Donnerstag, April 25, 2024

Das Aus für »Schwarzfahrer«

In München und in Berlin wird das Wort „Schwarzfahren“ als Bezeichnung für ticketloses Fahren in den Öffis gestrichen. Wie sieht es in Österreich aus?

Wien, 09. Juli 2021 | Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat das Wort „Schwarzfahren“ von ihren Plakaten verbannt. Statt „Schwarzfahren kostet 60 Euro“ steht nun “Ehrlich fährt am längsten.” Die Begründung: Es handle sich um eine “Maßnahme für eine zeitgemäßere Sprache”, wie die MVG gegenüber der deutschen Boulevardzeitung „Bild“ sagt. Auch in Berlin vermeiden die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Wort. In der internen und externen Kommunikation werde dies nicht mehr verwendet.

Auch in Österreich nicht mehr an der Tagesordnung

Auch in Österreich wird der Begriff, unter anderem von den Wiener Linien, nicht mehr verwendet. Gegenüber der „Heute“ heißt es etwa: “Sprache ist etwas Lebendiges und deshalb ändert sich auch der Sprachgebrauch immer wieder einmal. Um etwaige Missverständnisse zu vermeiden, sprechen wir schon seit geraumer Zeit von Fahrgästen ohne gültiges Ticket.” Plakate auf denen noch „Schwarzfahren“ geschrieben steht, werden seit 2020 ausgetauscht.

Bei den ÖBB und den Grazer Öffis ist dasselbe der Fall. Die ÖBB benützt den Begriff „Reisen ohne gültiges Ticket“ in den Beförderungsbestimmungen. Die Holding Graz verwendet ebenfalls diese Bezeichnung.

Herkunft des Begriffs unklar

Über die Herkunft des Begriffes „Schwarzfahren“ herrscht Unklarheit. Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß meint gegenüber der Münchner Abendzeitung, dass der Ausdruck von dem jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme und demnach Menschen bezeichnete, die zu arm waren, um sich ein Ticket zu kaufen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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23 Kommentare

  1. Schwarzer Humor
    In den Jahren 17 bis 21 wurde der Schwarze Humor von der Nachfolgepartei der Schwarzen, unter Strafe gestellt!
    Die schweren Strafen gegen Einzelpersonen oder Medien wurden vom damaligen Innenminister im “Schwarzenhammer“ festgelegt.
    Durch diese kurze Periode unter den türkisen Inquisitatoren wurden die österreichische Demokratie und ihre Bürger stark geschwächt.
    Der Schwarze Humor war beinahe eliminiert, nur dank engagierter Bürger sowie dem todesmutigen Einsatz weniger Medien konnte er überleben.

  2. Müsste es im Aufmacher nicht: “Das Aus für SchwarzfahrerInnen” heißen? Man sollte doch immer gendergerecht unterwegs sein.

  3. Young, John Wesley . Totalitarian Language: Orwell’s Newspeak and Its Nazi and Communist Antecedents. Charlottesville: University Press of Virginia, 1991. ISBN 0-8139-1324-1.

    Geschrieben von John Wesley Young als Forschungsarbeit zum Thema Neusprech und historische Beispiele von Sprachkontrolle.

  4. Schwarzwald
    Schwarzenberg
    Schwarzwurzel
    Schwarzbier
    Schwarzach
    SchwarzseherIn
    Schwarzes Brett
    Schwarzenegger
    Schwarze Null
    Schwarze Zahlen
    Schwarzes Kameel
    Schwarzes Kreuz
    Schwarze Magie
    Schwarze Mamba

    Viel zu tun … bin dafür, dass wir statt Schwarz immer Türkis verwenden. Hat schon mal »hinreißend« geklappt.

    • Schwarzes Loch
      Schwarze Witwe (Spinne)
      Schwarze Witwe (Politikergardine)
      Schwarze Piste
      Schwarzgeld

  5. Es ist kontraproduktiv. Man hält diese Leute mehr und mehr für innen sehr hohl.

  6. Am Besten wäre die Farbe Schwarz generell zu verbieten, alle anderen Farben wäre natürlich auch nicht schlecht, dann gäbe es auch kein Problem mit Regenbogenfahnen und ähnlichem Blödsinn.

  7. Gut dass dieses politisch unkorrekte Wort endlich verbannt wird. ich konnte nächtelang nicht schlafen, so hat mich das immer schon empört. ich hoffe es wird schon bald ein Ersatz für Schwarzarbeit und Schwarzgeld gefunden. Mein Vorschag: Türkisarbeit und Türkisgeld – weils passt.

    • Sorry, aber da outen Sie sich als Türkenfeind.
      TÜRKis! Ich muss immer immer an die Türken denken, an Erdogan und so, wenn ich “TÜRKis” höre oder lese. Wollen wir jetzt etwa gegenüber den Türken zu Rassisten werden?
      Und steckt in dem nachklappernden -is nicht der IS, der Islamische Staat? (= Hinweis für die türkische Botschaft. Ob man diesbezüglich nicht mal vorstellig werden sollte?)

      Was machen wir aber mit den TÜRK-Linken (Türklinken)?
      “Drücken Sie die Türklinke!” – Ist das nicht missverständlich? Unterdrücken Sie die Türk-Linke?

      So viele Probleme!
      Da wir die Sprache nicht einfach abschaffen können, müssen wir ein tägliches Ritual des Sich-Schuldig-Bekennens einführen. Jeder muss am Abend vor dem Schlafengehen auf die Knie fallen und sich bei der Menschheit entschuldigen für all die Sprachsünden, bewusste und unbewusste, die ihm den ganzen Tag lang unterlaufen sind.

  8. Endlich ist die Menschheit geheilt. Nun sind wir alle gute Menschen, wir müssen nur noch……

  9. Diese politisch korrekte Unterwürfigkeit, das ganze schwachsinnige Gegendere, ist so voll daneben. In den Schulbüchern meiner Kinder sind manche Sachen nicht einmal mehr lesbar. Warum macht man so etwas? Ist das jetzt so etwas wie früher in China, wo mit dem Wechseln des Herrscherhauses auch die Sprache und die Schrift wechselte und natürlich die dazugehörigen Gelehrten? Falls es so ist dann kommen jetzt besondere Deppen an die Macht!

  10. Wann wird dem “Schwarzgeld” der Garaus gemacht? Aso das betrifft ja überwiegend die Politgauner. Wird deshalb wohl bleiben…..

    • Schwarze Zahlen hat die Politik ja schon vor langer Zeit abgeschafft.

  11. Nicht nur rechts gibt es Spinnerei.
    Es gibt sie auch links.

    Drum seh ich schwarz für uns.

    Wie ist das eigentlich beim Schießen und Werfen und Argumentieren: Wenn man ins Schwarze trifft – ist das dann im Hinblick auf die Menschen, die schwarz sind, positiv oder negativ zu konnotieren?

    Ich plädiere dafür, Zielscheiben künftig so zu gestalten, dass das Innere weiß ist und schwarz auch bei den Ringen nicht mehr vorkommt, denn unsereins schießt nicht auf Schwarze. Grundsätzlich nicht. Aber ins Weiße treffen – ok, das ist ok.

    Darf man sich noch schwarz ärgern?
    Darf man noch sagen: Er hat mich angeschwärzt?
    Darf man Texte noch schwärzen?

    Jedes Mal finden sich Sprach-Hysteriker, die meinen, dass da irgendwas Negatives über Schwarze drin liegen könnte.

    Ich werde mir das Wort Schwarzfahren nicht wegnehmen lassen.

  12. Man könnte es auf die Spitze treiben und es bewusst “Shvartsfahren” nennen. Mit einem kleinen Aushang über weitere jiddische Wörter in der deutschen Sprache. Das wäre direkt kreativ und die Leute würden wieder was lernen.

  13. Schwarzkappler

    Zivile Fördererin und ziviler Förderer der ehrlichen und bezahlten Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr.

    ( Woher der Begriff Schwarzfahrer kommt, sollte jedem Österreicher, auch ohne Zuhilfenahme eines Sprachwissenschaftlers, geläufig sein. Die Unklarheit dürfte sich mehr auf Herrn Fuß beziehen. )

  14. Naja, das Wort Schwarz kennen alle, bei Ticket bin ich mir nicht sicher.
    Ich würde alle ohne Fahrschein als Illegale bezeichnen.
    Das versteht jeder.

  15. Schwarze werden immer schwarz sein. Das lässt sich nicht verbieten. Das N-Wort heißt auch Schwarzer.

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