Die Angst vor einer Falschaussage in der ÖVP scheint sehr groß. Kurz und Blümel trauten sich am Freitag nicht einmal mehr einen EM-Tipp für das Achtelfinalspiel zwischen Österreich und Italien abzugeben. Sie entschlugen sich.
Wien, 26. Juni 2021 | Am Donnerstag sorgte Gernot Blümel mit einer Entschlagungsorgie wieder mal für Aufsehen. Vom Finanzminister erhielten die Nicht-ÖVP-Abgeordneten so gut wie keine Antworten im Untersuchungsausschuss. Blümel berief sich auf seine Beschuldigtenrechte und entschlug sich. Selbst die Antwort, ob der Finanzminister derzeit eine E-Mail-Adresse im Finanzministerium besäße, wollte er nicht beantworten.
EM-tschlagung
Neu ist, dass ÖVPler scheinbar die Möglichkeit der Entschlagung nun auch außerhalb des Untersuchungsausschusses praktizieren. In der Tageszeitung “Heute” wurden die Regierungsmitglieder zu ihren Tipps für das EM-Achtelfinale am Samstag zwischen Österreich und Italien befragt. Vorschnelle Ankündigungen wie bei der Sputniklieferung oder dem Impffortschritt gab es hier jedoch nicht. Eine Falschaussage – wenn auch ohne Konsequenzen in diesem Fall – wollte man scheinbar vermeiden, denn sowohl Blümel als auch Kurz wollten keinen Tipp abgeben. Zwar richteten sie ein kurzes Statement aus, ein Ergebnis bekamen die Leser nicht. Besonders abwechslungsreich waren die ÖVP-Prognosen übrigens auch nicht – Kurz: „Eine Sensation möglich“, Blümel: „Eine Sensation ist möglich“, Nehammer: „ Alles ist möglich“.
Der #IbizaUA scheint nachhaltige Spuren hinterlassen zu haben. Kanzler und Minister "entschlagen" sich bei der no-brainer Frage, ob sie glauben, dass ihre Mannschaft ihr erstes EM Achtelfinale gewinnen wird. Haben sie Angst bei falschem Tipp vorm UEFA Schiedsgericht zu landen? pic.twitter.com/CzM3Vq5jLJ
— Lukas Wiesboeck (@lukaswiesboeck) June 25, 2021
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk