Donnerstag, April 25, 2024

Mehrheit in Europa will Politiker durch Künstliche Intelligenz ersetzen

Politiker durch Maschinen ersetzen? Eine Mehrheit in Europa würde diese Idee unterstützen.

 

Wien, 15. Juni 2021 | Sollen Politiker durch einen Algorithmus ersetzt werden? Geht es nach einer Studie der spanischen Privatuniversität IE University, die Ende Mai veröffentlicht wurde, würde die Mehrheit der Europäer diese Idee unterstützen. Trotz der offensichtlichen Beschränkungen der künstlichen Intelligenz würden 51 Prozent der Bevölkerung in Europa einen solchen Schritt befürworten.

Keine Mehrheit in Deutschland

Besonders beliebt ist die Idee in Spanien: Dort würden 66 Prozent der Befragten die Politiker umgehend durch Algorithmen ersetzen. In Italien sind 59 Prozent, in Estland immerhin 56 Prozent für die Idee. Doch es gibt auch Länder, in denen die Idee keine Mehrheit findet: In Großbritannien sind sogar 69 Prozent dagegen. Auch in Deutschland (54 Prozent dagegen) und den Niederlanden (56 Prozent dagegen) findet die Idee keine Mehrheit.

Besonders in China wäre die Idee sehr beliebt. 75 Prozent der Befragten in China unterstützen die Idee. Dagegen sind 60 Prozent der Amerikaner dagegen. Insgesamt wurden 2.796 Personen aus elf Ländern befragt, aus Österreich gibt es keine Daten.

Junge dafür, Alte dagegen

Große Unterschiede gibt es erwartungsgemäß zwischen den Generationen. Während über 60 Prozent der 25- bis 34-jährigen Europäer einen solchen Plan unterstützen würden, hält die Mehrheit der über 55-jährigen den Austausch der Politiker für keine gute Idee.

Einer Leiter der Studie, Oscar Jonsson, sagte gegenüber dem US-amerikanischen TV-Sender „CNBC“, dass dies den „jahrzehntelangen Rückgang des Glaubens an die Demokratie“ zeigen würde. Politische Polarisierung, Filterblasen und Informationshierarchien seien Gründe, weshalb viele Menschen genug von Politikern hätten.

„Jeder glaubt, dass die Politik immer schlimmer wird. Die Schuld daran wird den Politikern gegeben. Deshalb fängt die Studie einen allgemeinen Zeitgeist“, sagte Jonsson. Für ihn kommen die Ergebnisse gar nicht überraschend, würde man bedenken, „wie viele Leute ihre Abgeordneten kennen und wie viele Leute wissen, was ihr Abgeordneter tut.“

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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35 Kommentare

  1. Wurden die Teilnehmer*innen der “Studie” auch darüber informiert, wieviele Programmierfehler es gibt? Und dass der Großteil der Programmierer*innen MÄNNLICH ist? Anstatt jetzt ein ganzes Essay zu schreiben picke ich einen Link heraus: https://en.unesco.org/id-blush-if-I-could

  2. Künstliche Intelligenz (KI), auch artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.), englisch artificial intelligence (AI bzw. A. I.) ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst. Der Begriff ist schwer definierbar, da es bereits an einer genauen Definition von „Intelligenz“ mangelt. Dennoch wird er in Forschung und Entwicklung verwendet.

    Meist bezeichnet künstliche Intelligenz den Versuch, bestimmte Entscheidungsstrukturen des Menschen nachzubilden, indem z. B. ein Computer so gebaut und programmiert wird, dass er relativ eigenständig Probleme bearbeiten kann. Oftmals wird damit aber auch eine nachgeahmte Intelligenz bezeichnet, wobei durch meist einfache Algorithmen ein „intelligentes Verhalten“ simuliert werden soll, etwa bei Computergegnern in Computerspielen.

    … da gibt es schon keine “natürliche” Intelligenz, was wollen die mit eine nicht existierenden künstlichen….!? 😕

    • Vor KI muss man sich nicht fürchten, vor menschlicher Dummheit (MD; engl. HS) schon ;-).

      Ernst beiseite: Von der Leyen kann man einfach ersetzen 😉 https://plagiatsgutachten.com/blog/fall-von-der-leyen-plagiat-ja-ruecktritt-moeglich-aber-aberkennung-nein/

      Intelligenz kann man schwer definieren. Trotzdem ist die Unterscheidung zwischen “schwacher”, “normaler/menschlicher” und “starker” sinnvoll um darüber überhaupt erst sprechen zu können. Die Frage ist freilich was man als Referenz nimmt, den IQ von 100? Es gibt ein neues Buch mit dem Titel “Extrem begabt” von Andrea Brackmann (2020). Zwar können nicht alle Menschen problemlos in die Meta-Ebene oder die Meta-Meta-Ebene wechseln um Probleme so lange zu drehen, bis dessen Lösung trivial ist, aber es bleibt doch eine menschliche Eigenschaft. Dazu gehört Sprache. Und genau daran scheitern “künstliche Intelligenzen”. Denn ein Wort ist zwar ein Wort, aber bei Menschen eine ganze Geschichte ;-).

      Dazu passt Kants “Was heißt: Sich im Denken orientieren?” Experten (nicht ich) sagen, dass richtige KI erst möglich ist, wenn sie von autonomen Robotern/Robertas kommt. Und daran wird’s scheitern, wenn man bedenkt, wieviel Energie Computer brauchen! Das Gehirn braucht übrigens ca. 20% der Energie, bei weniger als 2% der Körpermasse!

      • … die Definition ist schon ziemlich unklar und so gar nicht sicher.
        IQ-Test’s sind ebenfalls nicht oft wirklich aussagekräftig, z.B. ein “Medizinmann” abseits der Welt kennt 45.000 Pflanzen und deren Wirkung, einen IQ-Test könnten sie nicht bestehen…
        Die Einteilung welche Sie formuliert haben ist mitunter auch etwas verschwommen.
        Spontan Erkenntnisse zu generieren, oder entfernte Zusammenhänge zu erkennen ist vielleicht ein Hinweis…., Richtig geniale Menschen haben oft auch Mängel, Mängel die sie an einem “normalen” Leben hindern..

        KI ist im Deutschen eine verfängliche Bezeichnung, der Ursprung AI, bedeutet was anderes, da geht es um Maschinen die lernen können, nicht um solche die denken können…
        “KI’s” können den Bedarf nicht decken, Politiker auch nicht….

        was anderes….:
        https://mfe.webhop.me/chat/aus-der-presse/post-tsunamis/

        • Ja, da haben Sie natürlich recht! Es zeigt aber auch, dass wir (als Gesellschaft) mehr darüber diskutieren müssen. Paul Feyerabend spricht das mit den Naturvölkern und deren herausragende Leistungen z.B. in “Naturphilosophie” an. Auch er mag die Überheblichkeit der “gebildeten” Völker nicht. Mit Claude Levi-Strauss’ “Das wilde Denken” bin ich noch nicht ganz fertig, aber dort geht’s genau um das, was Sie ansprechen. IQ-Tests werden überbewertet, aber sie sind deswegen so populär, weil es das einzige ist, was man halbwegs verlässlich messen kann. Und ja, es braucht Sprache und Übung, um so einen Test (mit guten Ergebnissen) zu bestehen.

          Habe auf mensa.de ‘mal den kurzen Online-Test gemacht und dann die Empfehlung bekommen, ich bräuchte gar nicht anzutreten ;-). Hab selten so gelacht :-). Diese “Experten” haben wohl nie Wittgenstein gelesen, denn dann würden sie verstehen, dass es nicht eindeutig ist, von drei Bildern auf ein viertes zu schließen. In diesem Kontext könnte man das trainieren. Aber über komplexes und vernetztes Denken sagt das überhaupt nichts aus …

          • Sie Pflegen es immer in sehr treffliche Worte zu packen….!👍
            Wenn man bedenkt, “Naturvölker”, konkret die Aborigines, hatten schon vor über 10.000 Jahren eine funktionierende “Antibabypille”, nur einmal im Monat zu nehmen und komplett Nebenwirkungsfrei! Der Wirkstoff und die Wirkweise sind bekannt, aber auch die Besten der Pharma konnten es noch nicht synthetisieren.
            Wir Menschen haben seit mindestens 300k Jahren das selbe Gehirnkonstrukt, ein Cro-Magnon-Mensch könnte heute in der Schule genau so gut abschneiden wie wir modernen Menschen… Wir haben viel gelernt. auch viel vergessen, aber gscheiter sind wir nicht geworden in der Zeitspanne…., Neandertaler und auch die Denisova-Menschen hatten mindestens 10% Gehirnmasse als wir….

  3. Des is sicha a leichte Übung. Gengan Hanga is mei oida Foahradltacho da Einstein

  4. Meiner Meinung nach haben die meisten Politiker einen IQ der unter dem von einem Stein liegt, aber solange das Volk sie wählt und dann alles schluckt was diese Volkstreter verbrechen, wird sich auch nichts ändern, ob künstliche Intelligenz oder gar keine!

  5. “Nunca haverá uma borracha para apagar o passado, mas sempre haverá um lápis para escrever o futuro.”

    Niemals wird es einen Radiergummi geben mit dem man die Vergangenheit löschen kann,
    aber es wird IMMER einen Stift geben mit dem man die Zukunft schreiben kann.

    • In einem spanischen Lied heißt es: “Caminante, no hay camino. Haces camino quando andas.” Frei übersetzt: “Wanderer, es gibt keine Wege. Wege entstehen beim Gehen.” Im Original: “Du machst Wege während du gehst.”

  6. Ich biete sofort meinen alten elektronischen Wasserkocher an!
    Der macht das sicher besser als alles dagewesene.
    Zudem sind das nicht meine Abgeordneten. Denn für solche Juristischen Spitzfindigkeiten wurden sie nicht gewählt.

  7. ……meine Abgeordneten? Kann mich nicht entsinnen, einen von denen gewählt zu haben.

  8. Würds ned in einem ersten Schritt genügen, die Politiker zu enthirnen.
    Das müsste schon mal bestimmt einen riesen Unterschied ausmachen.

    • Haha, den Schritt können Sie überspringen! Denn wie sollten die sonst auf die Wählerlisten kommen? 😉

  9. Künstliche Intelligenz gibt es dzt. noch nicht… wann kapieren das die Leute endlich

    und im Fall der Fälle wäre ich klar dagegen, dies künstlicher Intelligenz zu überlassen, ich würde die gesamte Menschheit in die Hände von Schimpansen legen, die haben bisher in allen Experimenten auf diesen Gebieten bewiesen, dass ihre Entscheidungen denen der Menschen haushoch überlegen waren und sind!!

    • Ich stimme zu, wir sollten uns, auf im Deutschen, angewöhnen von einer AI zu reden. Oder zumindest ein echtes Äquivalent für das englische Intelligence zu suchen. oder zumindest dann gleich wie im englischen von einer weichen Intelligenz zu sprechen.

      • ja weil selbstlernende Alogrythmen sind noch keine Intelligenz in dem Sinne wie wir in unserem Sprachraum das Wort Intelligenz verwenden bzw. was wir darunter verstehen;

  10. Vorsicht! Die schaffen es noch und programmieren eine Polit-KI mit Pfründe- und Postenautomatik, Arbeitsverzögerer, Früh- und Mehrfachpensionssimulator und Gleitparagraphenanklagevermeidungsalgorithmus.

  11. Kommt drauf an, wenn sie es schaffen, die KI mit der Ethik eines Vulkaniers zu bestücken, wär ich auch dafür!

    • also “das größte Wohl für die größtmögliche Anzahl von Lebewesen”…

    • Vulkanier tendieren durch ihren Logikfetischismus zum Totalitarismus und sind bereit wenige dem Wohl vieler zu opfern ohne eine dritte Lösung zu suchen. Da gibt es einige StarTrek-Folgen zu diesem Thema. Spock hat hier eine Ausnahmestellung weil er eine Menschenmutter hatte und über den vulkanischen Tellerrand schauen kann.

  12. Die Umfrage ist mir neu, bisher hieß es 90% sind dafür Politiker durch Wasserhydranten zu ersetzen? Die 10% die dagegen waren, waren Politiker…
    /sarc

  13. “Trotz der offensichtlichen Beschränkungen der künstlichen Intelligenz würden 51 Prozent der Bevölkerung in Europa einen solchen Schritt befürworten.”
    Was das jetzt wohl über die allgemeine Meinung zu Persönlichkeiten der Politik aussagt?

    Wie auch immer, die Topologien und das Training bitte der Opensourceszene und somit der Zivilgesellschaft überlassen… nicht Microsoft.

    Wobei ich persönlich überzeugt bin, wir werden sehr bald beginnen Demokratie als Schwarmintelligenz zu denken. Dann hat sich das Problem so und so erübrigt.

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