Freitag, März 29, 2024

Mit Klebeband: Aktivist erteilt »Park-Rowdys« Lektion

Mit Klebeband:

Ein Aktivist geht derzeit mit Klebeband gegen falsch geparkte Autos in Wien vor. Seine Mission: Öffentlichen Raum fairer verteilen.

Wien, 22. Juni 2021 | Jeder, der schon mal zu Fuß in Wien unterwegs war, kennt es: Geparkte Autos, die mit ihrer Frontschürze bis in den Gehsteig hineinragen und den Menschen den öffentlichen Raum nehmen. Nun will ein Aktivist nicht länger dabei zusehen und erteilt den Parksündern eine Lektion: mit einem Malerabdeckband.

https://twitter.com/TapeOnCars/status/1373671274644406278

Seit drei Monaten ist der Aktivist in der Hauptstadt unterwegs um Parksünder “abzustrafen”. Das angebrachte Klebeband soll dabei die überparkte Bodenmarkierung sichtbar machen. Danach macht er noch ein Foto für Twitter und macht sich auf die Suche nach dem nächsten Falschparker. Auf der Social Media-Plattform ist sein Account “Tape on Cars that Cross a Line” bereits ein Hit, knapp 3.000 Follower zählt er bereits.

https://twitter.com/TapeOnCars/status/1402699668782452742

https://twitter.com/TapeOnCars/status/1403594233643163649

“Autos dominieren Stadtbild”

Das angebrachte Klebeband soll dabei die überparkte Bodenmarkierung sichtbar machen. Am Montag erklärte der knapp 40-jährige Mann gegenüber ORF “Wien heute” seine Beweggründe so: “Ich habe mich mit Raumordnung und Stadtplanung beschäftigt. Es gibt diese Dominanz des Autos im Stadtbild. Und ich hatte dann nachts die Idee, das sichtbar zu machen, nicht nur für die Autofahrerinnen und Autofahrer selber, sondern auch für die Passantinnen und Passanten.”

Erwischt habe ihn bis jetzt niemand. Dass es sich hierbei um eine Störaktion handelt – um Erlaubnis hat der Aktivist logischerweise nicht gefragt – sei ihm klar. “Ich verwende bewusst ein Malerabdeckband, weil das zum Beispiel keine Rückstände hinterlässt auf den Fahrzeugen“, beschreibt der Mann seinen “friedlichen” Protest gegenüber den Autofahrern.

Kritik vom ÖAMTC

Kritik für die Aktion kommt vom ÖAMTC. Dass Privatpersonen nun zu Parksherrifs werden, sei keine Lösung. “Es gibt dazu noch keine praktischen Erfahrungen oder Rechtsprechungen, aber ich würde sagen, es ist schon ein Eingriff, der deutlich ist und damit auch eine Besitzstörungshandlung darstellt. Das heißt, der betroffene Fahrzeugbesitzer kann gegen denjenigen, der die Bänder anbringt, mit einem Unterlassungsanspruch vorgehen und kann auch Schadenersatzansprüche damit geltend machen”, so ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer gegenüber dem ORF.

Hier geht’s zum Wien heute-Beitrag.

(mst)

Titelbild: Screenshot/ORF Wien heute

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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43 Kommentare

  1. Mobilität ist Freiheit, das haben wir in den Lockdowns erleben dürfen. Die Freiheit ist vielem Menschen einiges Wert. Ein PKW bedeutet, dass man wann man will wo man will hin fahren kann. Daher hat sich der PKW wohl durch gesetzt.

    Mobilität ist ein Grundrecht.Das Gegenheit von Mobilität ist eingesperrt zu sein.

    • Mobilität ist Freiheit, wenn ich mit meinem Rollstuhl hinfahren kann wo ich will!

    • Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich durch Rücksichtslosigkeit andere in ihrer Mobilität einschränken darf.
      Ist das sooo schwer? Ein bisserl denken und auf andere Rücksicht nehmen, kann ja nicht zuviel verlangt sein.

  2. Ich finde den Aktivisten noch viel zu nett, denn der Sachverhalt ist eindeutig und vom Gesetzgeber klar geregelt: Das ist eine Verwaltungsübertretung gemäß § 9 Abs. 7 StVO (Fahrzeug nicht entsprechend der Bodenmarkierungen aufgestellt)! Einfach ein Foto machen und eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten und eine Bestätigung darüber verlangen. In meiner Straße passiert so etwas nicht mehr. Warum soll meine Nachbarin mit ihrem im Rollstuhl sitzenden Sohn vom Gehsteig auf die Straße wechseln. Einfach rücksichtslos, so etwas!

  3. Kann / sollte man da nicht besser wegen Falschparkens eine Anzeige machen?

  4. … die Städte wurden und werden, um das Auto gebaut, um kleine Autos, doch die Autos wachsen kontinuierlich von Jahr zu Jahr, ein “Fista” von heute ist um 30% grösser als der von 1999, die Stellplätze wachsen nicht. Auch die Tiefgaragen wachsen nicht, ein Platz der früher für einen Bus reichte, kann heute von einem “Mittelklasse Auto kaum genutzt werden, schon wegen der Breite wegen.
    Von den SUV’s gabs damals keine Idee, deshalb gibt’s auch den Platz dafür nicht.

    “Autofahrer unterscheiden sich grundlegend von Menschen”

    Das ist natürlich in der heutigen Zeit ein ernsthaftes Problem, jeder will den “Größeren” haben, nur die Stadt hat keinen Platz dafür, diese “Markierungen” bezeichnen gut das Wachstum der Karossen.

    “Menschen werden im Stammhirn vom Auto kontrolliert. Die Leute haben gegenüber dem Auto “Emotionen”, “Das Auto liegt tiefer als die Kinderliebe. Kinder können sich im öffentlichen Raum nicht mehr bewegen”, Gehsteigvorziehung sind notwendig, damit Fußgänger gesehen werden.

    • Schauen sie sich die Einfamilienhäuser an. Die Doppelgarage ist der größte Raum im ganzen Haus. Die Kinderzimmer sind kleiner als die Garage. Das beweist was sie schreiben. Schon alleine, dass die harmlose Aktion mit dem Klebeband solche Emotionen auslöst, zeigt unser irrationales Verhalten im Bezug auf das Auto. Die angeblich Freiheit auf vier Rädern die in Wirklichkeit gar keine ist..

      • … darauf wollte ich hinaus….😉
        Kenn sogar ein paar Häuser wo überhaupt keine Kinderzimmer vorgesehen waren…., dafür reichen die “Garagen” für einen Mittelständischen Gewerbebetrieb….

  5. Typischer grüner Soja-Boy, der wohl den ganzen Tag nichts zu tun hat, als arbeitenden Menschen auf die Nerven zu gehen. Bestens Beispiel, dieser Kleintransporter. Der wird sich ja nicht dorthin stellen, weil es so lustig ist, sondern, weil er wohl nicht anders stehen kann (um eventuell Ladetätigkeit zu verrichten).

  6. Besitzstörungsklage das ist ja wohl lächerlich. Und was ist mit den zugeparkten Gehwegen? Das Auto die heilige Kuh, Sparkassa auf vier Rädern. Die Autokraxn werden immer größer kein Wunder, dass die nirgends mehr Platz haben. Zwei Kinder und ein Hund und dann wird schon ein Bus angeschafft, weil man braucht ja Platz..

    • ….”Besitzstörungsklage das ist ja wohl lächerlich.”
      Das sehe ich nicht ganz so, der “Öffentliche” Besitz wird gestört, und dagegen sollte geklagt werden können…..
      Die “Metamorphose” vom Autofahrer zum Fußgänger und zurück, ist eine Eigenartige.
      Die Beiden können so gar nichts miteinander anfangen….⚔️

      • Also mir wärs vollkommen egal würde jemand Klebeband auf mein Auto kleben. Hauptsache die Kiste bringt mich dorthin wo ich hin muss und ist kostengünstig. Mein Auto ist 25 Jahre alt und ich habs noch nie gewaschen weils mit einfach egal ist. Wenn es nicht mehr fährt dann kauf ich halt wieder so was kostengünstiges in der Art. Ich leb am Land und bin gezwungener Maßen darauf angewiesen, ein notwenigen Übel also. Den Kult darum verstehe ich nicht. Ist für mich ein Gebrauchsgegenstand wie eine Klobürste z.B. und mit einer Klobürste verbinden mich auch keine Emotionen.

        • …sehe ich ähnlich, gewaschen wird aber zweimal im Jahr – wegen der Lebensdauer… 😉 Bei meinen Letzten Autos hab ich mir immer den kleinsten möglichen Motor ausgesucht und ich fahre die meist 15 Jahre, lieg daran das kleine Motoren bis 1400 ccm da ihre Lebenszeitgrenze erreichen…

  7. “lieber” ÖAMTC, anstatt mit den betroffenen zu kooperieren steckt ihr euren Kopf in den unnedige A des Oberschnösel gegen den ermittelt wird und tief im korruptionssumpf steckt….
    Ihr steht auf der falschen Seite…

  8. In rechtlicher Hinsicht ist diese Vorgangsweise höchst problematisch. Hoffentlich wird er bald von einem betroffenen Fahrzeuginhaber wegen Besitzstörung, auf Unterlassung (Wiederholungsgefahr ist zu vermuten) und möglicherweise auch Schadenersatz verklagt. Ich sehe keinen Grund, dieses Verfahren zu verlieren. Wenn der selbsternannte Parksheriff dann die Verfahrenskosten zahlen darf (sofern er keine Rechtsschutzversicherung hat), wird er über sein Verhalten vielleicht einmal nachdenken.

    • Warum hoffst du das er angeklagt wird während die echten Verbrecher in slim Fitanzüge den Staat ausrauben…
      Er hat Recht das er drauf aufmerksam macht weil nur in Twitter darüber sudern bringt nix…

    • Zur juristischen Problematik von Aktionen gegen gemeinwohlschädliches Verhalten:
      Ist der Begriff “Zivilcourage” rechtlich irgendwo definiert?
      (Wobei ich vermute, dass er für solche Fälle ohnehin kaum herangezogen werden kann.)

  9. Das sind halt so grün angehauchte Taugenichtse die sich nie ein Auto anschaffen können, da sie halt als Looser nicht genug Einkommen haben und normalen Menschen nur Schaden zufügen möchten.
    Wenn der sich mit seinem Klebeband an mein Auto wagt, dann knistert es im Gebälk zwischen seinen Ohren.

  10. So etwas machen üblicherweise Leute, die sich nie ein Auto leisten werden können, weil sie nichts gelernt haben, was in der Privatwirtschaft von Nutzen wäre. Also viel Zeit, viel Ideologie, viel Neid und wenig in der Birne.

    • Ich habe ein Auto, ein abgeschlossenes Hochschulstudium, einen extrem gut bezahlten Job in der Privatwirtschaft und habe da auch die eine oder andere Entwicklung gemacht, die unseren Kunden viel Geld bringt – ich möchte nicht unbescheiden sein, aber aus diesem Grund bin ich auch sicher: ich habe etwas in der Birne.
      Und ich finde die Aktion gut. Sehr gut sogar.

      Ich denke, dass eher die nichts in der Birne haben, die denken, ihr Status als Mensch werden durch die Größe ihres Autos definiert und die es deshalb frevelhaft finden, wenn sich jemand an ihr heiliges Statussymbol heranmacht.

      Dabei vergessen sie, dass sie es sind, die sich hier nicht entsprechend der Regeln verhalten und damit andere behindern oder sogar gefährden.

      Mir ist schon klar, dass es solchen Menschen an Selbstreflexion fehlt und die deswegen solche Aktionen schlechtreden müssen. Ist mir aber egal, sollen diese Versager halt rumheulen, weil jemand ihr ein und alles – ihr Auto – nicht respektiert.

      • Die wichtigste Regel fürs Leben ist leben und leben lassen. Wir brauchen keine Blockwarte (der Corona-Wahn zeigt, dass das offenbar eine genetisch bedingte Eigenschaft der Menschen hier ist). Allein die Tatsache, dass hier Sachbeschädigung begangen wird, zeigt die Doppelmoral auf.

          • Diese Art v Klebebänder sollen zB nicht länger als 2 Wochen auf einem herkömmlichen Fensterstock kleben, sonst geht der Lack ab.
            Die besseren und doppelt so teuren Bänder kann man wesentlich länger kleben lassen.

      • Ja wenn man sonst nichts hat mit dem man punkten kann muss eben ein entsprechendes Auto her…oft auch Männlichkeitswahn und Schwanzverlängerung….häufig bei fehlender kognitiver Leistung…..

      • … wenn ich mein Auto in einer Stadt so markiert vorfände, würde ich mich wohl ärgern, allerdings nur kurz. Würde mich sogar freuen, mein Fehlverhalten so gezeigt zu bekommen und nicht abgeschleppt geworden zu sein. 📝

    • Ganz ehrlich jeder Volltrottel kann sich heutzutage ein Auto leisten (Leasing). Und meine Erfahrung ist, je größer die Autokraxn desto kleiner oft der Verstand. Die größten Versager versuchen oft das durch ein entsprechend großes Auto zu kompensieren. Unter dem Motto: “Schaut her ich bin auch wer…..”

  11. Des kummt dabei auße, wenn an komplett fad im Hirn is …

    Den Fahrradhelm hat er eh scho prophylaktisch aufg’setzt, falls er ane iwan Ziguri kriagt.

  12. So und jetzt das ganze umgekehrt, jedes abgestellte Fahrrad, das die Fußgänger und Autofahrer behindert verkleben, Oder gegen die Hausmauer lehnt, die dann beschädigt wird, an Verkehrsschilder, Parkbank, fußgängerampeln, usw. Hier ist die Welt von diesen Blockwart in Ordnung oder?
    Das ist mutwillige Beschädigung von fremden eigentum, und Umweltverschmutzung durch das Kreppband, wide wide witt, ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.

    • Umweltverschmutzung durch das Klebeband? Nicht durch das stinkende Feinstaubbelastende Auto? Eine Hausmauer die schon dadurch beschädigt wird weil einer ein Fahrrad dagegen lehnt? Das ist ja jetzt wohl ein Witz…oder?

      • Ich nehme an das viele das Kreppband runter reißen und wahrscheinlich vor lauter wut liegen lassen, und wenn 100te Fahrräder an der Hausmauer abgestellt werden, ist der Verputz schon bis auf die Ziegel herunter gekratzt, schon sehr offt so gesehen, und ja das stimmt Feinstaub belastend sind die KFZ, und Flugzeuge, die Containerschiffe, die Zementfabrik, Kraftwerke, Hausbrand usw. Was wollen sie mir damit sagen, daß wir wieder in die steinzeit müssen? Warum leben diese Menschen in einer Großstadt, wenn sie mit den gegebenheiten nicht einverstanden sind, in Ballungszentren, muss man halt Kompromisse eingehen, ist das so schwer. Und was ich am allermeisten hasse, wenn einer Blockwart spielt, solche Leute sind die schlimmsten, die verraten die eigene Mutter wenns sein muss.

  13. “Autos dominieren das Stadtbild” Naja, … ist ja schließlich auch einen Stadt. Manchmal denk ich mir, ob die Stadt für manche Leute nicht das falsche ist und sie lieber am Land leben sollten.

    Jeder flüchtet in die Stadt und kommt dann drauf, dass es hier eng, laut und voller Autos ist. Dann will man die Stadt zum Land machen.

    • Und im Gegensatz zu diesem verblockwarteten Rollerfahrer (wo lässt der die eigentlich so fallen), zahlen Autofahrer ja ganz ordentlich Steuern für den Raum, den sie brauchen.

    • Weil man schlicht und ergreifend in einer Stadt mit derartig günstigen und gut ausgebauten Öffi Netz gar kein Auto braucht. Und mal ehrlich, sie wohnen mit Sicherheit auch nicht am Gürtel sondern außerhalb wo es grün ist …stimmts?

  14. Es gibt Länder, in denen das als Falschparken geahndet und bestraft wird.

  15. Verstehe ich voll und ganz. Aber wenn er das Auto beschädigt, schaut er blöd aus der Wäsche.
    Wenn die Sonne auf das Klebeband knallt, ist das alles andere als gut für den Lack. Besser die Fahrzeuge fotografieren und anzeigen, wenn jemand gefährdet wird.

    Bei mir stehen oft überlange Autos bis über den halben Radweg oder weit in den Gehsteig. Warum da die zuständigen Behörden nicht mal was unternehmen? Das wird doch geflissentlich ignoriert. Dass man mal leicht überragt, ist verständlich. Viele Parkplätze sind ja wohl für Minis gedacht. Aber den halben Radweg mit der Anhängerkupplung zu blockieren, ist auch nicht ungefährlich.

  16. Und wenn das Fahrzeug eineinhalb Meter in die Fahrspur ragt ist es auch wieder nicht recht!

  17. Mich stört das auch, aber deswegen werde ich nicht zum selbstgerechten Blockwart.

    • sehr richtig! Sicher gibt es Dinge die einen stören können, aber so ein relativ kleines Problem so aufzublasen ist vollkommen lächerlich.

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