Freitag, April 19, 2024

Pressefreiheit: Österreich so schlecht wie nie zuvor

Anders als die Regierung behauptet, hat sich Österreich bei der Pressefreiheit nicht verbessert. Im Gegenteil: „Reporter ohne Grenzen“ und Medienwissenschaftler kritisieren „sehr problematische Entwicklungen“.

Florian Bayer

Wien, 21. April 2021 | Österreich belegt den 17. Platz im neuen Pressefreiheits-Ranking von „Reporter ohne Grenzen“ (RSF). Damit lag das Land 2020 um einen Platz höher als noch im Jahr davor, allerdings handelt es sich um das schlechteste Ergebnis aller Zeiten.

Die vermeintliche Verbesserung um einen Platz sei nur durch eine noch stärkere Verschlechterung manch anderer Länder entstanden, sagt Medienwissenschaftler Fritz Hausjell. Er sieht systematische Angriffe auf die Medienfreiheit, die „verhement zurückgewiesen“ werden müssten.

„Keinen Grund zu jubeln“, sieht auch RSF-Österreich-Präsidentin Rubina Möhring. Auch sie ortet „sehr problematische Entwicklungen, was die Medienfreiheit hierzulande betrifft“. Das weltweite Spitzenfeld – angeführt von Norwegen, Finnland und Schweden – sei nach wie vor außer Reichweite, so die RSF-Präsidentin.

„Willkürklich“ vergebene Regierungsinserate

Wenigen positiven Tendenzen kritischer Berichterstattung – etwa ZackZack, das Möhring explizit anspricht – stünden viele negative Entwicklungen gegenüber. Hauptproblem sei nach wie vor die „intransparente“ Medienförderung (inkl. Corona-Sonderförderungen) und die finanziell viel bedeutsamere, „willkürliche“ Inseratenvergabe durch die Regierung, so Möhring.

Das wirke sich auch direkt auf die Berichterstattung aus, sagt Hausjell gegenüber ZackZack. Denn zusätzlich zum Strukturwandel seien durch die Coronakrise weitere Anzeigengelder weggebrochen. Die Regierung überkompensiere das mit intransparenten Sonderförderungen, bei welchen vor allem die kleineren Medien deutlich schwächer oder gar nicht bedacht werden, so der Medienwissenschaftler.

„Auffällig ist, dass diese Problematik kaum medial artikuliert wird“, sagt Hausjell. Von jenen, die stark subventioniert werden, sei das ohnehin nicht zu erwarten. „Doch auch die anderen lassen einen Aufschrei vermissen, wohl aus Angst, ihre geringeren oder auch künftige Förderungen zu verlieren.“

Angriffe auf Journalisten

Höchst kritisch sieht er die Angriffe auf Journalisten, die die Kurz-Regierung in letzter Zeit verstärkt gefahren hat. „Sie haben ja ein eigenes Hirn“, antwortete Kanzler Kurz etwa auf eine kritische Frage von Puls24-Journalistin Alexandra Wachter. Eine Entschuldigung seitens des Bundeskanzlers blieb bis heute aus.

Auch das von Kurz einberufene Hintergrundgespräch gegen ZackZack-Chefredakteur Thomas Walach, aber auch das Diskreditieren von „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk im Kanzlerblog „Zur Sache“ seien unzulässige Angriffe auf die Medienfreiheit, so Hausjell. Hier vermisse er Solidarität in der Branche, es werde mit zweierlei Maß gemessen.

„Wenn Viktor Orbán eine Journalistin attackiert, ist Solidarität leichter zu haben als bei einem Angriff von österreichischen Regierungspolitikern auf österreichische Journalisten.“

„Selbstverständlich“ müsse es bei jeder einzelnen dieser Attacken einen Aufschrei unter Journalisten geben, nach dem Motto „Das ist nicht in Ordnung, dagegen verwehren wir uns.“ Warum geschieht das nicht? „Wenn man die ganze Tragweite der Angriffe auf die Pressefreiheit öffentlich thematisieren würde, wäre ein Teil der Leserschaft wohl irritiert und würde sich abwenden“, sagt er.

Schieflagen und fehlende Medienpolitik

Er sieht auch eine immer größere Schieflage im Verhältnis von PR und Journalismus. Mehr als 60 PR-Mitarbeiter beschäftigt allein das Bundeskanzleramt, demgegenüber stehen immer stärker ausgedünnte Redaktionen. Dass vom BKA nicht einmal wiederholte Anfragen vieler Journalisten beantwortet werden, zeige den Stellenwert, den die Medienfreiheit für den Kanzler habe.

Kritisch äußerten sich Möhring und Hausjell auch über die aktuelle Medienpolitik. Auch die Grünen würden nicht erkennen lassen, die in ihrer Existenz bedrohte „Wiener Zeitung“ schützen zu wollen. Und beim Informationsfreiheitsgesetz bestehe die Möglichkeit, dass das Amtsgeheimnis in anderer Form weiterbestehen könnte – „mittels überschießenden Ausnahmen und vorgeschobenen Geheimhaltungsgründen.“

ORF müsse kritischer sein

Auch hinsichtlich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks brachte Hausjell Kritik an: Der ORF bemühe sich „mitunter über Gebühr“, eine vermeintlich ausgewogene Berichterstattung zu erreichen. Gerade bei der kritischen Einordnung könne und müsse sich der ORF mitunter weiter aus dem Fenster lehnen, sagt Hausjell, etwa infolge der Angriffen auf die unabhängige Justiz.

Er verweist auf die schwarz-blaue Regierung Anfang der 2000er, als die FPÖ mehrere Journalisten wegen angeblich unrichtiger Berichterstattung angeklagt hatte. Die damaligen Urteile würden zeigen, dass die Meinungsfreiheit auch beim zur Ausgewogenheit verpflichteten öffentlich-rechtlichen Fernsehen sehr weit gehe.

Ao Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell ist Medienwissenschaftler am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Uni Wien. Er ist einer der renommiertesten Medienexperten des Landes. Bild: zVg.

Keine kritischen Fragen mehr

Kritisiert hat Hausjell auch, dass die Regierung besonders viele Pressekonferenzen einberufen ließ, obwohl es vielfach keine oder kaum Inhalte zu vermelden gab. Gipfel dieser Entwicklung war eine Pressekonferenz zur Ankündigung einer Pressekonferenz.

Natürlich sei moderner Journalismus stark PR-getrieben, doch müssten Medien viel stärker ihre eigenen Themen setzen und dann auch beharrlich dranbleiben, anstatt die Regierungs-Konferenzen vollumfänglich wiederzugeben, so Hausjell.

„Ebenfalls ist eine Unsitte geworden, dass Minister nur noch sehr begrenzt Fragen beantworten. Ebenso problematisch ist, wie die gestellten Fragen gesteuert werden“, sagt Hausjell. Fragen von kritischeren Journalisten würden oft erst gegen Ende oder gar nicht zugelassen. Zeitweise Begrenzungen bei der Zahl zugelassener Journalisten, anstatt einfach auf größere Räume auszuweichen, seien ebenfalls zu kritisieren. „Die Regierung hat die Versuchung, in der Krise die Message Control noch weitergehend umzusetzen, schamlos ausgenutzt“, sagt Hausjell.

„Zynische“ Antwort der Regierung

Was sagt die Regierung zur Verschlechterung hinsichtlich Pressefreiheit? „Die Bundesregierung freut sich über die kleine Verbesserung, wenngleich es noch viel zu tun gibt“, beantwortete das Bundeskanzleramt eine APA-Anfrage. Weil die Medien im vergangenen Jahr „massiv unter Druck geraten“ seien, habe es „ein im internationalen Vergleich umfassendes Unterstützungspaket“ gegeben. Man setze darauf, „dass mit dem Impfturbo und dem dadurch zu erhoffenden Aufschwung auch unsere Medien wieder in eine bessere Zukunft blicken können.“

Von einer „zynischen“ Stellungnahme spricht der Medienwissenschaftler und verweist nochmals darauf, dass es keine „Verbesserung“, sondern ein deutlicher Abstieg ist. Hausjell: „Höflich gesagt ist die Regierung blind und schwerhörig, wenn das die offizielle Reaktion ist.“

Titelbild (Rubina Möhring, Präsidentin “Reporter ohne Grenzen”): APA Picturedesk

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58 Kommentare

  1. Alle Zeitungen hängen am “Inseratentropf” und sind mit Presseförderungen erpressbar besonders kleine Regionalzeitungen. Da wird dem aufmüpfigen Chefredakteur eine Stellvertreterin zur Seite gestellt und dann quillt das Blatt plötzlich über vor sinnentleerten Berichten über die Landwirtschaft (3 Seiten) mit entsprechenden ÖVP Gesichtern und die wirklich sensationelle Nachricht, dass es in OÖ ein Pilotprojekt gibt pflegende Angehörige anzustellen ist winzig klein im letzten Eck, nur weil die dafür zuständige Soziallandesrätin von der SPÖ ist………Mittlerweile werden den Leuten wichtige Infos sogar vorenthalten nur weil sie ein ev. gutes Licht auf den polit. Konkurrenten werfen könnten

  2. Ei ist widerlich zu beobachten wie die Printmedien von Kurz gehirngewaschen und weichgespült worden sind, vom Regierungsfunk ganz zu schweigen. So kauft Kurz um unser Steuergeld die Medien und instrumentalisiert sie zu seinen Gunsten. Das Presse- und Meinungsfreiheit von der ÖVP gesteuert wird ist nur die logische Fortsetzung des Systems Kurz alles zu kontrollieren. Kurz, Blümel, Steiner, Bonelli und Nehammer sind die Drahtzieher in der Familie. Österreich sandelt ab, sagte vor einigen Jahren WKO Chef Leitl, jetzt allerdings auf allen Linien. So einen kleinen Zirkel der Macht hatten wir bereits vor achtzig Jahren. Wehret den Anfängen und jagen wir diesen Abschaum aus den Ämtern und ab in den Häfen mit den dunklen Triaden. Dort haben sie Zeit um die ekelerregenden Schriften von Machiavelli weiter zu studieren diese kranke Gesindel.

  3. Die Geschichte über den Versuch, Lukaschenko in ähnlicher Weise wie Anwar Sadat (während einer Militärparade) zu ermorden,….

    Viel relevanter ist, dass der Kreml die Geschichte vollständig bestätigte und die russischen Medien sie ausführlich diskutierten. Es wurde auch bekannt, dass Putin und Biden dieses Thema während ihres Telefonats besprachen (ironisch, nicht wahr? Biden nannte Putin einen „Killer“, während derselbe „Biden“ versuchte, ein ausländisches Staatsoberhaupt zu töten). Wovon wir hier sprechen, ist sowohl ein Akt des internationalen Terrorismus als auch ein de facto Kriegsakt.

    https://uncutnews.ch/das-ohrenbetaeubende-schweigen-des-westens/

  4. Ich lerne gerade das Handwerkszeug des Journalismus. Es macht echt Spaß zu schreiben und gerade dieser Sachverhalt der verschwindenden Pressefreiheit und der kanzlertreuen Medien geben mir die Motivation einmal selbst Journalist zu werden.Aber wie fühlt man sich als “Journalist” in den kanzlertreuen Medien eigentlich? Ist man stolz auf sich? Für was hält man denn den Journalismus noch? Ich finde es wiederum herrlich zu sehen wie Leute, denen kritische Journalismus am Herzen liegt selbst in die Tasche greifen, um Medien wie zackzack oder Dossier zu unterstützen, das tue ich selbst auch. Vielleicht braucht es einfach grundlegend neue Konzepte der Presse und Ich finde wenns bei der Presseförderung nur darum geht dem Kanzler in den Arsch zu kriechen gehört das vielleicht einfach abgeschafft und auf Crowdfunding gesetzt, dann wird man schon sehen für welche Medien die Leserschaft bereit ist selbst in die Tasche zu greifen!

    • Das grundlegend neue Konzept der Presse heißt Ethik. Aber das kann nur jeder für sich selbst entscheiden, egal in welchem Beruf er tätig ist. Sie scheinen ein helles Köpfchen zu sein, ein Checker sozusagen, da sitzen Sie mittel- bis langfristig am längeren Ast, denn Qualität setzt sich immer durch.

  5. Jeder sollte sich vor den Spiegel stellen und sich ehrlich die Frage stellen:
    * Wo habe ich damals mein Kreuzerl gemacht? Wurde durch mich dieses System Kurz mit Grün erst möglich?

    Oder:
    * Weshalb habe ich nicht gewählt? Wurde dadurch das System Kurz mit Grün erst möglich?

    Ja, die Mehrheit der Wähler trägt die Verantwortung und jetzt schreien sich viele den Frust von der Seele.

    AUCH IHR SEID SCHULD! IHR HABT DAS SYSTEM KURZ MIT GRÜN ERMÖGLICHT!

  6. Bedauernswerte Journalisten
    Welche Gedanken begleiten sie, wenn sie sich morgens im Spiegel betrachten? Vor Jahren war ihr Beruf noch angesehen und heute? Heute seit ihr bei gekauften Herausgebern, geknechtete Kreaturen am Gängelband der Message Control.

  7. Die Gleichschaltung der Medien ist schon seit längerem zu beobachten. Der Pressekodex hängt dort aufgerollt am Klo.

  8. wir sind genau dort angekommen, wo wir eigentlich nicht sein sollten. Zensur, gleichgeschaltete Medien, Propaganda alles, was eigentlich in die Vergangenheit gehört, ist jetzt wieder da und stärker als zuvor. Da ist nichts mehr zu retten, so ehrlich muss man sein.

    • je unfähiger Politiker werden/sind, desto eher sind Medien überbezahlt um zu retten was eigentlich nicht verdient gerettet zu werden!

  9. Dieser Satz im Artikel kann ja wohl nicht stimmen oder?
    “Auch die Grünen würden nicht erkennen lassen, die in ihrer Existenz bedrohte „Wiener Zeitung“ schützen zu wollen.”

    Das würde ja bedeuten, dass die Grünen auch kein Interesse an einer unabhängigen Presselandschaft hätten. Das kann nicht sein. Die Grünen, z.B. VdB, Kogler, Maurer und Zadić, sind doch die Guten. Ich habe immer gehört, dass nur die FPÖ eine radikale Parte ist. Nicht Türkis und selbstverständlich nicht die Grünen. Habe ich etwas falsch verstanden?

  10. Das beste Beispiel: die Elimination des KURIER CHEFREDAKTEUR BRANDSTÄTTER zu Gunsten einer Kurz Anhängerin Salomon.

    • Allerdings war Brandstätter jetzt auch kein großer Freund von Meinungsfreiheit. Wer seine Kommentare – die dürfen als Kommentar natürlich einseitig sein – kritisiert oder als unrichtig aufgedeckt hat, wurde da im Forum schon auch mal gesperrt.

  11. “Österreich schafft es weiter nicht zurück in die Spitzengruppe der Staaten mit guter Pressefreiheit.”(DerStandard)

    Wen sollte dies wundern?

    Mit einem konsequenten Anfütterungsmechanismus, der sich Presseförderung nennt – und just Medien mit Millionen Steuergeld fördert, die eh schon groß sind und der ggwt.Regierung nach dem Mund schreiben. Elegant integriert in ein 210 Mio€-Steuergeld-Packl, das sich die Regierung zur Selbstbeweihräucherung genehmigte.

    “‘Die Bundesregierung freut sich über die kleine Verbesserung, wenngleich es noch viel zu tun gibt’, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Bundeskanzleramt.”

    Hausjell “verwies etwa auf die Anrufe von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei Chefredakteuren, … ”

    Noch Fragen?
    Vielleicht: Wie weit is’ bis Budapest?

  12. Stalingrad!

    Eigentlich eine Niederlage. Aber als “triumphaler Sieg” verkauft worden. Später als “heldenhaftes Bollwerk”.

    Wenn man ein Herabrutschen der Pressefreiheit als Sieg verkauft, dann hat man Anleihen an diese Schablone genommen: wenn auch unbewusst (weil man ja zu jung ist, um in Stalingrad dabei gewesen zu sein ^^). Wenn man eine massive Beschneidung der Pressefreiheit als “Verbesserung” verkaufen muss, weiß man, dass man in Stalingrad angekommen ist. Schließlich war es unwahrscheinlich, dass die Stellung dort 1 Jahr lang halten würde.

    Man findet also selbst in der misslichsten Lage ein “heldenhaftes” Korn. Und ja, es sind die selben Methoden. Von der CI über den “Rahmenvertrag für die Kommunikation der Ministerien” bis zur Übernahme der Presse.

    Ich sage es ungern: Aber Österreich, Ungarn und Slowenien u.a. müssten spätestens jetzt mit Sanktionen belegt werden.

    • Von wem sollen Ö, U und SL mit Sanktionen belegt werden. Von der EU? Schallendes Gelächter! Haben Sie schon vom Einstimmigkeitsprinzip bei vielen EU-Entscheidungen gehört? Ö, U und SL kennen das gut.

      Von der UNO? HiHiHiHi

      Von wem?

      Ach Sie meinen Staaten mit Gewissen und Achtung von Pressefreiheit und Menschenrechten. Also z.B. Finnland oder Neuseeland. Ja, wenn die beiden deswegen Sanktionen belegen würden, dann hätten sie weltweit praktisch keine Handelspartner mehr. Weil so viele gute Staaten, wie der Westen von sich selber glaubt zu haben, gibt es nicht.

      Ganz wichtig für uns in Ö ist, dass die Regierung der großen Mehrheit der Ösis nicht den Strom abdreht. Bei den Armen und vielen Minderheiten ist es den Ösis m.M.n. Wurst. Solange Türkis-Grün die Flüchtlinge in Griechenland hält und ihre eigene Familie unterstützt, ist die Pressefreiheit für die Ösis m.M.n. nachrangig.

  13. “Journalism is printing what someone else doesn’t want printed. Everything else is public relations” – George Orwell
    Danke ZackZack, dass es euch gibt!

  14. Wie passend….;)))

    Heute hat mich der Standard gesperrt. Ich darf nicht mehr posten oder bewerten….;)))))

    Ich empfinde das eh als Kompliment! Ich sollte mir diese Entscheidung schriftlich geben lassen. Wer weiß, vielleicht kommt wieder eines Tages so etwas wie bei der “Entnazifizierung”, und man sucht nach denen, die “dabei” waren, und feiert jene, die das Gegenteil belegen können….;))
    Wenn man in die Medienlandschaft schaut – und oh Wunder der Kanzler hat 2020 um 993% mehr Inserate im Standard geschalten als 2019, in Summe für über 600.000€. Die Presse über +1000%, die NÖN ebenso etc…..

    Mit solchen “Unterstützungen” hilft man Einzelnen, aber weder der Bevölkerung noch der Demokratie. RIP – siehe Deutschland/Infektionsschutzgesetz.

    • Prokrastinator, Du bist anscheinend nicht der Hellste und Schnellste. Ich bin vor 3 Monaten selber aus dem Standardforum ausgestiegen. Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereue. Und ich habe aufgehört, den Standard zu lesen, nachdem ich ihn bis Februar 2021 seit Ende der 80er praktisch jeden Tag gelesen hatte.

      Falls ihr es im ZackZack-Forum noch nicht wisst, wir haben die Schwelle zum Abgrund überschritten. Es geht nur mehr nach unten. Es ist zwar schön, dass es ZackZack gibt, aber ändern wird das an unserer Situation genau NICHTS.

      Falls es noch nicht Alle hier geschnallt haben, ich bin eher ein Pessimist oder Realist. Je nachdem, wie man es sehen will.

    • welcome to the club! Ich habe nach lächerlichen Timeouts, die die Folge eines Postings unter Frau Brickeners Aufsatz waren, die Konsequenzen gezogen. Zensur unterstütze ich nicht! Der Standard hat fertig.

  15. Mich würde interessieren, wie’s um den (zeitlichen) Verlauf der Kultur, diese Unabhängikeit auch einzufordern, steht. Denn wenn viele Bürger*innen die Redaktionen der sogenannten “Qualitäts-Zeitungen” auf konkrete Fehler (in der Berichterstattung) aufmerksam machen würden, entstünde viel mehr Druck. Und für den Einheitsbrei ist oft die APA verantwortlich, die auch manchmal schlampig arbeitet und Regierungspropaganda einfach durchwinkt! Kritik vertragen die aber gar nicht. Hier müssten die Medien aktiv werden, die das Geld (z.B. von Regierungsinseraten) teilweise an die APA verschieben …

    • Ich tue mein Bestes. Musste sogar schon ZackZack darunter leiden….;))

    • Ich äußere sachliche Kritik auch, wo es mir wichtig erscheint. Leider habe ich bisher auf keines meiner Schreiben eine Antwort bekommen, nach dem Motto “Ned amoi ignorieren”.

      Bin im Oktober aus dem Standard-Forum ausgestiegen, Reaktion seitens der Redaktion war Bedauern.
      Habe mein 22-jähriges Abo der SN unter Angabe sachlicher Kritik an der einseitigen Berichterstattung gekündigt, Reaktion war, “Möchten Sie vielleicht ein Wochenend-Abo?”

  16. MEINUNGSMAFIA
    Wie sonst soll man die PR Maschinerie dieser Regierung bezeichnen? Der Bürger berappt das Schutzgeld um zumindest medial vor den Fehlleistungen dieser Regierung geschützt zu werden!

    Darüber hinaus bleibt noch anzumerken, daß aus dem engsten Kreis der „Kurz Familie“ immer mehr intime Kumpane wegen Betrug, Insiderhandel oder anderer Delikte angeklagt sind oder zur internationalen Fahndung ausgeschrieben sind. Die von den willkürlichen Regierungsinseraten abgefütterten Medien verzichten mittlerweile sogar auf ihr Geschäft mit den Negativschlagzeilen!

    • Bleibt noch anzumerken, daß mittlerweile auch die Chefredakteure, ehemals renommierter Tageszeitungen, sogar persönlich am süßen Familien-Tisch des Kanzlers sitzend, hörig darauf warten, daß ihnen der Kanzler gönnerhaft auf die Schulter klopft.
      Wo bleibt die Reaktion der in diesen verkorksten Blättern arbeitenden Journalisten?
      Wenn dem Chefredakteur jede Selbstachtung verloren gegangen ist, hat auch jeder Journalist, der nicht aus dieser Abhängigkeit ausbricht, jede Selbstachtung und auch die Achtung seiner Leser verloren.

      • Darum haben wohl ein paar Kurier-Journalisten den Kurzen wegen Einflussnahme unter Drohungen verklagt, und nicht die Salomon.

    • Da fällt mir die “Runde der Chefredakteure” im ORF mit Ingrid Th. ein, zum Lachen, wenn’s nicht so traurig wäre.

  17. Interessant an dem Umstand ist, dass die meisten Menschen dem Zustimmen, dass es um die Medienfreiheit schlecht bestellt ist – und somit der Inhalt nicht der Wahrheit entspricht. Sagt man etwas gegen die durch die Mainstream-Medien vertretene “Propaganda”, gehört man neuerdings zu der Gruppe der Weltverschwörer.
    Nun ja, wie ein amerikanisches Sprichwort besagt, “stirbt der Mensch lieber durch Lob und Zustimmung, als dass er/sie sich durch Kritik verbessert”.

  18. darum gibt es in Österreich auch keine Presseförderung, sondern eine Propagandaförderung…

    wie sagte mal wer so schön, die Zeitungen/Medien erfüllen nur mehr 1 Zweck (ZackZack nehme ich hier aus):
    die Meinung der Herrschenden, zur herrschenden Meinung zu machen…

  19. Danke für diesen Artikel! Gerne mehr davon!
    Viel zu viele Leute übernehmen immer noch völlig unreflektiert jeden Mist, der ihnen präsentiert wird.
    Beim ORF tut das besonders weh, weil er einen Bildungsauftrag hat… Und das nicht ohne Grund. Echt bitter.

    • Wenn’s so weitergeht, haben wir in 10 Jahren Polen unterholt, in 20 Jahren die Türkei und in 30 Jahren Russland 😉

      • Der Blümel vergisst die Nullen oder er hat sie bei Ihnen deponiert. Ich würde ergo alle Nullen aus Ihrer Prognose streichen…….

        • Das lasse ich nicht zu! Denn dann hätte ich einen schweren grammatikalischen Fehler in meinem Post 😉

          • Ooops, den wollte ich Ihnen natürlich nicht unterstellen, und formuliere um:
            Ich fürchte nicht nur die Preußen haben diesmal gelernt schneller zu schießen….;))

  20. Der nächste Gesellschaftliche Treppenwitz lol
    Teilt er den jetzt mit den Fellners, Dichands und vor allem Salomon und Grasl?
    *kotz* *würg* *speib*

  21. Kurz erhält “Freiheitspreis der Medien”.
    Es wäre wirklich zum Lachen, wenn’s nicht so gefährlich wäre.

  22. Die Schwarz-Grüne faschistische “regierung” macht, was alle Fadchisten immer machen: Leute einsperren und das als neu gewonnene Freiheit verkaufen. Damit das gelint, braucht’s vollständige Kontrolle über die Medien – die ist ja schon fast gegeben (wenn ZackZack nicht wäre, war’s schon recht düster).

  23. Ibiza-Hauptdarsteller Strache: “Wir wollen eine Medienlandschaft ähnlich wie der Orbáns aufbauen.”
    Und die Medienminister Blümel und später Kurz schreiten natürlich gleich zur Tat.

    Bei Strache war große Empörung der heimische Medien zu vernehmen, bei Kurz berichtet man einfach wie bestellt und kassiert dafür Millionen. Wenigstens gibt es noch ein paar wenige Ausnahmen…

      • Falter ist mit Vorsicht zu genießen… Sehr häufig ausweichende Berichterstattung. Und Klenk zeigt routinemäßig mal das Aufdeckergesicht, mal das Glattgebügelte. Kurz wird außerdem (bei allem Gezetere) immer noch als alternativlis dargestellt, was er einfach nicht ist….

    • Nicht ganz. Die ÖVP hatte schon damit angefangen, BEVOR Stache überhaupt darüber nachdenken konnte …

      • Richtig. Raiffeisen arbeitet daran seit Jahrzehnten. Apropos: sogar die APA gehört zur “Familie”…..

  24. Trauriges Österreich – der Bastiwahn & seine Folgen.
    Scheinbar hat der Bub schon alle eingesackt. Die 4. Gewalt bei uns sind nicht die Medien sondern die övp.
    Juhuuuu ORF, & all ihr anderen, wie wärs, wenn ihr einmal das tut, was Euren Job ausmacht – nämlich ehrlichen & investigativen Journalismus! Aber dafür braucht’s halt Courage!

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