Die türkisen „ÖVP-Dressen“ sorgen weiter für Aufregung. Die „Ausreden“ von Puma glaubt SPÖ-NÖ-Chef Franz Schnabl nicht. Er startete eine Petition.
Wien, 21. Juni 2021 | Die türkisen „ÖVP-Dressen“ des Fußballnationalteams sorgen besonders seit der Europameisterschaft für Aufregung. ZackZack hatte schon bei der Präsentation der Dressen im November 2019 berichtet. Jetzt startete der Chef der SPÖ Niederösterreich, Franz Schnabl, eine Petition für die Abschaffung der türkisen Dressen.
„Dreister ÖVP-Versuch“
„Wir fordern rot-weiße Trikots! Schluss mit der peinlichen ÖVP-Propaganda auf Kosten des Sports“, so der Name der Petition, die seit Sonntag online ist. Doch besonders überparteilich mutet Schnabls Petition nicht an. Zu unterzeichnen ist sie auf der Homepage der SPÖ Niederösterreich. Auch die SPÖ will ihren Nutzen daraus ziehen: Bei Zustimmung wird den Unterstützern SPÖ-Infomaterial versendet.
„Es glaubt doch niemand ernsthaft, dass die Farbauswahl bei den neuen Auswärtsdressen unseres Nationalteams zufällig passiert ist. Wir fordern, dass dieser dreiste Versuch der ÖVP, unser Nationalteam für unterschwellige Parteipolitik zu vereinnahmen, sofort gestoppt wird!“, schreibt Schnabl. Zu ZackZack sagt er: „Die Ausreden von Puma sind hanebüchen.“
Und weiter:
„Die Fahne der Republik Österreich ist rot-weiß-rot, unsere Kicker sollen auch in Rot-Weiß-Rot auflaufen! Als Farben für die Auswärtsdressen wären die Farben Schwarz und Weiß angebracht. Türkis hat mit unseren Nationalfarben nichts zu tun.“
Quelle: noe.spoe.at
Heute in rot-weißen Dressen
Von ZackZack darauf angesprochen, dass auch die SPÖ-Petition keinesfalls überparteilich daherkommt, sagt Schnabl: „Irgendwer muss das Ansprechen. Bei uns haben sich Dutzende Personen über den Dressen beschwert. Dann haben wir gesagt: Okay, wir haben die Plattform, wir machen das.“
Solange Österreich bei der EURO dabei sei, werde die Petition laufen, sagt Schnabl. Beim heutigen Entscheidungsspiel gegen die Ukraine soll Österreich offenbar in Rot-Weiß auflaufen. „Das würde mich freuen“, so Schnabl.
Bisher ist die Schnabl-Petition wenig von Erfolg gekrönt: erst 300 Leute haben unterzeichnet (hier können Sie unterstützen). Der ehemalige Polizist ist seit 2017 Chef der SPÖ Niederösterreich. Bei seiner ersten Wahl hatte er 23,9 Prozent erreicht, was ein geringfügiges Plus bedeutet hatte. Nun ist er zweite Landeshauptmannstellvertreter von Niederösterreich.
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk