Dienstag, März 19, 2024

»Wir sind bereit!« – ImPulsTanz-Festival heuer mit 61 Produktionen aus 20 Ländern

ImPulsTanz-Festival heuer mit 61 Produktionen aus 20 Ländern

Es geht endlich wieder los: Das ImPulsTanz-Festival bringt heuer 61 Produktionen aus über 20 Ländern. Festival-Chef Karl Regensburger legt das Festival so „weltumspannend“ an, wie zurzeit möglich ist.

Wien, 10. Juni 2021 | In Wien wird wieder getanzt, und zwar viel. Vom 15. Juli bis 15. August versammelt sich erneut die internationale Tanz- und Perfomanceszene des ImPulsTanz-Festivals in Wien – sowohl auf den zahlreichen Bühnen, in den Museen der Stadt, als auch in den großzügigen Studios des Arsenals. Nachdem das Programm 2020 pandemiebedingt zum ersten Mal nach 37 Jahren hauptsächlich im Freien mit angepassten Programm abgehalten wurde, kann es heuer wieder durchstarten.

Umfangreiches Programm – Vorverkauf startet

Zu Corona-Zeiten sind Festivals schwer zu planen. Doch das ImPulsTanz-Festival hat alles gegeben: 61 Produktionen aus über 20 Ländern werden heuer in zwölf Spielstätten stattfinden. Das umfangreiche Programm der 38. Festival-Ausgabe, die heuer von 15. Juli bis 15. August stattfindet, präsentierten Karl Regensburger und sein Team am Donnerstag auf dem Dach des Leopold Museums im Rahmen einer Pressekonferenz. Dabei wurde auch dem kürzlich verstorbenen Festival-Mitgründer Ismael Ivo gedacht.

Es könne nur in dessen Sinne sein, so Regensburger, “wenn wir nach all dieser herausfordernden Zeit mit Ihnen zusammen ein Festival feiern, das sich der Kunst, dem Tanz und – so weltumspannend wie zurzeit eben möglich – der lebendigen Begegnung widmet”. Für diese gibt es ausreichend Möglichkeiten: Insgesamt wurden 40.000 Karten aufgelegt. Die Spielstätten reichen heuer vom Volkstheater über das Odeon bis zum ehemaligen Gustinus-Ambrosi-Museum im Augarten.

Fotos: ImPulsTanz

Workshops zum Mittanzen

Die für 2020 geplanten Produktionen werden wieder aufgegriffen und mit neuen künstlerischen Arbeiten ergänzt. Das Workshop-Zentrum kehrt zurück ins Arsenal. Tanzbegeisterte, egal ob Anfänger oder Profi, können in mehr als 160 Workshops und im Freien stattfindenden „Public Moves“-Klassen, ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und nach einem langen Pandemie-Winter neue Tanz-Stile ausprobieren.

“Jeder soll sich trauen, mitzutanzen – egal welches Alter, welcher Körper, welche Erfahrungen. Wer kommen mag, kann teilnehmen.”,

ermutigte Workshop-Leiter Rio Rutzinger in der Pressekonferenz.

Premiere acht Mal verschoben

Akram Khan, der vom Magazin “tanz” zum Choreografen des Jahres 2020 gekürt wurde, ist mit in der Österreichischen Erstaufführung von “Outwitting the Devil” ab 11. August im Volkstheater zu Gast. Mit der in Brüssel lebenden Amerikanerin Meg Stuart kommt ein altbekannter Gast zu Impulstanz: Im Gepäck hat sie die Uraufführung von “Cascade” mit einem Bühnenbild von Philippe Quesne (Premiere am 17. Juli im Volkstheater). Eine Arbeit, die sie pandemiebedingt bereits acht Mal verschieben musste, wie sie via Bildschirm zugeschaltet erklärte. Weitere Uraufführungen sind von u. a. Willi Dorner (“figure”, 4. August, Wuk), Saskia Hölbling (“Through Touches”, 8. August, Wuk) und Liquid Loft (“Still / Stranger Than Paradise”, 12. August, Muth) angekündigt.

Meg Stuart “CASCADE”  / Foto: Martin Argyroglo

Alexandra Bachzetsis “Private Song” / Foto: Nikolas Giakoumakis

„Das internationale Arbeiten hat uns gefehlt“

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler freute sich auf einen Sommer, “der mehr Chancen hat als im letzten Jahr”, und dankte Regensburger für seine beständige “Suche nach den nächsten Schritten – im mehrfachen Wortsinn”. Nach einem Jahr Pandemie seien alle glücklich darüber, wieder im Austausch mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern sein zu können. „In der Isolation hat uns das internationale Arbeiten sehr gefehlt“, so Kaup-Hasler.

Das bringe jedoch noch viele Hürden mit sich. Durch die internationalen Reisebestimmungen sei es noch nicht ganz fix, ob es wirklich alle Künstlerinnen und Künstler zum Festival schaffen. Der Vorverkauf werde daher mit Vorsicht Schritt für Schritt starten.

„Es ist unsere Verpflichtung, Neues nach vorne zu bringen“

Wien steht für Kunst, Kultur und internationale Zusammenarbeit. Im Lockdown ist das von einem Tag auf den anderen komplett weggefallen. Doch die Lockerungen des Sommers bringen hierzulande wieder Hoffnung mit sich.

„Es ist daher unsere Verpflichtung, Neues nach vorne zu bringen, die internationale Zusammenarbeit zu unterstützen und soziale Räume zu schaffen“,

drängte Kaup-Hasler.

Genauso wie die Performances und die Workshops sei laut Regensburger auch der Austausch danach wichtig. Er sagte, es freue ihm hören, dass die Sperrstunde fällt und alle gemeinsam nach dem offiziellen Programm wieder auf ein Getränk zusammenkommen und sich darüber austauschen können. Ebenfalls wies er auf ein “gemeinsames Nachdenken” in Bezug auf soziale Fragestellungen hin. „Das kann nämlich offensichtlich nicht der Regierung überlassen werden“, fügte Kaup-Hasler hinzu.

Die Veranstaltungen der ImPulsTanz “Festival Lounge”, finden heuer nicht mehr wie sonst im Vestibül des Burgtheaters statt, sondern täglich (außer 6.8.) von 15.7. bis 15.8. im Kursalon Wien im Stadtpark mit einem täglichen Musikprogramm.

Finanzielle Schäden

Dem Festivalmitbegründer Ismael Ivo wird im Odeon durch den Fotografen Dieter Blum eine Ausstellung gewidmet. Ebenso wird ihm der Abend vom 1. August im Volkstheater mit Beiträgen von u. a. Germaine Acogny, Louise Lecavalier oder Dada Masilo gewidmet.

In Hinblick auf die Hürden der internationalen Zusammenarbeit und finanzielle Schäden durch die abgesagte Ausgabe im Vorjahr meinte Regensburger abschließend: “Jetzt ist es wichtig, dass wir hier gemeinsam wieder in die Spur finden!”, oder wie die Tänzerin und Choreografin Anne Juren sagte, „We are ready!“ (Wir sind bereit!)

(jz)

Update hinzugefügt am 11.06. um 11:30 Uhr: Infos zur ImPulsTanz Festival-Lounge, Fotos der PK

Titelbild: ImPulsTanz/Danny Willems

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

ZackZack gibt es weiter gratis. Weil alle, die sich Paywalls nicht leisten können, trotzdem Zugang zu unabhängigem Journalismus haben sollen. Damit wir das ohne Regierungsinserat schaffen, starten wir die „Aktion 3.000“. Wir brauchen 3.000 Club-Mitglieder wie DICH.