Dienstag, April 16, 2024

Nutztiere können aufatmen: Ende der Käfighaltung in der EU in Sicht

Nutztiere können aufatmen:

Geht es nach der EU, muss Österreich wohl bald sein Verbot für Käfighaltung nachschärfen. Dieses gilt derzeit nur für Hühner. Bis Nutztiere europaweit Tageslicht sehen, kann es aber noch dauern. 

Brüssel, 05. Juli 2021 | Die zypriotische EU-Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, will, dass die Käfighaltung in der EU bald der Vergangenheit angehört. Die wegen der anfangs schleppenden Impfstoffbeschaffung kritisierte Gesundheitskommissarin antwortet damit auf ein Begehren der EU-weiten Bürgerinitiative „End the Cage Age“. Es hatte rund 1,4 Millionen Unterschriften gesammelt.

In Österreich nur für Geflügel

In Österreich ist die Käfighaltung seit circa zwei Jahren verboten, allerdings nur für Hühner. Schweine und andere Tiere dürfen noch immer ohne jegliche Bewegungsfreiheit gehalten werden. Tritt das EU-Verbot in Kraft, muss Österreich seine Gesetzgebung entsprechend nachschärfen.

Kyriakides prüfe derzeit, ob die neue Regelung bis 2027 in Kraft treten könne. Unterstützung braucht sie dafür von den Mitgliedstaaten, die das Verbot erst absegnen müssen. Es wird damit gerechnet, dass einige Länder auf lange Übergangsfristen über 2027 hinaus drängen werden.

Freude bei NGOs

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hatte die Bürgerinitiative “End the Cage Age” maßgeblich unterstützt. Kampagnensprecherin Veronika Weissenböck betonte: „Ein großartiger Tag für Europas Nutztiere, ein großartiger Tag für den Tierschutz: Sollte das Verbot erfolgreich umgesetzt werden, bedeutet das ein besseres Leben für nicht weniger als 300 Millionen Tiere. Käfighaltung ist eine veraltete und grausame Form der Nutztierhaltung. Seit Jahren kämpfen wir für eine Abschaffung“.

Auch Greenpeace sieht den Vorstoß positiv, fordert aber Tempo ein: „Ein EU-weites Verbot der Käfighaltung ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, um die Haltungsbedingungen von Millionen von Tieren zu verbessern. Käfighaltung ist eine qualvolle Form der Tierhaltung – Greenpeace fordert daher eine schnellere Umsetzung als bis 2027. Unser viel zu hoher Fleischkonsum bringt katastrophale Konsequenzen mit sich, eine Reduktion des Fleischkonsums wäre daher essenziell“, so Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Natalie Lehner auf ZackZack-Anfrage.

Eine ZackZack-Anfrage beim Ministerium für Landwirtschaft von Elisabeth Köstinger (ÖVP) blieb unbeantwortet.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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24 Kommentare

  1. Die bauern bzw tierhalter haben mit ihrer brutalität tieren gegenüber kein problem
    Folge der bibelstelle “macht euch die erde untertan”.
    Den unheilvollen einfluss dieses sagers sehen wir jetzt: die klimakrise.

  2. Alles gut, die Tiere müssen Lebenswert gehalten werden…… aber diese bescheuerte Überschrift ist echt nicht gscheid!

  3. Auch wenn die relative Befreiung mancher Nutztiere positiv ist, es ist schon zynisch, wenn Tiere vom Einsperren befreit werden sollen und gleichzeitig Menschen eingesperrt werden (Ausgangssperren, Reiseverbote, Ende der Personenfreizügigkeit).

    • Natürlich; man denke an Schmid… Tiere; Pöbel.
      Freiheit ist unser höchstes Gut. Es ist wie bei der Gesundheit. Erst wenn wir krank sind können wir unsere Gesundheit wieder schätzen.
      Genauso ist es mit der Freiheit: Jetzt fühlen wir wie weh es tut eingesperrt zu sein.

      • … wer Krank ist braucht sein letztes Kapital für die Behandlungen, ist das zu Ende gibts nichts mehr Qualitativ passendes….😣

    • Da braucht man die Käfige gar nicht abbauen, einfach die Insassen austauschen.

  4. Das das überhaupt noch möglich ist ist ein Skandal…
    Aber mit solche pfeifen wie Köstinger die lieber lobby für Chemie betreibt…

  5. 2027?!
    Da fließt noch viel Wasser die Donau hinunter.
    Wieder nur Lippenbekenntnisse?

    • Irre, so ein Gesetz “muss” ab sofort gelten.
      Im Jahre 3000 sind dann die Menschen wieder frei……..

  6. Auch auf die Gefahr hinauf dass ich mich wiederhole möchte ich hier trotzdem darauf hinweisen dass die Sensibilisierung zu diesem Thema auch dem großen Einsatz von Martin Balluch zu verdanken ist der als Tierbeauftragter der Liste Jetzt für ausreichend Öffentlichkeitsarbeit gesorgt hatte. Unvergessen auch wie er Filippa Strache die sich im Wahlkampf ebenso dem Tierwohl verschrieben hat, jedoch dann “Umfallerqualität” bewies wie es bei den Gesetzgebungen an das Eingemachte ging, in beanstandete Sauboxen mitnahm. Zweck dessen war ihr vor Kameras zu demonstrieren welchen entsetzlichen Qualen die Zuchtsäue ausgeliefert waren. Dass sie sich dem jedoch stellte, trotz des Gestanks auf Grund des kniehohen Kots in dem die Tiere vegetieren mussten – voller Bisswunden anderer geknechteter Kreaturen – hat mir aber Respekt abgenötigt, war aber auch der Überredungskunst wie auch Überzeugungsarbeit von Balluch geschuldet. Filippa hat sich danach als Mitstreiterin von Martin Balluch entpuppt.

    • Balluch ist ein mensch mit verstand u d anstand.
      Das allein genügte in ö, um ihn und seine mitstreiter, denen man nicht genug für ihren einsatz für tiere danken kann, um ihre freiheit und ihr vermögen zu bringen.
      Schämts euch, ihr alle an dem verbrechen beteiligten!

      • Und schäme sich die republik, die ihnen die erstattung der horrenden prozesskosten verweigert.

  7. Der Landwirtschaftsministerin wär das so was von egal und würde ihr, wie anscheinend die leidenden Tiere auch, irgendwo vorbeigehen wenn es nicht darum ginge dass der Eine oder Andere ” landwirtschaftliche Großspender” sein Börserl verschließen würde wenn sich die Politik nicht für eine Verzögerung der Übergangsfristen einsetzen würde. Die schwarzen LandesfürstInnen werden zwar sowieso für eine Verlängerung des Tierleids sorgen, doch muss sie sich sputen hier Leadership zu beweisen, denn sonst bleibt das Schmiergeld womöglich in den Ländern.

    • Leider kann man sich von einer gewissenlosen trutschn nichts anderes erwarten.

  8. Nutztiere können aufatmen?
    Alle, die jetzt atmen, werden bis dorthin gegessen sein!

  9. Am schrecklichsten ist in diesem Zusammenhang die Schweinemast. Hab mir mal von jemandem erzählen lassen der einen solchen Betrieb von innen gesehen hatte, dass die Schweine sogar mittels eines Bügels daran gehindert werden aufzustehen und sich zu bewegen, weil dabei würden sie ja Energie verbrauchen und weniger schnell Gewicht ansetzen…..esse seit dem nur mehr Bio Schweinefleisch wenn überhaupt…..

    • …bin damit aufgewachsen. I hoab die Ferkal schrein ghört, wie die Bäurin des Puda pudat hoad, noch dem der Sep, der Knecht, die Eier mit der Raslierkling ausagschnieda hoad.
      Se haum a schlechtes gwissen ghoabt, weil i bei de schweindal woar, und weil i gwoand hab, mit de schweindal im aorm.

      … zwei Wochen in Schlierbach. Kindheitserinnerung.

  10. Na, das wird aber Zeit! Das ist wirklich eine Schande für die Menscheit, was sie den Tieren antun!

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