Das ist ein Unterüberschrift
Den Philosophen Burger “unbequem” zu nennen, wäre eine Untertreibung. Der stets auf Krawall gebürstete Intellektuelle starb am Montag 82-jährig.
Wien, 20. April 2021 | Der Philosoph Rudolf Burger starb am Montag in einem Wiener Spital. Er wurde 82 Jahre alt. Burger galt als Enfant terrible unter den politischen Kommentatoren des Landes.
In den 1990er-Jahren fiel der Philosophieprofessor und spätere Rektor der Universität für angewandte Kunst durch seine intellektuelle und öffentlich ausgelebte Streitlust auf. Österreichs Außenpolitiker, allen voran Alois Mock, waren für Burger „kriegsgeile Kiebitze“, unterstützten sie doch die Unabhängigkeitsbestrebungen Sloweniens und Kroatiens.
Für den ORF mit seinem „Scharfmacherbubi“ Paul Schulmeister, empfand Burger ebenfalls nicht viel Liebe. Die österreichsichen Institutionen seien von historisch bedingten antiserbischen Ressentiments getrieben, sagte der Philosoph.
Im Jahr 2000 geriet Burger mit der Linken aneinander. Die Demonstrationen gegen Schwarz-Blau nannte er einen „antifaschistischen Karneval“. Spezielle Aufmerksamkeit erhielt Journalist Hans Rauscher. Ihm richtete Burger aus: „Moralische Empörung ist jene Strategie, die selbst einem Idioten Würde verleiht.“
(tw)
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