Donnerstag, März 28, 2024

Darf er das? – ZackZack unterwegs mit dem Klebeband-Aktivisten

Darf er das?

Ein mit Klebeband bewaffneter Wiener macht seit Wochen Jagd auf falsch geparkte Autos. ZackZack hat ihn getroffen und danach mit Passanten gesprochen, die nicht ganz die Meinung des Aktivisten teilen.

Wien, 5. Juli 2021 | Auf den Gehsteigen in Wien Meidling kann es schon mal ziemlich eng werden. Oft ragen geparkte Autos weit über die gekennzeichneten Bodenmarkierungen hinaus und nehmen Fußgängern damit den Raum. Ein mit FFP2-Maske, Sonnenbrille und Fahhradhelm vermummter Mann kommt um die Ecke geradelt, holt eine Rolle Klebeband heraus und beginnt, die Autos abzukleben. Noch ein schnelles Bild für seinen Twitter-Account gemacht und schon ist er wieder weg.

Für ZackZack hat sich der Unbekannte diesmal ein paar Minuten länger Zeit genommen, um über seine Aktion vor der Kamera zu sprechen. Warum macht er das? Wurde er schon mal erwischt? Und, darf er das überhaupt? Wenn es nach vorbeigehenden Passanten geht, nein.

(mst)

Titelbild: ZackZack

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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25 Kommentare

  1. Es ist interessant. Das Auto ist eine heilige Kuh, dem sogar ein Klebeband Schaden zufügen kann.

    Das könnte man juristisch sicherlich argumentieren: Sachbeschädigung etc. Aber: Was nicht diskutiert wird ist folgendes: Parkplätze sind öffentlicher Raum, den zB die Stadt Wien zur Verfügung stellt. De jure könnte die Stadt morgen diesen Raum für anderes freigeben. Dann sind die heiligen Parkplätze perdü (De facto läufts natürlich anders). Es stört einfach zu wenige Leute, dass viele ParkerInnen nicht in der Lage sind, ein dermaßen dimensioniertes Auto zu kaufen, sodass dieses dann auch in diese der Allgemeinheit abgezwackten Freiflächen passt.

    Kurz: Es ist eine Frechheit, fürs Parken im öffentlichen Raum zu große Autos zu verwenden – und das durch die Parkraumbewirtschaftung nicht zu ahnden.

    Ein zu großes Auto stellt kein Recht dar, öffentlichen Raum rechtswidrig zu verstellen. Es wäre ja nicht so, dass es keine kleineren Autos gäbe …

    • Stimmt, aber der Besitz eines Klebebandes stellt kein Recht dar, fremdes Eigentum anzufassen.
      Soll er die Leute anzeigen!

  2. [WIEN] „Die menschliche Gesellschaft darf man nicht immer nur in Gesetze zwängen, man muss sie zwar teilweise zur Ordnung aufrufen, aber man darf sich nicht über jede Lächerlichkeit aufregen.“ Dieses Zitat aus 1982 wird einem gewissen Helmut Zilk, damals Kulturstadtrat der Stadt Wien, später Bürgermeister, zugeschrieben. Gemeint war Helmut Seethaler, der Mann, der „seit 37 Jahren“ (Zitat Seethaler) Zettel mit Gedichten auf Bäume klebt. Gestern, Freitag, stand der Poet einmal mehr vor Gericht. Hat etwa schon wieder jemand Seethalers „Kunst“ mit Sachbeschädigung verwechselt?

    https://www.diepresse.com/600792/bezirksgericht-zetteldichter-verteidigt-die-kunst

    • Und der Zilk wollte entscheiden, wann Recht zu sprechen ist und wann nicht?
      Vor allem wenn Politiker über Recht dozieren, mache ich die Ohren gleich zu.

  3. Das Maurerband könnte ja auf der Heiligen Kuh kleben bleiben.

    Ja, voll schlimm, Möwen-Scheiße in Caorle, kann sicher einen größeren Schaden zufügen, wenn man keine Putzen hat, die das sofort entfernen.

  4. Warum “Darf er das?” Interessanter wäre, “Dürfen die das?” Nein, dürfen sie nicht. Daraus ergibt sich zwangsläufig die nächste Frage: “Warum werden diese Kraxen trotz Gefährdung/Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer nicht abgeschleppt?”

    • Geh, die Polizisten/innen sind doch vom gehoben Dienst, und laufen lieber im Gleichschritt, und tun deeskalieren, natürlich nur mit den Rechtsextremen.

      Verkehrsdienst ist wirklich out. Natürlich befindet man sich als Verkehrspolizist nicht dort, wo es wirklich dringend Sache wäre, sondern irgendwo. Eigenes denken….Verantwortung….voll wurscht….eine achtzehnjährige darf sich alles antun….Bullen stehen da, schauen sich an, und die achtzehnjährige geht ihres Weges, voll zu….Die Bullen meinen, sie ist achtzehn…..

    • Es wäre toll, würde das einfach mal einen Monat lang von der Polizei geahndet. Oder überhaupt geahndet. Der SUV-Wahnsinn hätte ein Ende. Denn vor dem Kauf stünde dann die Überlegung: finde ich dafür überhaupt irgendwo Parkplätze ohne Strafzettel zu kriegen.’
      Ach wäre es schön, in einer Stadt einfach nur Stadtautos zu haben und nicht tausende glanzlackierte Stahl-Trümmer.

      • Eine ernsthafte Bedrohung der Heiligen Kuh Auto wäre das sichere Ende jeder Partei, egal welche, egal wo.

  5. In Moskau gibts das schon lange und wird von “Einiges Russland” gesponsert.

  6. Ein Auto hassender Grüninnen vermutlich, der den ganzen Tag anscheinend nichts zu tun hat (lebt er etwa vom Geld der arbeitenden Bevölkerung, d.h i.d.R. der Autofahrer?), mit FFP2-Maske herumläuft und beim Sprechen gendert. Er erfüllt wohl alle Klischees einen typischen Grüninnen.
    Außerdem frage ich mich, ob das Malerkrepp in der Hitze bei praller Sonne nicht vielleicht Auswirkungen auf den Lack hat. Das käme dann einer Sachbeschädigung gleich.

    • In Moskau gibts das schon lange und wird von “Einiges Russland” gesponsert

  7. Ich hätte da eine super Verwendung für das Klebeband….nein nicht für den Aktivisten der ist harmlos…..da gibts viel Schlimmere.

  8. Der gute Mann sollte zur Kenntnis nehmen, dass er mit seiner Klebeband-Aktion eine Grenze überschreitet. Früher oder später wird er die Rechnung dafür bezahlen. Nämlich wenn ihn jemand wegen Sachbeschädigung (§ 125 StGB, dolus eventualis genügt) anzeigt oder ihn wegen Besitzstörung auf Unterlassung klagen wird.

    • Ich würde halt sagen, dass zuallererst Falschparken eine Grenze überschreitet. Notorisches Falschparken überhaupt.

  9. Ich würde ihm das Klebeband um sein Kopferl wicklen und ganz fest andrücken.

    • Ich würd Ihnen auch gern was ganz fest um Ihr Kopferl wickeln und ganz fest andrücken. Gehns gacken mit Ihrer Aggression… der macht wenigstens nur was gegen Falschparker, Sie leben hier im Forum Ihre kleinen Gewaltfantasien aus. Was für ein Kleinbürger… sag an wo dein Auto steht, ich packs dir hübsch ein und geb dir einen Grund mich anzugreifen…

    • Das meine ich ernst… du willst jemandem für so eine Aktion Klebeband um den Kopf wickeln und dann zudrücken? Ich bin nicht viel besser gebaut als der Mann im Video. Beweis dass du kein Schwätzer bist oder denk besser nach bevor du in Zukunft die Welt mit deinen Worten verdreckst.

  10. War das im 20. Bezirk?

    Rechtlich kaum in Ordnung: Wenn die Sonne aufs Klebeband knallt und das Auto einen Schaden dadurch bekommt.

    Wenn der Wind das Band löst kommt es womöglich zu einer Übertretung gemäß dem Wiener Reinhaltegesetz (Waste Watcher, Ahoi).

    Verstehen kann ich den Mann zu 100%, aber der Weg ist subopitmal.
    Besser Fotos machen und anzeigen, wenn jemand gefährdet wird. Kenne das aus dem 2. Bezirk. Dort wird immer wieder ein Teil des Radweges verparkt. Habe auch ein Auto, aber man muss sich a bissl zusammenreißen, egal als was man unterwegs ist.

  11. Der Nächste ICIC der das sieht regt sich dann über das klebeband auf seinem dicken bmw auf.

    Meines erachtens gibt es viel zu viele Autos in Wien.
    Schaut nicht nur oasch aus, ist es auch.
    manche kaufen sich ja nur ein großes auto zum kompensieren.

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