Freitag, April 19, 2024

EU will Militär nach Mosambik schicken – Islamisten blockieren Gasprojekt

Islamisten blockieren Gasprojekt

Die EU will Militär nach Mosambik schicken. Islamisten blockieren dort ein 20-Milliarden-Gasprojekt. Portugal, ehemaliger Kolonisator des Landes, marschiert voran und schickt 60 Truppen in den Süden Afrikas.

Wien, 14. Mai 2021 | Portugal wird 60 Truppen nach Mosambik entsenden, um das Land im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ zu unterstützen. Eine dementsprechende neue Kooperation verkündete Portugals Verteidigungsminister Joao Cravinho diese Woche.

Neues Abkommen

Seit 2017 verliert das Land im Süden Afrikas in seiner nördlichen Provinz Cabo zunehmend die Kontrolle. Der Energiegigant TOTAL musste sein 20 Milliarden Flüssiggasprojekt einstellen, Zivilisten sind mit Vertreibung und Gewalt konfrontiert.

Im neuen Abkommen zwischen Portugal und Mosambik soll das EU-Land bis 2026 80 Truppen nach Afrika entsenden. Man will einheimische Soldaten ausbilden, den Drohneneinsatz vermitteln und geheimdienstliche Informationen austauschen. Im Rahmen des Programms wurde das Truppenkontingent in der ehemaligen portugiesischen Kolonie jedenfalls um das Vierfache erhöht.

Brüssel plant ebenfalls Mission

Dies passiert im Einklang mit Brüssel. Schon Anfang Mai verkündete EU-Außenminister Josep Borrell, dass die EU mehr Truppen im Süden Afrikas unterstützt. Borrell nahm dabei besonders die Angriffe der Islamisten auf das Gasprojekt von TOTAL in die Kritik. Diese würden darauf abzielen, die Wirtschaft des Landes zu attackieren. Eine Entscheidung hatten die Verteidigungsminister bei einem Treffen vergangene Woche nicht beschlossen, Portugal geht nun offenbar voran.

„Die Regierung Mosambiks hat um Hilfe gebeten. Wir werden versuchen, eine Ausbildungsmission zu entsenden, um die Bedrohungen einzudämmen“, so Borrell. Er hoffte, die Mission bis Ende des Jahres entsenden zu können, ansonsten könne das “nicht als gutes Ergebnis betrachtet werden.” Der politische Wille sei da.

Seit 2007 hat die EU Kampftruppen mit 1500 Soldaten in Bereitschaft, eingesetzt wurden sie aber noch nie. Zudem prüft man in Brüssel die Schaffung einer 5000 Mann starken Truppe, um in internationalen Krisen eingreifen zu können. Diese Pläne seien aber erst im konzeptionellen Stadium.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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9 Kommentare

  1. Endlich wir der Grund für militärische Konflikte beim Namen genannt: Gas.

    • IS geht her, vertreibt die Andersgläubigen mit Waffengewalt und zerstört die Wirtschaft und die zivilisierte Welt schaut tatenlos zu, wie Menschen vergewaltigt, vertrieben und getötet werden.

      Was soll man gegen den IS tun? Zuschauen oder der Gewalt des IS entschieden entgegentreten? Es ist nicht einfach und die EU Spitze macht es sich sicher auch nicht einfach. Manchmal muss man aber die Schwachen vor Gewaltübergriffen des IS schützen.

      • Viellecht mal die Fördergelder für IS abdrehen? Aber das geht nicht, die hängen am Tropf der freien westlichen Welt und sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

      • Es geht nie darum, Schwache vor Gewaltübergriffen des IS zu schützen. Es geht immer nur um Interessen, um Macht, um Geostrategie, um Ressourcen.

        Im 1. Golfkrieg haben die USA sowohl den Iran als auch den Irak mit Waffen unterstützt. Das war, wie George Friedman ausführt, unmoralisch, aber nützlich für die USA.

        Der ehemalige CIA-Lieferant Steven Kelly sagte, Washington habe „ISIL geschaffen zum Wohle Israels“ und „für einen niemals endenden Krieg im Nahen Osten“, um den jüdischen Staat zur vorherrschenden regionalen Macht zu machen und einen „ständigen Strom von Waffen-Bestellungen vom militärisch-industriellen Komplex zuhause zu erhalten“.
        Die ISIS Kämpfer werden in einer Menge Länder rekrutiert, auch aus westlichen.
        https://linkezeitung.de/2017/06/17/ein-schmutziges-offenes-geheimnis-die-usa-haben-die-isis-geschaffen-und-finanziert/

        Das sind jetzt nur zwei Beispiele.

        • Mag schon sein, dass es Fehler im System gibt und sich die Interessen ändern. Trotzdem muss man die Schwachen schützen. Man kann es nicht einfach hin nehmen, dass Minderheiten einfach gewaltsam ausgelöscht werden und um die 28 jahre alte Giraffe in Schönbrunn trauern.

          • So wie man die Schwachen in Vietnam, in Afghanistan, in Libyen, in Syrien, in Jemen “geschützt” hat.

  2. Zensursula, die Chefin des Friedensprojektes EU, will Krieg spielen. Schein so eine fixe Idee von Friedensnobelpreisträgern zu sein.

    • Ursula von der Leyen hat schon als deutsche Verteidigungsministerin Minderjährige für die deutsche Bundeswehr geworben mit Slogans wie: Ein Leben voller Abenteuer, fremde Länder kennenlernen, mit einem Panzer fahren, verletzte Kameraden bergen …Natürlich kam nie vor, dass man selbst zu einem verletzten Kameraden werden könnte oder vielleicht gar zu einem toten Kameraden.

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