Dienstag, März 25, 2025

Umweltschützer mobilisieren gegen serbische Edel-Mine

Im Westen Serbiens soll eine 300 Hektar große Mine entstehen. Umweltschützer mobilisieren dagegen und fürchten, dass der Bau das Leben in der Region unmöglich macht.

Wien/Belgrad, 02. Juni 2021 | Nur 12 Kilometer neben der westserbischen Kleinstadt Loznica, nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina, soll im kommenden Jahr eine riesige Jadarit-Mine entstehen. Serbische Umweltschützer mobilisieren dagegen.

Umweltschutz?

Dahinter steckt der Bergbaukonzern Rio Tinto. Bei einem Treffen mit Serben-Präsident Aleksandar Vucic am Dienstag gab CEO Jakob Stausholm bekannt, schon in diesem Jahr 450 Millionen Dollar zur Exploration zu investieren. 300 Hektar soll die Fläche betragen, insgesamt sollen 1,5 Milliarden US-Dollar investiert werden. Laut Stausholm und Vucic  wird das Projekt „im Einklang mit den höchsten Umwelt- und technologischen Normen“ sein.

Umweltschützer widersprechen. Sie befürchten, dass der Region – bekannt für Obst, Gemüse und Getreide – durch den Minenbau zugesetzt wird. Auch die Wasserversorgung könnte dann zum Problem werden, Bauern würden bereits ihre Auswanderung planen, sagen Umweltschützer.

“Bürger müssten zu dem Projekt befragt werden”, forderte Aleksandar Jovanovic-Cuta, der sich im Vorjahr einen Namen mit seinem erfolgreichen Widerstand gegen den Bau von Minikraftwerken am Stara Planina, dem Gebirge im Osten Serbiens, einer Naturoase, machte. Seine Umweltschutzorganisation “Verteidigung der Flüsse von Stara Planina” ist nun auch im Westen des Landes engagiert.

Begehrtes Gestein

Das Jadarit-Vorkommen im Tal des Jadar-Flusses, nach welchem das Mineral auch benannt ist, wurde von Rio Tinto auf 200 Mio. Tonnen geschätzt. Das Mineral enthält sowohl Lithium wie auch Boron. Die Jadarit-Mine bei Loznica könnte 10 Prozent des weltweiten Lithiumbedarfs decken, heißt es in serbischen Medienberichten.

Die Belgrader Regierung rechnet unterdessen damit, dass der Anteil des Bergbaus am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den kommenden Jahren von aktuellen 1,9 auf 10 Prozent ansteigen wird. In der Region würde es dann aber kein Leben mehr geben, kontern Umweltschützer.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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