Mittwoch, April 24, 2024

Wirecard: Markus Brauns Vermögen wird gesucht

Laut „Handelsblatt“-Bericht könnte der Kurz-Großspender und inhaftierte Wirecard-CEO Markus Braun versuchen, Teile seines Vermögens vor dem Zugriff der Ermittler zu schützen.

 

Düsseldorf, 01. Juni 2021 | Nach dem Vermögen des langjährigen Wirecard-Vorstandschefs Markus Braun suchen derzeit die Staatsanwaltschaft München und private Gläubiger.

„Klare Indizien“ auf Vermögensverschiebung

Wie das deutsche “Handelsblatt” berichtet, hätten sich dabei Hinweise ergeben, dass der unter anderem des Bandenbetrugs und der Untreue beschuldigte Österreicher Teile seines Vermögens vor dem Zugriff anderer schützen wolle. Eine private Vermögensaufstellung und eine eidesstattliche Versicherung Brauns würden auf Ungereimtheiten hindeuten.

Klägeranwälte sehen bereits “klare Indizien, die darauf schließen lassen, dass Braun Vermögen verschoben” haben könnte, berichtet die Zeitung. In einer am 11. Jänner 2021 von ihm selbst unterschriebenen Eidesstattlichen habe der aktuell inhaftierte Wirecard-Chef mitgeteilt, dass “sämtliche Vermögensgegenstände (Bankkonten, Geschäftsanteile, Immobilien) jeweils in voller Höhe gepfändet bzw. mit Arresthypotheken belegt sind”. Die Lösungssumme der gegen ihn verhängten dinglichen Arreste betrage mehr als 75 Millionen Euro, so Braun. Über weiteres Vermögen verfüge er nicht, behauptet Braun.

Kunst, Immobilien, Aktien: Spur führt nach Kitzbühel

Nun berichten allerdings Gläubiger laut “Handelsblatt” unter anderem von Bildern, die aus seinem Chalet in Kitzbühel weggeschafft worden seien und Erklärungen, wonach vorgefundenes Mobiliar Brauns Ehefrau gehöre. Diese war ebenfalls bei Wirecard tätig gewesen, die beiden hatten sich im Konzern kennengelernt. Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtete im Februar, dass Brauns Schwester für dessen private Vermögensverwaltung zuständig gewesen sei. Zudem lägen laut “Handelsblatt”-Bericht neue Informationen zu einer weiteren Immobilie in Österreich vor, die der Beteiligungsgesellschaft von Markus Braun gehöre.

Markus Braun pflegte gute Verbindungen zu Kanzler Sebastian Kurz, dem er für den Wahlkampf 2017 70.000 Euro gespendet hatte. Braun, lange Teil des Kanzler-Beratergremiums “ThinkAustria”, hatte auch an mehreren erlesenen Treffen mit Kurz im Schloss-ähnlichen Anwesen des ÖVP-nahen Beraters Wolfgang Rosam teilgenommen, wie ZackZack berichtete. Die ÖVP versucht sich seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegenüber Braun von diesem zu distanzieren. Braun weist bis heute alle Vorwürfe (u.a. Bilanz- und Marktmanipulation) zu Wirecard zurück.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Ben Weiser
Ben Weiser
Ist Investigativreporter und leitet die Redaktion. Recherche-Leitsatz: „Follow the money“. @BenWeiser4
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