Samstag, April 20, 2024

NSU 2.0: Verdächtiger festgenommen

Das ist ein Unterüberschrift

Ein mutmaßlicher Verfasser von über 100 rechtsextremen Drohbriefen wurde in Deutschland festgenommen. Polizisten hatten die Adressen der Opfer weitergegeben.

Frankfurt a. M., 04. Mai 2021 | Mit dem Kürzel “NSU 2.0” waren über hundert Drohbriefe unterschrieben worden, die unbekannte Täter seit 2018 an Opfer in Deutschland und Österreich geschickt hatten. Laut Berichten deutscher Medien wurde nun ein Verdächtiger festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. wirft dem 53-jährigen deutschen Staatsbürger vor, der Verfasser von “Drohschreiben mit volksverhetzenden, beleidigenden und drohenden Inhalten” zu sein. Ermittler des Landeskriminalamts Hessen haben den Mann aufgespürt. Zu den Opfern zählen die Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız sowie weitere Anwälten von Opfern rechtsextremen Terrors, Poitiker, Journalisten und Künstler.

Polizisten besorgten Adressen

Es gilt als sicher, dass die Adressen der Opfer aus Polizeidatenbanken stammen. Polizisten aus mehreren deutschen Bundesländern sind verdächtig, den Drohbriefschreibern die Informationen beschafft zu haben. Sie hatten nach Adressen der späteren Briefempfänger gesucht, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren Anlass gegeben hätte. Im Rahmen der Ermittlungen wurden weitverzweigte neonazistische Netzwerke unter deutschen Polizisten aufgedeckt.

Das Kürzel “NSU” steht für “Nationalsozialistischer Untergrund”. Unter diesem Namen hatten Rechtsextreme zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen ermordet, 43 Mordversuche verübt und Bombenattentate begangen. Die deutschen Behörden führen eine geheime Liste mit 129 Namen mutmaßlicher Unterstützer der Terroristen. Darauf befinden sich auch eine Reihe von V-Leuten deutscher Ermittlungsbehörden.

Titelbild: APA Picturedesk

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2 Kommentare

  1. Beim deutschen Heer war die braune Unterwanderung schon länger bekannt bei der Polizei scheint es genau so schlimm zu sein. Die Deutschen haben jahrelang weggeschaut genauso wie es die Österreicher tun.

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