Dienstag, März 19, 2024

Presserat rügt »Krone« wegen WKStA-Kommentar

Der Presserat hat die “Kronen Zeitung” für den am 27. Februar erschienenen Kommentar “Kräftemessen” über die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gerügt. Dabei sei ein Recherchefehler passiert, womit gegen Punkt 2 des Ehrenkodex für die österreichische Presse (Genauigkeit) verstoßen wurde.

Wien, 11. Juni 2021 | In der Causa um den mittlerweile zurückgetretenen Verfassungsrichter Wolfgang Brandstetter wurde die WKStA demnach zu Unrecht angegriffen.

Im Kommentar schreibt die Autorin von einem “Knalleffekt”, da eine Staatsanwältin den ehemaligen Justizminister Brandstetter im Höchstgericht abfangen wollte. In der Folge wird ein Konnex zwischen den Vorwürfen der ÖVP, die Brandstetter damals als Minister nominierte, gegen die WKStA und den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hergestellt. Brandstetter wurde allerdings nicht von der WKStA, sondern der Staatsanwaltschaft Wien als Beschuldiger geführt, wie auch ein Leser gegenüber dem Presserat festhielt.

Der Senat 1 hat auf diese Lesermitteilung hin ein Verfahren durchgeführt, an dem die Medieninhaberin nicht teilgenommen hat. In der nun veröffentlichten Entscheidung wird hervorgeben, dass die wesentlichen Informationen in einem Kommentar “richtig wiedergegeben werden müssen” – in diesem Fall also die Darstellung der WKStA als ermittelnde Behörde. Bereits zwei Tage vor Erscheinen des Kommentars war aber bekannt, dass dies aber die Staatsanwaltschaft Wien ist. Zwar gab es eine ÖVP-Pressemitteilung mit dem Hinweis auf den nächsten “WKStA-Patzer”, die Verwechslung wurde aber tags darauf bereits von mehreren Medien aufgegriffen und thematisiert. Auch ein Artikel auf “krone.at” gab den Sachverhalt korrekt wieder.

Unrichtige Behauptung erneut aufgestellt

Von der Autorin des Kommentars wurde hingegen die unrichtige Behauptung danach erneut aufgestellt. “Nach Meinung des Senats wäre es erforderlich gewesen, hier genauer zu recherchieren, zumal die Verwechslung in der ÖVP-Presseaussendung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits allgemein bekannt war.” Die Medieninhaberin wird aufgefordert, freiwillig über den Ethikverstoß zu berichten. Kritisch wird außerdem angemerkt, dass der Beitrag immer noch abrufbar sei, weshalb “eine Anpassung im Sinne der vorliegenden Entscheidung” empfohlen wird. Die “Kronen Zeitung” bzw. ihre Medieninhaberin erkennt die Schiedsgerichtsbarkeit des Presserats nicht an.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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16 Kommentare

  1. Jedsd was i endlich wos des “Unabhängig” in eahnan Logo bedeidt. Losgläst von Ethik, Moral, Gewissen, Ehre, Schuanalismus, etc…..

  2. Die Krone schert sich nicht um den Presserat und schon gar nicht um Ethik. Trauriger Höhepunkt dieser Widerwärtigkeiten war die Veröffentlichung von Fotos der damals im Kleinlaster erstickten Flüchtlinge. Damals habe ich bei der Krone angerufen, mich beschwert und gefragt ob den diese Menschen keine Rechte mehr hätten. Die Antwort war, man würde nur die ungeschönte Realität zeigen…….. Hab die Zeitung dann sofort entsorgt aus Angst die verstörenden Bilder könnten in falsche Hände geraten und krieg diese Bilder selber bis heute nicht aus dem Kopf obwohl ich schon sehr viel gesehen habe. Die Verurteilung des Presserates kam dann promt. Streicht diesem Drecksblatt endlich die Presseförderung!

    • Ja Danke das ist schon längst überfällig die Presseförderung für dieses Propagandablatt ist eine Frechheit für alle Steuerzahler.

  3. die krone ist das am häufigsten vom presserat verurteilte medium.

    nach welchen gesichtspunkten wird eine presseförderung gestaltet, bei der soetwas förderungswürdig erscheint?
    wieso überhaupt bekommt ein unternehmen, dass seinen hälfteeigentümern (familie dichand) einen garantierten jahresgewinn in hoher einstelliger millionenhöhe garantiert und auszahlt, förderungen aus steuermitteln?

    ich frag mich ernsthaft welche geisteszwerge sich diesen mist täglich antun. wie deppad muss ma sein, um sowas überhaupt zu lesen und dann auch noch zu glauben?
    und ich frag mich, wie deppad und gewissenslos muss ma sein, um da zu inserieren. besonders frag ich mich das bei politischen parteien wie spö oder grünen.

    https://www.hagerhard.at/blog/2018/01/alternative-facts/

    • Diese Fragen stelle ich mir nicht mehr, da findet man in Österreich keine Antwort.
      Die Krone wird doppelt bezahlt , erst mit Steuergelder und dann wird sie noch gekauft. Dämlicher geht’s nicht mehr.

    • Wie deppat man sein muß, um das Heislpapier zu lesen?
      Naja, früher war’s die Nackerte auf Seite 3 oder 5.
      Heute vielleicht die Neigung zum schwürkisen “Enkel”, “Schwiegersohn” bzw “Neffen”.
      Wos waaß a Fremder?

    • Wos i mi frog? Warum gibds des Schmiabladdl ned dreilogig in Roin. Daun passads bess duathi wos hi ghead

  4. Ethik und Kronanzeitung. Des is a Paradeoxymoron. So wia a grode Kuavn oda glicklich Vaheirat. A Bladdl in dem a Jeannee sein reaktionäan Dreck vabreitn kau, hod mit Ethik sowiso nigs aum Huat.

    • Staberl, martin, das sind größen der nation…und natürlich schanneeeee.

  5. Die Krone übernimmt die ÖVP Aussendung ungeprüft als Meldung und lässt sich selbst noch süffisant über die falsche Behörde aus.

    Das sind die formbaren Krone-Journalisten die sich der orbanisierte Sebastian wünscht.

    Liebe Krone Leser, lasst euch nicht so für Falschmeldungen benutzen und kauft dieses Regierungsblatt einfach nicht mehr!

    • Wie kann man bloss das verhindern, die meisten lesen nur Krone und ORF schauen
      Was für ein Österreich ist das…

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