Donnerstag, April 25, 2024

Nach Skandal-Auftritt im UA: NEOS werfen Kurz Verhöhnung des Parlaments vor

Nach Skandal-Auftritt im UA:

Die NEOS sind wütend über den Verlauf der Befragung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Ibiza-Untersuchungsausschuss. Für Verfassungssprecher Nikolaus Scherak war der Auftritt des ÖVP-Chefs eine “Verhöhnung des Parlaments” und ein “Tiefpunkt in der Geschichte des Nationalrates”.

Wien, 02. Juli 2021 | Kurz hatte am Tag zuvor so lange auf die Fragen vor allem seiner eigenen Fraktion geantwortet, dass zwei Parteien gar nicht zu Wort kamen.

Kurz habe absichtlich so lange geredet und Redundantes gesagt, dass die Fragesteller – neben den NEOS waren auch die mit der ÖVP regierenden Grünen betroffen – nicht ihr Recht in Anspruch nehmen konnten, zu Wort zu kommen. “Unfassbar” ist für Scherak auch das Verhalten des Ausschuss-Vorsitzenden Wolfgang Sobotka (ÖVP). Der Nationalratspräsident sei nicht eingeschritten und habe sich damit nicht schützend vor die Abgeordneten gestellt.

“Viel geredet, aber nichts gesagt”

Auch Stephanie Krisper, NEOS-Fraktionsführerin im U-Ausschuss, zeigte sich empört über Kurz’ Verhalten. Sie hätte noch einige Fragen an den Kanzler gehabt, etwa, ob die ÖVP die Chats von Ex-ÖBAG-Vorstandschef Thomas Schmid auch selbst ausgewertet hat, um für allfällige Veröffentlichungen vorbereitet zu sein. Auch zur Schredder-Affäre und weiteren Themen fehlen für Krisper noch einige Antworten. “Er hat viel geredet, aber nichts gesagt”, lautet auch ihr Resümee.

Absage für Kurz-Vorschlag

Eine Absage der NEOS gibt es zum ÖVP-Vorschlag, ein Richter solle doch die Befragung in U-Ausschüssen künftig durchführen. “Wenn man vor der parlamentarischen Kontrolle steht, steht man vor den Abgeordneten”, so Krisper. Scherak wiederum sieht derzeit gar keine andere Möglichkeit, als den Ausschuss zu verlängern – und hofft weiterhin auf die Grünen, da ja auch sie als Regierungspartner vom Kanzler bei dessen Befragung verhöhnt worden seien.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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9 Kommentare

  1. wenn die NEOS nicht nur derart offensiv ihre neoliberale agenda verfolgen würden, wären sie eine echte wählbare alternative.

    in menschen- und grundrechtsfragen sind sie derzeit die einzig glaubwürdige partei.

    leider gibts aber auch den loacker oder so sachen wie die frauenhausgeschichte in salzburg.
    damit hat es sich dann wieder mit der wählbarkeit.
    schade.

    https://www.hagerhard.at/echt-rot/2020/02/neos-liberale-sind-keine-unterstuetzer-im-kampf-gegen-gewalt-an-frauen/

    • Da gibts noch andere Dinge die sie unwählbar machen. Es werden schon wieder Stimmen laut, dass das Pensionssystem angesichts der Coronakrise für zukünftige Generationen gesichert werden solle. Das lässt Schlimmes erwarten. Der Plan mit der Pensionsautomatik scheint bei den Neos noch immer im Hirn herumzuspuken.

  2. Grenzenlose Bewunderung für Frau Krisper. Immer sachlich und beherrscht egal welche Frechheiten sich die ÖVP im U-Ausschuss wieder leistet.

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