Freitag, April 19, 2024

Israel schafft »Grünen Pass« wieder ab – Start in Österreich verzögert sich

Start in Österreich verzögert sich

Während sich in Österreich der Start des „Grünen Passes“ wiedermal verzögert, ist er in Israel ab Dienstag schon wieder Geschichte. Das Land geht einen weiteren Schritt Richtung Normalität und lässt nun auch Nicht-Geimpfte wieder in Geschäfte, Restaurants oder Fitnessstudios.

Israel, 31. Mai 2021 | Exakt 100 Tage nach der Einführung des digitalen Impfzertifikats, hebt Israel die Regelung mit 1. Juni wieder auf. Damit werden die schon länger angekündigten Pläne der Regierung, bis Juni alle verhängten Beschränkungen aufzuheben, umgesetzt.

Mehr als die Hälfte vollimmunisiert

“Wir kehren in Israel zur Normalität zurück. Ich freue mich, dass wir inzwischen eine Situation erreicht haben, die den Grünen Pass nicht mehr nötig macht”, teilte der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein mit.

Es sind jedoch nicht alle Einschränkungen, die von einem Tag auf den anderen aufgehoben werden. Für Touristen aus dem Ausland bleiben die Bestimmungen in Kraft und könnten womöglich sogar verschärft werden, um ein Einschleppen von Virusvarianten zu verhindern. Auch die Zahl der Länder, in die man als Israeli im Sommer reisen darf, bleibt beschränkt.

Damit gibt das Land, dass derzeit mit einem politischen Machtwechsel und dem wiederaufkeimenden Nahost-Konflikt zu kämpfen hat, wie so oft in dieser Pandemie das Tempo vor. International gerne als „Impf-Weltmeister“ bezeichnet, sind in Israel nun bereits mehr als fünf Millionen Menschen und damit 55 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen Covid geimpft. Seit Wochen stagniert die Zahl der Neuinfektionen im niedrigen zweistelligen Bereich, am vergangenen Sonntag waren es gar nur 5 Neuinfektionen.

Zahl der Impfungen stagniert

Vor gut drei Monaten begann man also damit, vollständig geimpften oder genesenen Personen wieder bestimmte Freiheiten zurückzugeben. Der „grüne Pass“ in Form eines QR-Codes ermöglichte etwa Zutritt zu Restaurants, Bars oder Sporthallen. Der Impfnachweis ist nun genauso wie das Tragen von Masken auf öffentlichen Plätzen ab Dienstag nicht mehr erforderlich. Nur die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen bleibt noch bestehen.

Fraglich bleibt, ob sich noch mehr Menschen für eine Impfung entscheiden werden. Die Impfrate von 55 Prozent stagniert seit längerem. Von einer Herdenimmunität ist man daher weit entfernt. Laut Experten müssten es dafür etwa 70-80 Prozent sein.

“Grüner Pass” in Österreich verzögert sich wieder

Wie lange der „Grüne Pass“ in Österreich als Zutrittskarte gelten wird, ist unklar. Fest steht jedoch seit Montag, dass sich der Start vorerst um eine weitere Woche verzögern wird. Damit wird er nach ersten Ankündigungen für April auch nicht am 4. Juni, sondern vorraussichtlich am 11. Juni eingeführt. Als Grund dafür werden kurzfristig durch die EU bekannt gegebene Änderungen der technischen Anforderungen genannt, die IT-Anpassungen in Österreich nötig machen. Damit werden die Österreicher ihre “3-Gs” – getestet, genesen oder geimpft – vorerst weiter in Papierform nachweisen müssen.

Bei der letzten Pressekonferenz sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz zu einer zukünftigen Abschaffung, „jetzt mal abwarten zu wollen, wie sich Juni und Juli entwickeln werden“. Als Bedingungen für ein Ende jeglicher Einschränkungen nannte Kurz die Herdenimmunität: „Wenn wir Corona endgültig besiegt haben, Herdenimmunität haben und das Thema verschwunden sein sollte, wird es gar keine Regelungen mehr brauchen.“

FP-Hofer: “Österreich soll nachziehen”

FPÖ-Chef Norbert Hofer forderte währenddessen in einer Aussendung die Regierung dazu auf, dem Beispiel Israel zu folgen und den „Grünen Pass wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.“ Die Freiheitlichen haben sich zuletzt stets gegen den „Grünen Pass“ gestellt und auch zuletzt bei der Novelle des Epidemie- und Covid-Maßnahmengesetzes, die den „Grünen Pass“ erst möglich macht, als einzige Partei dagegen gestimmt. Dieser führe lediglich zu einer Spaltung der Gesellschaft und habe keinerlei Nutzen aus epidemiologischer Sicht. „Es ist an der Zeit, das Schikanieren der Menschen zu beenden und eine Rückkehr zum normalen Leben zu ermöglichen“, so Hofer.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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13 Kommentare

  1. Meine Güteeee: ich bin keine Ärztin nur eine halbwegs (denke ich) intelligente Person mit Hausverstand und einem verantwortungsvollen ‘Job welcher mit Menschen zu tun hat! Eine Mutter, welche zwei Kinder großgezogen hat mit allen Höhen und Tiefen ..

    Mein Hausverstand sagt mir: Herdenimmunität bei Viren wird es nie geben! Weil diese mutieren! Ist doch bei der Influenza genau so!
    Hier wurde ein “Erfolgsmodel” indiziert welches gewissen Arschl… Kohle ohne Ende einbringt ínkl. Pharmafirmen.

    Anstatt in die Forschung für Medikamente zu investieren und den Pflegebereich/Intensivbereich pulvert man Steuergeld durch den Schornstein als ob es sich um DKT-Geld handelt!

    • Es ist der helle WAHNSINN !
      Ich bin inzwischen bei der neuen Partei, die gibt es nationenübergreifend. Tritt das 1.Mal in Öberösterreih an. Ich würde mich auch einer Massenklage anschliessen. Menschen, Freiheit, Grundrechte !

  2. Da würden mich eher die Hintergründe interessieren, und nicht die Oberfläche, liebe Redaktion!

    Ist das die Stimme der Vernunft gewesen (den grünen Pass wieder sein zu lassen), oder hat man einfach eine noch perfidere Idee auspaldovert die bald kommen wird?
    Die “Herdenimmunität” kann es ja nicht sein, denn dieses Ziel hat man ja verfehlt (was egal ist weil Herdenimmunität bei solchen Viren niemals über eine Impfung erfolgen kann wie man sieht). Also warum gibt man diesen Plan auf?

    Jedenfalls gut für Israel, den braucht nämlich eh keine Sau. Den Pass UND den Bibi…..

  3. Liebe Lemminge! Also nix wie den Israelis hinterher – diesmal habt ihr ausnahmsweise auch meinen Segen…

  4. Den Pass braucht keine S… Nächstes Jahr ist das alles schon nicht mehr war. Aber jetzt machen IT Firmen und Berater Millionen. Für nichts.

  5. Das lässt hoffen. Falls – hier kann ich auch falsch liegen – SARS-CoV-II uns wie die Grippe saisonal mit immer neuen Varianten beehrt, sind diese Maßnahmen sowieso noch weniger wert. All diese Milliarden für Impstoffe, Pässe, Masken und Tests haben uns nämlich immer noch keinen funktionierenden Schutz für 80+ und vorerkrankt beschert, ohne menschenverachtendes Wegsperren, einsames Sterben und massive Nebenwirkungen alle Jahre wieder.
    Ganz am Anfang schlugen die Experten unserer Regierung ein “Cocooning” vor – für < 70 und gesund läuft die Infektion normal und ohne Einschränkungen durch, wie es jede Grippewelle tut. Dadurch gibt es dann einen Schutz für die Gefährdeten. Ganz ohne Pässe, Impfmilliarden und Testregime.

    • Mit dieser Variante lässt sich aber kein Geld verdienen. Sie verstehen?

    • Es haben sich massiv viele dumm und dämlich verdient. Auch die Spitäler, weil Intensivbetten ungleich mehr lukrativ waren.
      Die werden vielleicht km Herbst die nächste Massenangst verbreiten

    • Dann greift unsere BK auf die nächste Idee aus Israel zurück.
      Es gab doch auch noch ein elektronisches Armband mit dem auch die Quarantäne sichergestellt wurde.
      Überwachung par excellence, ganz nach seinem Geschmack um dann wieder die Angst weiter voranzutreiben und die neue Normalität (Sicherheit für alt und jung) verkauft er mit dem Armband.

      Und ich bete inzwischen daß das nicht kommen mag, und ihm endlich das Handwerk gelegt wird.

  6. “Vollimmunisiert”? Deshalb steigen dort wohl die “Infektions”zahlen unter den Vollimmunisierten.

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