Samstag, April 20, 2024

Murtalbahn in Salzburg entgleist und in Mur gestürzt – 17 Verletzte

17 Verletzte

Im Salzburger Lungau ist am Freitag kurz nach 7.00 Uhr eine Garnitur der Murtalbahn entgleist. Dabei stürzte einer der drei Waggons in die neben den Gleisen fließende Mur und kam auf der Seite liegend im Wasser zum Stillstand.

Wien, 09. Juli 2021 | Zu dem Unfall kam es unweit der Landesgrenze zur Steiermark zwischen Predlitz und Kendlbruck. Laut Bezirksrettungskommandant Anton Schilcher befanden sich 54 Schüler im Zug, aktuellen Informationen zufolge dürften 17 davon leicht verletzt worden sein.

Wie Schilcher zur APA sagte, konnten alle Insassen rasch gerettet werden. Im Feuerwehrhaus Predlitz wurde eine sogenannte Sanitätshilfsstelle eingerichtet, wo die Verletzten versorgt worden sind. Mehrere Schüler wurden dann ins Krankenhaus nach Tamsweg und das Landeskrankenhaus Murtal, Standort Stolzalpe, gebracht. Eine verletzte Person wurde als Vorsichtsmaßnahme zur Überwachung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Schwarzach geflogen.

Schüler am Weg zur Zeugnisverteilung

Über den Unfallhergang selbst lagen vorerst keine Informationen vor. Der Zug befand sich auf dem Weg von der Steiermark nach Tamsweg. Am letzten Schultag waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler am Weg zur Zeugnisverteilung. Wie Schilcher zur APA sagte, soll ein Unwetter die Gleisanlage verlegt oder ein Hindernis auf die Schienen gespült haben. So könnte eine Baumwurzel den Zug zum Entgleisen gebracht haben.

Die Feuerwehr hat zur Bergung des Waggons ein Spezialfahrzeug angefordert. Insgesamt standen neben Polizei, Feuerwehr und Wasserrettung alleine für das Rote Kreuz 30 Personen, zehn Rettungswagen, vier Notärzte und zwei Hubschrauber im Einsatz.

Die Murtalbahn ist zuletzt auch in der politischen Diskussion in den Fokus gerückt: Laut “Kleine Zeitung” hatten Äußerungen des steirischen LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bei einem Besuch im Juni im obersteirischen Bezirk Murau – der an den Lungau grenzt – für Aufregung in der Region gesorgt. Der LH hatte die Überlegung in den Raum gestellt, dass die Murtalbahn auch als Busverkehr geführt werden könnte. Dazu solle es auch Gespräche mit LHStv. und Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) geben. Die Trasse der Murtalbahn war in den vergangen Jahren bei Unwettern schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, eine Zeit lang war der Zugbetrieb eingestellt und von Ersatzbussen übernommen worden.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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2 Kommentare

  1. Wie Schilcher zur APA sagte, soll ein Unwetter die Gleisanlage verlegt oder ein Hindernis auf die Schienen gespült haben

    Soll? Hat der Fahrer nichts gesehen? Geschlafen?
    Zustände wie einem Land der dritten Welt.

    • …. vielleicht sollten Sie auch den Bremsweg einer derartigen Garnitur beachten.

      Bei einer ►Betriebsbremsung mit einer Bremsverzögerung von ca. 1 m/s ergeben sich die folgenden Bremswege:
      80 km/h – 247 m
      90 km/h – 313 m
      100 km/h – 386 m
      110 km/h – 467 m
      120 km/h – 556 m
      130 km/h – 652 m

      http://eisenbahnzeitung.de/Fahrzeugtechnik/Bremsweg/

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