hrn und Fr Österreicher geht und was sie brauchen und was deren Prbleme sind…
      Abgesehen davon interessiert es sie ja auch nicht, sind ja mit Machtausbau, Postenschacher und Korruption beschäftigt

  5. Wenn die kleinen und mittleren Betriebe krachend zusammenbrechen, Gastro- und Hotelbetriebe mangels Gäste aufgeben müssen, wird das Ergebnis massenhaft verzweifelte Arbeitslose mit großen Geldsorgen sein. Massenhaft werden sich dann aber auch die Wähler, wieder von den Schwarzen abwenden.

    • Also wie es aussieht, sind noch immer viele der gleichgeschalteten medialen Meinung, dass ihnen das nackte Leben gerettet wurde. Da spielt doch der Preis keine Rolle. Am Ende gibts dann das bedingungslose Grundeinkommen ohne jeglichen Besitz. Also pures, rechtloses Glück.

    • Das läßt sich durch einwurf von ein paar Milliarden aus der COFAG sicher korrigieren, oder?

  6. Derzeit beobachte ich einen ungebremsten Optimismus in der Regierung, PR-Road-Shows mit dem Master of Desaster, Turbos soweit das Auge blickt: Digitalisierungsturbo, Investionsturbo, Finanzierungsturbo, Arbeitslosenreduzierungsturbo, Impfturbo, “Wir haben die Welle gestoppt”-Turbo, Phrasendrescherei-Turbo. Es scheint, man will jetzt alle schönen Worte hinausschießen, und dann Neuwahlen. Was haben Plagiatsbacher und Ramschböck ein Jahr gemacht? Arbeitskreissitzungen mit Tischerlrücken?

    • Bastis und Martins neuester Schmäh, “das Sprungbrett”…..

    • Turbos haben es so an sich, dass sie schnell überhitzen und durchdrehen können 🙂

  7. Handelsverband warnt, aber der Arbeitsminister meint immer noch jeder hats Geld auf der Bank liegen, na bitte.. Dass die Minister da so beratungsresitent sind, na eh wenn man so von seiner Meinung überzeugt ist. Nur wirklich schade, wenns dann mal wirklich wieder zur Öffnung kommt wird man schon sehen wieviele Läden – seiens Restaurants, Bars oder Geschäfte – diese unverhältnismäßige Politik und diese Kurzsichtigkeit, wenns um langfristig greifende Maßnahmen geht, wirklich die Existenz gekostet haben. Traurig ist das.

  8. Ja klar. Da gehts nur noch um den Umbau der Staaten. Die Politiker in ihrer Wohlfühllebensblade sind optimistisch.
    Wegen der guten Börsenkurse für Impfstoffe, Hygieneprodukte, Tests, MNS usw.
    Bestimmt!

  9. Das ZDF gibt gerade Vollgas. Gegen Geschäftsschließung, Massnahmen, Inzidenzwert, Ausgangssperre, Einschränkungen in Grundrechte ….und noch einiges mehr

    Unter dem Link oberstes Video (18.04.2021) und da ab min 9:30 bis 14:45
    https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt

  10. Anstatt Prämien benötigen die meisten Handelsbetriebe Bargeld zur Auszahlung der Urlaubsgelder – aber das wissen ja unser Regierungsmitglieder nicht,haben leider keine Ahnung vom Wirtschaftsleben.

  11. “Der Konsum wird ansteigen”. Fragt sich nur, von welchem Niveau aus.
    Die, deren Existenz gerade zerstört wird oder wurde, haben ganz sicher sehr viel Geld auf der Bank liegen.

    • vollkommen richtig
      ich glaube die reden hier vom niveau der familiensponsoren, da ist jetzt nach verteilung der corona milliarden natürlich die ein oder andere yacht drinnen oder ein neuer privatjet, event. ein weiteres feriendomizil in wärmeren gefilden für die noch kommenden lockdowns, diese anschaffungen haben sich halt ein bißchen angestaut jetzt, bis die millionen überwiesen wurden

    • Jaja, der Konsum wird ansteigen. 17000 Wohnungen droht der Delogierungsbescheid, weil gestundete Mieten fällig werden. Aber Kocher ist optimistisch, dann ist ja alles gut.

    • Diese abgehobenen Yuppies haben weder von Wirtschaft, Arbeitgebern noch Arbeitnehmern Ahnung, leben in ihrer Blase und sind mit nichts anderem beschäftigt als ihre Macht auszubauen, ihre Säcke mit unserem Geld voll zu füllen und es an ihre Freunderln zu verteilen, und Grandma Mei Mei zeigt ihren Buberln wie das geht ;0)

      … und das verblödete Stimmvieh jubelt und wählt den Erlöser, den Gesalbten, der die Balkanroute geschlossen, das Virus besiegt hat, kurz “den Retter Österreichs”

  12. Kann nicht sein, laut Propagandashow der letzten 2 „Arbeits“Tage kommen heuer 200.000 und nächstens Jahr 500.000 wieder in Arbeit, um sich – O-Ton Führer – wieder ein Leben in Österreich selber finanzieren zu können. Das wir ihm alle seines finanzieren, das spielt keine Rolle.

    Wir nehmen euch, was wir wollen!
    Eure Familie

  13. Hearst Martin Kocher, viele haben gerade ihr letztes Erspartes verbraucht, mit Glück und Kurzarbeit gerade so die Fixkosten decken können. Dass man nicht zum Wirten kann ist eher ein Bobo-Problem.

  14. Dafür gehts Amazon, Google und Co. blendend. Aber das war ja auch augenscheinlich das Ziel.

      • acu2020.org
        Dr. Rainer Füllmich
        oder
        acu-Österreich, Dr. Michael Brunner
        oder
        “MFG”-Österreich, die neue Partei
        Dr. Michael Brunner
        DDr. Christian Fiala

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