Freitag, April 26, 2024

Rekorddefizit – Blümel rechnet mit 30,7 Milliarden Defizit für 2021

Blümel rechnet mit 30,7 Milliarden Defizit für 2021

Die Regierung beschließt am Dienstag die Anpassung des Budgets an die weiterhin trübe Wirtschaftslage. Für den Bund bringt 2021 ein neues Rekorddefizit von 30,7 Mrd. Euro. Gesamtstaatlich erwartet das Finanzministerium mit 8,4 Prozent der Wirtschaftsleistung das zweitgrößte Minus seit 1954.

Wien, 20. April 2021 |  Der höchste Wert waren die 8,9 Prozent 2020. Überraschend kommt das nicht: Wirtschaftsforscher und der Budgetdienst im Parlament hatten schon vor Wochen auf die Entwicklung hingewiesen.

Die aktuelle Defizitprognose von 8,4 Prozent des BIP übertrifft das “Lockdown-Szenario” in der Ende März vorgestellten Wifo-Prognose (7,7 Prozent). Die Staatsschulden werden laut Finanzministerium weiter ansteigen und einen Rekordwert von 89,6 Prozent der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) erreichen.

103,2 Milliarden Euro Ausgaben

Der Bund erwartet heuer Ausgaben von 103,2 Mrd. Euro (plus 7,1 Mrd. Euro gegenüber 2020) und Einnahmen von 72,5 Mrd. Euro (minus 1,1 Mrd. Euro gegenüber 2020). Das Bundesdefizit steigt damit von 22,5 auf 30,7 Mrd. Euro. Finanziert wird damit unter anderem die von drei auf fünf Mrd. Euro aufgestockte Investitionsförderung für Unternehmen. Hier dürfte allerdings noch mehr Geld nötig sein: so verweist der Budgetdienst des Parlaments auf Prognosen von Wirtschaftsforschern, die 6,5 Mrd. Euro an Fördervolumen erwarten.

Im Vorjahr hat der Bund 20,2 Mrd. Euro für die Bekämpfung der Coronakrise ausgegeben (davon 8,5 Mrd. Euro für den Krisenbewältigungsfonds, 5,5 Mrd. Euro für Kurzarbeit und 5,6 Mrd. Euro für Steuersenkungen und Zahlungserleichterungen). Heuer wurden bis 15. März weitere 3,4 Mrd. Euro an Krisenhilfen ausgezahlt, geht aus einer Aufstellung des Budgetdienstes hervor. Das ist in Summe deutlich weniger, als die von der Regierung genannten 34,6 Mrd. Euro. Dies deshalb, weil die Regierung nicht nur die bereits ausgezahlten Mittel berücksichtigt, sondern dazu auch die zugesagten, aber noch nicht ausgezahlten Gelder einrechnet.

Der Budgetdienst weist allerdings darauf hin, dass sich im Budget der Regierung neben großen “Abwärtsrisiken” auch “Aufwärtsrisiken” (also kleinere Sicherheitspölster) verbergen. So wurden die Kosten für Haftungsausfälle (1,4 Mrd. Euro) aus Sicht der Parlamentsexperten zu hoch angesetzt, ebenso die Kosten des Verlustrücktrags (2 Mrd. Euro). Außerdem nahm die Covid-Finanzierungsagentur COFAG ein Guthaben von 1,7 Mrd. Euro mit ins neue Jahr, das ebenfalls entlastend wirkt.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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27 Kommentare

  1. Warum werden bei uns immer die Unfähigsten gewählt? Vielleicht weil meist die Optik wichtiger ist als das was sie drauf haben….
    Beim Blümerl stimmt’s nicht, geb ich zu….aber ohne den Bundesbasti hätten wir diese Null nicht an der Backe!
    Rücktritt JETZT & bitte alle mitnehmen!

  2. ‘Dreißigtausend Millionen’ sind doch eh nicht so viel. Kann mir vll jemand verraten, wieviel Geld heute Nacht schon gedruckt wurde? ;))

  3. Irgendwie setzt jede neue ÖVP-Kanzler-Regierung eins oben drauf. Haben schon die Kabinette Lüssel I+II gut 20 Mrd Miese hinterlassen, hat uns Gott auch noch diesen Praktikanten geschickt…..

    Und da heißt es Gott vergibt. Für mich sieht das eher nach Rache aus, oder Bosheit.

  4. Hat schon Irgendjemand eine “Anwesenheitskontrolle” bei den Nullen gemacht?

  5. Puls24

    Ich speib mich an wenn ich den blüml höre und sehe .. sorry !

    Warum trifft es krankheitsbedingt immer die falschen

  6. 340 Teuronen (€) Milliarden Schulden…. ( Österreich Schulden)

    Ja die Hyperinflation wird kommen…besonders freue mich deswegen ,wenn die Gutmenschen ,und andere hinweg gefegt werden. Zu den anderen gehöre ich auch………leider!

    Wird noch lustig werden……oder??

    Vielleicht fragt mal einer von EUCH nach,WER die Nationalbank besitzt??

    Vielleicht??????????????????

  7. Uiii…. hat er zuviel an die Spender überwiesen?
    Gerne würde ich mal sehen wohin diverse Förderungen so gehen.
    Transparenz ist nicht so unbedingt türkise Sache.
    Aber über Umwege landen die Förderungen eh wieder in der türkisen Kassa. Pfeiff auf Österreich…die Family muss profitieren.

    • Zu mir nicht. Warte seit 4 Monaten auf angekündigte Auszahlung der bewilligten Förderungen.

  8. Blümchen streicht ein paar Nullen (wir hoffentlich bald ihn) und schon sind wir wieder besser als alle anderen. “Wifo-Prognosen.” Wann gabs einen Treffer bei den Glaskugellesern?

  9. Seit die Schwarzen das Finanzmisterium besetzt halten, haben sich die Staatsschulden verdoppelt. Könnte man da vielleicht einen Zusammenhang sehen?

  10. 30,7 Milliarden oder wie Blümel sagen würde: 30.700,- Euro sind mal verbucht

  11. Wenn es so plötzlich ganz viel Geld gibt, muss man das mit Vorsicht betrachten, wie man aus der Geschichte weiß. Nix ist im Endeffekt gratis, und für diese Schulden werden wir alle zahlen – auf die eine oder andere Art ….

    • Wenn der Herr mit was rechnet dann meint er”…ich schätze so über den Daumen…”

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