Samstag, April 20, 2024

Ganz Wien ein Festival – »Nieder mit der Sperrstunde!«

»Nieder mit der Sperrstunde!«

Am Wochenende tanzte ganz Wien für die Rettung der Wiener Clubkultur. Die “IG Club Kultur” forderte das Wegfallen der Sperrstunde. ZackZack war unterwegs und hat sich ein Bild gemacht.

Wien, 31. Mai 2021 | Schon seit Monaten finden aufgrund der Corona-Pandemie keine Konzerte und andere Veranstaltungen mehr statt. Viele sehnen sich danach, wieder in Clubs tanzen zu können oder ihre Lieblingsband auf einem Konzert live mitzuerleben. Wegen der wirtschaftlichen Verluste fürchtet die Veranstaltungs- und Clubbranche schon seit mehr als einem Jahr um ihre Existenz.

Am vergangenen Wochenende sind zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen um zusammen auf das drohende Aussterben der Wiener Clubkultur aufmerksam zu machen. Im Zuge dessen tanzte gefühlt ganz Wien auf zahlreichen Open Air-Veranstaltungen – die Stadt glich einem großen Festival. ZackZack war ebenfalls unterwegs und hat sich davon ein Bild gemacht.

“Nieder mit der Sperrstunde!”

Die im vorigen Sommer gegründete Interessensgemeinschaft für Wiener Clubkultur, die sich als Interessenvertretung der Szene versteht, forderte am Wochenende die Abschaffung der coronabedingt früheren Sperrstunde. Im Rahmen von Musikveranstaltungen an diversen Orten in Wien sollte auf dieses und weitere Anliegen sowie Missstände aufmerksam gemacht werden.

“Es wird der Eindruck erweckt, das Virus sei nach 22 Uhr oder 0 Uhr ansteckender, dafür gibt es keine wissenschaftliche Evidenz. Feiern werden so in den privaten Raum verdrängt, statt dass diese in sicheren Räumen wie Clubs, in denen Covid-19-Konzepte umgesetzt werden können, stattfinden können”,

argumentierte die “IG Club Kultur” in einer Aussendung und fügten hinzu: “Nieder mit der Sperrstunde!”

Thematisiert wurden am Wochenende unter dem Motto “Save the Rave” auch die “unkomplizierte Nutzung öffentlicher Flächen für Open Airs mit ordentlichem Abfallkonzept” und die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in den Clubs.

Laut zu hören waren die Forderungen allemal. An verschiedenen Stationen wurde zu scheppernder Musik getanzt, unter anderem auch auf dem Heldenplatz direkt vor Hofburg, im Auer-Welsbach-Park und auf der Donauinsel. Und spätestens bei Falcos “Junge Römer” wurden auch vorbeigehenden Passanten abgeholt, die dann mit einem Lächeln im Gesicht mittanzten.

Karte des Aktionstag am Samstag, den 29. Mai 2021 / Quelle: IG Club Kultur

Die Veranstaltungen waren überall in der Stadt zu hören. Wien ist spätestens an diesem Wochenende aus dem Winterschlaf erwacht.

Open-Air auf der Donauinsel. Ordner haben für das Einhalten der Corona-Maßnahmen gesorgt, zum Schluss wurden Mistsackerl verteilt, um den Platz wieder sauber zu hinterlassen. / Foto: ZackZack

Open-Air auf der Arena Wiese im Prater. / Foto: ZackZack

“Mir bedeutet die Wiener Clubkultur einiges, da ich am Wochenende meinen Kopf freitanzen kann von den Strapazien des Arbeitsalltags. In Form von diesen Demonstrationen, ist es gut, dass das wieder in einer Form möglich ist. Dennoch ist es extrem wichtig, dass die Club-Kultur und alles was damit zusammenhängt nicht einfach ignoriert wird”,

so ein Passant gegenüber ZackZack.

Nachtgastronomie erst im Laufe des Sommers

Aufgerufen wurde zu der Aktion bereits im Vorfeld der Präsentation neuer Öffnungsschritte durch die Bundesregierung am Freitag. Bekanntgegeben wurde dabei etwa, dass ab Juli die Sperrstunde in der Gastronomie komplett fallen soll. „Der Standard“ berichtete jedoch, dass laut Gesundheitsministerium die „typische Nachtgastronomie“, also Clubs und Discos, „erst im Laufe des Sommers“ ohne Einschränkungen öffnen werden können. Laut „Standard“ geht es dabei etwa um die Konsumation von Getränken ohne Abstand im Stehen.

Studie gibt Hoffnung

Eine neue im Fachmagazin »The Lancet Infectious Diseases« veröffentlichte Studie von spanischen Forscherinnen und Forschern liefert jetzt erste Hinweise darauf, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen wie Konzerte in geschlossenen Räumen auch während der Pandemie stattfinden könnten. Finanziert wurde die Studie von Konzertveranstaltern.

Für die Untersuchung hat das Wissenschaftlerteam um Josep Llibre vom “Germans Trias i Pujol University Hospital” 465 Menschen zu einem Konzert in einer Halle in Barcelona eingeladen, in die sonst 900 Menschen passen. Weitere 495 Teilnehmende bildeten die Kontrollgruppe und gingen ihrem normalen Leben nach.

Feiern und tanzen ohne Abstand

Bei dem Konzert am 12. Dezember vergangenen Jahres im “Sala Apolo” in Barcelona traten zwei DJs und zwei Musikgruppen auf. Insgesamt dauerte die Veranstaltung fünf Stunden, die Besucherinnen und Besucher blieben im Durchschnitt etwas länger als zweieinhalb Stunden. Wie das deutsche Online-Magazin “Spiegel” berichtet, durften die Menschen singen und tanzen, bestimmte Abstände zueinander mussten sie nicht einhalten, auf dem Konzert jedoch kontinuierlich N95-Masken tragen, die vergleichbar mit FFP2-Masken sind.

Eine zentrale Rolle des Sicherheitskonzepts spielte die Teststrategie: Alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden am Morgen vor dem Konzert mittels Schnelltests auf das Coronavirus getestet. Außerdem mussten sie eine App zur Kontaktnachverfolgung herunterladen und eine weitere App installieren, auf der sie die Testergebnisse erhielten.

Titelbild: ZackZack/jz

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19 Kommentare

  1. Scheint, als würden in den USA jetzt auch die Bundesstaaten der Demokraten diesen Unsinn beenden. Die gekaufte Medienlandschaft hat noch nie so wenig über die USA berichtet. Warum wohl?

  2. Der Hauptteil meines Berufes war Live-Konzerte zu mischen. Das darf ich seit über einem Jahr nicht, weil ja viel zu gefährlich für Junge, deren C-Risiko etwa die Hälfte des Risikos ausmacht, bei einem Sturz über die Treppe zu versterben.

    Und wenn man mich nun zwingen will mit MNS, dauergetestet und total-überwacht zu Mischen, dann verzichte ich freiwillig noch ein paar Monate länger darauf….. Kann eh noch 6 Monate Härtefallfonds ansuchen…..und werde das natürlich auch tun. Wer mir die Arbeit versaut und verbietet, der soll gefälligst brennen wie ein Luster!

    Ich baue gerade am Bühnenbild für eine Volksopern-Produktion, davor habe ich Niavaranis Theater im Park verschönert,……macht auch Spaß…..

    • Diejenigen,die Ihnen die Arbeitet verbieten und versauen, “brennen” nicht für Sie, das sind die österreichischen Steuerzahler!

  3. Falls SARS-CoV-II ein saisonales Virus ist wie die anderen Coronaverwandten auch, wäre abgesehen von der geringen Gefährlichkeit für die Altersklasse der Feiernden jetzt eh Schicht im Virusschacht. Es gibt keinen sachlichen Grund für irgendwelche Auflagen mehr. Wer will, soll sich testen, impfen, Masken tragen und nachverfolgen lassen. Aber bitte die Zwangsfarce, die 100000nde Arbeitsplätze vernichtet und die Leute komplett angstverblödet hat, sofort beenden. Ich freue mich immer, wenn ich kontaktfreudige und feierlustige junge Menschen sehen, die auf diesen ganzen Wahnsin sch… oder vollbesetzte Wiener Polizeifahrzeuge, in denen kein Ordnungshüter irgendwas vor dem Mund hat.

    • 100%ige Zustimmung, es gibt keinen medizinischen Grund mehr, irgendetwas noch geschlossen zu halten, oder für irgendwelche Auflagen. Die Pandemie ist zu Ende.

      Nochmal zum Mitschreiben: Die Pandemie ist zu Ende!

      Der einzige Grund für eine nicht-vollständige Öffnung wäre, wenn man die Nachtgastronomie und die Veranstaltungsbranche zerstören wollte, was ganz im Sinne der Streaming- und sonstigen IT-Firmen wäre.

      • Es gab nie eine Pandemie- das Ganze ist politisch und von Konzernen, die sich dumm und dämlich an der Dummheit der Menschen bereichern, gesteuert.

  4. Cool unser örtlicher Musik-Kulturclub öffnet auch wieder und veranstaltet sein jährliches Open Air. Dank Ehrenamtlicher und weil er nicht Gewinn orientiert ist, hat der die Krise gut überstanden. Gebäude (alter Bauernhof) ist auch im Besitz des Clubs. Hat manchmal doch seine Vorteile am A…der Welt zu leben.

  5. Ja so “frei “wird es halt Dank dem Grünen Herrn Mückstein nicht mehr zugehen!

    MIT GROSSEN SCHRITTEN IN DIE ZWEIKLASSENGESELLSCHAF
    Versteckte Impf-Pflicht: Mückstein kündigt Ende der Gratis-Tests an

    In der ORF-Sendung „Im Zentrum“ kündigte der Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) an, dass die Corona-Tests „jedenfalls über den Sommer gratis“ sein werden. Sind die Tests ab Herbst kostenpflichtig, steigt der Druck auf solche, die sich das dauernde Testen nicht leisten können. Damit scheint der Impfzwang ab Herbst fixiert zu sein, so man am gesellschaftlichen Leben teilhaben will. Auch die Impfung der Unter-12-jährigen strebt er so bald als möglich an.

    Gesellschaftliche Teilhabe ohne Test oder Impfung durch 3G-Regel nicht möglich
    Mückstein spricht sich auch für Impfung von Kindern unter 12 Jahren aus
    Eine Impfpflicht durch die „Hintertür“ ist dadurch quasi beschlossen
    Die Impfpflicht ab Herbst – auch für Kinder – wird immer wahrscheinlicher…

    • Mückstein’s Strategie ist genauso klar wie billig: Er will die Leute zermürben, das ewige Testen soll den Menschen auf den Sack gehen, die ganz Sturen lässt er dann nach dem Sommer noch dafür zahlen. Seine Aussagen gestern im Zentrum zeigten auf erschütternde Weise, dass sein Wissensstand über Kinderimpfungen, Masken, Testen, usw. äusserst flach ist. Noch geringer als seine Wissen über Covid ist lediglich sein Wissen über Grund- und Menschenrechte.

    • Es ist einfach menschenverachtend was hier passiert.
      Vor drei Wochen hab ich ihm geschrieben, wie er diese Gentherapie mit seinem Eid vereinbaren kann….. bis heute keine Antwort….

      Verrückt finde ich, dass sich alle aufgeregt haben als es um genmanipulierte Lebensmittel ging.
      Jetzt stellen Sie sich freiwillig dafür an….
      Was für eine ver”rückte” Welt…..

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