Mittwoch, April 24, 2024

»Wenn ich mich richtig erinnere…« – Blümel erklärt Mitterlehner-Chats

»Wenn ich mich richtig erinnere…«

„Mitterlehner spielt keine Rolle mehr…“ – Zu seinem Chat mit Thomas Schmid wurde Gernot Blümel am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz befragt. Seine Erklärung sorgte für Verwunderung.

 

Wien, 11. Juni 2021 | Im April 2016, mehr als ein Jahr vor dem Rücktritt des damaligen ÖVP-Chefs Reinhold Mitterlehner, kommentierte der jetzige Finanzminister und damalige ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel in einer Chatnachricht mit Thomas Schmid: „Mitterlehner spielt keine Rolle mehr…“ Die Nachricht stammt aus den jüngst bekannt gewordenen Schmid-Chats, die sich mit dem erhöhten Budget vom damaligen Außenminister Sebastian Kurz befassen (“Kurz kann jetzt Geld scheissen”). Schmid schrieb an Blümel: „Mitterlehner wird flippen“.

“Wenn ich mich richtig erinnere”

Blümel, der bei einer gestrigen Pressekonferenz eigentlich über Wien sprechen wollte, wurde mit seiner Antwort an Thomas Schmid konfrontiert. Angesprochen auf die Nachricht „Mitterlehner spielt keine Rolle mehr“, fragte Blümel gleich einmal nach: „Darf ich fragen wann das war?“ Dafür, dass Blümel nach dem Datum der Nachricht fragen musste, hatte er äußerst schnell einen zeitlichen Konnex gefunden.

„April 16? Das heißt, das war kurz vor der Präsidentenwahl, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Vor dem ersten Wahlgang.“ Dieser ist für SPÖ und ÖVP nicht gut ausgegangen, kann sich Blümel erinnern. Doch was hat das mit dem damaligen ÖVP-Chef Mitterlehner zu tun? Laut Blümel gab es damals „diverse Kommentare von Medien“. Es hätte eine „Debatte über die Situation in der Innenpolitik“ gegeben. Genau hätte er dies allerdings nicht in Erinnerung, „aber es dürfte sich wohl darauf bezogen haben.“

Lapidare Antwort

Bei den anwesenden Journalisten sorgte dies sichtbar für Stirnrunzeln. Die Journalistin setzte nochmal nach und merkte an, dass es um Mitterlehner und nicht um die Bundespräsidentschaftswahl gehe. Blümel wiederholte seine Antwort mit der Bundespräsidentschaftswahl, begleitet wurden die Aussagen stets von einem „wenn ich mich richtig erinnere“. Seine Nachricht an Schmid sei nur eine „lapidare Antwort gewesen“.

“Nie in der Öffentlichkeit”

Blümel sorgte mit einer weiteren Aussage für Verwunderung: „Ich will aber ehrlicher Weise, bei allem Respekt, ich möchte nicht, dass sie mich jetzt dazu bringen, schlecht über den Herrn Mitterlehner zu sprechen.“ Das habe er „nie in der Öffentlichkeit getan und das werde ich auch nicht tun“.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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45 Kommentare

  1. Das Vorbeireden gehört zu den formalen Denkstörungen. Der Patient antwortet nicht adäquat auf eine Frage, sondern redet inhaltlich daran vorbei. Dies geschieht, obgleich ersichtlich ist, dass der Patient die Frage verstanden hat und die Antwort auch nicht vorenthalten will. Vorbeireden kommt z.B. bei der Schizophrenie vor.

  2. Eine der verschlagensten Visagen in der österreichischen Innenpolitik. Schmallippig und zugekniffene Augen… Die ganze Clique lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Abstoßend bis zum GehtNimmerMehr

  3. Übrigens spielen Kurz und Blümel mittlerweile auch keine Rolle mehr, aber auch sie scheinen das noch nicht realisiert zu haben ….

  4. Danilo Kunsthaar, du bist und bleibst ein falscher hinterfotziger Türkiser

  5. Welchen IQ haben eigentlich Styroporkugeln? Unöffentlich gemeint jetzt.

    • Hergestellt wird es aus Benzen und Ethen:
      Summenformel: C6H6+CH2=CH2→C6H5−CH=CH2+H2 – ziemlich schlau. oder?
      … reicht das als Antwort?

        • ?
          Wollte einfach den IQ hervorheben, welcher hinter Styropor ((c) BASF) steckt…😉

  6. “Nie in der Öffentlichkeit”

    Pathologie der Macht – alles was nicht Macht ausübt wird verachtet (nur halt ned in der Öffentlichkeit).

  7. Gibt es vom Blümel eigentlich nur Drogen Fotos? Der Typ sieht auf jedem Foto aus als ob er völlig neben sich stünde.

  8. Do hod si da Schiller gaunds schä girrt. Ned Fraunz, sondan “Gernot heisst die Kanaille” Auwa da Titl vom Stickl passt: Die Räuber

  9. „Ich will aber ehrlicher Weise, bei allem Respekt, ich möchte nicht, dass sie mich jetzt dazu bringen, schlecht über den Herrn Mitterlehner zu sprechen.“
    Übertriebene Höflichkeit – oft ein Indiz für Unaufrichtigkeit.

    „Darf ich fragen wann das war?“
    Klingt zu unterwürfig höflich. Außerdem will er damit Zeit gewinnen zu überlegen, was er jetzt am besten antwortet – ein Indiz für Unaufrichtigkeit.

    Wiederholtes „wenn ich mich richtig erinnere“.
    Auch nicht gerade Vertrauen erweckend, ebenfalls eher ein Zeichen für Unaufrichtigkeit.

  10. Ich denke Mitterlehner wird sich das Bürschen auf die eine oder andere Weise krallen. Der ist noch immer stinksauer.

  11. Gesicht eines spitzbuben.
    Irgendwie schauen die alle wie vögel aus. Galgenvögel.

    • Mit diesem Posting, O_ungido, haben Sie sich selbst schmutzig geschissn.

  12. Blümel zu befragen ist reinster Masochismus oder wenn man es lustig nehmen will, absurdes Theater. Den könnte man sogar mit Videobeweis beim Klauen erwischen und es würde kein klares Wort über die verkniffenen Lügnerlippen perlen.

  13. Er versucht krampfhaft, der Frage einen anderen Spin zu geben. Sozusagen ein eingeflüstertes Lucidum Intervallum 😉

    • Zu mehr sind die alle nicht imstande.
      Die krone leser schnallens sowieso nicht.

  14. Wenn ich mich richtig erinnere war Blümchen schon immer ein unfähiger, korrupter und
    verlogener Dummbeutl.

    • Woher wissen Sie das, Sessa?
      Und ist er das, was Sie da sagen, im Vergleich zu Ihnen?

      Warum müssen Sie (und andere hier) immer mit trumpistischer Vulgarität daher kommen?

        • LMAA? = Liebe mich am Abend?
          Wieso?
          Ich habe nicht vor, Sie zu lieben, auch nicht am Abend.
          Sessa, ich möchte nur gern diskutieren, keine Gefühlsorgien feiern. Meine Gefühle Ihnen gegenüber und Ihre Gefühle mir gegenüber sind für die Diskussion irrelevant.

          Aber zur Diskussion gehört der Verzicht auf Vulgarität.
          Das heißt, wie man beim Fußball nicht foul spielen sollte, so sollte man sich im Forum nicht vulgär äußern.
          WENN man es dennoch macht, sollten mangels Schiedsrichter die Teilnehmer des Forums die Gelbe Karte zücken. (Auf die Rote wollen wir hier durchaus verzichten – die wäre den Eigentümern des Forums vorbehalten.)

          • Die rote Karte sollten jene erhalten die, trotz all der Vorkommnisse, immer noch so dumm sind diese widerlichen Menschen zu verteidigen!

  15. Leute, mein Blutdruck…
    Was ist denn bitte noch in den „jüngst bekannt gewordenen Schmid-Chats“????

    Bitte denkt an die Gesundheit eurer Leser und her mit der ganzen Wurst und nicht die Scheibchentechnik.

    • 🤔 Oder macht ihr das gerade wegen unserer Gesundheit, weil alles auf einmal zuviel wäre?

      • Naja dann hätt ich es hinter mir; und gesundheitlich bin ich so fit dass ich das schon überstehen werde.
        Aber mich regt die Häppchenmethode wahnsinnig auf. Andererseits regen die Nachrichten sowieso nur mehr auf. Ich bin da echt zu ungeduldig, alles dauert mir zu lange, ich will endlich zum großen Finale meinen gebunkerten Wein köpfen.

    • Ich glaub nicht, dass irgendwer diese Menge konsumieren kann. Es sollen 300.000 Chat-Stückchen sein. Das gäbe dann wohl ein Buch mit einigen tausend Seiten. Wer ist so gut im Lesen?
      Also, diese Wurst ist für einen allen zu groß. Man muss sie in Scheibchen schneiden.

      • Also falls das jemand schaffen kann, dann Sie Leo. Ich glaub da ganz fest an Sie.
        Vielleicht möchten Sie uns diese Bürde abnehmen und Nachrichten nach Relevanz sortieren.
        Nein im Ernst; mir ist auch klar dass das zuviel ist, zumal bis dato immer monatlich neue Nachrichten an die Öffentlichkeit kommen. Trotzdem ist das Fass schon längst voll, und es kommt noch immer Tröpfchenweise obendrauf. Aber die Oberflächenspannung läßt zu, daß noch viele weitere Tröpfchen dazukommen können, bis das Fass überläuft.
        Ich bin nicht besonders geduldig, ich hätte gern einen Eimer, muß auch nur ein kleiner Eimer sein.

        • So ist es, Drachenelfe: Das Fass füllt sich …
          Aber wie voll ist es wirklich?
          Dazu schaue ich gebannt auf die Konservativen.
          Diejenigen, die sowieso schon immer für “Kurz muss weg!” waren, dürfen sich zwar freuen, dass es bald so weit sein KÖNNTE, aber sie zählen sozusagen nicht. Die potenziellen Türkis-Wähler sind die, denen es langsam zu viel wird.

          Aber das sind vorerst nicht sehr viele.
          Diejenigen, die jetzt von der ÖVP zur FPÖ gegangen sind, haben das nicht wegen der WKStA-Ermittlungserfolge gemacht. Die IBIZA-Beute-Wähler kehren wie von selbst zu ihrer angestammten Partei zurück. Nach und nach. Nächstes Jahr werden ÖVP und FPÖ wohl Gleichstand erreicht haben.

          Für uns segensreich wären diejenigen ÖVP-Wähler, die demnächst entweder gar nicht wählen oder vielleicht SPÖ, Grüne oder Neos.
          Es werden nicht viele sein, aber sie könnten das Zünglein an der Waage sein. Es steht im Moment ca. 50:50 zwischen den beiden Lagern. EIN Prozent noch – und es reicht für uns.

          Ich versuche, eine politische Sprache zu sprechen, die diese potenziellen Nicht-Mehr-Türkis-Wähler wenigstens nicht abschreckt.

          (Zum Durchsehen der 300.000 Chats hat man mich leider nicht eingeladen. Ich wär bereit mitzuhelfen – praktisch umsonst. Nur ein nettes zentrales Hotel in Wien müsste man mir für die nötige Zeit bezahlen.)

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