Donnerstag, März 28, 2024

Nach falscher Anschuldigung aus Nehammer-Büro: Bleiberecht für Abdullah Hosaini

Nach falscher Anschuldigung aus Nehammer-Büro:

Der afghanische Lehrling Abdullah Hosaini darf nun doch in Österreich bleiben. Nach einer falschen Anschuldigung aus dem Büro des Innenministers dürfte auch öffentlicher Druck für das Bleiberecht ausschlaggebend gewesen sein.

Wien/Mayrhofen, 25. Juni 2021 | Plötzliche Wendung im Fall Abdullah Hosaini. Wie ZackZack berichtete, sollte der aus Afghanistan stammende Lehrling, der im Zillertaler Mayrhofen eine Lehre zum Restaurantfachmann absolviert, ins gefährliche Afghanistan abgeschoben werden. Ihm wurde jetzt doch humanitäres Bleiberecht gewährt. Nach einem Jahr könnte er einen regulären Aufenthaltstitel bekommen. Das mediale Rampenlicht, das Hosaini sicherlich geholfen hat, haben andere Asylwerber aus Afghanistan nicht.

Falscher Vorwurf aus dem Innenministerium

Überschattet wurde die Causa Hosaini auch von einer Dreckschleuder aus dem Büro des Innenministers. Einem ORF-Redakteur gegenüber hieß es aus Kreisen Nehammers, „dass es sich da um einen Drogendealer handle“. Ein falscher Vorwurf – gegen den komplett unbescholtenen Hosaini liegt weder ein Verdachtsmoment, noch ein begangenes Verbrechen vor. Später gestand das BMI ein: „Sorry, da haben wir wohl was verwechselt.“

Anwalt gegen Afghanistan-Abschiebungen

Der Anwalt Hosainis, Wilfried Embacher, wies gegenüber ZackZack auf die schlechte Sicherheitslage in Afghanistan hin. Diese habe sich „in der letzten Zeit meines Erachtens nachweislich verschlechtert“, weshalb seine „persönliche Meinung zur Rechtsprechung ist, dass sie im Hinblick auf die Einschätzung der Gefahren in Afghanistan verfehlt ist und Abschiebungen nach Afghanistan nicht zulässig sein dürften.“ Kritisch sieht Embacher auch die Asylpolitik der ÖVP: „Grob gesagt sind die Auswirkungen in der öffentlichen Meinung, wonach Hauptzweck des Asylwesens Abschreckung ist, das Hauptproblem. Diese mittlerweile weit verbreitete Haltung führt zu rechtlich zweifelhaften Lösungen sowie zu einem inakzeptablen Umgang mit AsylwerberInnen.“

Seit Monaten erobern die radikal-islamischen Taliban immer größere Gebiete im krisengeplagten Afghanistan. Blutige Anschläge gehören zur Tagesordnung. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Damit müssen Asylwerber aus Afghanistan in Österreich weiterhin zittern. Denn eine Abschiebung bedeutet für politische Randgruppen oft den Tod.

(dp)

Titelbild: Hotel Neue Post Mayrhofen

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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14 Kommentare

  1. Während in Österreich von den Türkisen gegen Einheimische und Zugewanderte gleichermaßen gehetzt wird und beiden polizeistaatliche Repressionen angedroht werden, haben irische Bischöfe die Regierung dazu aufgerufen Palästina als Land anzuerkennen und einem religions- und sprachübergreifenden Frieden zumindest einen Schritt näher zu kommen. Wurden österreichische Geistliche bereits so sehr von der Partei eingeschüchtert oder lesen die ein anderes Buch?

    https://www.palestinechronicle.com/irish-bishops-call-on-government-to-recognize-state-of-palestine/

  2. Da fällt mir gerade ein, gab es nicht in OÖ einen ähnlichen Fall? Ein Lehrling in einem Supermarkt sollte abgeschoben werden und dem wurden auch ungerechtfertigter Weise öffentlich Straftaten unterstellt. Anschober hat damals die Abschiebung verhindert. Hab mir damals gedacht eigentlich sollte der Lehrling wegen Verleumdung klagen.

  3. Die einzige Asylpolitik die Nehammer betreibt ist Abschreckung. Hat er in einem Statement auch sinngemäß selber so gesagt. Das traurige daran, er scheint wirklich selber davon überzeugt zu sein…

  4. Da habens ja genau den richtigen dawischt… wer das Interview mit dem jungen Mann gesehn hat braucht nicht viel Menschenkenntnis um sagen zu können dass der nix taugt als Drogendealer.

  5. Ich freue mich sehr für Abdullah Hosaini und wünsche ihm alles Gute.
    Und den Schnöseln wünsche ich nur annähernd die Qualen, die Flüchtlinge erleiden müssen und das sie von Ratten träumen die sie anfressen wie die Kinder in Moria.

  6. Ja leider habe es vor allem die kriminellen nicht! Alle Illegalen endlich und sofort abschieben !
    Hier sind die Linken genau so aalig wie die övp

  7. Ja der berühmte Karl Nehammer:
    Der erfolgreiche Wahlkampfmanager von Andreas Kohl bei der Bundespräsidentenwahl und der erfolgreichreiche Nichtverhinderer des Anschlags vom 2.11.2020 mit vier Toten, wird wohl in anbetracht seiner immer wieder zur Schau gestellten Leistungen, den Spitznamen “FakeNewsNammer” bekommen.

    • Die Metamorphose des kleinen Schmähhammer : Puppenstadium Vollhammer „ mit der Möglichkeit sich zum Vollholler zu entwickeln ……. Das Talent dazu wäre Ihm in die Wiege gelegt !

  8. Und, wo bleibt die Klage gegen Verleumdung? Gegen diese Person, gegen den nehammer?

    • Wäre vermutlich aussichtslos, weil das Verfahren gegen ein Familienmitglied “daschlogn wird”…….

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