Freitag, März 29, 2024

ÖGB-Katzian will Arbeitsmarkt mit Stiftungen stabilisieren

Das ist ein Unterüberschrift

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian forderte am Dienstag weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes. Mit Stiftungsmodellen will man nicht nur Arbeitslose in neue Jobs bringen.

Wien, 6. Juli 2021 | Der ÖGB will mit Stiftungsmodellen den Arbeitsmarkt stabilisieren. Diese würden nicht nur Arbeitslose in neue Jobs bringen. „Konkret fordern wir eine Pflegestiftung, eine Umweltstiftung und eine Verkehrsstiftung. In allen Bereichen liegen die Vorteile auf der Hand“, so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian: „ArbeitnehmerInnen bekommen Unterstützung bei ihrer beruflichen Neuorientierung, der Fachkräftemangel könnte abgefedert werden.“

„Natürlich ist es erfreulich, wenn die Zahl der Arbeitslosen von Woche zu Woche sinkt. Aber die Stabilisierung des Arbeitsmarkts muss beschleunigt werden, dafür braucht es mehr konkrete Maßnahmen“,

so Katzian am Dienstag.

Personalmangel in der Pflege

Vor allem in der Pflege wird der Personalmangel ein großes Problem werden. So werden bis zum Jahr 2030  rund 76.000 Pflegekräfte benötigt. Zusätzlich werden sich Branchen wie Wohnbau, Verkehr, Energie und das Gewerbe so massiv verändern, dass es konkrete und langfristige Konzepte brauchen wird, um Arbeitnehmer vor Jobverlust zu schützen und neue Perspektiven zu bieten.

Im Verkehrsbereich könnte sich zusätzlich zu Insolvenzen wie bei der Fluglinie Level der Kampf gegen die Klimakrise mit der Reduktion von CO-Emissionen auf die Arbeitsplatzsituation auswirken. „Eine Pflegestiftung, eine Umweltstiftung und eine Verkehrsstiftung, die Betroffenen maßgeschneiderte Qualifizierung für alle diese Herausforderungen bieten, könnten also ein erster, wichtiger Schritt zu ihrer Unterstützung sein“, fordert Katzian: „Stiftungen sind ein Win-Win-Modell!“

“Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitsplätze thematisieren”

Der ÖGB-Präsident wiederholt auch sein Unverständnis über die angeordnete strengere Gangart des AMS gegen Arbeitssuchende. „Abgesehen davon, dass es auch während der Corona-Krise Sanktionen gab: Das Problem sind nicht arbeitsunwillige Menschen, wie so oft versucht wird zu unterstellen. Auch wenn die Zahl der offenen Stellen stark steigt, kommen auf eine offene Stelle immer noch drei BewerberInnen.“

Es gebe außerdem auch Arbeitgeber, die unzumutbare Arbeitsbedingungen bieten oder auf Bewerbungsschreiben nicht einmal reagieren. „Ich will keineswegs pauschalieren. Aber aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass viele der Stellen in der Gastronomie, auf die sich die aktuelle Diskussion stark fokussiert, deswegen unbesetzt sind, weil Bezahlung oder Arbeitszeit schlecht sind”, so der ÖGB-Präsident: “Bevor wir also weiter über mehr Druck auf Arbeitslose reden, sollten wir auch einmal Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitsplätze thematisieren.“

(mst/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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27 Kommentare

  1. Geht es jetzt darum Arbeit zu schaffen oder darum Geld aus den öffentlichen Töpfen zu abzuschöpfen? Ich denke es ging nie um die Menschen immer nur um die Kohle!

    • Ob die Leit vom Staat oder von ihrem eigenen ‘Vertreter’ den Weisel kriagn, macht in der Tat keinen Unterschied.

  2. Ich finde das genial: Zuerst verschärft Fassmann die Studienbedingungen (Mindest-ECTS Punkte pro Jahr, damit man weiter studieren darf, bzw. nicht für dieses Studium für 10(!) Jahre gesperrt wird)
    Dann jammert man, dass es speziell in der Gastronomie keine Arbeitskräfte findet. (Natürlich unqualifizierte, billige. Die qualifizierten – Köche – lassen sie bei der Grenze nicht rein, oder die haben auch im Ausland ihr Auskommen gefunden.) Früher waren das typische Studentenjobs – Fassmann ist auch kein ganz junger mehr – die man in den Ferien gemacht hat um sein Studium zu finanzieren.
    Jetzt stehen kein Studenten zur Verfügung – sonst ist das ganze ´(!) Studium dahin, nicht 1 Semester – und nun sie können auf die zwangsläufig weniger mobilen Arbeitslosen hin hacken und ihnen die Schuld geben.

    • Aber das passiert ja nicht nur in UK, Ungarn, Polen, bei uns, etc. Sind die Burschen so gut vernetzt? Stehen da im Hintergrund kommerzielle Beraterfirmen, die die neue Linie ausarbeiten und empfehlen, und personell zur Seite stehen?
      Diese schnelle Reaktion auf aktuelle Entwicklungen traue ich nicht einmal der Jungen ÖVP zu.

      • Ich vermute Think Austria und andere gut vernetzte Think Tanks arbeiten hart daran, auch Türkis zu einem autoritäreren Weg hinzulenken. Geht ja auch schneller und einfacher als sich dieses mühsame, komplizierte Biest namens Demokratie und harte Arbeit anzutun.

  3. Politiker haben es gut, die wurden weitgehend vom wahren Leben verschont.
    Das ist eine eigene Kaste, mit ihren eigenen lächerlichen Problemchen.

    Es gibt Firmen, die schreiben ihre Jobs auf x Plattformen aus.
    Und nicht jeder Mensch ist für jeden Job geeignet.
    Den Kurz oder so einen Gewerkschafter mit BMI 30+ möchte ich mal am Bau oder im Tourismus arbeiten sehen. Und wer weiß, wie viele sich ihren akademischen Grad nicht mal ehrlich verdient haben?

    Mich würde mal interessieren, wie es bei so viele Firmen zu so hohen Fluktuationen kommt?
    Ich gehe ins Fitnesscenter – seit Jahren regelmäßig – und alle zwei Wochen stehen neue Girls hinter der Rezeption. Können eh nix, außer vor allen Leuten fressen. Sollen ins Kammerl gehen, ich will nicht angespuckt werden, wenn ich eine Frage habe.

    Auch die Putzfrauen wechseln so oft … Manche sind wohl nur Teilzeit oder geringfügig angestellt. Manche sehe ich öfter, andere nur ein oder zwei Mal und nie wieder. Mir fallen solche Dinge eben auf.

  4. Außerdem hat die Politik die Plicht, dem Recht zu folgen.
    Und das bedeutet, dass die Politik verpflichtet ist, jenes Gesetz zu befolgen das besagt,
    ‘FREI gewählte Arbeit zu fördern und dass die Politik die Pflicht hat, jenen Personen die für die Arbeit zur Verfügung stehen und Arbeit suchen, eine solche zur Verfügung zu stellen. Und dass die Wahl der Arbeit FREI ist!’

  5. ‘ Auch wenn die Zahl der offenen Stellen stark steigt, kommen auf eine offene Stelle immer noch drei BewerberInnen.’

    Stimmt ned, Hr. Katzian, vielleicht sollten Sie dieses Argument einmal überdenken.
    Es kann sich jeder auf eine freie Stelle bewerben, auch die die a Hackn haben.
    Es kommen also noch viel mehr BewerberInnen, auf eine freie Stelle.

    • Sich zu bewerben wurde – in Deutschland noch viel mehr als bei uns – beinahe zu einer eigenen Wissenschaft erhoben. Alles muss da passen: Länge des Textes, die Fontart und -größe, das Foto, die Abstände …

      Dann müssen noch die Softskills in den Text einfließen, aber nicht zu viele, das wäre Prahlerei. Einmal soll man sich an die Regeln halten, dann soll man wieder auffallen durch Individualität …

      Die ganzen HR-Leute haben in ihrem ganzen Leben nichts gearbeitet. Die kommen jung von den Unis mit ihren lächerlichen akademischen Graden in Nix (habe auch einen wertlosen Bakk. erlangt, nachdem ich über den zweiten Bildungsweg maturiert und danach studiert habe; da ich urspr. aus der Arbeiterklasse komme und dort für immer gefangen bin) und entscheiden dann, wer wofür geeignet sein soll. Oft Mädls, die selber null drauf haben. Auf den Fotos schauen die aus wie billige Discomäuse.

      Dass sich viele mit Hauptschulabschluss mit dem Schreiben und Bewerben generell schwer tun, ist ein eigenes Thema. Aber dank der neuen Pseudo-Wissenschaft kann man gleich einen Teil des Volkes wieder mal als unzureichend abstempeln.

      Die Deutschen sind da mit ihren Bewerbungsmappen schon extrem.
      Und das für ein Praktikum und den Traum, mal irgendwas bei einer Firma fix machen zu dürfen, was die Welt nicht braucht.

      • Der große HRLeute-Schmäh, sich nur aufs Runterspulen ihres ‘Jägerlateins’ versteifen.

        Es gab da mal jemanden, der da in meiner Gegenwart einen denkwürdigen Spruch liegen ließ
        ‘früher hat di da Chef gfragt – wüst die Hackn habn? Ja! Dann kummst, wir schauen uns an wie des funktionieren könnt und wanns passt, fangst an bei mir! Und ned den ganzen Zirkus, mit Tests oder wie a Fahrradl richtig skizziert werden muss, damits fahrtauglich is.’

  6. Wir haben schon so viele Stiftungen, wo keiner so genau weiß, wohin der Netsch eigentlich fließt.
    Eine mehr oder weniger was macht das schon …
    Wenn so gewerkschaftlicher Widerstand ausschaut na dann Grüß Gott, Herr Kompott.
    Wer solche Arbeitnehmervertreter als Arbeitnehmer an seiner Seite weiß, braucht die Gewerkschaften (aber auch die Arbeiterkammer, die spielt wohl überhaupt Versteckerl) nicht zu fürchten.
    Den Erwerbsarbeitssuchenden wird wohl die Tyrannei ned erspart bleiben, die Ihnen womöglich von Seiten des Neohardliners blüht.

  7. Grauslich hohle Worte! Katzian und Seinesgleichen leben sicher in einem Paralleluniversum.
    Statt für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Entlohnung im Pflegebereich zu kämpfen, unterstützt der ÖGB noch den Psychoterror der Zwangsimpfungen mit bedingt zugelassenen Arzneimitteln. Und sich wundern – was für eine Überraschung, dass wir zu wenig Pflegepersonal haben.

  8. ich halt den ögb für zu “sozialpartnerschaftlich”.
    vor allem, wenn man sich anschaut, wer da grad das gegenüber ist.
    eine neoliberale clique, die österreich für einen selbstbedienungsladen hält.

    wo war der widerstand gegen den 12-stunden-tag?
    wo ist jetzt der wiederstand gegen weitere verschlechterungen bei den zumutbarkeitsbestimmungen?
    wo war die unterstützung beim pflegestreik?
    wo ist die forderung nach einer verkürzung der arbeitszeit?
    die liste könnt ich noch lange fortsetzen.

    • Der 12 Stunden Tag wurde unter Rot/Blau beschlossen was hätte die Gewerkschaft daran ändern können? Man erinnere sich, die sogenannte “Sozialpartnerschaft” war unter Rot/Blau völlig ausgehebelt worden und quasi nicht mehr vorhanden. Schon vergessen wie Kurz und sein Anhang Strache damals agierten? Sogar VdB hat damals eingemahnt die Gepflogenheit der Sozialpartnerschaft nicht abzuschaffen da sie sehr wichtig für den sozialen Frieden und den Wirtschaftsstandort sei. Kann mich noch gut an die Rede des BP erinnern. Und im Feb. 2020 gab es sehr wohl Pflegestreiks und Proteste dieser Berufssparte, schon vergessen die großen Proteste in Wien? Leider hat Corona die ganze Sache abgewürgt…..Was die anderen Dinge die sie aufzählen betrifft so sind das sehr wohl langjährige Forderungen der Gewerkschaft die besonders jetzt immer wieder betont werden.

      • ‘ Der 12 Stunden Tag wurde unter Rot/Blau beschlossen was hätte die Gewerkschaft daran ändern können? Man erinnere sich, die sogenannte “Sozialpartnerschaft” war unter Rot/Blau völlig ausgehebelt worden und quasi nicht mehr vorhanden. ‘

        1. Rot/Blau?
        2. Des hat damals wie heute eindrucksvoll aufgezeigt, wie zahnlos sich die Vertreter auf Seiten der Arbeitnehmer verhalten – dauernd dieses lostigern und als Bettvorleger enden.
        Womöglich wollte/will man die Mittel für Kampfmaßnahmen nicht antasten, nur wozu sans denn sonst da? Vermutlich auch nur für irgendwelche Hosentaschentransaktionen.

  9. Das wird dem türkisen Arbeitsminister aber gar nicht gefallen. Wenn die Leute über eine Stiftung einen neuen Beruf erlernen können der noch dazu halbwegs gut bezahlt ist und bessere Arbeitsbedingungen bietet wird das “Sklavenpersonal” für den Niedriglohnsektor ausbleiben. Womöglich hat man dann nicht mehr genug Langzeitarbeitslose die man zwingen kann sich ausbeuten zu lassen.

  10. An den dämlichen ÖGB!

    Ihr wirklich dämlichen Gewerkschafter solltet ja die Stiftungen verhindern.

    Seit ihr wirklich alle gekauft? Weil so dämlich kann man ja gar nicht sein?
    Gebaerbockt?

    Hat nicht die Gewerkschaft vor vielen Jahren zugestimmt ,dass die älteren keine Arbeitsschutz mehr haben?? Natürlich war auch die SPÖ darüber erfreut!

    Gut ,damals waren sie ja noch gemeinsam im Parlament………….(ÖGB-SPÖ)

    • Wer stellt einen älteren Arbeitnehmer ein, der dann vielleicht auch noch einen besonderen Kündigungsschutz besitzt? Kein Mensch…..Und die Stiftungen gibt es auch für Leute die jung sind aber ihren Job nicht mehr ausüben können. Die Voest ermöglichte einem Bekannten von mir einen neuen Beruf zu erlernen weil er seinen ursprünglich erlernten als Schlosser nicht mehr ausüben konnte und das mit Anfang 40. Er wäre sonst in einem mies bezahlten Aushilfsjob gelandet. Informieren sie sich bevor sie losdreschen. Stiftungen sind super.

      • Sie sind wirklich PEINLICH!!

        Wird Zeit dass Sie die SPÖ Zwangsimfung erhalten!
        Traurig nur, dass Sie dann die SPÖ NICHT mehr wählen können….
        Echt schade!

        Nachdem Sie ja aufgrund ihrer überaus cleveren Art nicht sinnerfassend lesen können (wie auch) habe ich vom KÜNDIGUNGSSCHUTZ geschrieben und nicht vom einstellen!

        So what Frau dings bumbs für Intelligenz!

        Die Liste der großen Privatstiftungen in Österreich ist so gut wie identisch mit der Liste der reichsten Österreicher: Pierer, Benko, Haselsteiner, Glock und Piech – in rund 3.000 Privatstiftungen haben sie gemeinsam ein Vermögen von 70 Mrd. Euro liegen. In ihren Privatstiftungen steckt so viel Geld, wie der Bund in einem ganzen Jahr einnimmt (2017: 73,8 Mrd). Es geht also um sehr viel Geld für Österreich, wenn die schwarz-blaue Regierung jetzt deutliche Erleichterungen für die Stiftungs-Milliardäre plant, wie der US-Finanznachrichtendienst Bloomberg berichtet.

        https://kontrast.at/stiftungsnovelle/

        • Bei ihnen scheint die Fähigkeit sinnerfassend zu lesen auch nicht besonders ausgeprägt zu sein. Oder vielleicht ist ja die Tatsache daran schuld, dass sie unter einer allgemeinen SPÖ Phobie zu leiden scheinen außerdem an einer Art Corona – Impfwahn. Sie wissen aber schon, was eine Arbeitsstiftung ist? Eine Arbeitsmarktpolitische Maßnahme. Im Gegensatz dazu die sogenannten Vermögensstiftungen wo Reiche ihre Geld parken. Was glauben sie wohl welche ich gemeint habe als ich sagte Stiftungen seien super ha?

        • Die Karin will halt, dass die Politiker und ihre Freunde wieder ein bisserl Geld machen mit Stiftungen und Kursen. Welcher Art diese Stiftungen sind, ist eh Blunzn.
          Wenn Politik draufsteht, ist Korruption drinnen.

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