Donnerstag, September 12, 2024

Neustifter Kirtag nur in Mini-Form – Zu viele FPÖler

Zu viele FPÖler

Der traditionelle Neustifter Kirtag wird dieses Jahr nur in kleinerer Form stattfinden. Laut „Kurier“ soll der inoffizielle Grund sein, dass der Kirtag von der FPÖ “gekarpert” worden sei. Die ÖVP stellt Besitzansprüche.

Wien, 07. Juli 2021 | Der Neustifter Kirtag im Sommer (findet in Wien Döbling statt), hat Tradition. In der Heurigengegend lassen sich auch die Politiker der meisten Parteien gerne ablichten. In normalen Jahren wird die viertägige Feier von rund 80.000 Menschen besucht.

Mini-Kirtag offiziell wegen Corona

Dieses Jahr soll das Fest allerdings in abgespeckter Form stattfinden. Die Gäste sollen nur in den Heurigen selbst feiern und nicht auf den Straßen. Wie der „Kurier“ am Dienstag berichtete, soll es sich beim offiziellen Grund um die Corona-Lage handeln, die Sicherheitsvorkehrungen seien schwierig einzuhalten. Zudem soll es aufgrund von Alkohol-Exzessen und damit verbundener Aggression in letzter Zeit zu einem höherem Securitybedarf gekommen sein. Für die Heurigenbesitzer eine Kostenbelastung.

Doch hinter der unsicheren Corona-Lage und Sicherheitsfrage soll sich ein weiterer Grund für die Mini-Kirtag-Edition verbergen: Politische Spielchen. Von Politikern wird der Kirtag nämlich gerne zum Schaulaufen benutzt.

Inoffiziell: Kirtag von FPÖ “gekapert”

Döbling, einer der drei traditionell ÖVP-geführten Wien-Bezirke (neben der Inneren Stadt und Hietzing) war im Jahr 2017 im Zuge der Machtübernahme von Sebastian Kurz mit den neuen türkisen Farben der Volkspartei förmlich überrannt worden. Am Kirtag vor der Nationalratswahl 2017 hatte es damals türkise Stutzen – ja, auch von Gernot Blümel – gegeben, und zwar en masse.

Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) besucht die Feierlichkeiten gerne. Doch in den letzten Jahren wurden zunehmend auch blaue Politiker und deren Anhänger auf dem Kirtag gesehen. Gudenus, Strache und Hofer besuchten den Kirtag gemeinsam vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos. Der Kurier berichtet jetzt, dass die ÖVP „Besitzansprüche“ für den Kirtag stelle. „Die FPÖ habe den Kirtag gekapert“, laute der Vorwurf. So mancher sei über die Mini-Version des Kirtags deshalb gar nicht enttäuscht. Durch die Pause könne man “das Konzept überdenken.”

Ein im Bericht zitierter FPÖ-Funktionär, der dies anders sieht, will nicht, dass seiner Partei die Schuld für den abgespeckte Kirtag gegeben wird: „Schließlich waren immer alle Parteien vertreten. Es waren die ÖVP-Leute, die vor zwei Jahren türkis durchgestylt aufgetaucht sind und so gegen die Vereinbarung verstoßen haben, keine Polit-Werbung direkt am Festgelände zu machen.“

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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