Freitag, März 29, 2024

Sogar bei EM-Tipp entschlagen sich Blümel und Kurz

Die Angst vor einer Falschaussage in der ÖVP scheint sehr groß. Kurz und Blümel trauten sich am Freitag nicht einmal mehr einen EM-Tipp für das Achtelfinalspiel zwischen Österreich und Italien abzugeben. Sie entschlugen sich.

Wien, 26. Juni 2021 | Am Donnerstag sorgte Gernot Blümel mit einer Entschlagungsorgie wieder mal für Aufsehen. Vom Finanzminister erhielten die Nicht-ÖVP-Abgeordneten so gut wie keine Antworten im Untersuchungsausschuss. Blümel berief sich auf seine Beschuldigtenrechte und entschlug sich. Selbst die Antwort, ob der Finanzminister derzeit eine E-Mail-Adresse im Finanzministerium besäße, wollte er nicht beantworten.

EM-tschlagung

Neu ist, dass ÖVPler scheinbar die Möglichkeit der Entschlagung nun auch außerhalb des Untersuchungsausschusses praktizieren. In der Tageszeitung “Heute” wurden die Regierungsmitglieder zu ihren Tipps für das EM-Achtelfinale am Samstag zwischen Österreich und Italien befragt. Vorschnelle Ankündigungen wie bei der Sputniklieferung oder dem Impffortschritt gab es hier jedoch nicht. Eine Falschaussage – wenn auch ohne Konsequenzen in diesem Fall – wollte man scheinbar vermeiden, denn sowohl Blümel als auch Kurz wollten keinen Tipp abgeben. Zwar richteten sie ein kurzes Statement aus, ein Ergebnis bekamen die Leser nicht. Besonders abwechslungsreich waren die ÖVP-Prognosen übrigens auch nicht – Kurz: „Eine Sensation möglich“, Blümel: „Eine Sensation ist möglich“, Nehammer: „ Alles ist möglich“.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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23 Kommentare

  1. Aber vorsichtshalber nicht in türkiser Kluft weil sollten sie verlieren, verlieren sie nicht in türkiser PR Kluft…

  2. Haha, anscheinend kennt da jemand bei ZackZack auch Sloterdijks “Kritik der zynischen Vernunft” 😉

    Ich finde diesen Artikel SENSATIONELL! Und zwar deswegen, weil ich mit Fußball gar nichts anfangen kann. Ich würde ja jedem einen eigenen Ball geben, damit es nicht mehr soviele Verletzungen gibt ;-). Dieser Artikel ist (1) kurz, (2) einfach zu lesen, und (3) regt zum Nachdenken an. Ein typischer Boulevard-Artikel würde die Aussagen der Politiker (zu möglichen Ergebnissen bei zukünftigen Spielen) als die Aussage selbst präsentieren. Aber hier geht’s um etwas ganz anderes, nämlich um das Spiel mit (möglichen) Falschaussagen. Die kann’s ja aber gar nicht geben (in diesem Kontext) und das macht ihn –den Artikel– (4) amüsant.

    Es ist auch deswegen ein guter Artikel, weil er (zumindest mich) nicht in die Irre führt, Sofort nach dem Lesen des (fettgedruckten) Leads war mir klar, um was es geht. Überrascht hat mich dann nur mehr die Pointiertheit des Artikels.

  3. Beim Tor gegen die Ukraine hat sich ein Sektenführer verhalten und kontrolliert-enthusiastisch vom Sitz bewegt, zum Fotografen geblickt und dann in die Hände gepatscht, wie ein Zweijähriger. Dürfte sein erstes Spiel gewesen sein. Ein Tipp ist wirklich noch eine Nummer zu groß für ihn.

  4. Dieser Artikel macht mir wieder klar: ZackZack will Boulevard sein mit eher niedrigem Niveau. Oder habe ich übersehen, dass der Artikel witzig sein soll?
    Jedenfalls sollte zumindest einem Journalisten der Unterschied von “scheinbar” und “anscheinend” geläufig sein.

    “Neu ist, dass ÖVPler scheinbar die Möglichkeit der Entschlagung nun auch außerhalb des Untersuchungsausschusses praktizieren.”
    “Eine Falschaussage – wenn auch ohne Konsequenzen in diesem Fall – wollte man scheinbar vermeiden,”
    Beide Male muss es “anscheinend” heißen. Das Deutsch bei ZackZack hat schon öfter zu wünschen übrig lassen.

    • Scheinbar unterliegst du anscheinend deiner reaktionären Idiomatik, die nur peripher irgendwen tangiert.

      • Sie haben Recht, die deutsche Sprache interessiert nicht viele Leute. Aber finden Sie es sehr bedeutend, ob nun unsere türkise Truppe einen Tipp über das Fußballmatch abgibt oder nicht? Ist das tatsächlich wesentlich?

        • Worte sind die Kleider der Gedanken.

          Die deutsche Sprache interessiert mich nur so weit, wie davon mein Leben abhängt. Zulu sprechen ca. 12 Millionen von Menschen, und an manchen Tagen, gab es an der Uni-Wien, nur einen Professor und einen Studenten. Oder?

          • Worte sind die Kleider der Gedanken, Wow was für ein schöner Satz..📚

          • …schlimm, wenn man sich vorstellt, das ein Kurz ca. 60 Menschen verbraucht, missbraucht, braucht, die für ihm reden, das er für zackzack nicht erreichbar ist.

    • Also ich finde “scheinbar” passt perfekt zur ÖVP…etwas ist dem äußeren Eindruck nach so aber nicht in Wirklichkeit……gibt kein besseres Wort für die ÖVP…..

    • Dieser Artikel ist aus meiner Sicht feinste Satire und hat nichts mit Boulevard zu tun. Alleine schon deswegen, weil wichtige Sachverhalte über den “Stil” der Türkisen sehr gut zusammengefasst sind. (…) Beide Verianten, d.h. “scheinbar” und “anscheinend” sind denkbar. Ich finde die vorhandene passender, weil es so etwas wie “Entschlagung” in diesem Kontext ja gar nicht gibt und genau das ist die Ironie. Denn für Außenstehende ist es ja nicht möglich, den wahren Hintergrund der “Entschlagung” (bitte beachten besonders hier die Verwendung der Anführungszeichen; generell unterscheide ich zwischen mehreren Verwendungen von Anführungszeichen, hier geht’s um die Übertragung eines Begriffes in einen anderen Kontext). Schriebe man also so einen Artikel einigermaßen sauber, kaum jemand könnte ihn mehr lesen. Ich kenne das auch von einem Artikel zur Wissenschaftskommunikation, wo beanstandet wurde, dass ich soviele Feinheiten im Text (kursiv zur Betonung, Anführungszeichen, etc.) verwende. Die meisten scheinen das einfach nicht gewöhnt zu sein. Sogesehen widerspreche ich mir jetzt selbst ein wenig, weil der Artikel eben so geschrieben ist, dass ihn viele lesen können (und nicht daran verzweifeln). Das ergibt natürlich noch mehr Mehrdeutigkeit, als vielleicht notwendig oder intendiert wäre …

      • Also ich finde diese Art zu schreiben auch super. Lässt viel Freiraum für eigene Gedankenspielereien…

      • Normalerweise erkenne ich Satire. Diesmal anscheinend nicht, falls das, was Sie hier erwähnen vom Autor tatsächlich so gemeint war.

  5. Kein Sumpf zu tief

    Denn vom Klubchef über die Minister bis zu den Spitzenleuten mächtiger Bünde kann man die Sympathieträger der ÖVP noch an der verstümmelten Hand locker-flockig abzählen.
    Kein Korruptionsvorwurf und kein Raubbau an den Grund- und Freiheitsrechten oder der heimischen Wirtschaft scheint an dieser Einstimmigkeit rütteln zu können. Das heißt konkret: Auch Stelzer hält dem Geilomobil-Kanzler die Stange, ist mit der Entscheidung für Kurz ähnlich zufrieden wie bei der ersten Wahl seines „starken Obmanns“ (O-Ton Stelzer). Das sollten die Oberösterreicher bedenken, wenn es im Herbst zum Urnengang in unserem Bundesland kommt.

    https://www.wochenblick.at/dem-kanzler-die-stange-halten-stelzer-weiter-fuer-kurz/

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