Donnerstag, April 25, 2024

Neue Whatsapp-Regeln treten in Kraft – Das müssen Sie jetzt wissen

Das müssen Sie jetzt wissen

Seit Monaten gibt es Aufregung um die neuen Datenschutz-Bestimmungen bei WhatsApp. Am heutigen Samstag treten sie in Kraft. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Änderungen in Facebooks Chat-App zusammengefasst.

Wien, 15. Mai 2021 | Bei WhatsApp gelten ab Samstag neue Datenschutz-Bedingungen. Kritiker warnen vor neuen Möglichkeiten zum Daten-Austausch mit der Konzernmutter Facebook. WhatsApp bestreitet das und betont, es gehe darum, die Basis für mehr Kommunikation mit Unternehmen zu legen. Hier die Details:

Was passiert am 15. Mai?

WhatsApp will seine neuen Datenschutz-Bestimmungen in Kraft setzen. Entgegen früheren Ankündigungen sollen Nutzer, die dem Update nicht zugestimmt haben, zunächst weiter ohne Einschränkungen auf den Chatdienst zugreifen können. Einige Wochen später wird der Funktionsumfang für sie aber schrittweise schrumpfen.

Womit müssen diese Nutzer dann rechnen?

Zunächst werden sie nicht mehr auf ihre Chatliste zugreifen können, wie WhatsApp in einem Blogeintrag erläuterte. Man werde dann aber noch eingehende Audio- und Videoanrufe annehmen sowie über Benachrichtigungen auch Chat-Nachrichten beantworten können. Wenige weitere Wochen später werde WhatsApp dann weder Anrufe noch Nachrichten an die Smartphones der Nutzer schicken. In dieser ganzen Zeit sollen die Nutzer immer wieder daran erinnert werden, den Änderungen zuzustimmen.

Worum geht es bei den Änderungen?

WhatsApp betonte stets, dass mit der Aktualisierung keine erweiterte Datenweitergabe an Facebook vorgesehen sei. Bei den Änderungen gehe es vor allem darum, bessere Möglichkeiten für Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen. Auch an der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer im Klartext sichtbar sind, werde nicht gerüttelt. Außerhalb der EU fließen bereits seit 2016 einige WhatsApp-Nutzerdaten an Facebook, zu Werbezwecken oder zur Verbesserung von Produkten.

Zugleich betonte WhatsApp selbst, dass der Nachrichtenaustausch mit Unternehmen anders gestaltet sei als mit Familie oder Freunden. “Wenn du mit einem Unternehmen über Telefon, E-Mail oder WhatsApp kommunizierst, kann es die Informationen aus diesen Interaktionen mit dir für eigene Marketingzwecke verwenden. Dies kann auch Werbung auf Facebook einschließen”, hieß es. Die IT-Sicherheitsfirma Malwarebytes verwies darauf, dass auf diesem Wege solche Nutzerdaten letztlich auch zu Facebook kommen können.

Warum die ganze Aufregung?

Seit Ankündigung der Änderungen im Januar sorgen Warnungen vor einem stärkeren Datenaustausch mit der Konzernmutter Facebook für Unruhe bei den Nutzern – trotz der Dementis von WhatsApp. Es hagelte Kritik, Nutzer wanderten zu anderen Messengern ab. Das Unternehmen verschob die ursprünglich für Februar geplante Einführung der neuen Regeln daraufhin um gut drei Monate. Inzwischen wurde auch der deutsche Datenschützer Johannes Caspar aktiv. Er kann allerdings nur befristet eingreifen, weil für Facebook die irische Datenschutzbehörde zuständig ist.

Was macht Caspar?

Der Datenschützer hat eine Anordnung erlassen, in der Facebook untersagt wird, Daten von WhatsApp für eigene Zwecke zu nutzen. Er warnt, dass die neuen Regeln die Tür für einen stärkeren Datenaustausch mit anderen Facebook-Unternehmen öffneten. WhatsApp kontert, die Anordnung basiere “auf einem grundlegenden Missverständnis von Ziel und Folgen des Updates” und werde die Einführung der neuen Regeln nicht aufhalten.

Warum nimmt Facebook den ganzen Ärger in Kauf?

Das weltgrößte Online-Netzwerk übernahm WhatsApp 2014 für am Ende rund 22 Milliarden Dollar. Mit diesem Kaufpreis nahm Facebook zwar einen potenziellen Rivalen vom Markt, der Dienst trug bisher aber wenig zum Konzerngewinn bei. Zeitweise wurde über Werbung im Status-Bereich von WhatsApp nachgedacht, wo Nutzer Fotos und Videos für einen Tag mit ihren Kontakten teilen können. Die Idee wurde dann aber auf Eis gelegt. Der aktuelle Plan ist, Geld zu verdienen, wenn Unternehmen mit ihren Kunden über WhatsApp kommunizieren – die Regeländerung ist eine Voraussetzung dafür.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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5 Kommentare

  1. Signal tut es auch; und statt Google kann man zB Quant verwenden.
    Zugegebenermaßen nicht so komfortabel wie Google, aber ich komme trotzdem zu allen Infos die mir wichtig sind.

    Für Erwachsene trotzdem sicher leichter als für Kinder.
    Man muß sich aber auch im Klaren sein, daß nicht die Erwachsenen sondern die Kinder sind die erstrebenswerte Zielgruppe sind.

  2. Die einzige wichtige Regel bei WhatsApp & Facebook und Co: NICHT VERWENDEN!

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