Freitag, März 29, 2024

Kaufrausch bei Mega-Yachten

Auch Inseln beliebtes Kaufobjekt

Der Markt für Privatschiffe boomt, die Preise steigen. In Deutschland baut man derweil eine Mega-Yacht für den saudischen Skandalprinzen Bin Salman.

Wien, 02. Juni 2021 | Der Markt für sogenannte „Superyachten“ boomt so stark wie noch nie. Das liegt an Corona: Man bleibe mobil, könne allerdings Quarantäne- und Abstandsregeln einhalten, sagt das „Manager Magazin“.

Luxusspielzeuge: Nicht alle im gleichen Boot

Kaum jemand kann sich eine Luxusyacht leisten. Der Markt florierte in den letzten Monaten, während Hunderte Millionen zusätzlich in die Armut rutschten. Wie stark die Nachfrage nach großen Privatschiffen exakt gestiegen ist, lässt sich allerdings schwer sagen, zu diskret gibt sich die Szene.

Über mehrere Promis gibt es Gerüchte über neue Yachten, darunter Roman Abramowitsch und Amazon-Boss Jeff Bezos. Bezos, einer der größten Corona-Gewinner, soll sich gerade in den Niederlanden eine riesige Yacht bauen lassen. Der Dreimaster soll (laut superyachts.com) 127 Meter lang werden und mit dem Namen „Y721“ die größte Segelyacht der Welt werden. Die Kosten für das Luxusspielzeug werden auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt. Aktuell sollen sich ganze 800 Yachten im Bau befinden, die Produktion dauert oft Jahre.

Gebrauchtmarkt boomt

Auch Steven Spielberg hat Kennern zufolge ein neues Schiff in Auftrag gegeben, sein altes ist kürzlich um 131 Millionen US-Dollar zum Verkauf angeboten worden. Er selbst will das nicht kommentieren. In Deutschland wird derweil eine 160 Meter lange Yacht für den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gebaut. Laut US-Geheimdienst hatte der saudische Thronfolger die Zerstückelung des Journalitsen Jamal Khashoggi angeordnet. In Bremen wird nun ein „schwimmender Palast“ für bin Salman gebaut. Die Yacht soll rund 300 Millionen Euro kosten und 2022 fertig werden.

Aber nicht nur neue Schiffe sind begehrt. Vor allem der Gebrauchtmarkt ist Beobachtern zufolge leergefegt. “Angebote sind kaum zu finden, was auch auf die Umstände der Corona-Krise zurückzuführen sein dürfte. Der Verkauf von Gebrauchtyachten boomt extrem”, sagt Martin Hager, Chefredakteur des Magazins “Boote Exklusiv”. Dass auch die Preise angezogen haben, tue der Nachfrage keinen Abbruch. Jedoch seien auch Inseln und Villen viel beliebter als 2020.

In Österreich ist Milliardärin Heidi Horten für ihre Riesenyacht bekannt. Die 100 Meter lange Yacht mit dem Namen „Carinthia VII“ zählt zu den 50 längsten Motoryachten der Welt, die Baukosten werden auf 100 Millionen Euro geschätzt.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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36 Kommentare

  1. Leute, der Markt ist überhaupt nicht leergefegt. Keine Ahnung wie ihr recherchiert. Der Handel mit Superyachten mag vielleicht dünn sein, weil nur einige wenige sich Yachten von 30 Mio aufwärts leisten können. Aber man bekommt am Markt jede Yacht die man möchte. Im Gegenteil, es gibt zuwenig Nachfrage, weil auch die Reichen auf das Geld schauen und nicht aus Jux und Tollerein somal 100 Mio ausgeben. Wen es interessiert hier ein Link zu einem bekannten Broker. Ihr wedet sehen wieviel da am Markt ist. Also zuerst recherchieren und nicht Unsinn von anderen Medien nachplappern! Schönen Tag. https://www.northropandjohnson.com/

  2. Und die Deutschen bauen die Luxusjacht für den Journalisten-Mörder? Ich hab immer gedacht, die verhängen Sanktionen gegen solche bösen Leute. Wieder nix.

    • Wer böse ist, bestimmen hauptsächlich die USA und die EU. Was nützt, ist nicht böse. Sanktionen gegen Weißrussland, Russland, Syrien, aber doch nicht gegen das gute Saudi-Arabien.

    • Naja, die bauen ja auch deren Waffen und liefern die brav frei Haus.

    • Wie oft hörte man es schon aus Angelas hart gekerbtem Munde: “Wir sind Exportweltmeister!” Diesen Status nicht zu verlieren rechtfertigt natürlich alles…

  3. Und, gibt es dabei einmal reaktionen von den unterprivilegierte, vulgo pöbel und tiere? Zb bei wahlen?

  4. Und wenn die Regierungen mit diesem Maßnahmen-Unsinn nicht aufhören, werden diese Herrschaften noch viel reicher, während wir immer ärmer werden.

  5. ich hatte ein „erlebnis“ in barcelona. im hafen lagen einige dieser superteuren, supergrossen, 3 bis 4stöckigen luxusyachten.
    günstig gerechnet kostet so ein spielzeug € 1 mio pro laufmeter – eher mehr. und die erhaltungskosten summieren sich locker auf einige hunderttausend pro jahr. ein voller tank für eine 60 m-yacht kostet ca. € 300.000,-.

    bei meiner vespa komm ich da mit 8,- für einmal volltanken aus.
    aber das war ja noch kein aha-erlebnis, weil ja nicht unbekannt.

    irgendwie erschreckend war aber, dass in weniger als 50 m abstand zu diesen symbolen des reichtums und überflusses menschen auf parkbänken geschlafen haben, weil sie sich kein dach über dem kopf leisten können.

    dieser unmittelbare kontrast zwischen ganz reich und ganz arm (der nur ganz zeitig in der früh so zu sehen ist) war in seiner unwirklichkeit schon nahezu skurril.

    https://www.hagerhard.at/sunst-no-wos/2019/05/zurueck-aus-barcelona/

    • Ich empfehle mal nach Bombay bzw Mumbai zu reisen. Da hat man aus zahlreichen Büros der Big Player am Markt wunderbare Aussicht auf die Slums.
      Erschüttert….

      • ich war in karachi – schlimmer kanns in mumbai auch nicht sein.
        und ich war in bogota und in sao paolo.
        ich weiss also sehr gut, dass barcelona noch lange nicht das ende des schrecklichen liedes ist.

        • Tja man würde nicht meinen, dass wir im 20 Jahrhundert leben….

          • Und in Wien dürften bald Tausende delogiert werden als Folge der Corona-Massnahmen.

        • Bin ich bei Ihnen…doch Barcelona ist EU. Aber was schreibe ich….. wir haben ja Moria auch noch….und Lampedusa…und….und….und 🙁

    • Wundert mich, dass man die Obdachlosen nicht vertrieben hat. Für so einen “gstopften” muss der Anblick ja schrecklich sein. Das verdirbt ja den Appetit auf das Sektfrühstück. Gut das es eine letzte Gerechtigkeit gibt auf dieser Welt, denn die ist für alle gleich, auch wenn sich diese Typen noch so an ihrem Klimbim festkrallen….

      • ich war sehr zeitig am morgen unterwegs – ich glaub, so ab sechs uhr müssen die ohnehin ihre plätze räumen, damit sie nicht das “stadtbild” verschandeln.

    • Schon perverts, das Regierungen gegen das eigene Volk, den Großteil, regieren. Das Geld sollte für alle da sein, nicht nur für ein paar.

    • Ja, die dümmsten kälber suchen sich ihre schlächter selber aus.
      Wenn wir wahlergebnisse betrachten, gibt es viele dümmstkälber.

    • Wie schrieb “die presse” unlängst? Die anzahl der milliardäre ist während der pandemie stark angestiegen.
      Weise schlussfolgerung: dabei an bsteuererhöhung zu denken ist aber kontraproduktiv.
      Na dann…

  6. “Der Markt florierte in den letzten Monaten, während Hunderte Millionen zusätzlich in die Armut rutschten.”

    Dekadent geht die Welt zugrunde…
    Es geht nicht mehr lange gut, es kann eigentlich nicht mehr lange gut gehen… genauso wie die Natur ein Gleichgewicht benötigt, um überleben und wachsen zu können, genauso braucht die Menschheit/Gesellschaft ein Gleichgewicht… und dzt. schaut es nach einer schiefenen Ebene aus, die gleicheinmal kippt

    das einzige das man sicher sagen kann, ist, dass die Menschheit noch immer nicht aus der Geschichte gelernt hat, obwohl schon mehr als genug Zeit gewesen wäre, und regelmäßig den gleichen Fehler macht

      • ja leider, aber das dürfen wir nicht zulassen, das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig!
        Unsere Eltern und Großeltern haben nach dem Krieg auch wieder von 0 weg alles aufgebaut, und wir würden dies alles aufs Spiel setzen weil der Großteil der Menschen solchen “Politikern” jede einzelne Lüge glaubt.

        • Wer will heute noch so leben wie unsere Grosseltern und Eltern? Wasser und Klo auf dem Gang, die Badewanne in der Küche, die Kleider von den Geschwistern auftragen, Urlaub bei den Grosseltern, Heuernte inklusive oder gar nicht? „Die Welt“ von Fotos kennen? Ich fürchte, der Zug ist abgefahren.

          • darum ging es mir nicht, um Klo am Gang etc. oder Retro Wohnen … ?

            sondern darum, dass eine halbwegs freie Demokratie aufgebaut wurde und ein Wohlstand den viele andere Länder bei weitem noch nicht haben; und wir würden unsere Freiheiten und das was in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurde für ein paar Werbekugelschreiber oder Handyhüllen von Parteien opfern; wir geben wieder alle Entscheidungsmacht an ein paar wenige Parteimitläufer und Parteischergen ab, wie damals vor dem Krieg, das kann nicht gut gehen; und auf diesem Wege entsteht auch wieder eine eklatante 2 Schichtenbildung innerhalb der Gesellschaft, Arm und Reich, das kann auch nicht gut gehen

          • Ist mir schon klar, ich will Sie persönlich auch nicht fehlinterpretieren. Ich bin nur der Überzeugung, dass das, was wir als „Freiheit“ und Demokratie ansehen uns insgesamt noch ordentlich auf den Kopf fallen wird. Innerhalb von zwei Generationen haben wir uns „Wohlstand“ geschaffen, der nichts weiter als Konsum bedeutet. Wir sprechen von Demokratie und wollen nichts wissen vom amerikanischen Imperialismus, wir sind ja das „freie Europa“. Deshalb meine Frage: wer will so leben wie unsere Vorfahren? Wahrscheinlich niemand. Man wird ja wohl noch einen Kurztrip nach weiss nicht wohin machen dürfen oder uns „die Welt“ ansehen, logisch haben wir ein Handy, logisch einen Computer, logisch heizen wir unsere Wohnungen, logisch! Wer fragt schon danach, woher die Energie kommt, wer fragt denn schon danach? Wir sind ja modern und müssen schliesslich wachsen! Ja wohin? Und für wen? Es gibt nur einen Weg und der ist radikal und tut weh. Jedem einzelnen. Und wer ist bereit dazu? Nein, wir erfinden einfach wieder neues, z.B. Elekro-Autos und bauen neue Autobahnen. Ach, was schwätze ich da? Das will ja niemand hören. Und schon gar nicht wahrhaben.

          • Nachsatz: merken wir eigentlich, dass wir es sind, die die MegaYachten bezahlen? Und die, die auf den Parkbänken schlafen müssen, bezahlen den höchsten Preis dafür. Aber logisch fahre ich nach… und schaue mir das an! Schliesslich habe ich mir das verdient. Ja, eh.

          • Wir kommen da nur schwer raus. Wer will schon zurück stecken?
            Ich hoffe unsere Kinder finden eine Lösung. Für uns scheint der Zug abgefahren zu sein.

          • Ja so ist es. Ich bin da auch nicht die berühmte Ausnahme. Wissen Sie, wie oft ich mich selber beissen könnte, weil ich für das gekaufte Obst „schon wieder“ auf das Plastiksackerl zurückgreifen muss, weil ich Schaf wieder nicht das entsprechende Gebinde dabei habe. Oder unnötig Lichtquellen brennen lasse, oder… es ist sehr schwer, sich dem Ganzen zu entziehen. Selbst dann, wenn man sich wirklich Mühe geben will. Von den „grossen“ Dingen will ich gar nicht reden. Wie will man am Land von A nach B kommen, wenn kein Bus fährt? Der Nahversorger kommt auch nicht mit dem Fahrrad daher, und gehe ich zu Fuss zum Arzt, wenn er vier km entfernt seine Praxis hat? Und sitze ich in der Winterjacke am Sofa oder drehe ich die Heizung auf? Es ist wirklich schwer… Ich denke halt, die Lösung muss jeder für sich finden. Unseren Kindern dürfen wir nicht ein so schweres Erbe hinterlasse.

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